DE361254C

DE361254C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen in Bandform als Ersatz fuer Leder u. dgl.Materialien

Info

Publication number: DE361254C
Application number: DEK73706D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-05-09
Filing date: 1920-07-07
Publication date: 1922-10-12
Also published as: FR499354A; GB147910A; CH92989A

Description

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen in Bandform als Ersatz für Leder u. dgl. Materialien. Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Kunststoffen, die in Bandform erhalten werden und sich für die Herstellung von Transmissionsriemen, Stoßverbänden, Geschirren, Sattelzeugstücken, Wagendecken, Schuppen- und Waggondecken, Ausrüstungsgegenständen (militärischen und anderen), Schuhsohlen und Absätzen, Bewässerungs-und Feuerlöschrohren,Regenmänteln und Beschlägen für alle Beförderungsmittel, Oberteilen von Schuhen u. dgl., also als Lederersatz eignet.
Diese Kunststoffe werden aus Kautschukradreifen und mit Gummi überzogenen gebrauchten Mänteln von allerlei möglichen Fahrzeugen, wie Automobilen und anderen, hergestellt. Mittels eines im einzelnen weiter unten .beschriebenen Verfahrens läßt es sich für jegliohe Festigkeit und Größe herrichten.
Es sind zwar Verfahren bekannt, welche solche alten Pneuanatikreifen direkt verwerten, indem daraus Sohlen geschnitten werden, oder andere Verfahren, nach denen Gummiabsätze aus dem Kautschuk der abgebrauchten Reifen hergestellt wurden. Man bat auch schon alte Hanfschläuche als Ersatztreibriemen verwendet. Die Gewinnung eines so vorzüglichen Materials für die eingangs der Beschreibung angeführten Zwecke aus den Zeugeinlagen der verbrauchten Pneumatikreifen ist aber bisher von keiner Seite versucht worden.
Nach dem Verfahren der Erfindung werden gebrauchte Radreifen und Gummimäntel zu-.erst gewaschen und gebürstet, um von Schmutz und daraufliegendem Staub befreit zu werden. Dann kommen sie in ein Bad reinen Wassers von ioo° C auf die Dauer von ungefähr io Minuten, -nachdem die Hüllen, die sich zur Herstellung des Erzeugnisses nicht eignen, gegebenenfalls abgeschnitten worden sind; ihr Gummi wird -,viederge.wonnen und kann später bei der Vulkanisation oder anders wozu verwandt werden.
Es bleibt also ein Skelett zurück, das aus mehreren Lagen Fäden oder Geweben besteht, eine auf der anderen geleimt, wie es bei der Fabrikation von Radreifen und Mänteln üblich ist. Dieses Skelett, das noch die Ursprungsform hat, wird dann platt gedrückt und man gibt den Leinenfäden den Winkel von 45'.
Um dies zu erreichen, muß man das wiedergewonnene Band 15 Minuten lang in reinem Wasser kochen, um es zu erweichen, worauf man es auf einen Spezialstrecker spannt, der es um 2,5 bis 30 Prozent verlängert. Nach der Abkühlung kommen die Bänder, nachdem sie auf eine Blechwalzenfläche gelegt sind, in den Autoklaven. Sie werden auf einen Grad vulkanisiert, der je nach der Qualität, die man wünscht, und dem Ausgansmaterial verschieden ist. Man läßt sie darauf erkalten und män erhält nun ganz flache Bänder, die darauf unter eine Presse kommen, die mit einem Druck von ungefähr zoo kg pro cm' arbeitet.
Diese verschiedenen Arbeitsvorgänge lassen die Bänder nach dem Zuschneiden, Falzen und Nähen fertig zu den oben genannten Verwendungszwecken erhalten. Das erhaltene Produkt kann selbstverständlich, je nach seiner Verwendung, bemalt und lackiert werden.
Es ist klar, daß das Erzeugnis der Erfindung nicht nur für ,die oben angegebenen Zwecke verwendet werden kann, und daß Abarten des Verfahrens möglich sind, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen.

Claims

PAT .ENT-ANspr,uCH Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen in Bandform- als Ersatz für Leder u. dgl. Materialien durch Verarbeitung von Kautschukmänteln oder anderen aus Gewebelagen und Gummi bestehender Bänder, dadurch gekennzeichnet, daß diese Materialien gewaschen, vom überschüssigen Gummi befreit, platt gedrückt, gekocht, .gestreckt, vulkanisiert und gepreßt werden.