DE3612117A1 - Vorrichtung zum aufbringen einer wendel auf ein langgestrecktes gut - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Wendel in Band- oder Fadenform auf ein langgestrecktes Gut, wie z. B. auf ein elektrisches und/oder optisches Kabel, die aus einer koaxial zum langgestreckten Gut angeordneten Vorratsspule (Kops) und einer ebenfalls koaxialen Abschlageinrichtung (Spinnkorb) besteht. Eine solche Vorrichtung wird in der DE-OS 34 04 263 behandelt.

Langgestrecktes Gut, wie z. B. elektrische und/oder optische Kabel oder Leitungen, muß in verschiedenen Fertigungs­ stufen oft mit einer Wendel oder einem Halteband versehen werden. Aufgabe einer solchen Bespinnung ist entweder die Bildung eines Wärme-, Spannungs- oder Korrosionsschutzes oder die Halterung bzw. Fixierung eines Stranges in einer bestimmten Fertigungsposition, z. B. in einem Verseil­ verband, oder auch die Kennzeichnung von einzelnen Verseilelementen, wie z. B. von Vierern, Grundbündeln o. dgl. bei einem Nachrichtenkabel.

Die Notwendigkeit des Aufbringens einer Wendel oder eines Bandes tritt auch bei der Fertigung von Starkstromkabeln auf, bei denen Drähte als Schirm oder Nulleiter in Form einer konzentrischen Lage von Kupferdrähten auf die Seele aufgebracht werden.

Je nach Anwendungsfall werden Wendeln aus verschiedenen Materialien, wie z. B. Kunststoff, Papier, Garn oder Kupfer, verwendet. Insbesondere im Falle von SZ-verseilten Strängen dient die Wendel u. a. dem festen Zusammenhalt des Stranges und muß daher mit erheblicher Zugkraft auf den Strang aufgebracht werden. Da während des Verseilvorganges mit Unregelmäßigkeiten, z. B. Unwuchten, zu rechnen ist, kann es zu erheblichen Schwankungen der Zugkraft kommen, die zu Wendelabrissen führen kann.

Um Fertigungsunterbrechungen dieser Art möglichst auszu­ schließen, ist es bekannt (DE-OS 33 15 910), im Zuge eines Bandes, einer Wendel o. dgl., ein nachgiebiges Glied, wie z. B. eine Tänzereinrichtung, vorzusehen, die in Richtung der Spinnerachse arbeitet. Eine derartige Anordnung am Spinnkorb erhöht aber die Unwucht und verstärkt somit die Fehler, die durch die Einrichtung aufgehoben werden sollen. Die Erfindung zielt darauf ab, eine solche Anordnung eines elastischen Gliedes anzugeben, bei der keine nennenswerten Unwuchtprobleme auftreten können. Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die aufzubringende Wendel über eine Tänzereinrichtung geführt ist, die koaxial in Form eines gegenüber dem Spinnkorb beweglichen Ringes o. dgl. mit gegenüber dem Spinnkorb relativ kleinem Durchmesser angeordnet ist.

Durch die so bewirkte adaptive Regelung der Zugspannung nimmt die Tänzereinrichtung im Betriebszustand eine der Zugspannung äquivalente Lage ein. Stöße, wie sie durch unregelmäßige Bewicklung der Spule und/oder Schwingungen durch System und Produkt auftreten können, werden federnd ausgeglichen. Eine Dämpfung ist durch Reibelemente möglich. Wesentliches Merkmal dieses Systems ist die zentrale Anordnung der Tänzereinrichtung, die durch ihre zentrale Lagerung auf relativ kleinem Durchmesser auch bei hohen Drehzahlen keine Unwuchtprobleme bewirkt.

In Ausgestaltung der Erfindung ist als die Tänzereinrichtung aufnehmendes Korbteil die hintere Korbscheibe ausgebildet.

Für den Spulenwechsel ist die vordere Spinnkorbscheibe abnehmbar ausgeführt.

Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten und im folgenden näher beschriebenen Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des neuen Haltewendelwicklers,

Fig. 2 einen schematisierten senkrechten Längsschnitt und

Fig. 3 eine schematisch gehaltene Ansicht der Rückseite des Wicklers.

Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Haltewendelwickler 25, der aus einem Spulenträger 26, der Spule (Kops) 27 und einem Spinnkorb 28 besteht und dessen Teile auf einem Tragrohr 15 unter Zwischenschaltung von Lagern 22, 23 und 24 gelagert sind. Durch das Tragrohr wird der mit einer Wendel 8 zu versehende Strang 7 in Richtung des Pfeiles 9 geführt. Auf der hinteren Korbscheibe 28 a befindet sich die koaxial zum Strang 7 angeordnete Tänzereinrichtung 30. Sie besteht aus dem koaxialen, bewegbaren Ring 31, der an den Ring an­ greifenden Feder 32, der fest mit dem Ring verbundenen Umlenkung 33 und dem Gegengewicht 34 zu der Umlenkung 33. Die Feder 32 ist an ihrem anderen Ende fest mit der hinteren Korbscheibe 29 verbunden. Die vordere Korbscheibe 28 b ist für den Spulenwechsel abnehmbar ausgeführt.

Die Führung der Wendel vom Spulenkorb 27 zum Strang 7 erfolgt über die Umleitungen 35 bis 39. Die Führung der Wendel 8 zeigt diagrammartig die Fig. 3.

Claims (2)

1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Wendel in Band- oder Fadenform auf ein langgestrecktes Gut, wie z. B. auf ein elektrisches und/oder optisches Kabel, die aus einer koaxial zum langgestreckten Gut angeordneten Vorratsspule (Kops) und einer ebenfalls koaxialen Abschlageinrichtung (Spinnkorb) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzubringende Wendel (8) über eine Tänzereinrich­ tung (30) geführt ist, die koaxial in Form eines gegenüber dem Spinnkorb (28) beweglichen Ringes (31) o. dgl. mit gegenüber dem Spinnkorb (28) relativ kleinem Durchmesser angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als die Tänzer­ einrichtung (30) aufnehmendes Korbteil die hintere Korbscheibe (28 a) ausgebildet ist.