DE19820037A1 - Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen von Lichtwellenleiter-Luftkabeln an einem Leiterseil einer Hochspannungsanlage und Verfahren hierzu - Google Patents
Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen von Lichtwellenleiter-Luftkabeln an einem Leiterseil einer Hochspannungsanlage und Verfahren hierzuInfo
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Abstract
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen von Lichtwellen-Luftkabeln (LK) an einem Leiterseil (LS) einer Hochspannungsanlage. Hierfür wird eine Verseileinheit (VE) verwendet, die aus einem Fahrgestell (FG) und einer abnehmbaren Spinnerscheibe (SS) besteht. Auf der Spinnerscheibe (SS) werden mehrere Kabelspulen (KS, ZS) angeordnet, auf die fortlaufend in einer Länge das aufzuwickelnde Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) aufgewickelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum nachträglichen
Befestigen von Lichtwellenleiter-Luftkabeln an einem Leiter
seil einer Hochspannungsanlage, wobei das zu befestigende
Lichtwellenleiter-Luftkabel auf Spulen in einer an dem Lei
terseil eingehängten Transporteinrichtung mitgeführt ist.
Aus der deutschen Patentschrift DE 32 28 239-C2 ist ein
Verfahren zum Anlaschen von Lichtwellenleiter-Kabeln an Hoch
spannungsseilen bekannt. Dort wird das Lichtwellenleiter-Ka
bel auf eine Vorratstrommel aufgespult und mit Hilfe einer am
Hochspannungsseil hängenden Transporteinrichtung entlangge
fahren. Das dabei abgespulte Lichtwellenleiter-Kabel wird mit
Befestigungsmitteln aus einer Anlaschvorrichtung am Hochspan
nungsseil befestigt. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird das Lichtwellenleiter-Kabel mit Hilfe einer Verseilvor
richtung direkt um das Hochspannungsseil herumgeschlagen. Da
bei wird die gesamte Transporteinrichtung mit Kabeltrommel um
das Hochspannungsseil herumbewegt und damit bei diesem Vor
gang das Hochspannungsseil nicht in unkontrollierte Bewegun
gen gerät, müssen entsprechende Ausgleichsgewichte auf der
Gegenseite vorgesehen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun, eine Vorrichtung
zu schaffen, durch die die Montage eines Lichtwellenleiter-
Luftkabels und die Handhabung der Vorrichtung wesentlich er
leichtert werden.
Diese gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer
Vorrichtung der eingangs erläuterten Art dadurch gelöst, daß
eine Verseileinheit mit einem Antriebsaggregat auf dem Lei
terseil fahrend vorgesehen ist, daß eine Spinnerscheibe anden
Antriebselementen des Antriebsaggregats drehbar angeordnet
ist, wobei im Mittelpunkt der Spinnerscheibe in Längsrichtung
in einer Öffnung das Leiterseil verläuft, daß Spulen mit dem
aufgewickelten Lichtwellenleiter-Luftkabel auf der Spinner
scheibe gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind
und daß eine Führungs- und Bremseinrichtung für das auf das
Leiterseil aufzuwickelnde Lichtwellenleiter-Luftkabel auf der
Spinnerscheibe im Bereich der freien Enden der Spulen ange
ordnet ist.
Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu konzi
pieren, mit dem die Befestigung des Lichtwellenleiter-Luftka
bels mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einfacher
Weise vorgenommen werden kann.
Diese gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem
Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
Wesentliche Vorteile an der Vorrichtung nach der Erfindung
sind darin zu sehen, daß beim Umwickeln des Leiterseiles ei
ner Hochspannungsanlage mit einem Lichtwellenleiter-Luftkabel
nicht wie beim bisherigen Stand der Technik die gesamte Vor
richtung um das Leiterseil herumgeschlagen werden muß. Um ein
Spannfeld einer Hochspannungsanlage bei diesem Vorgang nicht
in unkontrollierte Schwingungen zu versetzen, müssen bisher
Ausgleichsgewichte gegen das Gewicht der Kabeltrommel an der
Vorrichtung angebracht werden. Dies erhöht das Gewicht der
Vorrichtung und außerdem wird dadurch das Nutzgewicht an Ka
beln begrenzt. Bei vorliegender Erfindung ist dies nicht mehr
der Fall, da die Verseilvorrichtung in zwei Teile getrennt
ist. Der eine Teil enthält das Fahrgestell mit den entspre
chenden Steuereinheiten und Antrieben und der zweite Teil
kann getrennt davon als Spinnerscheibe mit Kabelspulen be
stückt werden. Zum Aufwickeln des Lichtwellenleiter-Luftka
bels auf das Leiterseil der Hochspannungsanlage wird nun nur
mehr die Spinnerscheibe herumbewegt und das Fahrgestell läuft
in Geradeausbewegung auf dem Leiterseil und überträgt dabei
über Antriebsmechanismen die Kreisbewegung auf die Spinner
scheibe. Auf der Spinnerscheibe sind gemäß der Erfindung meh
rere, vorzugsweise drei Spulen angeordnet, die gleichmäßig
über den Umfang verteilt angeordnet sind und somit zumindest
zu Beginn bei vollem Kabelgewicht selbst einen ausreichenden
Ausgleich ergeben. Das zu verlegende Kabel wird dabei durch
gehend über Kabelfortführungen von einer Spule zur anderen
Spule fortgeführt, so daß eine große Kabellänge in einem
durchgehenden Stück abgezogen werden kann. Die einzelnen Spu
len können je nach Größe und Aufbau bis zu 1000 m Kabel auf
nehmen, so daß sich bei drei Spulen eine Gesamtlänge von 3000
m in einem Zuge verlegen läßt. Die Spinnerscheibe ist mit ei
nem Führungsrohr versehen, in dem das Leiterseil, auf das das
Lichtwellenleiter-Luftkabel aufgebracht wird, geführt wird.
Die Spinnerscheibe und das Führungsrohr weisen radial gerich
tete Öffnungen bzw. Schlitze auf, so daß die bestückte Spin
nerscheibe mühelos um das Leiterseil positioniert und am An
trieb des Fahrgestells angeschlossen werden kann. Das Abzie
hen des Lichtwellenleiter-Luftkabels von den Spulen erfolgt
über Kopf, wobei durch sogenannte Fleyer-Bürsten selbständi
ges Abfallen des Lichtwellenleiter-Luftkabels von der Spule
verhindert wird. Nach dem Abziehen wird das Lichtwellenlei
ter-Luftkabel über eine Führungs- und Bremseinrichtung zum
Spinnerpunkt am Leiterseil geführt, wo es aufgrund der Längs-
und Kreisbewegung der entsprechenden Teile der Verseilein
richtung auf das Leiterseil mit einer entsprechenden
Schlaglänge aufgeseilt wird. Zweckmäßigerweise ist die
Schlaglänge durch entsprechende Wahl der Geschwindigkeiten
aus Längs- und Kreisbewegung in den erforderlichen Bereichen
einstellbar, wobei im Normalfall eine Schlaglänge zwischen
1200 bis 1500 mm gewählt wird.
Weiterhin ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
von Vorteil, daß vor oder während des Aufwickelvorganges Fi
xiermittel in Form von Haftbändern oder Klebern auf das
Lichtwellenleiter-Luftkabel und/oder auf das Leiterseil auf
gebracht werden, so daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel bei
diesem Vorgang gleichzeitig in seiner Lage und in seiner Um
wicklung fixiert ist. Damit ist ein großer Nachteil gegenüber
dem Stand der Technik behoben, der darin besteht, daß die
Windungen des aufgewickelten Lichtwellenleiter-Luftkabels zur
Mitte eines Spannfeldes der Hochspannungsanlage abwandern.
Dabei erhöht sich die Zugkraft auf das Lichtwellenleiter-
Luftkabel an der Kabelabfangung am Mast, was unter Umständen
zu erheblichen Schäden führen kann. Um derartiges zu verhin
dern, müssen dort die Kabel mit teuren und überproportionalen
Zugelementen ausgestattet werden. Mit Hilfe der Vorrichtung
und des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das Zusammenrut
schen der Kabelwindungen zur Mitte eines Spannfeldes hin ver
hindert, so daß somit leichtere Kabeltypen mit einfachen
Zugelementen eingesetzt werden können. So wird beispielsweise
beim Verlegevorgang unterhalb der Windungen des Lichtwellen
leiter-Luftkabels auf dem Leiterseil ein einseitig klebendes
oder auch zweiseitig klebendes Klebeband aufgebracht. Dadurch
wird jede einzelne Windung des Lichtwellenleiter-Luftkabels
fixiert bzw. angeklebt und somit am Rutschen gehindert. Hier
für wird vorzugsweise ein Silikonklebeband verwendet.
Eine weitere Möglichkeit zum Fixieren des Lichtwellenleiter-
Luftkabels auf dem Leiterseil ergibt sich, wenn zum Beispiel
über eine Förderpumpe auf die Oberseite eines Leiterseiles
(Phasen- oder auch Erdseil) ein dünner Strang (Durchmesser
von ca. 0,5 bis 1 mm) Kleber, vorzugsweise Silikonkleber,
aufgebracht wird. Das Lichtwellenleiter-Luftkabel klebt hier
ebenfalls bei jeder Umschlingung fest und rutscht dann nicht
mehr ab.
Das Abwandern kann auch durch eine Fixierung mit Hilfe eines
Klebebandes verhindert werden, wenn dieses nach dem Umschlin
gen des Lichtwellenleiter-Luftkabels über dem Leiterseil und
aufgewickeltem Lichtwellenleiter-Luftkabel im Kreuzschlag
aufgewickelt wird.
Die Fixierung kann auch erreicht werden, wenn das Lichtwel
lenleiter-Luftkabel vor dem Umschlingungsvorgang mit einem
Kleberfaden umwickelt wird, so daß das Lichtwellenleiter-
Luftkabel über diesen Kleberfaden an das Leiterseil geklebt
wird.
Eine weitere Möglichkeit zum Fixieren des Lichtwellenleiter-
Luftkabels gemäß der Erfindung läßt sich erreichen, wenn das
Lichtwellenleiter-Luftkabel kurz vor dem Aufbringen auf das
Leiterseil mit einem umgebenden Kleber (zum Beispiel Silikon-
Kleber) oder einem doppelseitigen Klebeband bestückt wird.
Eine weitere Möglichkeit, einen Haftsitz des Kabels am Erd-
oder Phasenseil zu erhalten, ist, wenn man das Kabel nach der
Fertigung mit einem Haftkleber rundum beschichtet und auf die
Trommel wickelt. Das Kabel muß sich dann über Kopf abziehen
lassen, ohne daß sich der Kleber beim Wegziehen einer Windung
vom Kabelmantel löst. Dies kann man z. B. durch leichtes Tal
kumieren der Kleberschicht erreichen, oder durch Auftrag ei
ner wasserlöslichen Trennschicht wie z. B. Quellpulver.
Auch ist es möglich, stark haftende Mantelmaterialien wie
z. B. weiches PET oder Silikon (UV-stabilisiert) zu verwenden.
Auch hiermit ist ein Haftsitz bzw. ein Anti-Rutscheffekt zu
erreichen.
Wie bereits erwähnt, ist die einseitige Lagerung der Kabel
trommel an der Außenseite der Verseileinheit und ein entspre
chend schweres Ausgleichsgewicht ein Nachteil beim derzeiti
gen Stand der Technik; denn neben Schwingungsproblemen ist
das hohe Gewicht der Verseileinheit ein großer Nachteil. Es
muß nämlich eine aufwendige Lagerung des Spinners mit heraus
nehmbaren Lagersegmenten vorgesehen werden, die beim Umsetzen
der Verseileinheit am Mast demontiert und im nächsten Spann
feld wieder eingesetzt werden müssen. Dies bedeutet für die
Montage großen Zeit- und Arbeitsaufwand. Außerdem ist das Um
setzen mit einem Galgen am Mast schwierig, da die Verseilein
heit schwer und durch die seitliche Kabeltrommel und das Aus
gleichsgewicht sperrig ist. Weiterhin ist aufgrund der außen
liegenden, trägen und rotierenden Massen beim Entlangfahren
auf dem Leiterseil nur eine geringe Verlegegeschwindigkeit
möglich. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung sind diesbe
züglich erhebliche Verbesserungen erreicht worden. Hier wird
das Problem der einseitigen Lagerung dadurch umgangen, daß
die zu verlegende Kabellänge auf mehrere kleinere Trommeln
bzw. Spulen oder Wickelpakete aufgeteilt wird. Diese kleine
ren Kabellängeneinheiten werden dann kompakt möglichst nahe
zur Mitte am Spinnpunkt, das heißt nahe dem Leiterseil auf
einer Spinnerscheibe angeordnet. Außerdem wird nur diese
Spinnerscheibe in Rotierungen versetzt und nicht die gesamte
Verseileinrichtung. So ergibt sich eine Anordnung, bei der
die Kabelspulen gegenseitig als Ausgleichsgewicht wirken,
insbesondere zu Beginn bei voller Packung. Auf diese Weise
ist auch die gesamte Baugröße der Verseileinheit kleiner und
damit leichter. Durch die bessere Massenverteilung wird es
auch möglich, eine Spinnerlagerung ohne Segmenteinsatz zu
bauen, wodurch das Herausheben der Verseileinheit beim Umset
zen an der Mastspitze aus dem Leiterseil, insbesondere aus
dem Erdseil, ermöglicht wird.
Für die Aufteilung des Lichtwellenleiter-Luftkabels werden
mehrere kleinere Spulen vorgesehen, die bei einem
Flanschdurchmesser von ca. 400 mm, einem Kerndurchmesser von
minimal 260 mm und einer Spulenlänge von ca. 500 mm ca.
1000 m Kabel aufnehmen können.
Es können jedoch auch mehrere konische Spuleneinheiten, soge
nannte konische Coils nach dem sogenannten coni-Pack verwen
det werden, wobei hier eine Über-Kopf-Abziehung besonders
vorteilhaft ist. Hier wird beim Wickeln eine Kabel-Torsion in
den Coil gewickelt. Bei diesem Verfahren ist von Vorteil, daß
das Lichtwellenleiter-Luftkabel beim Abwickeln weiter torsi
onsfrei um das Leiterseil gewendelt wird.
Bei allen vorgestellten Varianten wird das Lichtwellenleiter-
Luftkabel jeweils "über Kopf" abgezogen und wenn eine Spule,
Coil oder dergleichen zu Ende abgewickelt ist, springt das
Lichtwellenleiter-Luftkabel über eine Fortführung sofort zur
nächsten Spule, Coil oder dergleichen über, ohne daß einge
griffen werden muß.
Die Erfindung wird nun anhand von sieben Figuren näher erläu
tert.
Fig. 1 zeigt eine Verseileinheit in einer Skizze.
Fig. 2 zeigt die Spinnerscheibe der Verseileinheit.
Fig. 3 zeigt als Fixiermittel ein doppelseitiges
Klebeband auf dem Lichtwellenleiter-Luftkabel.
Fig. 4 zeigt als Fixiermittel ein doppelseitiges Klebeband
auf dem Leiterseil.
Fig. 5 zeigt als Fixiermittel ein Klebeband über dem be
reits gewickelten Verbund aus Leiterseil und Licht
wellenleiter-Luftkabel.
Fig. 6 zeigt als Fixiermittel einen Kleberfaden auf dem
Lichtwellenleiter-Luftkabel.
Fig. 7 zeigt als Fixiermittel einen flüssigen Kleber auf
dem Leiterseil.
In Fig. 1 ist die Vorrichtung als Verseileinheit VE gemäß
der Erfindung skizziert. Daraus geht hervor, daß sie im we
sentlichen aus zwei Teilen besteht, die voneinander getrennt
werden können. Der eine Teil, das Fahrgestell FG, dient zur
Längsfortbewegung LB auf dem Leiterseil LS, das ein Phasen-
oder Erdseil sein kann. Dieses Fahrgestell FG enthält auch
das Antriebsaggregät AA für den zweiten Teil der Verseilein
heit VE, eine Spinnerscheibe SS. Diese Spinnerscheibe SS wird
über entsprechende Umlaufführungen UF in Kreisbewegung ver
setzt, wodurch das darauf befindliche Lichtwellenleiter-Luft
kabel LK auf das Leiterseil LS im Spinnerpunkt SP aufgeseilt
wird. Bei dem Aufseilvorgang kann durch entsprechende Wahl
der Geschwindigkeiten der Längs- und Kreisbewegungen die ge
wünschte Schlaglänge SL eingestellt werden. Auf der Spinner
scheibe SS sind nun mehrere kleine Spulen, hier zylindrische
Spulen ZS1 und ZS2 sichtbar, möglichst nahe am Mittelpunkt
der Spinnerscheibe SS gleichmäßig über den Umfang verteilt
angeordnet, so daß die Gewichtsverteilung zumindest im An
fangsstadium ausgeglichen ist. Das Lichtwellenleiter-Luftka
bel LK ist in einer Länge über zum Beispiel drei Spulen ZS1,
ZS2 und ZS3 verteilt aufgewickelt, wobei die Überbrückung
durch Kabelfortführungen KF von einer Spule zur anderen Spule
erfolgt. Die Kabelspulenaufnahmen KA, auf der die Spulen ZS1
bis ZS3 aufgebracht werden, sind schräg in Richtung des Spin
nerpunktes SP geneigt. Die Kabelspulenaufnahmen KA sind an
ihren freien Enden mit sogenannten Fleyer-Bürsten FB verse
hen, die ein selbständiges Ablaufen des Lichtwellenleiter-
Luftkabels LK von der Spule verhindern. Von hier aus wird das
Lichtwellenleiter-Luftkabel LK über eine Führungs- und
Bremseinrichtung FBE geführt, wo der Abzug des Kabels ent
sprechend geregelt wird. Der Abzug des Lichtwellenleiter-
Luftkabels LK erfolgt jeweils "über Kopf", wie bereits erläu
tert worden ist. Die Führungs- und Bremseinrichtung BE be
steht im wesentlichen aus Rollen R und konisch zulaufenden
Rohreinheiten KR zur Führung und Bremsung. In diesem Skizzen
bereich ist durch einen Drehpfeil die Drehrichtung DR der
Spinnerscheibe SS angegeben, wobei alle auf der Spinner
scheibe SS befindlichen Anordnungen um das Leiterseil LS
herum bewegt werden, wie die gestrichelten Konturen andeuten
sollen. Wesentlich ist an der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch, daß die Spinnerscheibe SS vom Fahrgestell FG abgekop
pelt werden kann. Dies bedeutet, daß beim Bestücken der Kabel
nur die Spinnerscheibe SS benötigt wird oder auch, daß meh
rere Spinnerscheiben SS bereits vorher bestückt und bereitge
stellt werden können. Bei den Montagearbeiten ist dies eben
falls von Vorteil, da nicht das volle Gewicht der Verseilein
heit montiert, auf das Leiterseil hochgebracht oder bei
Spannfeldwechsel umgesetzt werden muß. Die Verseileinheit VE
ist durch den kompakten und trennbaren Aufbau handlicher und
nicht mehr so sperrig wie bisher.
Zusätzlich sind nun gemäß der Erfindung in der Verseileinheit
VE auch Einheiten zur Fixierung des Lichtwellenleiter-Kabels
LK auf dem Leiterseil LS eingesetzt, um das selbständige Ab
wandern des Lichtwellenleiter-Luftkabels LK zur Mitte eines
Spannfeldes hin zu verhindern. Diese Fixierung erfolgt be
reits beim Aufseilen des Lichtwellenleiter-Luftkabels. Dabei
werden Fixiermittel KB, DSK1, DSK2 mit geeigneten Absetzvor
richtungen ASV1,4 oder ASV2,5 oder ASV3 entweder auf das
Lichtwellenleiter-Luftkabel LK oder auf das Leiterseil LS oder
auf das bereits mit dem Lichtwellenleiter-Luftkabel LK
bewickelte Leiterseil LS aufgebracht. Diese genannten Absetz
vorrichtungen sind in dieser Figur nur angedeutet und werden
in den Fig. 3 bis 7 näher erläutert.
Im übrigen ist noch erkennbar, daß die Spinnerscheibe SS mit
einem geschlitzten Führungsrohr FR versehen ist und daß da
durch die zentrische Positionierung der Spinnerscheibe SS,
die ebenfalls einen radialen Einführungsschlitz ES aufweist,
um das Leiterseil LS herum ermöglicht wird.
In Fig. 2 wird eine vom Fahrgestell getrennte Spinnerscheibe
SS dargestellt, auf deren Kabelaufnahmen KA konische Spulen
KS1 bzw. KS2, sogenannte Coils aufgesetzt sind. Das fortlau
fend über alle Spulen geführte Lichtwellenleiter-Luftkabel LK
wird ebenfalls "über Kopf" über sogenannte Flyer-Bürsten FB
abgezogen. Die Führungs- und Bremseinrichtung FBE, mit der
das Lichtwellenleiter-Luftkabel LK geregelt zum Spinnerpunkt
SP geführt wird, ist am geschlitzten Führungsrohr FR angeord
net. Die Spinnerscheibe SS weist einen radialen Einführungs
schlitz ES auf, so daß auch hier das Leiterseil LS zentrisch
verläuft. Der Pfeil gibt die Drehrichtung an und zeigt auf,
daß diese gesamte Spinnerscheibe SS mit allen darauf befind
lichen Anordnungen um das Leiterseil LS herum bewegt wird.
Außerdem ist eine Absetzvorrichtung ASV für ein Fixiermittel
FM zum Beispiel in Form eines doppelseitigen Klebebandes an
gedeutet, wobei dieses Fixiermittel direkt auf das Leiterseil
LS aufgebracht wird.
Fig. 3 zeigt ein Leiterseil LS, bei dem bereits ein Licht
wellenleiter-Luftkabel LK aufgewendelt worden ist. Dabei ist
eine Absetzvorrichtung ASV1 angedeutet, mit der ein doppel
seitig klebendes Klebeband DSK1 bereits vor dem Spinnerpunkt
auf das Lichtwellenleiter-Luftkabel LK aufgebracht wird. So
mit wird das Fixiermittel bereits mit dem Luftkabel LK zusam
men auf das Leiterseil LS aufgewickelt.
In Fig. 4 wird aufgezeigt, daß bereits das Leiterseil LS mit
einem längsverlaufenden Fixiermittel in Form eines doppelsei
tig klebenden Klebebandes DSK2 durch eine Absetzvorrichtung
ASV2 aufgebracht wird. Anschließend wird das Lichtwellenlei
ter-Luftkabel LK aufgebracht, das dann nach jeder Windung
durch das längs aufgebrachte Fixiermittel fixiert wird.
Fig. 5 vermittelt, daß ein Fixiermittel zum Beispiel in Form
eines einseitigen Klebebandes KB von einer Absetzvorrichtung
ASV3 auf den bereits verseilten Verbund aus Leiterseil LS und
Lichtwellenleiter-Luftkabel LK aufgewickelt wird. Dieses Auf
wickeln des Fixiermittels erfolgt z. B. im Kreuzverbund zum
Lichtwellenleiter-Luftkabel, so daß das Lichtwellenleiter-
Luftkabel LK jeweils in den Überlappungspunkten fixiert wird.
In Fig. 6 wird gezeigt, daß ein Kleberfaden KF mit Hilfe ei
ner Absetzvorrichtung ASV4 auf das Lichtwellenleiter-Luftka
bel LK aufgewendelt wird. Anschließend wird diese Einheit
dann auf das Leiterseil LS aufgebracht.
In Fig. 7 wird die Möglichkeit zum Aufbringen eines flüssi
gen Fixiermittels in Form eines flüssigen Klebers FK, zum
Beispiel eines Silikonklebers aufgezeigt, wobei dieses Fi
xiermittel von einer Absetzvorrichtung ASV5 entlang der ober
sten Mantellinie des Leiterseiles LS aufgetragen wird. Beim
anschließenden Aufseilen des Lichtwellenleiter-Luftkabels LK
wird dieses gleichzeitig in den Schnittpunkten mit dem Strang
des Fixiermittels fixiert.
Statt eines zusätzlichen Fixiermittels kann jedoch auch ein
Lichtwellenleiter-Luftkabel verwendet werden, dessen Kabel
mantel haftende Eigenschaften aufweist. Hierfür eignet sich
z. B. Polyurethan (PU), Polyethylen-T (PET), Silicon oder ähn
liche Materialien.
Ebenso kann das Lichtwellenleiter-Luftkabel bereits mit einem
Haftkleber versehen bzw. beschichtet werden, wobei dann ein
Trennmittel, vorzugsweise ein wasserlösliches, auf dem Haft
kleber vorzusehen ist.
Claims (28)
1. Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen von Lichtwellen
leiter-Luftkabeln an einem Leiterseil einer Hochspannungsan
lage, wobei das zu befestigende Lichtwellenleiter-Luftkabel
auf Spulen in einer an dem Leiterseil eingehängten
Transporteinrichtung mitgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verseileinheit (VE) mit einem Antriebsaggregat (AA) auf dem Leiterseil (LS) mit einstellbarem Vorschub fahrend vorgesehen ist, daß eine Spinnerscheibe (SS) an den Antriebselementen (UF) des Antriebsaggregats (AA) drehbar an geordnet ist, wobei im Mittelpunkt der Spinnerscheibe (SS) in Längsrichtung in einer Öffnung das Leiterseil (LS) verläuft,
daß Spulen (KS, ZS) mit dem aufgewickelten Lichtwellenleiter- Luftkabel (LK) auf der Spinnerscheibe (SS) gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind und daß eine Führungs- und Bremseinrichtung (FBE) für das auf das Leiterseil (LS) aufzuwickelnde Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) auf der Spinnerscheibe (SS) im Bereich der freien Enden der Spulen (KS, ZS) angeordnet ist.
daß eine Verseileinheit (VE) mit einem Antriebsaggregat (AA) auf dem Leiterseil (LS) mit einstellbarem Vorschub fahrend vorgesehen ist, daß eine Spinnerscheibe (SS) an den Antriebselementen (UF) des Antriebsaggregats (AA) drehbar an geordnet ist, wobei im Mittelpunkt der Spinnerscheibe (SS) in Längsrichtung in einer Öffnung das Leiterseil (LS) verläuft,
daß Spulen (KS, ZS) mit dem aufgewickelten Lichtwellenleiter- Luftkabel (LK) auf der Spinnerscheibe (SS) gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind und daß eine Führungs- und Bremseinrichtung (FBE) für das auf das Leiterseil (LS) aufzuwickelnde Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) auf der Spinnerscheibe (SS) im Bereich der freien Enden der Spulen (KS, ZS) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnerscheibe (SS) im Mittelpunkt ein Führungsrohr
(FR) aufweist, in dem das Leiterseil (LS) verläuft.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnerscheibe (SS) und das Führungsrohr (FR) einen
radial verlaufenden Einführungsschlitz (ES) aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die achsenförmigen Kabelspulenaufnahmen (KA) in Richtung
zum Spinnerpunkt (SP) geneigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden der Kabelspulenaufnahmen (KA) Flyer-Bür
sten (FB) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungs- und Bremseinrichtung (FBE) aus einer ko
nisch zulaufenden Rohreinheit (KR) und aus Rollen (R) gebil
det ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Regeleinrichtung für die Bewegungsab
läufe des Antriebsaggregats (AA) und/oder der Spinnerscheibe
(SS) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Absetzvorrichtung (ASV4) für Fixiermittel (FM, DSK,
KB, KF, FK) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absetzvorrichtung (ASV1, ASV2, ASV3) bandförmige Fi
xiermittel wie Klebebänder (DSK1, DSK2, KB) oder Klebefäden
(KF) enthält.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absetzvorrichtung (ASV5) flüssige Fixiermittel wie
Silikonkleber (FK)enthält.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fixiermittel (DSK2, KB, FK) auf dem Leiterseil (LS)
absetzbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8, 9, oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fixiermittel (DSK1, KF) auf dem Lichtwellenleiter-
Luftkabel (LK) absetzbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zylindrische Kabelspulen (ZS) auf der Spinnerscheibe (SS)
einsetzbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß konische Kabelspulen (KS) auf der Spinnerscheibe (SS)
einsetzbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) in einer Länge auf
mehreren Kabelspulen (KS, ZS) fortlaufend über Kabelfortfüh
rungen (KF) von Spule zu Spule aufgewickelt ist.
16. Verfahren zum Befestigen eines Lichtwellenleiter-Luftka
bels an einem Leiterseil einer Hochspannungsanlage mit einer
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit einem Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) bestückte Spinnerscheibe (SS) vor oder nach dem Aufsetzen des Antriebsaggregats (AA) der Verseileinheit (VE) auf das Lei terseil (LS) an die Antriebselemente (UF) des Antriebsaggre gats (AA) angesetzt wird,
daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) über die Führungs- und Brems-Einrichtung (FBE) zum Spinnerpunkt (SP) an das Leiterseil (LS) herangeführt wird,
daß anschließend die Spinnerscheibe (SS) in entsprechender Kombination mit einer Längsfortbewegung (LB) des Antriebsag gregats (AA) in Drehbewegung (DR) versetzt wird, wobei das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) auf dem Leiterseil (LS) auf gewickelt wird.
daß eine mit einem Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) bestückte Spinnerscheibe (SS) vor oder nach dem Aufsetzen des Antriebsaggregats (AA) der Verseileinheit (VE) auf das Lei terseil (LS) an die Antriebselemente (UF) des Antriebsaggre gats (AA) angesetzt wird,
daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) über die Führungs- und Brems-Einrichtung (FBE) zum Spinnerpunkt (SP) an das Leiterseil (LS) herangeführt wird,
daß anschließend die Spinnerscheibe (SS) in entsprechender Kombination mit einer Längsfortbewegung (LB) des Antriebsag gregats (AA) in Drehbewegung (DR) versetzt wird, wobei das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) auf dem Leiterseil (LS) auf gewickelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß zylindrische Kabelspulen (ZS) in die Kabelspulenaufnahmen
(KA) der Spinnerscheibe (SS) eingesetzt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß konisch zulaufende Kabelspulen (KS) in die Kabelspulen
aufnahmen (KA) der Spinnerscheibe (SS) eingesetzt werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeiten für die Drehbewegung (DR) der Spin
nerscheibe (SS) und/oder für die Längsfortbewegung (LB) des
Antriebsaggregats (AA) zur Bestimmung der Schlaglänge (SL)
für das aufzuwickelnde Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) ein
stellbar sind.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnerscheibe (SS) über einen radialen Einführungs
schlitz (ES) in zentrierter Lage zum Leiterseil (LS) gebracht
wird.
21. Verfahren nach Anspruch 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) "über Kopf" zur Füh
rungs- und Bremseinrichtung (FBE) abgezogen wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) ohne Unterbrechung
in einer Länge fortlaufend auf mehreren Kabelspulen (KS, ZS)
auf der Spinnerscheibe (SS) aufgewickelt ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei Kabelspulen (KS, ZS) mit einem Fassungsvermögen von
bis zu 1000 m Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) pro Spule ver
wendet werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fixiermittel (DSK, KB, KF, FK) vor dem Aufbringen des
Lichtwellenleiter-Luftkabels (LK) auf das Leiterseil (LS)
oder auf das Lichtwellenleiter-Luftkabel (LK) aufgebracht
wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fixiermittel ein Klebeband (DSK1, DSK2, KB) oder ein
Kleberfaden (KF) aufgebracht wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fixiermittel ein flüssiges Klebemittel (FK), vorzugs
weise Silikonkleber aufgebracht wird.
27. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtwellenleiter-Luftkabel mit einem Haftkleber
beschichtet ist und daß ein Trennmittel, vorzugsweise ein
wasserlösliches, auf dem Haftkleber aufgebracht ist.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kabelmantel des Lichtwellenleiter-Luftkabels (LK) aus
einem UV-stabilen, haftenden Material besteht, wie z. B. aus
Polyurethan (U), Polyethylen-T (PET), Silicon oder ähnlichem
besteht.
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---|---|---|---|
DE1998120037 DE19820037A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Vorrichtung zum nachträglichen Befestigen von Lichtwellenleiter-Luftkabeln an einem Leiterseil einer Hochspannungsanlage und Verfahren hierzu |
Publications (1)
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