DE3612644C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, BMC-Materialien, z. B. ungesättigte Polyesterharze,
die Glasfasern enthalten, von verschiedenen Zusammensetzungen
und Eigenschaften zur Durchführung von Formpreßverfahren
zu verwenden. In Formkörpern aus diesen Materialien
hängen die mechanischen Eigenschaften dabei vom Zustand der
Fasern in den Formkörpern ab und die mechanische Festigkeit
der Produkte wird größer und besser, wenn die Fasern
der Materialien länger und möglichst nicht gebogen oder gekrümmt
sind. Die Länge der verstärkenden Fasern in den Formkörpern hängt
dabei nicht nur von den eingesetzten Glasfasern ab, sondern
vielmehr auch von dem Formverfahren, das angewandt wird.
Erwünscht ist ein Formverfahren, bei dem eine Schädigung der Glasfasern so gering wie
möglich ist, um die mechanischen
Eigenschaften der herzustellenden Formkörper zu verbessern.
Aus der CH-PS 2 47 291 ist eine Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp
mit einem einzelnen Zylinder mit einer Einspritzdüse
an der freien Stirnseite des Zylinders, einem im
Zylinder angeordneten, zu einer axialen Hin- und Herbewegung
befähigten Kolben, einer hydraulischen Presse zum Einspeisen
der Materialien, die mit dem Zylinder über einen Auslaß kommuniziert
und einer hydraulischen Kolbenzylinderanordnung zur axialen Betätigung
des Kolbens bekannt, bei der eine Dosierkammer
mit einem variablen Volumen für die Materialien, begrenzt durch
die innere Oberfläche des Zylinders, die freie Stirnseite desselben
und den Kolben gebildet wird und der Kolben dem Zylinder
angepaßt ist, über den das Material zur Zylinderöffnung gedrückt
wird und wobei eine hydraulische Presse vorhanden ist, durch die
die Materialien in den Zylinder gedrückt werden.
Eine weitere Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp zum Herstellen
von Gummiformartikeln, die der in der CH-PS 2 47 291 beschriebenen
Vorrichtung ähnlich ist, ist aus der DE-PS 12 70 271 bekannt.
Aus der DE-PS 9 00 997 ist ferner eine Einspritzvorrichtung vom
Kolbentyp mit einer Doppel-Zylinderanordnung mit einem äußeren
Zylinder mit einer Einspritzdüse an der Stirnseite
und einem inneren Zylinder, der verschiebbar angeordnet
und der inneren Oberfläche des äußeren Zylinders angepaßt
ist, wobei der innere Zylinder mit seiner freien Stirnseite mit
dem Inneren des äußeren Zylinders und mit seiner Rückseite mit
der Einspeisöffnung in Verbindung steht, mit einem Kolben in
der Doppelzylinderanordnung zur Durchführung einer axialen Hin-
und Herbewegung, mit einem Arbeitszylinder zur Betätigung des
Kolbens relativ zum inneren Zylinder, mit einer hydraulischen Kolbenzylinderanordnung
für die Betätigung des bewegbaren inneren Zylinders
relativ zum äußeren Zylinder bekannt, die ein Rückschlagventil
aufweist, um einen Rückfluß der Materialien zu vermeiden, so
daß eine Dosierkammer mit einem variablen Volumen
für die Materialien durch die innere Oberfläche des äußeren
Zylinders, ihre freie Vorderseite, das Rückschlagventil und den
inneren Zylinder gebildet wird.
Den bekannten Einspritzvorrichtungen vom Kolbentyp ist gemeinsam,
daß sie sich nicht besonders zur Verarbeitung von faserverstärkten
plastischen Materialien eignen, da leicht eine
Schädigung der Fasern erfolgt. Zur Verarbeitung von faserverstärkten
plastischen Materialien nicht besonders geeignet sind,
ferner Schnecken-Spritzgießmaschinen des aus der DE-AS 11 85 809
bekannten Typs mit einer Doppelzylinderanordnung sowie einer
Förderschnecke, die in einem inneren Zylinder sitzt. Im Falle
derartiger Förderschnecken verwendender Vorrichtungen wird ein
Rückfluß des zudosierten Materials vom äußeren Zylinder in den
inneren Zylinder durch die Schnecke selbst verhindert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einspritzvorrichtung vom
Kolbentyp anzugeben, die sich in hervorragender Weise zur
Herstellung von Formkörpern aus verstärkten Materialien, insbesondere
plastischen Materialien und Materialien aus Massen vom
BMC-Typ eignet, wobei die Verstärkungsfasern so wenig wie
möglich geschädigt werden.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Einspritzvorrichtung mit den
Merkmalen der Ansprüche 1 und 2.
Gegenstand der Erfindung ist somit gemäß einer ersten Ausgestaltung
eine Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp mit einem
einzelnen Zylinder mit einer Einspritzdüse an der freien Seite
des Zylinders, einem im Zylinder angeordneten Kolben, einer
hydraulischen Presse zum Einspeisen der Materialien in den
Zylinder, wobei die Presse mit dem Zylinder über einen Auslaß
kommuniziert, sowie einer Kolbenzylinderanordnung zur axialen
Betätigung des Kolbens, wobei durch die innere Zylinderfläche,
die eine Stirnseite des Zylinders und die Kolbenfläche eine
Dosierkammer mit variablem Volumen gebildet wird.
In der Vorrichtung wird das zu verspritzende Material aus der
hydraulischen Presse in den Zylinder
gedrückt und der Kolben
zur Rotation gebracht, wodurch er sich axial
nach rückwärts gegen einen angewandten Rückdruck bewegt.
Das eingespeiste Material gelangt durch die Rückfluß-Sperrvorrichtung
vor die Kolbenspitze.
Der Kolben wird dann axial nach vorne gedrückt, wobei
die Rückfluß-Sperrvorrichtung geschlossen wird, um einen
Rückfluß des zudosierten Materials aus der Dosierkammer zu verhindern.
Gleichzeitig wird das zudosierte Material aus der Düse ausgespritzt.
In vorteilhafter Weise kann der Kolben einen sich verjüngenden
Abschnitt an der Stirnseite aufweisen und die Rückfluß-Sperrvorrichtung
kann umfassen: den sich verjüngenden Abschnitt, der
eine Ventilkammer bildet und einen Ring, der ein bewegliches
Ventilglied bildet, das gleit- und rotierbar in die Innenwandung
des Zylinders eingepaßt ist und das sich verjüngende Kolbenteil
mit einem freien Raum umgibt. Die Rückfluß-Sperrvorrichtung wird
geschlossen, wenn der Kolben axial nach vorwärts bewegt wird, um
das Material auszuspritzen.
In alternativer Weise kann ein rückwärtiger Endabschnitt des
Kolbens vergrößert sein, so daß er gleit- und rotierbar in die
Innenwandung des Zylinders eingepaßt ist und ein Ventilglied
mit einer Kugel, die ein bewegliches Ventilglied bildet, ist
zwischen dem Zylinder und der hydraulischen Presse angeordnet,
um eine Kommunikation zwischen diesen Teilen herbeizuführen.
Die Ventilkammer weist axiale Öffnungen zum Zylinder
und zur hydraulischen Presse hin auf. Weiterhin hat sie
Nuten oder Kerben an ihrer zum Zylinder hinliegenden Stirnseite.
Die Rückfluß-
Sperrvorrichtung ist geschlossen, wenn die Kugel die
Pressenseitenöffnung bedeckt und geöffnet, wenn die Kugel die
Zylinderseitenöffnung bewegt, wenn das zudosierte Material ausgespritzt
wird, wobei die Rückfluß-Sperrvorrichtung geschlossen
wird.
Weiterhin kann die hydraulische Presse
einen axial zylindrischen Abschnitt aufweisen, der mit der
Einspeisöffnung des Zylinders in Verbindung steht. Der Zylinder kann des
weiteren eine axiale Verlängerung bilden, die rotier- und
gleitbar in der zylindrischen Presse angeordnet ist, wobei
eine Dichtung zwischen dem Zylinder und der Presse vorgesehen
ist.
Weiterhin kann ein Motor vorgesehen sein, um den Zylinder
in Rotation zu versetzen. Die Absperrvorrichtung wird
aus dem zylindrischen Pressenteil
und einem begrenzten Abschnitt des Zylinders mit
einer Einspeisöffnung gebildet. Der begrenzte Zylinderabschnitt bildet
ein bewegliches Ventilglied. Der Motor wird betätigt,
um den Zylinder um einen bestimmten Winkel zu drehen, um
dadurch die Absperrvorrichtung zu schließen. Im Falle
der beschriebenen alternativen Vorrichtung kann der Kolben
einen vergrößerten Rückabschnitt aufweisen, der gleitbar und
rotierbar in das Innere des Zylinders eingepaßt ist und einen
begrenzten Abschnitt benachbart zu dem vergrößerten Endabschnitt,
wobei der begrenzte Kolbenabschnitt einen spiralförmigen
Steg aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist somit gemäß einer zweiten Ausgestaltung
eine Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp mit einer
Doppelzylinderanordnung mit einem äußeren Zylinder mit einer
Einspritzdüse an der Stirnseite und einem inneren Zylinder,
der verschiebbar im äußeren Zylinder angeordnet ist und mit
seinem freien Ende mit der Materialeinspeisöffnung in Verbindung
steht, mit einem Kolben in der Doppelzylinderanordnung,
mit einem Arbeitszylinder zur Betätigung des Kolbens relativ
zum inneren Zylinder, mit einer Kolbenzylinderanordnung zur Betätigung
des bewegbaren inneren Zylinders relativ zum äußeren
Zylinder, mit einer Rückflußsperre, wobei durch die innere
Zylinderfläche des äußeren Zylinders, seiner einen Stirnseite,
die Rückflußsperre und der Stirnseite des inneren Zylinders
eine Dosierkammer mit variablem Volumen gebildet wird.
Diese zweite Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) eine hydraulische Presse zum Einspeisen verstärkter Materialien in den inneren Zylinder vorhanden ist,
- (b) zwischen Kolben und der Innenwand des inneren Zylinders bis zur Rückfluß-Sperrvorrichtung ein radialer Spalt ausgebildet ist und
- (c) ein Motor zum Rotierenlassen des Kolbens vorhanden ist.
Im Falle dieser zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist der Kolben in vorteilhafter Weise ein
vergrößertes Kopfteil auf, das sich aus der freien Stirnseite
des inneren Zylinders erstreckt. Die Rückfluß-Sperrvorrichtung
umfaßt das vordere innere Zylinderende, das einen
Ventilsitz bildet und den vergrößerten Kolbenkopf, der ein
bewegliches Ventilglied zum Aufsitz auf den Ventilsitz bildet.
Durch Längsverschiebung des Kolbens wird die Rückfluß-Sperrvorrichtung
geöffnet oder geschlossen.
In alternativer Weise kann der innere Zylinder einen sich
verengenden Hohlkopf aufweisen. Der Kolben weist des weiteren
eine sich verjüngende Spitze auf, die sich im Inneren des
inneren Zylinders befindet. Die Rückfluß-Sperrvorrichtung
umfaßt den sich verengenden inneren Zylinderkopf, der einen
Ventilsitz bildet und die sich verjüngende Kolbenspitze, die
ein bewegliches Ventilglied zum Aufsitz auf den Ventilsitz
bildet. Durch Längsverschiebung des Kolbens wird die Rückfluß-Sperrvorrichtung
geöffnet oder geschlossen.
Weiterhin kann der innere Zylinder einen Abschnitt mit einem
Hohlkopf aufweisen, in dem eine Ventilkammer gebildet wird,
in der eine Kugel ein bewegliches Ventilglied bildet. Die
Ventilkammer weist axiale Öffnungen an ihrer Stirn- und Rückwand
und Aussparungen oder Auskehlungen an ihrer Stirninnenwand auf,
die mit der Stirnöffnung kommunizieren. Die Rückfluß-Sperrvorrichtung
ist geschlossen, wenn die Kugel die rückwärtige
Öffnung bedeckt, jedoch geöffnet, wenn die Kugel die Stirnöffnung
bedeckt. Das Kugel-Ventilglied wird nach rückwärts relativ zum
inneren Zylinder bewegt, wenn das eingespeiste Material
ausgespritzt wird, wodurch die Rückfluß-Sperrvorrichtung
geschlossen wird.
Der innere Zylinder kann ferner einen Abschnitt mit einem hohlen
Kopf aufweisen, indem eine Ventilkammer gebildet wird und ein
Ventilglied um eine Achse senkrecht zu der des inneren Zylinders
drehbar ist. In diesem Falle sind Antriebsmittel vorgesehen,
um das drehbare Ventilglied zu betätigen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
Im einzelnen sind dargestellt in:
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein axialer Schnitt durch
eine Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp
nach der Erfindung mit einem einzelnen Kolben;
Fig. 2 eine schematische Darstellung im axialen Schnitt einer
Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp für das Einspritzen
von verstärkten Materialien nach dem Stande der Technik;
Fig. 3 eine entsprechende Ansicht einer ähnlichen Vorrichtung
des Standes der Technik wie in Fig. 2 dargestellt;
Fig. 4, 5 und 6 schematische Darstellungen von modifizierten
Vorrichtungen gemäß Fig. 1, die die Veränderungen veranschaulichen;
Fig. 7 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 einer anderen Einspritzvorrichtung
vom Kolbentyp gemäß der Erfindung, wobei die
Vorrichtung dem Doppelkolbentyp entspricht;
Fig. 8, 9 und 10 Ansichten entsprechend den Fig. 4-6 mit
Modifikationen einer Einspritzvorrichtung vom Doppelkolbentyp
gemäß Fig. 1;
Fig. 11 und 12 Ansichten entsprechend Fig. 1, welche modifizierte
Einspritzvorrichtungen mit einem Kolben
darstellen und
Fig. 13 und 14 Querschnitte durch die Fig. 12 längs der Schnittlinie
XIII-XIII, welche axiale Operationen einer Rückfluß-
Sperrvorrichtung in der Vorrichtung veranschaulichen.
Im Falle der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung vom Ein-Kolbentyp liegt ein
Zylinder 22 vor. Der Zylinder
22 weist einen nicht dargestellten Umfangserhitzer auf, der den
Zylinder 22 und eine Düse 21 an ihrem freien Ende vergleichsweise
gering aufheizt, d. h. ihr eine vergleichsweise geringe Wärme
zuführt. Die Düse 21 befindet sich an der freien Stirnseite des
Zylinders zum Einspritzen des in die Vorrichtung eingeführten
Materials in eine nicht dargestellte Form. In dem Zylinder 22
befindet sich ein Kolben 24 (unter Bildung eines Luftspaltes),
der in dem Zylinder 22 hin- und herbewegt werden und rotieren
kann. Der Kolben 24 weist einen Anschlagring 23 auf, der gleit-
und rotierbar an die Innenseite des Zylinders 22 angepaßt ist und
ein sich verjüngendes Teil des Kolbens 24 umschließt, das an
der freien Stirnseite des Kolbens gebildet wird. Ein Kopfteil
des Kolbens 24, benachbart zu dem sich verjüngenden Teil weist an
seiner Umfangfläche Aussparungen oder Auskehlungen auf, welche
es dem in die Vorrichtung eingespeisten Material ermöglichen,
den Kolbenkopf zu passieren, und zwar auch dann, wenn sich der
Ring 23 in Kontakt mit dem Kolbenkopf befindet. Der Kolben 24
und der Ring 23 bilden gemeinsam eine Rückfluß-Sperrvorrichtung,
welche einen Rückfluß des Materials verhindert, das mittels des Kolbens
durch die Düse 21 in die Form verspritzt wird. Der
Kolben 24 steht ferner mit einer üblichen, nicht dargestellten
Kolben-Zylindervorrichtung im Eingriff, sowie einem nicht dargestellten
hydrodynamischen Motor, für eine axiale Bewegung und
Drehbewegung des Kolbens.
Der Kolben 24 weist in einem Zwischenabschnitt ein vergrößertes
Teil 25 auf, das gleitbar und rotierbar in das Innere des
Zylinders 22 eingepaßt ist. Ein Spalt zwischen dem Kolben 24 und
dem Zylinder 22 ermöglicht den zu verspritzenden Materialien
eine axiale Bewegung in Richtung zur Düse. Ein schraubenförmiger
Steg 26 tritt von der Oberfläche des Kolbens 24 im
Anschluß an die Stirnseite des Teiles 25 hervor. Der
Steg 26 ist so beschaffen, daß das zu verspritzende
Material, das aus der Presse eingespeist wird, durch eine
normale Rotation des Kolbens 24 vorwärtsbewegt wird. Das Material
wird somit daran gehindert, innerhalb des Zylinders 22 am
gleichen Ort zu verweilen und durch die Bewegung durch den
Zylinder 22 wird eine Homogenisierung des Materials einschließlich
von ggf. vorhandenen Glasfasern erreicht.
Ein weiterer Steg 29 befindet sich an der rückwärtigen
Seite des vergrößerten Kolbenteiles 25, um aus dem
Zylinder Material auszustoßen, das durch einen Spalt
zwischen dem vergrößerten Teil 25 und dem Zylinder
22 durchgetreten sein kann. Der rückwärtige Steg 29
ist dabei so beschaffen, daß er eine Steigung
aufweist, die umgekehrt von der Steigung
des Steges 26 ist.
Die hydraulische Presse 27 weist einen Kolben mit einer
Achse senkrecht zu der des Zylinders 22 auf. Die Presse
27 sitzt auf dem Zylinder 22 und weist einen Kolben 30 und einen
Zylinder 31 mit einer Einspeisöffnung 28 auf, wobei letztere mit
dem Zylinder 22 an dessen Einspeisöffnung in Verbindung steht.
Im Falle der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung wird der Kolben
24 zunächst in eine vordere Stellung gebracht, und in
eine Rotation mit 25 bis 150 Umdrehungen pro Minute versetzt. Das
in eine Form einzuspritzende Material, beispielsweise vom BMC-
Typ, wird in die Presse 27 eingeführt und abwärts durch den
Pressenkolben 30 befördert. Das zu verspritzende Material wird
somit in den Zylinder 22 eingebracht und in den Spalt zwischen
dem Zylinder 22 und dem Kolben 24 befördert. Das eingespeiste
Material wird dabei durch die Rückfluß-Sperrvorrichtung mit dem
Ring 23 befördert und in eine Dosierkammer gebracht,
die in dem Zylinder 22 zwischen der Düse und der Spitze
des Kolbens 24 gebildet wird. Bei diesem Einspeis- oder Dosierverfahren
kann sich der Kolben frei rückwärts unter einem angewandten
Rückdruck bewegen. Dies bedeutet, daß, wenn die Dosierkammer
nach und nach mit zu verspritzendem Material gefüllt
wird, der Kolben entsprechend rückwärts gegen den aufgebauten
Rückdruck bewegt wird. Bei Verwendung von BMC-Materialien kann
die Temperatur dieser Materialien beispielsweise auf 40 bis 60°C
eingestellt werden und die Temperatur der Form auf beispielsweise
160°C. Der Förderdruck, dem das Material in der Presse
27 ausgesetzt wird, kann beispielsweise in einer Größenordnung
von 1 kg/cm² bis 140 kg/cm² liegen. Der Rückdruck kann ausgeübt
werden durch Steuerung des hydraulischen Öldruckes in einer
Kammer der Kolben-Zylinder-Vorrichtung. Alternativ kann ein
solcher Rückdruck auch aufgrund der Reibung ausgeübt werden, die
zwischen dem vergrößerten Teil 25 und dem Zylinder 22 auftritt.
In der beschriebenen Vorrichtung bewirkt die Rotation des Kolbens
24, daß das Material homogenisiert wird und verhindert, daß das
Material einem sog. "by-pass flowpath" unterliegt. Der rotierende
Steg 26 und der Kolben 30 der Presse bewirken gemeinsam, daß
das zu transportierende Material glatt in den Zylinder 22 gefördert
wird, ohne daß Reste zurückbleiben. Wenn die Kammer mit
einer vorbestimmten Materialmenge gefüllt ist, wird die Rotation
des Kolbens 24 unterbrochen, worauf die hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung
betätigt wird, um den Kolben 24 nach vorwärts zu bewegen und
die dosierte Materialmenge durch die Düse 21 in die Form einzuspritzen.
Während des Einspeis- und Dosierprozesses ist die
Rückfluß-Sperrvorrichtung geöffnet, während sie während des
Einspritzprozesses geschlossen ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Einspritzvorrichtung 1 vom Kolbentyp
nach dem Stande der Technik weist eine hydraulische Presse
3 und einen Zylinder 4 auf, die miteinander über
ein bogenförmiges Leitungsstück 2 in Verbindung stehen. Die
hydraulische Presse 3 ist mit einem Einspeiszylinder 5 versehen,
der einen Druckstempel mit dem Kolben 6 bildet, der in der
Presse 3 sitzt und Hin- und Herbewegungen
durchführen kann. Des weiteren weist die Vorrichtung einen hydraulischen
Injektionszylinder 7 mit einem Injektionskolben auf, der in
den Zylinder 4 geführt wird. Der Zylinder 4 weist eine Einspritzdüse
10 am freien Ende auf und einen Einlaß 9, über den Material
aus der Presse 3 eingeführt wird. In Kombination mit dem Einlaß
9 bildet eine Kugel 11 eine Absperrvorrichtung, die einen
Rückfluß des zu verspritzenden Materials verhindern soll. Im
Falle einer solchen Vorrichtung wird das zu verspritzende
Material 12 aus der Presse 3 mit Hilfe des Kolbens 6 und mit
Hilfe des Einspeiszylinders 5 in Richtung Einspritzdüse 10
bewegt. Dabei wird das Material 12 durch das bogenförmige Stück 2
über die Einlaßöffnung 9 in den Zylinder 4 gedrückt. Während das
eingespeiste Material in dem Zylinder 4 durch die Absperrvorrichtung
mit der Kugel 11 daran gehindert wird, in die Presse
3 zurückzufließen, wird der Injektionszylinder
7 betätigt, so daß der Injektionskolben 8 nach vorwärts bewegt
wird und dadurch das Material in eine nicht dargestellte Form
einspritzt.
In Fig. 3 ist eine weitere Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp
nach dem Stande der Technik dargestellt. Die in Fig. 3
dargestellte Vorrichtung weist im Vergleich zu der in Fig. 2
dargestellten Vorrichtung einige Unterschiede auf. So befindet
sich der Einlaß 9A am der Düse entgegengesetzten Ende des Zylinders 4 und somit weit von
der Düse 10 entfernt. Des weiteren ist keine Absperrvorrichtung
vorgesehen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung befindet sich der
Materialeinlaß 9 nahe der Düse 10, was dazu führt, daß eine
stabile Zumessung des Materials 12 leicht bewirkt wird, da das
Material dem Zylinder 4 im Rahmen eines Dosierungsverfahrens
zugeführt werden kann, während es einem Rückdruck unterworfen
wird, der von dem Einspritzzylinder 7 ausgeübt wird. Nachteilig
an dieser Vorrichtung ist, daß das Material 12 in dem
Zylinder 4 verbleiben kann, da ein voreilender Teil des Materials
leicht in Richtung des Einspritzkolbens 8 bewegt wird und ein
folgender Anteil des Materials in Richtung Düse 10 gedrückt wird
mit dem Ergebnis, daß das nachfolgende Material injiziert wird,
bevor das gesamte vorausgehende Material eingespritzt wird.
Ferner kann die Dichtung des Kolbens 8 leicht beschädigt werden,
da die Dichtung über den Einlaß hinausreichen muß.
Nachteilig an der in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung ist, daß die
Zudosierung des Materials 12 instabil ist und daß leicht ein
Einschluß von Luft in das Material erfolgen kann. Dies kann
deshalb geschehen, weil bei einem Einlaß 9A an der hinteren Seite des
Zylinders 4 jeder Einspritzvorgang erst nach
jeweiligem Zurückführen des Einspritzkolbens 8 ausgeführt werden kann mit dem Ergebnis,
daß ein voreilender Teil des Materials, das zugeführt wurde,
aus der Düse 10 ausgestoßen werden muß, bevor der folgende
Teil des Materials ausgestoßen wird und durch den Einspritzvorgang
kein Rückdruck auf das Material in der hydraulischen Presse
ausgeübt wird.
Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung von Fig. 1 sind in den
Fig. 4-6 dargestellt.
Im Falle der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform besteht
die weitere Ausgestaltung darin, daß ein vergrößertes Teil 25
vorgesehen ist, das dem Teil der Vorrichtung von Fig. 1 entspricht,
sich jedoch über das rückwärtige Ende des Kolbens 24
erstreckt, so daß es den rückwärtigen Teil des Kolbens 24
bildet. Infolgedessen fehlt bei dieser Ausgestaltung ein zweiter
Steg entsprechend dem Steg 29 der
Fig. 1, was bedeutet, daß der Aufbau des Kolbens im Vergleich zu
dem der Vorrichtung nach Fig. 1 einfacher ist.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist die Vorrichtung
gemäß Fig. 4 weiter modifiziert worden. Die vorgenommene
Abänderung besteht darin, daß ein spiralförmiger Vorsprung 32
anstelle des Steges 26 an der Oberfläche des Kolbens
24 gebildet ist. Der Steg 26 der Vorrichtung von
Fig. 4 hat relativ scharfe Kanten, weshalb diese Kanten verstärkte
Materialien, wenn diese Glasfasern enthalten, leichter
beschädigen können. Demgegenüber weist der spiralförmige Vorsprung
32 keine Kanten auf, sondern ist vielmehr durch ein
relativ rundes Profil gekennzeichnet. Ein solches Profil kann
Glasfasern nicht schädigen. Vorzugsweise liegt das Verhältnis
der Höhe h des Vorsprunges zur Spalthöhe H zwischen dem Stirnteil
des Kolbens 24 und dem Zylinder 22 bei nicht mehr als 0,95
(h/H). Gegebenenfalls können auch mehrere solcher spiralförmiger
Vorsprünge auf dem Kolben 24 gebildet sein.
Im Falle der Fig. 6 sind im Vergleich zu den Fig. 4 und 5
sowohl Steg 26 als auch Vorsprung 32 weggelassen.
Dafür weist diese Ausgestaltung einen axialen Kanal 33 im Kolben
24 zur Kühlung des Materials rund um den Kolben auf. Die Kühlung
kann dabei z. B. mit Wasser erfolgen. Eine solche Kühlung kann
eine Überhitzung lokaler Teile des zu verspritzenden Materials
verhindern und ferner kann dadurch die Reibung gesteuert oder
überwacht werden, die zwischen dem Material und dem Zylinder
und zwischen dem Material und dem Kolben auftreten kann,
wodurch die Eigenschaften des zu verspritzenden Materials verbessert
werden können. Ein Mischeffekt infolge der Einwirkung
des Kolbens der Vorrichtung gemäß Fig. 6 in dem Zylinder 24
wird dabei im Vergleich zu der Wirkung der Kolben 24 in den
Vorrichtungen der Fig. 4 und 5 vermindert. Ein Mischeffekt wird
jedoch in gewissem Maße aufgrund des Zusammenspiels der
Rotation des Kolbens 24 und des Einspeisedruckes erreicht, der
durch den Pressenkolben 30 ausgeübt wird. Die in Fig. 6 dargestellte
Ausgestaltung kann weiterhin deshalb vorteilhaft sein,
weil durch Weglassung des Steges 26 und des Vorsprungs
32 eine Vereinfachung des Kolbens 24 erreicht wird.
Im Falle der in Fig. 7 dargestellten zweiten Ausgestaltung der
Erfindung handelt es sich um eine Einspritzvorrichtung vom
Kolbentyp mit einem Doppelzylinder mit einem äußeren stationären
Zylinder 22A und einem inneren beweglichen Zylinder 22B, der
gleitbar in dem äußeren Zylinder 22A angeordnet und an diesen
angepaßt ist. Der stationäre äußere Zylinder 22A weist eine
Düse 21 an der freien Stirnseite auf und ist an einem
stationären Träger 34A befestigt, der mit der Basis 34 der Vorrichtung
integriert ist. Die Vorrichtungsbasis ist bezüglich
der Form beweglich, so daß die Düse 21 in Kontakt mit der Form
gebracht werden kann. Die Vorrichtung weist einen Kolben 24
auf, der eine axiale Hin- und Herbewegung durchführen kann und zu
rotieren vermag, wobei ein freier Raum zwischen dem Kolben 24
und der inneren Zylinderfläche des inneren Zylinders 22B gebildet wird. Ein hydrodynamischer
Motor 35, der den Kolben 24 in Rotation versetzen kann, ist am
rückwärtigen Ende des Kolbens auf einem beweglichen Träger 36
befestigt, der derart ausgestaltet ist, daß er auf der Vorrichtungsbasis
34 bewegt werden kann. Der bewegliche Träger 36 ist
mit einer Zylindervorrichtung 37 versehen, die eine Kolbenstange
37A aufweist, die in Verbindung mit einer beweglichen Basis 38
des inneren Zylinders 22B steht. Die bewegliche Basis 38 ist
gleitbar auf der Vorrichtungsbasis 34 angeordnet. Die Zylindervorrichtung
37 wird betätigt, um den Kolben 24 nach vorwärts
oder rückwärts relativ zum inneren Zylinder 22B zu bewegen. Wie
im Falle der Vorrichtung von Fig. 1 weist die Vorrichtung von
Fig. 7 eine entsprechende Presse 27 auf, die mit dem inneren
Zylinder 22B in Verbindung steht.
Der innere Zylinder 22B weist eine konische Öffnung 39 an der
Stirnseite auf, die einen Ventilsitz bildet. Des weiteren weist
der Kolben 24 eine vergrößerte Spitze 40 auf, die ein bewegliches
Ventilglied bildet, wobei das abgeschrägte rückwärtige Teil 41
der Spitze 40 mit dem Ventilsitz in Eingriff gelangen kann. Die
Kolbenspitze 40 und die konische Zylinderöffnung 39 bilden eine
Rückfluß-Sperrvorrichtung. Eine Rückwärtsbewegung des Kolbens 24
relativ zum inneren Zylinder 22B nach Einwirkung der Zylindervorrichtung
37 bewirkt die Schließung der Sperrvorrichtung,
wodurch ein Rückfluß von Material verhindert wird. Bewegt sich
der Kolben 24 relativ zum inneren Zylinder 22B vorwärts, so wird die Sperrvorrichtung
geöffnet. Die gleitbare Basis 38 weist eine Kolben-
Zylinder-Vorrichtung 42 mit einer Kolbenstange 43 auf, die mit
der stationären Basis 34 in Verbindung steht. Die Vorrichtung 42
wird derart betätigt, daß der innere Zylinder 22B sich axial
vorwärts oder rückwärts zum äußeren Zylinder 22A bewegt. Während
die Sperrvorrichtung, wie in Fig. 7 dargestellt, geöffnet ist,
wird die Presse 27 betätigt, so daß der Kolben 30 Material aus
der Presse in den inneren Zylinder 22B befördert. Gleichzeitig
wird der Motor 35 in Betrieb genommen, um den Kolben 24 in
Rotation zu versetzen. Bei dieser Einspeis- und Dosierungsoperation
der Vorrichtung wird das zu verspritzende Material
durch die geöffnete Sperrvorrichtung befördert und in eine
Dosierkammer überführt, die zwischen der Düse 21 und der
Kolbenspitze 40 in dem äußeren Zylinder 22A gebildet wird. Steigt
das Volumen der Dosierkammer an, so bewegen sich der Kolben 24 und
der innere Zylinder 22B gemeinsam relativ zum äußeren Zylinder 22A
mittels der Zylindervorrichtung
37 nach rückwärts. Ist eine vorbestimmte Menge des zu verspritzenden
Materials eingespeist, so wird der Betrieb der
Presse 27 unterbrochen und die Zylindervorrichtung 37 wird
betätigt, um den Kolben 24 nach rückwärts zu bewegen, relativ
zum inneren Zylinder 22B, so daß die Sperrvorrichtung geschlossen
wird. Während die Sperrvorrichtung geschlossen ist, wird
lediglich die Kolben-Zylinder-Vorrichtung 42 betätigt, um den
inneren Zylinder 22B in Kombination mit dem Kolben 24 nach
vorwärts zu bewegen, und um das zudosierte Material durch die
Düse 21 in die Form einzuspritzen.
Bei dieser zweiten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann der Kolben 24 ebenfalls modifziert werden,
beispielsweise derart, daß er ein vergrößertes Teil und einen
Steg aufweist, beispielsweise wie den Steg
(26 und 29 von Fig. 1). Des weiteren kann auch nur ein
vergrößertes Teil, wie das Teil 25 von Fig. 4 mit dem Kolben 24
integriert sein.
In den Fig. 8, 9 und 10 sind Ausgestaltungen der Rückfluß-
Sperrvorrichtung dargestellt, die in einer Vorrichtung vom
Doppeltrommeltyp, wie z. B. in Fig. 7 dargestellt, vorhanden
sein können.
Im Falle der Fig. 8 besteht die weitere Ausgestaltung darin,
daß die Stirnöffnung des inneren Zylinders 22B eine konische Form
mit einer zentrischen Öffnung hat. Das abgeschrägte offene Ende weist
eine konische innere Oberfläche 44 auf. Der Kolben 24 weist des
weiteren eine abgeschrägte Spitze auf.
Die abgeschrägte und abgeflachte Kolbenspitze befindet sich in dem
inneren Zylinder 22B und bildet ein bewegliches Ventilglied,
wohingegen das konische offene Ende des inneren Zylinders 22B
einen Ventilsitz bildet. Die aus dem Ventilsitz und der Ventilkammer
gebildete Sperrvorrichtung ist geschlossen, wenn der
Kolben 24 vorwärts relativ zum inneren Zylinder 22B bewegt wird,
wobei die Spitze des Kolbens 24 mit dem konischen Ende des inneren
Zylinders 22B in Eingriff gelangt.
Im Falle der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform weist die
modifizierte Rückfluß-Sperrvorrichtung eine Ventilkammer auf, die
im Vorderteil des inneren Zylinders 22B gebildet wird, und mit dem
äußeren Zylinder 22A und
mit dem inneren des inneren Zylinders 22B über
Passagen verbunden ist. Eine Kugel 48 in der Ventilkammer bildet ein bewegliches
Ventilglied. Die Ventilkammer weist im Inneren zur vorderen Stirnseite
hin eine Oberfläche mit Auskehlungen oder Aussparungen 49 auf,
die mit der Passage 46
kommunizieren. Befindet sich die Kugel 48 in Kontakt mit der
vorderen Stirnseite der Ventilkammer, so ist die Sperrvorrichtung geöffnet,
so daß das zu verspritzende Material durch die Auskehlungen
49 und die Passage in die Dosierkammer gelangen
kann, die vor dem inneren Zylinder 22B gebildet wird. Wird der
innere Zylinder 22B betätigt, um dosiertes Material in die Form
einzuspritzen, so wird die Kugel 48 durch das dosierte Material
gezwungen, sich rückwärts zur Rückseite der Ventilkammer zu
bewegen, wodurch die Sperrvorrichtung geschlossen wird.
Im Falle der in Fig. 10 dargestellten Ausgestaltung weist der
innere Zylinder 22B ein vorderes Stirnseitenteil auf, das eine Kammer
mit einer Durchtrittsöffnung 46 aufweist. Ein übliches bewegliches
Glied 50 ist dabei in der Kammer drehbar angebracht.
Ein nicht dargestelltes Antriebsmittel betätigt das Glied 50,
wodurch die Sperrvorrichtung geschlossen wird. In Fig. 11 und 12
sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt. Beide
dieser Ausgestaltungen beziehen sich auf eine Einspeisvorrichtung
des Typs mit einem Zylinder, wie in Fig. 1 dargestellt, mit einer
Absperrvorrichtung, die gegenüber der von Fig. 1 modifiziert
ist.
Im Falle der in Fig. 11 dargestellten Ausführungsform ist eine
Zylinderpresse 27 vorgesehen, die eine Ventilkammer aufweist, die
im wesentlichen der in Fig. 9 dargestellten Ventilkammer entspricht.
Das Ventil weist eine Ventilkammer 28 auf, und ein
bewegliches Kugelventilglied 51, wobei das Ventil zwischen einer
Einlaßöffnung im rückwärtigen Teil des
Zylinders 22 und einer Auslaßöffnung der Presse 27
liegt und eine Verbindung zwischen Zylinder und Presse 27
bildet. Der Kolben 24 weist ein vergrößertes rückwärtiges Teil 25
auf, das gleit- und rotierbar in den Zylinder eingepaßt ist.
Eine Meßkammer wird durch das Innere des Zylinders 22 und dem
Vorderteil des Kolbens 24 gebildet. Wird durch die Presse 27
Material eingespeist, so befindet sich die Kugel 52 in Kontakt
mit der Zylinderseite der Ventilkammer, wodurch das Ventil
geöffnet bleibt. Wird das zu verspritzende Material aus der
Dosierkammer in die Form durch Einwirkung des Kolbens 24 ausgespritzt,
so gelangt die Kugel 52 in Kontakt mit der Pressenseite
der Ventilkammer, und zwar aufgrund eines Druckes, der durch das
eindosierte Material ausgeübt wird, bis das vergrößerte rückwärtige
Teil des Kolbens 24 die Einspeisöffnung des Zylinders
22 bedeckt, wodurch die Einlaßöffnung geschlossen wird.
Im Falle der in Fig. 12 dargestellten Ausführungsform ist eine
hydraulische Presse 27 vorgesehen, die einen zusätzlichen
zylindrischen Abschnitt 53 aufweist, der koaxial mit dem
Zylinder 22 verläuft, und zwar an dem Punkt, an dem der Zylinder
22 rotier- und gleitbar angeordnet ist. Der zylindrische Abschnitt
53 kommuniziert mit einem Materialauslaß 58 der Presse
27. Der rotierbare Zylinder 22 weist eine Materialeinspeisöffnung
57 auf, die durch den zusätzlichen Pressenabschnitt 53 bedeckt
wird. Zwischen dem Zylinder 22 und dem zusätzlichen Pressenabschnitt
53 ist eine Dichtung 53A vorgesehen, um eingespeistes
Material daran zu hindern, zwischen Presse 27 und Zylinder 22 auszutreten. Die
Einspeisöffnung 5 ist derart ausgestaltet, daß sie mit dem
Materialauslaß 58 der Presse kommuniziert, wenn der rotierbare
Zylinder 22 in einen speziellen Winkel gebracht wird, wie es in
Fig. 13 dargestellt ist und durch die Wand des zusätzlichen
Pressenteiles 53 abgedeckt wird, wenn der rotierbare Zylinder 22
in eine andere Winkelstellung gebracht wird, beispielsweise 45°
von dem angegebenen Winkel, wie es in Fig. 14 dargestellt ist.
Die Vorrichtung weist des weiteren einen Motor 56 auf, der den
Zylinder 22 mittels einer Transmission mit einem Zahnstangengetriebe
(54/55) in Rotation versetzt. Während das Material in
dem Zylinder 22 eingeführt wird, ist die Rückfluß-Sperrvorrichtung
geöffnet, indem sich der Zylinder in dem erforderlichen
speziellen Winkel befindet.
Erfolgt die Einspritzung, so ist die Sperrvorrichtung geschlossen,
da der Zylinder 22 eine andere Winkelstellung einnimmt.
Im Falle einer Einspritzvorrichtung vom Doppelzylindertyp, wie
in den Fig. 7-10 dargestellt, können ebenfalls
Absperrvorrichtungen gemäß Fig. 11 und 12 alternativ anstelle der
beschriebenen Rückfluß-Sperrvorrichtungen vorgesehen sein.
Im Falle der in den Fig. 7-12 dargestellten Ausführungsform kann
der Kolben 24 weiterhin einen schraubenförmigen Steg
aufweisen, wie der im Vorstehenden beschriebene schraubenförmige
Steg 26 oder eine Projektion oder einen
Vorsprung wie die im Vorstehenden beschriebene Projektion 32.
Im Falle der Vorrichtung mit dem schraubenförmigen Steg
26 wird der Kolben 24 mit dem Steg
26 nur an seinem rückwärtigen Teil abgestützt. Der Kolben 24
unterliegt dabei einer einseitigen Belastung aufgrund der Einwirkung
des eingespeisten Materials, das durch die Presse 27 eingebracht
wird, mit dem Ergebnis, daß das Teil des Kolbens, das abgestützt
wird, einem Abrieb unterliegen kann oder sich festfressen kann.
Um dies zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine
Einspeis- und Dosieroperation, wie im folgenden beschrieben, durchzuführen.
Zunächst wird der Kolben 24 in Rotation versetzt.
Daraufhin, während die Rotation fortgesetzt wird, wird die hydraulische
Presse 27 betätigt, um Material in den Zylinder 22 zu
befördern.
Um weiterhin zu verhindern, daß ein begrenzter Teil des Kolbens 24
(oder der Kolben mit dem inneren Zylinder 22B) von einer vorbestimmten
Position im Dosierverfahren abweicht, können die folgenden
Gegenmaßnahmen getroffen werden:
- 1. Etwa 5 bis 50 mm bevor ein vorbestimmter Dosierhub des Kolbens erfolgt, wird ein durch die hydraulische Presse ausgeübter Druck auf Null reduziert, in den alternativen Weisen, die im folgenden unter 2.-4. beschrieben werden.
- 2. In dem Verfahren gemäß 1 oben wird der Pressendruck stufenweise reduziert.
- 3. In dem Verfahren gemäß 1 wird die Zufuhrgeschwindigkeit als Information zur Reduzierung des Druckes in stufenförmiger Weise zurückgeführt.
- 4. In dem Verfahren gemäß 1 wird die Zeitspanne, in der die Zudosierung beendet ist, von der Zudosiergeschwindigkeit vorhergesagt und der Pressendruck wird stufenweise reduziert, wobei jede Stufe im voraus durchgeführt wird in einer vorbestimmten Zeitspanne, berechnet aus den vorausgesagten Zeitdaten.
- 5. Anstelle des oben beschriebenen Druckreduzierungsverfahrens können die Umdrehungen des Kolbens pro Minute schnell oder stufenweise vermindert werden. Dieses Verfahren kann auch gleichzeitig mit dem Druckverminderungsverfahren durchgeführt werden.
- 6. Ist die Zudosierung beendet oder kurz vor der Beendigung, wird die Bewegung des Kolbens der hydraulischen Presse unterbrochen und der Kolben wird zurückgezogen.
- 7. Ist die Zudosierung beendet oder kurz vor Beendigung der Zudosierung, wird auf den Kolben ein erhöhter Rückdruck ausgeübt, so daß der Kolben daran gehindert wird, die Dosierungsposition zu verlassen oder aus dieser zurückzukehren.
- 8. Der Druck, der auf den Kolben der hydraulischen Presse ausgeübt wird, wird gesteuert in Übereinstimmung mit dem Volumen des Materials in der Presse, um die Dichte des Materials auf ein vorbestimmtes Niveau einzustellen. Das heißt, ist das Volumen des Materials groß, so wird der Druck erhöht und ist das Volumen des Materials gering oder hat dieses abgenommen, so wird der Druck entsprechend vermindert.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß Fasern, die in den
verstärkten Materialien, die einem Spritzgießverfahren unterworfen
werden sollen, enthalten sind, nicht geschädigt werden, d. h.
die Fasern werden nicht zerschnitten oder gekrümmt. Weiterhin
wird gewährleistet, daß die Materialien so wie sie eingespeist
werden ausgespritzt werden, ohne daß ein ins Gewicht fallender
Austausch zwischen zunächst eingespeisten Materialteilchen und
nachfolgend eingespeisten Materialteilchen in dem Zylinder
erfolgt. Unter diesen Umständen bleibt eine nur sehr geringe
Materialmenge zurück und ein Rückfluß des Materials wird verhindert.
Die Menge eines Einspritzvorganges bleibt somit stabil.
Schließlich ist die Zudosierung gleichförmig
aufgrund geeigneter Steuermöglichkeiten der
Umdrehungen des Kolbens pro Minute, des Druckes, der von dem
Kolben der hydraulischen Presse bezüglich des Materials ausgeübt
wird, und des Rückdruckes, der bezüglich des eingespeisten
Materials ausgeübt wird und auch deshalb, weil die Einschließung
von Luft in dem Material vermindert wird.
Im Rahmen von Versuchen mit einer Vorrichtung
und einem BMC-Material, bei dem dieses Material in den Zylinder
42 aufgrund der Einwirkung der Presse 27 eingespeist wurde,
ohne Kooperation des Kolbens aufgrund einer Rotation desselben,
verblieb der größte Teil des eingespeisten Materials in lokalen
Positionen in dem Zylinder mit dem Ergebnis, daß das Material
nicht gleichmäßig vorwärts bewegt wurde, was sich sehr nachteilig
auf das Dosierverfahren auswirkte. In diesem Falle konnte
durch Erhöhung des Extruderdruckes der Presse 27 das Dosierungsverfahren
nicht verbessert werden.
In den Fällen jedoch, in denen der Kolben 24 mit vergleichsweise
geringer Geschwindigkeit in Rotation versetzt wurde, beispielsweise
mit 25 Umdrehungen bis 150 Umdrehungen pro Minute, während
das BMC-Material durch die Presse 27 eingespeist wurde, wurde
das eingespeiste Material glatt vorwärts durch den Zylinder
befördert, wobei eine gleichförmige Zudosierung gewährleistet
war.
Ein Vergleich der Schlagzähigkeit von Formkörpern, die mit einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung hergestellt wurden und solchen,
die mit einer herkömmlichen Einspritzvorrichtung vom Schraubenkolbentyp
hergestellt wurden, ergab, daß die Produkte, die mit
einer Vorrichtung nach der Erfindung hergestellt wurden, eine
Schlagzähigkeit von 13 kg-cm/cm² aufwiesen, wohingegen die
Produkte, die mit der Vorrichtung des Standes der Technik hergestellt
wurden, eine Schlagzähigkeit von nur 8 kg-cm/cm²
aufwiesen.
Wurden verschiedene verstärkte Materialien in den oben angegebenen
zwei Vorrichtungstypen verwendet, so wiesen die Produkte,
die in einer Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurden, eine Schlagzähigkeit von 18 kg-cm/cm² auf, wohingegen
die Produkte, die in einer Vorrichtung nach dem Stande der
Technik hergestellt wurden, nur eine Schlagzähigkeit von
11 kg-cm/cm² aufwiesen.
Claims (2)
1. Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp mit einem einzelnen
Zylinder mit einer Einspritzdüse an der freien Seite des
Zylinders, einem im Zylinder angeordneten Kolben, einer
hydraulischen Presse zum Einspeisen der Materialien in
den Zylinder, wobei die Presse mit dem Zylinder über einen
Auslaß kommuniziert, sowie einer Kolbenzylinderanordnung
zur axialen Betätigung des Kolbens, wobei durch die innere
Zylinderfläche, die eine Stirnseite des Zylinders und die
Kolbenfläche eine Dosierkammer mit variablem Volumen
gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) zum Einspritzen verstärkter Materialien der im Zylinder (22) angeordnete Kolben (24) rotierbar ist,
- (b) im Zylinder (22) eine Rückfluß-Sperrvorrichtung (23) vorgesehen ist und
- (c) zwischen Kolben (24) und der Innenwand des Zylinders (22) bis zur Rückfluß-Sperrvorrichtung ein radialer Spalt ausgebildet ist.
2. Einspritzvorrichtung vom Kolbentyp mit einer Doppelzylinderanordnung
mit einem äußeren Zylinder mit einer Einspritzdüse
an der Stirnseite und einem inneren Zylinder, der
verschiebbar im äußeren Zylinder angeordnet ist und mit
seinem freien Ende mit der Materialeinspeisöffnung in
Verbindung steht, mit einem Kolben in der Doppelzylinderanordnung,
mit einem Arbeitszylinder zur Betätigung
des Kolbens relativ zum inneren Zylinder, mit einer Kolbenzylinderanordnung
zur Betätigung des bewegbaren inneren
Zylinders relativ zum äußeren Zylinder, mit einer Rückflußsperre,
wobei durch die innere Zylinderfläche des äußeren
Zylinders, seiner einen Stirnseite, die Rückflußsperre
und der Stirnseite des inneren Zylinders eine Dosierkammer
mit variablem Volumen gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) eine hydraulische Presse (27) zum Einspeisen verstärkter Materialien in den inneren Zylinder vorhanden ist,
- (b) zwischen Kolben (24) und der Innenwand des inneren Zylinders (22B) bis zur Rückfluß-Sperrvorrichtung ein radialer Spalt ausgebildet ist,
- (c) ein Motor zum Rotierenlassen des Kolbens (24) vorhanden ist.
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