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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Technischer
Bereich
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Reifen und Verfahren zur
Herstellung von Reifen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
einen Reifen sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Reifens,
der einen speziellen Gurtaufbau hat.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Bekanntlich
hat ein Reifen eine Karkasse, ein Laufflächenband, ein Paar von Seitenwänden und
Verstärkungsschichten
zwischen dem Laufflächenband
und der Karkasse. Die Karkasse, die gewöhnlich aus wenigstens einer
einzigen Lage besteht, ist an ihren Enden um ein Paar von Wulstkernen
herumgeschlagen. Die Wulstkerne, die Enden der Karkasse und ein
beliebiger Füllstoff,
der zwischen den Wulstkernen und der Karkasse hinzugefügt werden
kann, bilden die Wulste auf jeder Seite des Reifens.
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Bei
dem herkömmlichen
(oder bekannten) Reifen sind unter dem Laufflächenband gewöhnlich wenigstens
drei Gummilagen vorhanden, nämlich
zwei Gürtellagen
und eine 0-Grad-Lage
oder Nylonlage. Die Nylonlage enthält Verstärkungskorde, vorzugsweise aus
einem textilen Material, und besonders bevorzugt aus einem wärmeschrumpfbaren
Material, wie Nylon, die mit 0° (d.h.
in Umfangsrichtung) bezüglich
der Äquatorialebene
des Reifens ausgerichtet sind. Die Verstärkungskorde sind vorzugsweise
in einer aus einer elastomeren Masse hergestellten Bahn angeordnet.
Die Nylonlage befindet sich zwischen dem Laufflächenband und den Gürtellagen.
Der Fachmann weiß,
dass die Nylonlage den Reifen stabilisiert, seinen Rollwiderstand
verbessert und seine Betriebseigenschaften allgemein steigert, da
die Nylonlage dazu beiträgt,
dass der Reifen sein Form beibehält,
wenn er großen
Zentrifugalkräften
bei hohen Geschwindigkeiten ausgesetzt ist. Ohne die Nylonlage kann
die Leistung des Reifens insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten
beeinträchtigt
werden. Die beiden Gürtellagen
haben feine Korde, vorzugsweise Metallkorde, die in einer elastomeren
Masse verlegt sind und einander kreuzen, und sind beide im Winkel
bezüglich
der Äquatorialebene
des Reifens angeordnet.
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Zusätzlich zu
den drei Verstärkungslagen
hat der herkömmliche
Reifen auch eine Kautschukbahn zwischen der Nylonlage und dem Laufflächenband,
die aufgrund der Fertigungsweise der herkömmlichen Reifen hinzugefügt werden
muss. Bekanntlich ist das Laufflächenband
häufig
ein gesondert gefertigtes, extrudiertes Produkt. Dadurch, dass es
separat hergestellt wird, kühlt
sich das Laufflächenband
auf Zimmertemperatur ab, bevor es in einen Reifen eingebaut wird.
Beim Abkühlen
verliert das Laufflächenband
Klebrigkeit und ist nicht mehr so gut fähig, richtig an der darunter
liegenden Lage während
des Aufbaus des Reifens zu kleben. Zum Ausgleich des Verlusts an
Klebrigkeit und zur Verbesserung des Haftens des Laufflächenbandes
an der darunter liegenden Lage derart, dass der Reifen, bevor er
vulkanisiert wird, geeignet zusammengebaut werden kann, wird an
der Unterseite des Laufflächenbandes
eine Kautschukbahn hinzugefügt.
Die Kautschukbahn ist eine kalandrierte oder (mit dem Laufflächenband)
koextrudierte Bahn aus einer elastomeren Masse auf Naturkautschukbasis,
was an sich bekannt ist. Die Kautschukbahn hat gewöhnlich eine
Dicke von 0,2 bis 1,0 mm. Ihre Klebrigkeit wird der Tatsache zugeordnet,
dass die Kautschukbahn gewöhnlich
aus einer Masse hergestellt wird, die einen Naturkautschukgehalt
von mehr als etwa 50% der Polymermenge hat.
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Ein
alternativer Aufbau des herkömmlichen
Reifens, der als "Kappen-
und Basisreifen" bekannt
ist, hat weiterhin eine Unterschicht als Teil des Laufflächenbandes
auf der Seite des Laufflächenbandes,
die dem Inneren des Reifens zugewandt ist. Die Unterschicht verbessert
das Handling, während
der Rollwiderstand des Reifens verringert wird, und ist in das Laufflächenband
zwischen dem Laufflächenband
und der darunter liegenden Lage eingeschlossen. Bei diesem alternativen
Aufbau sind die verschiedenen Reifenlagen bei dem Reifen von außen nach
innen wie folgt angeordnet: (1) das Laufflächenband, (2) die Unterschicht,
die in die Unterseite des Laufflächenbandes
eingeschlossen ist, (3) die Kautschukbahn und (4) die 0°-Nylon-Lage, die über den
Gürtellagen
angeordnet ist. Die Unterschicht besteht aus einer Masse auf Kautschukbasis
und ist gewöhnlich
zwischen 1 und 2 mm dick. Da sie nicht die gleiche Zusammensetzung
und die gleichen Eigenschaften wie das Laufflächenband hat, wird die Dicke
der Unterschicht so gewählt,
dass sie nicht in Kontakt mit der Straße kommt, wenn die Reifenlauffläche verschleißt.
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Wenn
die Unterschicht beispielsweise aus einer Masse mit einem Naturkautschukgehalt
von mehr als 50% Polymermenge hergestellt ist, kann die Kautschukbahn
weggelassen werden, da die Unterschicht eine ausreichende Klebrigkeit
für ein
geeignetes Haften des Laufflächenbandes
an der Karkasse hat, wie es vorstehend in Bezug auf die Kautschukbahn
beschrieben ist.
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Das
bedeutet jedoch nicht, dass die Kautschukbahn in jedem Fall weggelassen
wird, wenn der Naturkautschukgehalt der darüberliegenden Lage größer als
50% ist. In einigen Fällen
kann die Kautschukbahn trotz der Tatsache weggelassen werden, dass
der Kautschukgehalt der darüber
liegenden Lage kleiner als 50% ist, beispielsweise in dem Fall,
dass der Masse ein anderes Material zugesetzt wird, das in der Lage
ist, der darüberliegenden
Lage eine gute Klebrigkeit zu geben, oder wenn beispielsweise das
Laufflächenband nicht
abkühlen
gelassen wird.
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Bekannt
ist auch, elastomere Massen für
Reifen aufzubauen, die durch den Zusatz von Verstärkungsfasern
verstärkt
werden. Ein Beispiel dafür
ist das US-Patent 4,871,004 ("das '004-Patent"), das den Zusatz von
Kevlar®-(eine
registrierte Marke von DuPont)Fasermasse zu dem Reifenkautschuk
bis zu einer Menge beschreibt, bei der die Kevlar®-Fasermasse
eine Konzentration von 0,2 bis 20 Teilen pro Hundert Teilen Kautschuk
(phr) hat. In dem '004-Patent wird beschrieben,
dass die Kevlar®-Fasern
eine Länge
(L) von 0,2 bis 5 mm, einen Durchmesser (D) von 0,005 bis 0,02 mm
und ein Seitenverhältnis
(L/D) von mehr als etwa 100 haben. Die sich ergebende Mischung aus
Fasern und Kautschuk kann dazu verwendet werden, irgendeine der beschriebenen
Bauelemente eines Reifens herzustellen, wie Erhebungen, Füllerstreifen,
Gürtel,
Gurtauflagen und Gummistreifen. Das '004-Patent beschreibt einige der Vorteile
der Zugabe von Verstärkungsfasern
zu einem Elastomer beim Bau eines Luftreifens, wie ihre Verstärkungswirkung
und die erhöhte
Steifigkeit des erhaltenen Reifens.
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Das
europäische
Patent 0 592 218 A1 ("das
EPO '218-Patent") beschreibt auch
einige der Vorteile der Zugabe von Verstärkungsfasern zu Kautschuk für verschiedene
Teile eines Luftreifens. Das EPO '218-Patent beschreibt die Zugabe von
16 bis 30 Teilen pro Hundert Teilen Kautschuk (phr) von kurzen Fasern,
die einen mittleren Durchmesser (D) von 0,1 bis 0,5 μm, eine mittlere
Länge (L)
von 40 bis 500 μm
und ein Seitenverhältnis
(L/D) von 100 bis 5000 haben. Beispiele für Fasern, die zugesetzt werden
können,
sind Aramidfasern, wie Kevlar®-, Baumwoll-, Nylon-,
Polyester-, Rayonfasern, und oberflächenbehandelte kurze Fasern,
wie Nylon 6.
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In ähnlicher
Weise beschreibt das europäische
Patent 0 604 108 A1 ("das
EPO '218-Patent)
die Zugabe bestimmter Arten von Fasern, um den Kautschuk in einem
Luftreifen zu verstärken.
Die in dem EPO'108-Patent
erörterten
speziellen Fasern sind Kurzfasern aus UBEPOLHE 0100 (erhältlich von
UBE Industries Limited), d.h. Nylon-6. Die Fasern haben einen mittleren
Durchmesser (D) von 0,3 μm,
eine Durchschnittslänge
(L) von 300 μm
und ein Seitenverhältnis
(L/D) von 1000. Die Fasern sind in die Kautschukmasse mit einer
Konzentration von weniger als 10 Teilen pro 100 Teilen Kautschuk
(phr), und vorzugsweise 10 bis 30 phr eingeschlossen.
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Die
EP 0 652 116 A1 offenbart
einen Fahrzeugreifen mit einer einlagigen oder mehrlagigen Gürtelkarkasse,
einem Gurt und einem Laufflächenband.
Zwischen dem Laufflächenband
und dem Gurt ist wenigstens eine Kautschuklage angeordnet, die mit
Fasern verstärkt
ist, deren Hauptausrichtungsrichtung mit der Umfangsrichtung zusammenfällt. Die
Fasern sind thermisch schrumpfbare Fasern in Form von Stapelfasern.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Aufbau einer elastomeren Zwischenschicht
zwischen dem Laufflächenband
und den Gürtellagen
eines Luftreifens, die die Nylonschicht des herkömmlichen Reifens ersetzt, jedoch
die günstigen
Eigenschaften eines solchen Bauelements beibehält. Ferner kann die Zwischenschicht die
Kautschukbahn, wenn sie vorhanden ist, ersetzen. Gleichermaßen stellt
die vorliegenden Erfindung für
das zweite Beispiel des herkömmlichen
Reifens einen Aufbau bereit, bei welchem die elastomere Zwischenschicht die
0°-Nylonlage,
die Unterschicht und die Kautschukbahn (falls vorhanden) ersetzt,
um die gleichen Ziele zu erreichen.
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Die
Anmelderin hat gefunden, dass die vorliegende Erfindung, wenn eine
oder mehrere Schichten in dem herkömmlichen Reifen durch Einbringen
einer elastomeren Zwischenschicht, die mit einem faserverstärkenden
Material hergestellt ist, in das Laufflächenband ausgetauscht werden,
wenigstens die gleichen Vorteile beim Rollwiderstand und dem Hand ling
verwirklicht, wie sie bisher durch die Aufbauten der beiden herkömmlichen
Reifenkonstruktionen verwirklicht werden, wobei jedoch das Gesamtgewicht
des Reifens verringert wird.
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Außerdem vereinfacht
der Austausch der herkömmlichen
Aufbauten durch weniger Schichten den Aufbau eines Reifens.
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Bei
der vorliegenden Erfindung werden der elastomeren Zwischenschicht,
die vorzugsweise in das Laufflächenband
als Ersatz für
das Weglassen der herkömmlichen
0°-Nylonlage,
der Kautschukbahn (falls vorhanden) und der Unterschicht (falls
vorhanden) des Aufbaus der herkömmlichen
Reifenauslegungen eingebracht sind, kurze Fasern, wie Kevlar®-Fasern
(in Form einer Kevlar®-Fasermasse), zugegeben.
Die nach der vorliegenden Erfindung zugegebenen kurzen Fasern haben
einen Rumpfabschnitt mit einem Durchmesser von etwa 10 μm, einer
Länge von
etwa 200 μm
und einem Seitenverhältnis
von etwa 20. Zusammen mit den anderen Merkmalen der vorliegenden
Erfindung trägt
die Zugabe der kurzen Fasern (wie Kevlar®) dazu
bei, die Vorteile des Rollwiderstands und des Handlings beizubehalten,
wie sie die beiden herkömmlichen
Reifenkonstruktionen bieten. In gleicher Weise kann eine Twaron®-(eine
für die
Akzo Nobel registrierte Marke)Fasermasse, bei der es sich um eine
andere Art einer Masse mit Verstärkungsfaser
handelt, anstelle der Kevlar®-Fasermasse verwendet
werden. Aufgrund der Zugabe von Fasern wird auf die elastomere Zwischenschicht
auch als "Filz"-Schicht Bezug genommen.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird ferner die elastomere Zwischenschicht
aus der Kombination von kurzen Fasern und einem Massenmaterial hergestellt.
Das Massenmaterial kann Naturkautschuk, emulsionspolymerisierter
Styrol-Butadien-Kautschuk, lösungsmittel-polymerisierter
Styrol-Butadien-Kautschuk und Butadien-Kautschuk sein. Vorzugsweise
ist das Massenmaterial eine Kombination aus etwa 60% Naturkautschuk mit
etwa 60% emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden dem Massenmaterial die kurzen Verstärkungsfasern
mit einer Konzentration zwischen etwa 5 und 15 Teilen pro Hundert
Teilen Kautschuk (phr), vorzugsweise zwischen etwa 7 und 11 phr,
zugesetzt. Darüber
hinaus wird nach der vorliegenden Erfindung der Mischung Ruß in einer
Konzentration zwischen etwa 20 und 80 phr, vorzugsweise zwischen
etwa 50 und 70 phr zugesetzt.
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Während für die faserverstärkte elastomere
Zwischenschicht ein gleichförmiger
Querschnitt mit einer Dicke von mehr als 1 mm in Betracht gezogen
wird, ist es erfindungsgemäß auch möglich, dass
diese Schicht mit einem ungleichförmigen Querschnitt hergestellt
wird, der den Hochgeschwindigkeitstest und die Handling-Eigenschaften
eines so aufgebauten Reifens weiter verbessern kann. Mit einem solchen
Aufbau hat nach der vorliegenden Erfindung die elastomere Zwischenschicht
im Querschnitt dickere Ränder,
die zusammen etwa 4/7-tel der Gesamtbreite der Schicht einnehmen,
während
der zentrale Abschnitt die restlichen 3/7-tel der Breite einnimmt.
Darüber
hinaus sind nach der vorliegenden Erfindung die Randabschnitte zwischen
etwa 25% bis 75%, vorzugsweise etwa 33% dicker als der mittlere
Abschnitt. Insbesondere haben nach der vorliegenden Erfindung die
Randbereiche eine Dicke, die größer ist
als der zentrale Bereich der elastomeren Zwischenschicht. Die dickeren
Abschnitte der elastomeren Zwischenschicht können besser mit den hohen Beanspruchungen
zurechtkommen, die sich an den Rändern
des Laufflächenbandes
während
der Reifenumdrehung entwickeln.
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Zusätzlich können nach
der vorliegenden Erfindung der elastomeren Zwischenschicht dickere
Bereiche in den Bereichen hinzugefügt werden, in denen die Laufflächennuten
breiter sind. Die breiteren Nuten in der Lauffläche wirken als Deflektionsstellen,
an denen sich Spannungen bei drehenden Reifen ansammeln können. Die
Hinzufügung
von Dicke zu der elastomeren Zwischenschicht in diesen Bereichen
trägt dazu
bei, die Spannungen während
der Drehung des Reifens zu verringern.
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Nach
der vorliegenden Erfindung kann die elastomere Zwischenschicht auch
mit dem Laufflächenband
koextrudiert werden, um ein gleichförmiges Produkt zu erzeugen.
Die Koextrusion ermöglicht
eine genaue Ausrichtung der elastomeren Zwischenschicht zu dem Laufflächenband
während
der Herstellung. Sie ermöglicht
auch eine solche genaue Ausrichtung der Verstärkungsfasern, dass sie im Wesentlichen
in der gleichen Äquatorialrichtung
wie die 0°-Nylonkorde liegen,
die sie ersetzen.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
beiliegenden Zeichnungen, die in die Beschreibung eingeschlossen
sind und einen Teil von ihr bilden, zeigen mehrere Ausführungen
der vorliegenden Erfindung. Zusammen mit der vorstehenden allgemeinen Beschreibung
und der nachstehenden, ins Einzelne gehenden Beschreibung der Ausführungsformen
dienen die Zeichnungen zur Erläuterung
der Prinzipien der vorliegenden Erfindung. In den Zeichnungen zeigt:
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1 einen
Querschnitt einer ersten herkömmlichen
Reifenauslegung, wobei nach dem Stand der Technik die Kautschukbahn
zwischen der 0°-Nylonlage
und dem Laufflächenband
angeordnet ist,
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2 eine
zweite herkömmliche
Reifenauslegung im Querschnitt, bei welcher die Unterschicht, die Kautschukbahn
und die 0°-Nylonlage
zwischen dem Laufflächenband
und der Karkasse angeordnet sind,
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3 einen
Querschnitt eines Reifens gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei welchem eine im Wesentlichen gleichförmige elastomere
Zwischenschicht unter dem Laufflächenband
angeordnet ist,
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4 eine
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit dickeren Bereichen an den Rändern der
elastomeren Zwischenschicht, und
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5 eine
dritte Ausführungsform
der elastomeren Zwischenschicht, wobei dickere Bereiche über der Breite
des Laufflächenbandes
dort angeordnet sind, wo die Nuten in dem Laufflächenband Biegestellen bilden, für die die
dickeren Abschnitte der elastomeren Zwischenschicht einen Ausgleich
bieten.
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1 zeigt
einen Reifen T gemäß einem
ersten Beispiel nach dem Stand der Technik. Der Reifen T hat herkömmlicherweise
wenigstens eine Karkassenlage CP, deren gegenüberliegende Seitenränder um
entsprechende Verankerungswulstkerne BC herumgefaltet sind, von
denen jeder in einen Wulst B eingeschlossen ist, der längs eines
inneren Umfangsrandes des Reifens T gebildet wird, in welchem der
Eingriff des Reifens T auf einer Montagefelge R erfolgt, die Teil
eines Fahrzeugrades ist.
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Längs ihrer
Umfangserstreckung ist/sind an der Karkassenlage CP ein oder mehrere
Gurtlagen BL angebracht, die aus textilen oder metallischen Korden
bestehen, die in eine gummierte Bahn eingeschlossen sind. Gewöhnlich gibt
es drei Gurtlagen BL, von denen die ersten beiden nahe an der Karkassenlage
CP aus einem gummierten Gewebe mit Korden, vorzugsweise metallischen
Korden, hergestellt sind, die sich kreuzen, wobei beide im Winkel
bezüglich
der Äquatorialebene
Y-Y des Reifens T angeordnet sind. Über den beiden metallischen
Gurtlagen ist eine Lage NL aus gummiertem Gewebe angeordnet, die
Verstärkungskorde,
vorzugsweise aus einem textilen Material, und besonders bevorzugt
aus einem wärmeschrumpfbaren
Material, wie Nylon, enthält,
die mit 0° (d.h.
in Umfangsrichtung) bezüglich
der Äquatorialebene
des Reifens ausgerichtet sind.
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An
der Außenfläche der
Karkassenlage CP ist an entsprechenden gegenüberliegenden Seitenabschnitten
ein Paar von Seitenwänden
S angebracht, von denen sich jede im Wesentlichen von dem Wulst
B bis zu dem so genannten "Schulter"-Bereich des Reifens
erstreckt, der in der Nähe
des Endrandes der Gurtlagen gebildet wird.
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Um
die Gurtlagen BL herum ist umfangsseitig ein Laufflächenband
T angeordnet, dessen Seitenränder
an den Schultern enden und mit den Seitenwänden S verbunden sind. Das
Laufflächenband
TB hat außen eine
Abrollfläche,
die so angeordnet ist, dass sie in einer Kontaktbeziehung auf dem
Boden wirkt, und der Umfangsnuten G ausgebildet sein können, die
sich mit Queraussparungen abwechseln. Die Nuten G bilden eine Vielzahl
von Blöcken,
die in einer oder mehreren Umfangsreihen verteilt sind.
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Wie
gezeigt, ist das Laufflächenband
TB angrenzend an eine Kautschukbahn RS und über ihr angeordnet. Die Kautschukbahn
RS hat gewöhnlich
eine Dicke von 0,2 bis 1,0 mm und erstreckt sich fast über die ganze
Breite des Laufflächenbandes
TB. An jedem Ende des Laufflächenbandes
TB sind Miniseitenwände MSW
angeordnet, die dem Fachmann bekannt sind. Bei dem herkömmlichen
Reifen ist genau unter der Kautschukbahn RS eine Nylonlage NL angeordnet.
Die beiden Lagen haben eine zusammengesetzte Dicke TA.
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Natürlich kann
in diesem Fall die Kautschukbahn RS weggelassen werden, wenn das
Laufflächenband
TB eine ausreichende Klebrigkeit hat.
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2 zeigt
einen Teilaufbau eines Reifens T gemäß eines zweiten Beispiels nach
dem Stand der Technik. Wie gezeigt, hat das Laufflächenband
TB eine Unterschicht UL an seinem untersten Teil über der
Kautschukbahn RS. Die Unterschicht UL ist gewöhnlich zwischen etwa 1 und
2 mm dick, jedoch ist in jedem Fall die Unterschicht UL nicht dick
genug, dass sie in Kontakt mit der Straße kommt, wenn die Reifenlaufflächen verschleißt. Dies
ist wünschenswert,
weil die Zusammensetzung der Unterschicht UL sich von der des Laufflächenbandes
TB unterscheidet und deshalb nicht die gleichen Betriebseigenschaften
wie das Laufflächenband
TB hat. Wie bei dem ersten Beispiel aus dem Stand der Technik ist
die Nylonlage NL unter der Kautschukbahn RS angeordnet. Die Unterschied
UL, die Kautschukbahn RS und die Nylonlage NL haben eine kombinierte
Dicke TH. Wie beim ersten Beispiel können Miniseitenwände MSW
an jedem Seitenrand des Laufflächenbandes
TB angeordnet sein.
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Natürlich kann
auch in diesem Fall die Kautschukbahn RS weggelassen werden, wenn
die Unterschicht UL eine ausreichende Klebrigkeit hat.
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Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, dass die Kautschukbahn RS gewöhnlich aus
einem elastomeren Massenmaterial besteht, das bekanntlich auf einer
Kombination mit Naturkautschuk basiert, das im Stand der Technik
gut bekannt ist. Insgesamt ergibt sich eine ausreichende Klebrigkeit
der Kautschukbahn RS aufgrund der Menge an Naturkautschuk, die größer als
50% der Polymermenge ist. Der Masse der Kautschukbahn RS können andere
Zusatzstoffe zugegeben werden, um eine permanente ausreichende Klebrigkeit
zu erhalten. Auf diese Weise klebt das Laufflächenband TB (unabhängig davon,
ob es die Unterschicht UL aufweist oder nicht) während des Aufbaus an der darunter
liegenden Lage. Bei jedem Beispiel wird die Kautschukbahn RS als
Bahn an der Unterseite des Laufflächenbandes TB (oder des Laufflächenbandes
TB mit der Unterschicht UL) angebracht. Die Lagen unter der Kautschukbahn
RS sind gewöhnlich
eine Nylonlage NL, auf die zwei Gürtellagen und die Karkassenlagen
(nicht gezeigt) folgen.
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Bei
dem herkömmlichen
Beispiel wird die Kautschukbahn RS getrennt von dem Laufflächenband
TB des Reifens T hergestellt. Die Kautschukbahn RS ist gewöhnlich eine
kalandrierte Bahn aus einem Material, das an der Unterseite des
Laufflächenbandes
TB (oder des Laufflächenbandes
TB mit Unterschicht UL) nach ihrer Extrusion aufgebracht wird. Die
Kautschukbahn RS kann auch mit dem Laufflächenband TB koextrudiert werden.
Die Kautschukbahn RS und das Laufflächenband TB (oder das Laufflächenband
TB und die Unterschicht UL) bilden zusammen mit den anderen Elementen
des Reifens einen fertigen Rohreifen, der zur Herstellung eines
dicken und integrierten Reifenprodukts vulkanisiert wird.
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Im
Gegensatz zu dem Stand der Technik und wie in der ersten Ausführung der
vorliegenden Erfindung gemäß 3 gezeigt
ist, hat das Laufflächenband 1 einen
Außenteil 2,
der über
einer elastomeren Zwischenschicht 3 angeordnet ist. Die
elastomere Zwischenschicht 3 hat über ihrer Breite eine im Wesentlichen
gleichförmige
Dicke 4. Der äußere Teil 2 kann
auch Miniseitenwandabschnitte 5, 6 an jedem äußersten
Ende aufweisen, Die Dicke der elastomeren Zwischenschicht 3 ist
größer als
1 mm und liegt vorzugsweise zwischen etwa 1,5 und 2 mm. Auf jeden
Fall sollte die Dicke des Außenteils 2 im
Hinblick auf die maximale Tiefe der Nuten des Laufflächenmusters,
es der elastomeren Zwischenschicht 3 nicht ermöglichen,
mit der Straßenfläche in Kontakt
zu kommen, wenn die Reifenlauffläche
verschleißt.
Das nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Laufflächenband 1 wird
dann in die Struktur eines Reifens eingeschlossen.
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Die
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt gemäß 4 ein Laufflächenband 10 mit
einem äußeren Teil 12,
der über
einer elastomeren Zwischenschicht 14 angeordnet ist. Die
elastomere Zwischenschicht 14 hat eine variable Dicke ausgehend
von einer Dicke 16 des zentralen Abschnitts 18 bis
zu Dicken 20, 22 der Randabschnitte 24, 26.
Der äußere Teil 12 kann
auch Miniseitenwandabschnitte 28, 30 an jedem äußersten
Ende aufweisen. Die Dicke 16 des zentralen Abschnitts 18 ist
größer als
1 mm und liegt vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 2 mm, während die
Dicken 20, 22 der Randabschnitte 24, 26 größer ls 1
mm sind und vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 3 mm liegen und jedenfalls
größer als
die Dicke 16 sind. In jedem Fall sollten die verschiedenen
Dicken des äußeren Teils 12 unter
Berücksichtigung
der maximalen Tiefe der Nuten in dem Laufflächenmuster es nicht ermöglichen,
dass die elastomere Zwischenschicht 14 in Kontakt mit der
Straßenfläche kommt,
wenn die Reifenlauffläche
verschleißt.
Obwohl diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auch in Betracht zieht, dass die Dicken 20, 22 gleich
sind, erkennt der Fachmann leicht, dass sich die Dicken 20, 22 voneinander
unterscheiden können,
was von der Reifenauslegung abhängt,
um die Betriebscharakteristika des inneren und äußeren Randes des Laufflächenbandes 10 zu
variieren, ohne vom Rahmen und Umfang der vorliegenden Erfindung
abzuweichen.
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Bei
der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann, wie in 5 gezeigt
ist, das Laufflächenband 40 eine
elastomere Zwischenschicht 46 mit zusätzlichen Abschnitten variabler
Dicke aufweisen. Gemäß 5 kann
das Laufflächenband 40 eine
elastomere Zwischenschicht 46 mit Randabschnitten 44, 45 aufweisen,
deren Dicken 48, 50 größer als eine Basisdicke 52, 54 von
Basisabschnitten 56, 42 sind. Darüber hinaus
kann in einem Bereich eines äußeren Teils 60,
der eine breite Nut 62 aufweist, ein dickerer Zwischenabschnitt 58 mit
einer Dicke 66 vorgesehen sein, die größer ist als die der Basisabschnitte 56, 42.
Der dickere Zwischenabschnitt 58 der elastomeren Zwischenschicht 46 gleicht
eine disproportional höhere
Spannung in dem Bereich der breiten Nut 62 aus, wenn sich
das Laufflächenband 40 dreht,
da die breite Nut 62 als ein Biegepunkt im Laufflächenband 40 wirkt,
wo sich Spannungen während
des Betriebs, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten, akkumulieren
können.
Die Dicke der verschiedenen Abschnitte der elastomeren Zwischenschicht 46 folgt
den gleichen allgemeinen Regeln wie bei dem vorhergehenden Beispiel.
Die Basisabschnitte 56, 42 sind größer als
1 mm und sind vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 2 mm dick, während die Randabschnitte 44, 45 und
der dickere Zwischenabschnitt 58 größer als 1 mm und als die Basisabschnitte 56, 42 und
vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 3 mm dick sind. Auf jeden Fall
sollte die Dicke des äußeren Teils 60 hinsichtlich
der maximalen Tiefe der Nuten des Laufflächenmusters es nicht ermöglichen,
dass die elastomere Zwischenschicht 46 in Kontakt mit der
Straßenfläche kommt,
wenn die Reifenlauffläche
verschleißt.
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Bei
der bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das
Querschnittsprofil der elastomeren Zwischenschicht 46 symmetrisch.
Obwohl in Betracht gezogen wird, dass die Dicken 48, 50 der Randabschnitte 44, 45 zueinander
gleich sind, können
die Dicken 48, 50 jedoch auch so ausgelegt werden, dass
sie sich voneinander unterscheiden. Gleichermaßen können sich, obwohl nach der
vorliegenden Erfindung die Dicke 66 der dickeren Zwischenschicht 58 die
gleiche wie die der Randabschnitte 44, 45 ist,
die Dicken eines jeden dieser Abschnitte voneinander unterscheiden,
was von den Betriebscharakteristika abhängt, die für die spezielle Reifenauslegung
gewünscht
werden. Während
die Dicken 52, 54 der Basisabschnitte 56, 42 gleich
sein können,
können
sie sich darüber
hinaus auch voneinander unterscheiden, was für den Fachmann selbstverständlich ist.
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Während bei
der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nur ein dickerer Zwischenabschnitt 58 in
Verbindung mit der breiten Nut 62 gezeigt ist, können viele
derartige Abschnitte über
der Breite des Laufflächenbandes 40 angeordnet
werden, wenn das Laufflächenband 40 mehr
als eine breite Nut 62 aufweist. Schließlich können bei dem Aufbau des Laufflächenbandes 40 genauso
wie bei dem vorherigen Beispiel Miniseitenwände 68, 70 vorgesehen
werden.
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Es
wird nun der Aufbau der elastomeren Zwischenschicht von jeder der
drei gezeigten Ausführungsformen
beschrieben. Natürlich
gilt die vorliegende Beschreibung für alle Ausgestaltungen nach
der vorliegenden Erfindung. Der Aufbau kann durch Extrusion oder
Kalandrieren erreicht werden, was nachstehend näher beschrieben wird.
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Beim
Bau der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt, die elastomere Zwischenschicht
in dem Raum anzuordnen, der herkömmlicherweise
von der Unterschicht besetzt ist, wie die drei Beispiele der vorliegenden Erfindung
zeigen. Die Platzierung dieser Filzschicht an dieser Stelle ermöglicht den
Bau eines Reifens, der leichter (im Gewicht) als der herkömmliche
Reifen ist, jedoch die Handling-Eigenschaften des herkömmlichen Reifens
beibehält.
Es ist jedoch möglich,
die Filzschicht in dem Reifen an der Stelle zu positionieren, die
herkömmlicherweise
von der 0°-Nylonlage
eingenommen wird. Bei einem solchen Beispiel können die Leistungsvorteile
der elastomeren Zwischenschicht verwirklicht werden, das Gesamtgewicht
des Reifens wird jedoch verglichen mit dem herkömmlichen Reifen nicht merklich
verringert.
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Bevorzugt
wird, dass die Verstärkungsfasern
Aramidfasern sind und aus Kevlar®, Twaron® oder
irgendeinem anderen Material bestehen können. Insbesondere wird bevorzugt,
dass die Verstärkungsfasern
einen Rumpfabschnitt mit einem Durchmesser von etwa 10 Mikron (μm) und eine
Länge von
etwa 200 Mikron (μm)
haben. Dies gibt den Verstärkungsfasern
ein Seitenverhältnis
von etwa 20, bei dem es sich um das Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Fasern
handelt. Von dem Rumpfabschnitt aus können die Verstärkungsfasern
sich nach außen
erstreckend auch zahlreiche Verzweigungen oder Fibrillen mit einem
Durchmesser haben, der kleiner ist als der Durchmesser des Rumpfabschnitts.
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Eine
Erörterung
der Struktur dieser Fasern befindet sich in dem US-Patent 4,871,004,
das hier durch Referenz eingeschlossen ist. Nach diesem Patent sind
Kevlar®-Erzeugnisse,
wie Kevlar® 29
(ein spezielles Kevlar®-Fasermassenerzeugnis),
in Stapellänge
und als Masse erhältlich,
wobei es sich gemäß der "Modern Plastics Encyclopedia" um eine Aramidfaser
mit nied riger Dichte und hoher Festigkeit handelt. Nach der Beschreibung
von DuPont bestehen Kevlar®-Fasern aus langen molekularen
Ketten, die aus Polyparaphenylenterephthalamid hergestellt werden.
Die Ketten sind bei starker Zwischenkettenbindung in hohem Maße ausgerichtet,
was eine einzigartige Kombination von Eigenschaften ergibt.
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Obwohl
sich die folgende Erörterung
speziell auf Kevlar®-Fasern richtet, da sie
das bevorzugte Verstärkungsmittel
sind, können
sie natürlich
auch durch Twaron®-Fasern ganz oder teilweise
ersetzt werden, ohne vom Rahmen und Umfang der vorliegenden Erfindung
abzuweichen. Nach Akzo Nobel sind Twaron®-Fasern
leichte, superfeste synthetische Fasern aus einem Aramidpolymer.
Die Aramidmoleküle
zeichnen sich durch relativ starre Polymerketten aus, die durch
starke Wasserstoffbindungen verbunden sind, die mechanische Spannungen
hin und her, ähnlich
wie ein Reißverschluss, übertragen.
Schließlich
können
auch andere Aramidfasern mit ähnlichen
Verzweigungsfibrillen Kevlar® oder Twaron® ersetzen,
was für
den Fachmann selbstverständlich
ist, ohne dabei vom Rahmen und Umfang der vorliegenden Erfindung
abzuweichen.
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Unabhängig von
den verwendeten Fasern sind sie darüber hinaus im Wesentlichen
in der gleichen Richtung wie die 0°-Nylonkorde in den herkömmlichen
Reifenbeispielen ausgerichtet, so dass die Fasern ihre beabsichtigte
Funktion verbessern.
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Die
bei den bevorzugten Ausführungen
der vorliegenden Erfindung verwendeten Kevlar®-Fasern werden in
Naturkautschuk (NR) dispergiert, wobei die sich ergebende Mischung
als "Kevlar®-Fasermasse" bekannt ist, bei
der es sich um ein Handelsprodukt von DuPont handelt.
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Die
Verwendung von Kevlar®-Fasermasse trägt als Vormischung
stark zu dem Erfolg der vorliegenden Erfindung bei, weil sie im
Herstellungsprozess bestimmte Vorteile hat.
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Natürlich sind
sowohl Kevlar® als
auch Twaron® als
Pulpe von den jeweiligen Herstellern erhältlich. Eine Aramidfaser enthaltende
Pulpe ist eine vorgemischte Kombination aus der Aramidfaser und
Kautschuk. Die Verwendung einer Aramidpulpe wird bevorzugt, da die
Pulpen leichter in die elastomere Masse als rohe Aramidfasern einmischbar
sind, um die Homo genität
der Fasern zu verbessern, die in der Kautschukmasse verteilt sind,
welche zum Aufbau der elastomeren Zwischenschicht der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Aramid-Rohfasern
sind aufgrund ihrer verzweigten Struktur sehr flaumig und mischen
sich mit der elastomeren Masse nur mit einem bestimmten Aufwand.
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Die
für die
elastomere Zwischenschicht der vorliegenden Erfindung hergestellte
Masse kann durch die Menge an Aramidfasern beschrieben werden, die
der Mischung zugegeben werden. Da die Masse in Teilen pro Hundert
Teilen Kautschuk ausgedrückt
wird, wird gewöhnlich
die Abkürzung "phr" verwendet.
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Die
Menge der Fasern liegt vorzugsweise zwischen etwa 5 und 15 phr.
Besonders bevorzugt liegt die Menge der Fasern zwischen etwa 7 und
11 phr. Ganz besonders bevorzugt beträgt die Menge an Aramidfasern etwa
9 phr.
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DuPont
liefert verschiedene Kevlar®-Faser-Vormischungen.
Die besonders bekannte und meistens verwendete Vormischung, auf
die häufig
als Kevlar®-Pulpe
Bezug genommen wird, ist eine Mischung aus 77% Naturkautschuk (NR)
und 23% Fasern.
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Wenn
die Fasern als Kevlar®-Pulpe zugesetzt werden,
können
sie erreichen, dass der unerlässliche Dispersionspegel
in der Kautschukgrundmasse bei der vorliegenden Erfindung wirksam
wird. Die so in die Masse eingebrachte NR-Menge wird in die Gesamtmenge
des Kautschuks eingerechnet.
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Die
Kautschukmasse kann aus irgendeiner Anzahl von unterschiedlichen
Materialien zusammengesetzt sein, die vulkanisiert werden können, um
die Kautschukelastomere zu ergeben. Beispielsweise kann irgendeiner
der folgenden Kautschuke oder eine Kombination von ihnen verwendet
werden: Naturkautschuk (NR), Isoprenkautschuk (IR), emulsionspolymerisierter
Styrol-Butadien-Kautschuk (E-SBR), lösungspolymerisierter SBR (S-SBR),
Butadien-Kautschuk (BR) und dergleichen.
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Für die vorliegende
Erfindung wird eine Kombination aus NR und E-SBR bevorzugt. Obwohl
die besten gefundenen Ergebnisse mit NR erhalten wurden, ist unglücklicherweise
die Verwendung einer Mischung von nur NR aufgrund der Schwierigkeiten
nicht möglich,
die auftre ten, wenn die Masse extrudiert wurde. Die zum Extrudieren
des NR-Produkts benötigte
Temperatur war einfach zu hoch. Versuche zeigten, dass ein geeigneter
Kompromiss mit einer Mischung von etwa 60% NR und etwa 40% E-SBR
erhalten wurde.
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Für den Bau
von Reifen ist Ruß (CB – Carbon
Black) ein Standardfüllstoff.
Es hat sich gezeigt, dass man bei Reifen bessere Eigenschaften erhält, wenn
als Füllstoff
für die
Mischung CB aus der N300-Reihe (ASTM-Nomenklatur; Iodadsorption
zwischen etwa 65 und 95 mgl/gCB (ISO 1304/85), DBP zwischen etwa
70 und 125 ml/100 gCB (ISO 4656/92)) verwendet wurde. Aufgrund von
Versuchen wurde eine CB-Menge zwischen etwa 30 und 80 phr, und stärker bevorzugt
zwischen etwa 50 und 70 phr bevorzugt. Bei der vorliegenden Erfindung
wurde am stärksten
bevorzugt ein Einschluss von etwa 60 phr von CB N326.
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Das
Vorhandensein von vernetzenden Harzen, beispielsweise Resorcino-Formaldehydharz
mit aromatischen Polyamidfasern, hat bekanntlich einen vorteilhaften
Effekt auf die sich ergebende Masse. Ein ins Einzelne gehender Ansatz
einer für
Reifenversuche verwendeten Masse, die Masse A, ist in der nachstehenden
Tabelle 1 angegeben.
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Wie
Tabelle 1 angibt, enthält
die Masse 39 phr Kevlar®-Pulpe (23% Kv, 77% NR),
was bedeutet, dass 30 phr NR und 9 phr Kevlar®-Fasern
vorhanden sind.
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Die
Masse A wurde dann vorzugsweise mit dem Laufflächenband und Miniseitenwandmassen
koextrudiert. Neben anderen Gründen
wird die Koextrusion bevorzugt, weil die für die Basismasse A erforderliche Dicke
bei der zu prüfenden
Reifenspezifikation für
ein Kalandrieren zu groß war.
Zusätzlich
ermöglicht
die Koextrusion eine Ausrichtung der Fasern im Wesentlichen in Umfangsrichtung,
d.h. in die gleiche Richtung wie die 0°-Nylonkorde des herkömmlichen
Reifenaufbaus. Die Koextrusion wurde weiterhin bevorzugt, weil sie
es ermöglichte,
die aus der Masse A hergestellte Schicht mit variabler Dicke zu
formen, wie es in 4 oder 5 gezeigt
ist. Wie beispielsweise in 4 gezeigt
und wie beschrieben ist, waren die Dicken 20, 22 der Randabschnitte 24, 26 etwa
33% größer als
die Dicke 16 des Mittelabschnitts 18.
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Die
Koextrusion der Masse A zusammen mit den Miniseitenwänden 28, 30 wurde
unter Verwendung eines Mundstücks
ausgeführt,
das speziell für
diesen Zweck gebaut wurde. Zur Herstellung der Endform der aus der
Masse A hergestellten Schicht musste mehr als eine Version des Mundstücks für jedes
der Profile verwendet werden.
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Der
Koextrusionsprozess wurde durch die Geschwindigkeit des Hauptförderers
gesteuert, während die
Extrudattemperatur so gesteuert wurde, dass sie 120°C nicht überschritten
hat. Es wurden auch Steuerungen dafür getroffen, dass die Extrudatabmessungen
für die
spezifischen Werte oder Bereiche des zu prüfenden Bereiches beibehalten
werden konnten. Aufgrund der Verstärkungswirkung der Fasern in
der Masse A wurde gefunden, dass die Masse A nicht anschwillt, wenn
sie aus dem Mundstück
heraus extrudiert wird. D.h. mit anderen Worten, dass die Masse
A im Wesentlichen die gleichen Abmessungen beibehält, wenn
sie den Extruder verlässt.
Deshalb musste die Viskosität
der Masse optimiert werden.
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Als
Extrusionsanlage wurde ein Triplex-Extruder mit den folgenden Eigenschaften
verwendet: (1) für den
Hauptkörper
ein Schneckendurchmesser von 150 mm, (2) für den Basiskörper ein
Schneckendurchmesser von 120 mm und (3) für den Miniseitenwandkörper ein
Schneckendurchmesser von 90 mm. Der Schaft, die Schnecke und der
Kopf eines jeden Körpers
wurden während
des Prozesses wärmereguliert.
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Wenn
der Reifen entsprechend den Misch- und Extrudierschritten gebaut
wurde, wie oben beschrieben, haben die Luftreifen (175/65 R14 T)
eine Verstärkungsschicht
unter dem Laufflächenband
aus der Masse A. Mit den erhaltenen Reifen wurden dann Versuche
ausgeführt
und mit anderen Reifen verglichen, um die Wirksamkeit des Aufbaus
der vorliegenden Erfindung zu bewerten.
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Zuerst
wurde ein herkömmlicher
Reifen geprüft
(Reifen I). Zweitens wurde ein Reifen (Reifen II) geprüft, in welchem
die Kautschukbahn und die Unterschicht durch eine elastomere Zwischenschicht
aus der Masse A ersetzt wurden. Drittens wurde ein Reifen (Reifen
III) wie Reifen II geprüft,
bei dem die 0°-Nylonlage entfernt
war. Bei diesem dritten Beispiel war die Dicke der Masse A 30% über die
Unterschichtdicke gesteigert. Bei dem dritten Beispiel lag der Bereich
der Dicke der Masse A zwischen 17% und 27% der gesamten kombinierten
Dicke der koextrudierten halbfertigen Lauffläche, der Miniseitenwand und
der Basismasse A. In diesem Fall war die Unterschicht etwa 2 mm
dick. Viertens und abschließend
wurde ein Reifen (Reifen IV) wie Reifen III gebaut. Bei diesem vierten
Beispiel wurde die Masse A entsprechend der vorliegenden Erfindung,
wie in 4 gezeigt, geformt. Der Bereich der Dicke der
Masse A im mittleren Laufflächenbereich
war der gleiche wie für
den Reifen III. Am Rand der elastomeren Zwischenschicht war der
Rand zwischen 25% und 50% dicker als die Gesamtdicke des koextrudierten
Halbfabrikats aus Laufflächen
einschließlich
Masse A. Im Falle des Reifens IV war die Unterschicht an dem Mittelabschnitt
2 mm dick und an den Randabschnitten 3 mm dick. Die vier vorstehend
beschriebenen Reifen wurden dann in mehrfacher Hinsicht geprüft.
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Als
Erstes wurde ein Hochgeschwindigkeits-Unversehrtheitstest durchgeführt. Der
Test wurde an einem Reifen, der auf einer Trommel mit einem Durchmesser
von 2 m dreht, bei einer Belastung von 394 kg und bei einem Luftdruck
von 2,5 bar ausgeführt.
Der Reifen, der wie bei unserem Versuch die Geschwindigkeitsklasse
T hat, wurde 60 Minuten bei 190 km/h gedreht, wonach die Geschwindigkeit
alle 10 nun um 10 km/h erhöht
wurde, bis der Reifen zerreißt.
Alle Reifen waren in der Lage, die Unversehrtheitstestgrenze (10
min bei 200 km/h) zu durchlaufen. Im Falle des Reifens III endete
der Versuch jedoch früher
als bei den anderen Reifen (2 Minuten bei 220 km/h). Die frühe Beendigung
des Versuchs des Reifens III zeigt, dass ohne die 0°-Nylonlage
eine konstante Dicke der Basisschicht weniger wirksam als ande re
Konstruktionen auch mit der hochverstärkten Basis aus der Masse A
war. Zu vermerken ist, dass dies nicht bedeutet, dass die Auslegung
des Reifens III für
den Einsatz ungeeignet ist, sondern dass andere Auslegungen, wie
der Reifen IV, bevorzugt wurden. Alle anderen Reifen erreichten
wenigstens 230 km/h. Dies bestätigte,
dass Reifen IV mit den Vorteilen der vorliegenden Erfindung, bei
der die Randabschnitte um 33% dicker als der Mittelabschnitt der
Basisschicht waren, die bevorzugte Ausführungsform war. Mit anderen
Worten, der Reifen IV mit der elastomeren Zwischenschicht der vorliegenden
Erfindung ersetzte die herkömmliche
Nylon- und Kautschukbahnen erfolgreich, ohne die Reifenleistung
zu beeinträchtigen.
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Als
Zweites wurde ein Rollwiderstands-(RR – Rolling Resistance -)Test
an den Reifen I, II, III und IV durchgeführt. Es wurde festgestellt,
dass die Zugabe von Masse A zu dem Reifen bei jedem Beispiel vorteilhaft war,
auch wenn sich der Bereich ihrer Wirksamkeit als Funktion der gewählten Geschwindigkeit
und der gewählten
Struktur veränderte.
Die Reifen I und II zeigten den gleichen RR bis zu einer mittleren
Geschwindigkeit (< 120
km/h), während
bei einer höheren
Geschwindigkeit der Reifen II einen geringeren RR zeigte. Die Gewichte
der Reifen I und II waren gleich, so dass gezeigt wurde, dass die
Verbesserungen im RR lediglich von der Masse A abhängen. Die
Reifen III und IV waren leichter als die Reifen I und II, weil sie
keine 0°-Nylonlage enthielten,
wobei beide Reifen bei niedrigen Geschwindigkeiten einen niedrigen
RR hatten. Bei hohen Geschwindigkeiten zeigte der Reifen III einen
gesteigerten RR. Der Reifen IV mit der weiteren Verbesserung gegenüber Reifen
III hatte den gleichen RR wie Reifen I. In diesem Fall ergab sich,
dass ohne die 0°-Nylonlage die
Masse A in der Lage war, den größten Teil
der Ursprungsstabilität,
die bei dem herkömmlichen
Reifen vorhanden war, beizubehalten, der Versuch zeigte jedoch,
dass die Masse A den Vorteil der zusätzlichen Stabilität nutzte,
die sich durch die strukturelle Modifizierung durch die größere Dicke
an den Randabschnitten ergab.
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Als
Drittes und abschließend
wurde ein Außenversuch
unter Verwendung der Reifen I, II, III und IV durchgeführt. Bei
diesem Versuch wurden mehrere Fahrzustände bewertet, um die Effekte
der Masse A und die neue Struktur nachzuweisen. Der Versuch bewies,
dass bevorzugt die Form der Schicht aus der Masse A in 4 modifiziert
werden sollte, um dazu beizutragen, die Eigenschaften wiederzugewinnen,
die verloren gehen, wenn die 0°-Nylonlage
entfernt ist. Es wurde gefunden, dass sich die Trocken-Handlings-Leistung
bei jedem Beispiel unabhängig
von dem Aufbau verbesserte, bei welchem die Masse A in den Reifenaufbau
ein geschlossen war. Die Verbesserung war mäßig, aber erkennbar, und im
Reifen IV besonders bemerkbar. Diese Schlussfolgerung wurde auch
bei Soft-Handlings-Bedingungen verwirklicht. Komforttests zeigten
eine Verbesserung nur für
den Reifen II, während
für die
Reifen III und IV kein merklicher Unterschied beobachtet wurde, was
wiederum die Folgerung stützt,
dass der Einschluss der elastomeren Zwischenschicht aus der Masse
A die Kautschukbahn und die Nylonschicht des herkömmlichen
Reifens erfolgreich ersetzt, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
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Die
vorliegende Erfindung bietet einen neuen Aufbau für Reifen,
der das Weglassen der 0°-Nylonlage ausgleicht.
Darüber
hinaus ermöglicht
die vorliegende Erfindung den Bau eines leichteren Reifens, der
leichter herzustellen ist, jedoch nicht die Handlings-Eigenschaften
verliert, die sich mit der 0°-Nylonlage
ergibt.
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In
Tabelle 3 bedeutet "-Ny
0°", dass keine Nylonlage
vorhanden war, "NP" bezieht sich auf
die zum Stand der Technik gehörenden
Reifen, die zu Beginn der Beschreibung erörtert wurden, "+Kv" bedeutet, dass Kevlar®-Pulpe
zugesetzt wurde, "+Kv
var. Dicke" bedeutet,
dass Kevlar®-Pulpe
zugesetzt wurde und dass die Schicht eine variable Dicke hatte,
während "1' (240 km/h)" bedeutet, dass nach einer Minute bei
der Geschwindigkeit von 240 km/h der Reifen "zerstört" wurde.
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Zusätzliche
Vorteile und Modifizierungen ergeben sich für den Fachmann auf einfache
Weise. Deshalb ist die Erfindung in ihren breiteren Aspekten nicht
auf die spezifischen Einzelheiten, repräsentativen Vorrichtungen und
veranschaulichenden Beispielen, wie sie gezeigt und beschrieben
sind, beschränkt.
Somit können Abweichungen
von solchen Einzelheiten vorgenommen werden, ohne den Rahmen des
Gesamterfindungskonzepts zu verlassen, wie es durch die beiliegenden
Ansprüche
bestimmt ist.