DE250214C - - Google Patents
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Classifications
-
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 250214-KLASSE 39«. GRUPPE
Vulkanisierbarer Stoff aus Kautschuk o. dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1910 ab.
Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom
2O. März 1883
14. Dezember iqoo auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 12. Oktober 1909 anerkannt.
die Priorität
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines biegsamen, leichten, festen und
wasserdichten Materials aus Kautschuk u. dgl., welches sich für die Herstellung von Pneumatiks
und anderen Radreifen, von Riemen für Transmissionen, von Schuhsohlen, Rollen für Rollschuhe, Tennis- und anderen Ballen,
Spritzpumpen, Motorwagenhupen, Schläuchen und ähnlichen Gegenständen gut verwenden
läßt, bei welchen Biegsamkeit und Festigkeit erforderlich sind.
Es ist bereits bekannt, Baumwolle, Flachs, Ramie oder irgendeinen anderen Faserstoff
im natürlichen oder nicht geflochtenen Zustand in der Mischmühle mit Gummipaste zu mischen,
worauf das Ganze vulkanisiert wird. Der so hergestellte Stoff ist jedoch bei manchen Verwendungsbedingungen
nicht fest genug und hat auch die Neigung, sich zu erwärmen, wenn er häufig wiederholten Spannungsbeanspruchungen
ausgesetzt ist, wie sie beispielsweise bei den Reifen der Antriebsräder
von Motorfahrzeugen eintreten.
Nach der Erfindung werden an Stelle der Fasern in natürlichem Zustande dicht zu Fäden
verflochtene Fasern, also beispielsweise Glanzzwirn, verwendet, welcher in kurze Längen
zerschnitten ist; diese Länge beträgt beispielsweise
be'i dem Glanzzwirn Nr. 40 etwa 12 mm.
Die Länge der Fäden wächst zweckmäßig im Verhältnis zu ihrer Dicke, jedoch dürfen sie
nicht so lang sein, daß sie sich zu Klumpen zusammenballen und so eine innige Mischung
verhindern. Für Glanzzwirn Nr. 12 ist beispielsweise die günstigste Länge 25 mm. Bei
Verwendung von größeren Längen haben die Fäden die Neigung, sich während des Mischverfährens
zu verflechten, wodurch sie eine gleichmäßige Verteilung hindern. Die gegebenenfalls
vorher mit einer dünnen Lösung von Kautschuk behandelten Fäden werden in einer Mischmühle mit Gummipaste innig vermischt.
Diese Paste oder plastische Verbindung, welche für eine Vulkanisation geeignet ist, besteht
zweckmäßig aus Paragummi gemischt mit einer entsprechenden Menge von Schwefel, um
einen biegsamen vulkanisierten Gummi nach der Schwefelung zu bilden. Das Gemisch
kann naturgemäß auch aus Schwefel und anderem Kautschuk, Gummiersatz oder einem Gemisch verschiedener Gummisorten oder aus
Gummi und Gummiersatz zusammen bestehen. Das so erhaltene Gemisch aus Fäden und Paste kann in Platten oder Scheiben ausgewalzt
und aus diesen können dann die gcwünschten Gegenstände in der üblichen Weise
gebildet werden; die Verbindungsfugen sind, falls solche überhaupt erforderlich sind, hier-
C2. Auflage, ausgegeben am so. Dezember :g>4J
Claims (1)
- bei abgeschrägt, um zu verhindern, daß dort sämtliche Fäden in rechten Winkeln geschnitten sind.Beim Auswalzen des Materials in Platten stellen sich die Fäden in einem gewissen Maße selbst in die Walzrichtung ein, so daß die Platte in/dieser Richtung eine geringere Elastizität, und eine größere Zugfestigkeit besitzt. Man schneidet Riemen aus solchen Plattenίο am besten in dieser Richtung aus, um so ihre größte Festigkeit auszunutzen. Für andere Zwecke jedoch, wie etwa für Radreifen, können verschiedene Lagen derartig miteinander vereinigt werden, daß die Walzrichtung der verschiedenen Lagen zueinander in einem rechten Winkel liegt.Wenn die Gegenstände in die gewünschte Gestalt.geformt sind, werden sie in bekannter Weise geschwefelt oder vulkanisiert.Bei einer derartigen Verwendung von Fäden wird die Festigkeit des Materials wesentlich verstärkt, und man kann auch ein größeres Verhältnis des Faserstoffes zum Kautschuk o. dgl. anwenden, als wie wenn man nichtgeflochtene Fasern verwendet.Es wurde gefunden, daß für Reifen schwerer Motorwagen ein gutes Verhältnis 20 Prozent Baumwolle zu 80 Prozent Gummi ist, jedoch kann die Menge der Baumwolle auch bis 30 Prozent gesteigert werden, da das Verhältnis wesentlich von der Natur der Gummimischung, wenn eine solche verwendet wird, abhängt. Für Riemen und Verstärkungseinlagen, wie sie in der Gummifabrikation allgemein bekannt sind, ist dasselbe Verhältnis das günstigste, ebenso für Schuhsohlen u. dgl. Für Ventil-Unterlagsscheiben, und für solche Gegenstände, welche eine kurze und gedrungene Form besitzen und biegsam sein müssen, ist eine geringere Menge Baumwolle, etwa 5 bis 10 Prozent, vorzuziehen, während für feste. Gegenstände, die sich in ihrer Eigenschaft dem Hartgummi nähern, etwa 70 Prozent Baumwolle verwendet werden können.Da die Oberfläche des Fadens, die dem Gummi ausgesetzt ist, kleiner ist wie die der losen öder nicht verflochtenen Fasern, bleibt die elastische Eigenschaft des Gummis erhalten, und die Neigung des Materials, bei starken Beanspruchungen zu zerreißen, wird vermindert. ,Ferner ist, da die Fasern dicht miteinander verflochten sind, die sich ergebende Zugfestigkeit vergrößert. Ferner kann das biegsame Material, da es zugfester ist, für bestimmte Zwecke in geringerer Dicke verwendet werden, und hierdurch wird der Zug, welchem die Lagen auf der Außenseite eines Reifens o. dgl. unterworfen sind, vermindert und die Neigung, zu zerreißen, gleichfalls verringert. Ferner erwärmt sich das Material weniger stark, wenn es dauernd veränderlichen Beanspruchungen ausgesetzt ist, wie dies bei seiner Verwendung für Radreifen oder Treibriemen der Fall ist. In solchen Fällen, wo das Material für die Herstellung von Pneumatiks gebraucht wird, kann es mit einer oder mehreren Lagen von Leinwand vereinigt werden, welche beispielsweise auf der Innenfläche des Reifens oder Reifenmantels angeordnet ist, wobei die Leinwand nach außen an den Seiten bei der Bildung der wulstigen Ränder solcher Reifen gebracht wird.Ein großer Vorteil dieses Materials gegenüber Leinwandeinlagen besteht darin, daß es in jede beliebige Gestalt geformt werden kann, ohne daß seine Festigkeit hierbei leidet. Dies wird durch die Natur des Materials bewirkt, da die Fäden sich, selbst den Zugbeanspruchungen während der Vulkanisation anpassen können; die Fäden, welche am meisten unter Spannung stehen, d. h. auf der Außenseite der Krümmung liegen, beheben diese Spannung während der Vulkanisation, indem sie sich durch den Gummi etwas hindurchziehen, während dies bei Gegenständen mit Leinwandeinlage nicht möglich ist und eine innere Leinwandlage sich faltet, während äußere Leinwandlagen ungebührlich gestreckt und gespannt werden.Patent-A ν SPRU c h:Vulkanisierbarer Stoff aus Kautschuk o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer inniger! Mischung kurzer, aus Fasern dicht geflochtener Fäden mit Kautschukpaste oder einer ähnlichen plastischen vulkanisierbaren Mischung besteht.
Publications (1)
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