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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines optischen Kabels an einem Seil einer elektrischen Freileitung unter Verwendung einer Anlaschvorrichtung für mindestens ein Anlaschelement, umfassend eine um eine Drehachse drehbare Vorratstrommel für das optische Kabel, eine Leiteinrichtung zur parallelen Ausrichtung des von der Vorratstrommel abgezogenen optischen Kabels bezüglich der Längsachse des Seiles, eine mit der Vorratstrommel verbundene Transporteinrichtung zur Verschiebung der Vorratstrommel und einer ersten Vorratsspule für ein erstes Anlaschelement in Richtung der Längsachse des Seiles unter Beibehaltung der räumlichen Orientierung der Drehachse der Vorratstrommel, in die Anlaschvorrichtung integrierte Einrichtun- gen zur Halterung und Rotation der ersten Vorratsspule um eine parallel zur Längsachse des Sei- les ausgerichteten Achse,
wobei die Rotation derart erfolgt, dass das erste Anlaschelement die aus dem Seil und dem optischen Kabel bestehende Einheit fortlaufend wendeiförmig umschlingt.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Befestigen eines optischen Kabels an einem Seil einer elektrischen Freileitung unter Verwendung einer Anlaschvorrichtung für mindestens ein An- laschelement, wobei das von einer um eine Drehachse drehbaren Vorratstrommel abgewickelte Kabel in die am Seil gehaltene und längs des Seiles verschiebbare Anlaschvorrichtungen einge- führt, dort dem Seil angenähert und parallel zur Längsachse des Seiles ausgerichtet wird, die An- laschvorrichtung und die Vorratstrommel entlang des Seiles unter Beibehaltung der räumlichen Orientierung der Drehachse verschoben werden, und wobei eine um ihre Längsachse drehbare erste Vorratsspule für das Anlaschelement derart um eine parallel zur Längsachse des Seiles ori- entierte Achse rotiert wird,
dass das von der ersten Vorratsspule abgewickelte Anlaschelement die aus dem Seil und dem Kabel bestehende Einheit fortlaufend wendelförmig umschlingt.
Aus der DE 37 02 781 A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen eines optischen Kabels am Erd- seil einer Hochspannungsleitung bekannt, die aus einer auf dem Seil fahrbaren, eine Kabeltrommel mitführenden Verseilmaschine und einer an die Verseilmaschine angekoppelten, mit einer Vorrats- trommel für ein Halteband ausgestatteten Bewicklungsmaschine besteht. Beide Maschinen besit- zen einen Antrieb, welcher die jeweilige Trommel auf einem Kreis um das Erdseil bewegt. Da man die Kabeltrommel mit wechselnder Drehrichtung um das Erdseil führt, wird dieses nach Art einer SZ-Verseilung mit dem optischen Kabel umwickelt. Das im Gleichschlag aufgebrachte Halteband dient der Fixierung der durch das optische Kabel gebildeten Bewicklung.
Die aus der DE 32 28 227 C2 bekannte Vorrichtung befestigt ein optisches Kabel mit Hilfe dis- kreter Anlaschelemente an einem Tragseil, wobei die als Anlaschelemente dienenden Halteklam- mern das Kabel allerdings vergleichsweise starken mechanischen Belastungen unterwerfen.
Ausserdem besteht die Gefahr, dass das wärmegedehnte Kabel zwischen benachbarten Anlasch- elementen durchhängt, was insbesondere hinsichtlich auftretender Kriechströme, aber auch hin- sichtlich der mechanischen Belastung von Nachteil sein kann.
Die Erfindung soll einen einfachen Weg zur sicheren und schnellen Befestigung eines opti- schen Kabels an einem Seil einer elektrischen Freileitung aufzeigen. Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Anlaschvorrichtung eine zweite, ein zweites Anlaschelement tragende Vorratsspule und eine zweite Dreheinrichtung für die zweite Vorratsspule umfasst, wobei die zweite Vorratsspule ebenfalls um die parallel zur Längsachse des Seiles ausgerichtete Achse, jedoch gegenläufig zur ersten Vorratsspule drehbar gelagert ist.
Durch die um ihre Längsachse drehbar gelagerte Vorratsspule lässt sich die Abzugsgeschwin- digkeit erhöhen und damit die Kabelverlegezeit verkürzen. Ausserdem ermöglicht die schrauben- förmige Bewegung der Vorratsspule um das Seil die fortlaufende wendel- bzw. spiralförmige Umspinnung des optischen Kabels mit dem Anlaschelement.
Da man die vergleichsweise schwere Kabeltrommel nicht um das Erdseil bewegen muss, ver- einfacht sich der mechanische Aufbau der Vorrichtung erheblich. Zudem müssen keine durch die Drehung der Kabeltrommel hervorgerufenen Zentripedalkräfte durch ein mitrotierendes Gegenge- wicht kompensiert bzw. durch entsprechend gross dimensionierte Lager aufgefangen und abgetra- gen werden. Dies erlaubt es, die Vorrichtung leichter zu bauen und sehr viel schneller als bisher üblich auf dem Seil zu verschieben und damit die Montagezeit bzw. die Montagekosten zu verrin- gern.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine das erste Anlaschelement in Richtung der durch das Seil und das optische Kabel bestehenden Einheit umlenkende und mit der ersten Vorratsspule um die parallel zur Längsachse des Seiles ausgerichtete Achse drehbare, z.B.
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aus einem rotierenden Flyer bestehenden Führungseinrichtung.
Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen zur Halterung der Vorratsspulen eine in Richtung der Längsachse des Seiles geschlitzte Rohrhülse umfassen und die Dreheinrichtungen jeweils eine um die parallel zur Längs- achse des Seiles ausgerichtete Achse drehbar auf der Rohrhülse gelagerte, die erste bzw. die zweite Vorratsspule tragende Drehhülse aufweisen.
Erfindungsgemäss ist ferner vorgesehen, dass die Drehhülsen jeweils mit einem Kegelrad ver- sehen sind und dass die beiden den Drehhülsen zugeordneten Kegelrader über ein Getriebe mit- einander in Verbindung stehen, wobei die Vorrichtung erfindungsgemäss weiters durch ein sich auf dem Seil abstützendes, mit einem weiteren Kegelrad verbundenes Antriebsrad gekennzeichnet ist, wobei eine mit dem Antriebsrad verbundene Welle die Drehung des Antriebsrades auf das der die erste Vorratsspule tragenden Drehhülse zugeordnete Kegelrad überträgt.
Die Erfindung ist überdies dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Drehhülsen ein Dauer- magnet und diesem beabstandet gegenüberliegend angeordnet, eine Magnetscheibe vorgesehen sind, wobei die Magnetscheibe mit der entsprechenden, auf einem Zapfen angeordneten Vorrats- spule um deren Längsachse rotiert.
Weitere Merkmale der Erfindung bestehen dann, dass die Längsachse des Seiles und die ent- weder eine der beiden oder beide Längsachsen der ersten bzw. zweiten Vorratsspule einen im Bereich zwischen 70 und 80 liegenden, das Abziehen des Anlaschelementes erleichternden Winkel einschliessen und dass die Leiteinrichtung eine sich in Durchlaufrichtung des optischen Ka- bels verjüngende, mit einer wannen- oder rinnenförmigen Vertiefung versehene Einrichtung auf- weist, die das optische Kabel dem Seil annähert und in Richtung der Längsachse des Seils um- lenkt.
Erfindungsgemäss ist ferner eine auf das optische Kabel und/oder auf eine der Vorratsspulen und/oder auf die Vorratstrommel einwirkende Bremseinrichtung vorgesehen. Nach einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung ist erfindungsgemäss die Vorratstrommel an einer zwei Bügelar- me aufweisenden Halterung unterhalb des Seiles aufgehängt, wobei die Vorrichtung erfindungs- gemäss überdies gekennzeichnet ist, durch ein sich am Seil abstützendes, an die Anlaschvorrich- tung angekoppeltes Antriebsaggregat, das vorzugsweise in einer an die Anlaschvornchtung ange- koppelten Laufkatze angeordnet ist.
Die Vorratstrommel ist erfindungsgemäss in einem mit Laufrollen versehenen Kabelwagen an- geordnet und der Kabelwagen ist an die Anlaschvorrichtung und an die Laufkatze angekoppelt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein die Anlaschvorrichtung entlang des Seiles bewegendes, mit einer Seilwinde verbundenes Zugseil vorgesehen. Erfindungsgemäss ist ferner das Anlaschelement ein Band.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Befestigen eines optischen Kabels an einem Seil einer elektrischen Freileitung unter Verwendung einer Anlaschvornchtung für mindestens ein Anlaschelement, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass ein zweites Anlaschelement von einer um ihre Längsachse drehbaren zweiten Vorratsspule abgewickelt wird und die zweite Vorratsspule gegenlaufig zur ersten Vorratsspule um die parallel zur Längsachse des Seiles onen- tierte Achse gedreht und das zweite Anlaschelement dadurch fortlaufend wendelförmig um die aus dem Seil und dem Kabel bestehende Einheit geschlungen wird.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaschvor- richtung und ein die Vorratstrommel aufnehmender, am Seil aufgehängter Kabelwagen an eine ebenfalls am Seil hängende Laufkatze angekoppelt werden, die weiters erfindungsgemäss unter Verwendung eines an der Laufkatze befestigten dielektrischen Zugseils und einer Seilwinde über ein Spannfeld gezogen wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Anlaschvorrichtung in Seitenansicht, Fig. 2 die An- laschvorrichtung nach Fig. 1 in Längsnchtung des Seiles gesehen, Fig. 3 die Lagerung einer Vor- ratsspule auf einem Zapfen in vergrösserter Darstellung und Fig. 4 eine Abwandlung des erfin- dungsgemässen Anlaschverfahrens zeigen.
In Figur 1 ist eine Vorrichtung AV (Anlaschvornchtung) zum Anbringen eines optischen Kabels OC an einem Leitungsseil ES einer Hochspannungsfreileitung dargestellt. Bei dem Leitungsseil kann es sich um ein Erdseil oder um ein Phasenseil handeln. Das optische Kabel OC ist auf einer
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Vorratstrommel VT angebracht, die drehbar in einem U-förmigen Bügel BG (vergl. auch Figur 2, Bügelarme BG1 und BG2) gelagert ist Im einzelnen wird die Vorratstrommel VT mittels einer Dreh- achse DT in Haken HK1 und HK2 eingehängt, die am Ende der beiden Bugelarme BG1 und BG2 angebracht sind.
Die Lagerung der Drehachse DT gegenüber den Bügelarmen BG1 und BG2 erfolgt zweckmä- #ig über Kugellager KL1 und KL2, um die Abzugskräfte möglichst klein zu halten. Zum Einhängen der Drehachse DT sind an ihren äusseren Enden jeweils Halteösen OS1 und OS2 angebracht. Um ein Herausfallen der Kabeltrommel VT zu verhindern, ist an den Öffnungen der Haken HK1 jeweils eine Verriegelung (z.B. VE1 bei HK1) angebracht.
Um zu verhindern, dass bei einem Stillstand oder einer Abbremsung der Anlaschvorrichtung AV das optische Kabel OC durch das Weiterdrehen der Vorratstrommel VT zu schnell abgespult wird, sind entsprechende Bremsvorrichtungen vorzusehen. Diese können, wie auch aus Figur 2 ersicht- lich, aussen an der Vorratstrommel VT angreifen (Bremselemente BT1 und BT2). Zusätzlich hierzu oder unabhängig davon kann auch eine weitere Bremseinrichtung für das optische Kabel OC selbst vorgesehen sein. Diese greift unmittelbar an dem jeweiligen Kabel an und verhindert eine zu grosse Schlaufenbildung. In Figur 1 sind diese auf das Kabel wirkenden Bremseinrichtungen zwei- fach vorhanden und mit BC1 und BC2 bezeichnet Sie werden zweckmässig als Bürstenbremsen ausgebildet und um 180 Grad versetzt angeordnet.
Für die Kabelführung und die Zuleitung des optischen Kabels zu dem jeweiligen Seil ES ist eine sich in Durchlaufrichtung verjüngende Leiteinrichtung LE (z.B als Leitblech ausgebildet) vor- gesehen, die in Durchlaufrichtung des Kabels OC gekrümmt ist und eine wannen- oder rinnenför- mige Vertiefung bildet, in der das Kabel OC sicher geführt wird. Diese Leiteinrichtung LE hat einen seitlich hochgezogenen Rand LR1 und LR2 (Fig. 2), der ein Herausspringen des optischen Kabels OC aus gekrümmten Führungsbahn verhindert. Die Leiteinrichtung LE ist zweckmässig an einer Achse AE abklappbar gehalten, so dass sie in eine Position LE* (vergl.
Figur 1) abgeklappt werden kann, wenn z.B. die Anlaschvorrichtung umgesetzt oder um einen Mast herumgeleitet werden soll
Durch die Leiteinrichtung LE wird das optische Kabel OC an das zugehörige Seil ES angena- hert, bzw. an dieses angedrückt, wobei das optische Kabel OC und das Seil ES beide gemeinsam die Anlaschvorrichtung AV durchlaufen. Hierzu weist die Anlaschvorrichtung AV eine Rohrhülse RH auf, die einen (hier nur teilweise sichtbaren) Längsschlitz RS auf, der in der Richtung der Ach- se des Seiles ES verläuft, in der Zeichnung also durchgehend von links nach rechts. Mittels dieses durchgehenden Längsschlitzes kann die Anlaschvorrichtung AV seitlich auf das Seil ES aufgesetzt werden. Der Schlitz RS liegt unterhalb des optischen Kabels OC und damit auch unterhalb des Seils ES und bildet so eine Sicherung gegen das Herausspringen dieser Elemente.
Die geschlitzte Hülse RH ist fest mit dem als Quertraverse dienenden Haupttragelement HT verbunden, das die Verbindung zu dem Haltebügel BG für die Kabel-Vorratstrommel VT herstellt. Die Anlaschvorrlch- tung AV enthält somit fest integriert die Kabeltrommel VT und den eigentlichen Anlaschteil mit der Rohrhülse RH, wobei beide über die Quertraverse HT fest miteinander verbunden sind.
Die Führung der Anlaschvorrichtung AV auf dem Seil ES erfolgt mittels mindestens zweier Rä- der, wobei eines dieser Räder, im vorliegenden Fall das frontseitige Rad AR als Antriebsrad aus- gebildet ist. Mit diesem Rad wird die notwendige Antriebskraft fur das Aufbringen der Anlaschele- mente erzeugt. Dieses Rad AR steht deshalb in Reibschluss mit der Oberfläche des Seiles ES wo- bei zweckmässig das Rad mit einer die Reibung erhöhenden Beschichtung, z. B aus Gummi oder dergleichen versehen sein kann. Das oder die weiteren Räder (angedeutet ist hier nur ein aus- gangsseitiges Rad FR) dienen der Abstützung der Anlaschvorrichtung AV auf dem Seil ES. Alle verwendeten Räder haben an ihrem Umfang ein Rillenprofil, dessen Dimension an den Durchmes- sern des Seiles ES angepasst ist.
Mit dem Antriebsrad AR ist ein erstes Kegelrad SR1 verbunden, das die Drehbewegung dieses
Rades auf ein zweites, kleineres Kegelrad KR1 überträgt. Dieses Kegelrad KR1 ist, vorzugsweise kardanisch, mit einer im Inneren der rohrformigen Hülse RH verlaufenden Welle WL verbunden, die an ihrem anderen Ende, vorzugsweise ebenfalls kardanisch mit einem aussen ein Kegelrad SR3 aufweisenden Flansch verbunden ist.
Im folgenden wird zunächst angenommen, dass nur ein Anlaschelement AE1 zum Anlaschen des optischen Kabels OC an das Seil ES verwendet werden soll. Hierzu ist eine gestrichelt ge- zeichnete Vorratsspule VS1 vorgesehen, die um ihre Längsachse LA1 drehbar angeordnet ist, wie
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näher anhand von Figur 3 erläutert wird. Ausserdem soll diese Vorratsspule VS1 um eine Achse LA3 rotieren, die symmetrisch, d. h. etwa in der Mitte zwischen dem Seil ES und dem optischen Kabel OC, liegt. Hierzu ist auf der geschlitzten Rohrhülse RH drehbar gelagert eine Drehhülse DH1 angebracht, die als Träger für die Vorratsspule VS1 dient. Somit kann die Vorratsspule VS1 durch Drehen der Drehhülse DH1 in Rotation um die Achse LA3 versetzt werden, weil der das Kegelrad SR2 aufweisende Flansch mit der Drehhülse DH1 fest verbunden ist.
Die Kraftübertragung erfolgt somit über ein oder mehrere Getriebe, wobei bevorzugt Kegelradverzahnungen verwendet werden Die Kontur der Rotationsbewegung der Vorratsspule VS1 bei einer Rotation der Drehhülse DH1 ist ebenfalls gestrichelt dargestellt. Die Drehhülse DH1 weist einen Haltegriff HG1 auf, mit dem sie nach dem Anbringen der geschlitzten Rohrhülse RH auf dem Seil ES aussen an dieser angebracht werden kann. Die Drehhülse weist ebenfalls einen (hier nicht dargestellten) Längsschlitz (in Rich- tung von LA3 verlaufend) auf.
Durch die Drehung um die Achse LA1 wird das Anlaschelement AE1 von der Vorratsspule VS1 abgeschlagen und gelangt über entsprechende, hier Führungseinrichtungen, z.B. einen ebenfalls rotierenden Flyer FL, nach aussen und verläuft von hier aus schräg auf die Kombination aus Seil ES und optischem Kabel OC zu und wickelt fortlaufend das Anlaschelement AE1 auf diese Kombinati- on auf.
In vielen Fällen ist es erwünscht, zwei Anlaschelemente AE1 und AE2 aufzubringen, wobei be- vorzugt das Aufbringen mit Gegenschlag (kreuzwendelförmig) erfolgt. Im vorliegenden Beispiel ist hierzu ein Kegelrad SR2 vorgesehen, in welches ein nur um seine Längsachse drehbares, aber sonst feststehendes Kegelradpaar KR2 und KR3 eingreift Durch diese Kegelräder KR2 und KR3 wird die von dem Antnebsrad AR gelieferte Drehbewegung auf das Kegelrad SR3 übertragen, das an einer Drehhülse DH2 angeflanscht ist, wobei diese Drehhülse ebenfalls um die geschlitzte rohr- förmige Hülse RH rotierbar ist. Auf der Drehhülse DH2 ist analog zur Vorratsspule VS1 eine um ihre Längsachse drehbare Vorratsspule VS2 vorgesehen, die entsprechend dem angegebenen Pfeil PF2 in der entgegengesetzten Richtung rotiert, wie die Drehhülse DH1 (Pfeil PF1).
Dadurch ist in einfacher Weise die Aufbringung eines Kreuzschlages mit den beiden Anlaschelementen AE1 und AE2 möglich.
Die Drehachsen LA1 und LA2 der Vorratsspulen VS1 und VS2 schliessen zweckmässig mit der Längsachse LA3 der Kabel-Seilkombination einen spitzen Winkel ein und zwar ist sie in Richtung der Abzugsrichtung, also im vorliegenden Beispiel nach links geneigt. Die Winkelabweichung von 90 entspricht vorzugsweise etwa dem Umschlingungswinkel der Anlaschelemente am Seil ES, d. h. er liegt vorteilhaft etwa zwischen 10 und 20 , bevorzugt um 15 . Dadurch kann der Abzieh- vorgang selbst erleichtert werden. Wenn zwei gegenläufig rotierende Vorratsspulen VS1 und VS2 vorgesehen sind, kann in den meisten Fällen auf entsprechende Ausgleichsgewichte verzichtet werden, wenn dafür gesorgt ist, dass die beiden Vorratsspulen jeweils lagemässig 180 versetzt positioniert sind.
Wenn nur eine Vorratsspule VS1 verwendet wird, dann ist es zweckmässig, ein entsprechendes Gegengewicht zum Schwungausgleich mit rotieren zu lassen.
In Figur 3 ist ein Teilausschnitt der ringförmigen äusseren Begrenzung der Drehhülse DH1 im Schnitt dargestellt. An ihr ist fest ein Zapfen ZA1 befestigt, an dem seinerseits über ein Schnell- verschlusselement SVE die Vorratsspule VS1 mit dem (hier nur blockförmig angedeuteten) An- laschelement AE1 aufgebracht ist und so eine Pinole darstellt. Der Schnellverschluss SVE ist so gewählt, dass die Vorratsspule gegenüber dem feststehenden Zapfen ZA1 rotieren kann, d. h. er enthält zweckmässig ein Kugel- oder Rollenlager. Die Vorratsspule VS1 ist auf ein Unterteil UT1 aufgesetzt und an diesem festgehalten, welches drehbar gegenüber dem Zapfen ZA1 über hier nicht näher dargestellte Kugellager o.dgl. gelagert ist.
An dem Unterteil UT1 ist eine Hysterese oder Magnetscheibe MB2 befestigt, die mit der Vorratsspule VS1 um die Achse LA1 rotiert Durch einen Spalt von ihr getrennt, ist ein Dauermagnet MB1, bevorzugt ein Ringmagnet, im Bereich der Drehhülse DH1 angeordnet, wobei durch die Drehbewegung der Vorratsspule bzw. der Magnet- scheibe MB2 gegenüber dem Magneten MB1 eine Bremskraft erzeugt wird, die ein zu schnelles Ablaufen und damit eine unerwünschte Schlaufenbildung des Anlaschelementes AE1 verhindert.
Anstelle von Magnetbremsen können selbstverständlich auch alle anderen bekannten Bremsein- richtungen, wie z.B. Bürstenbremsen, Trommelbremsen o dgl. verwendet werden, um das Anlasch- element AE1 unter Zugspannung von der Vorratsspule VS1 abzuziehen und dadurch eine entspre- chende Zugspannung auf die Seil-Kabelkombination ES/OC auszuüben
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Als Anlaschelemente z.B. AE1 werden zweckmässig bandförmige Strukturen verwendet, wo- durch die Auflage und Anpresskraft selbst bei hohen und festen Zugspannungen des Anlasch- elementes beim optischen Kabel OC relativ gering gehalten werden können. Bevorzugt werden Anlaschelemente verwendet, die selbstklebend ausgebildet sind, weil diese einen besonders guten und sicheren Halt der Seil-Kabelkombination ES/OC ergeben.
Diese Anlaschelemente können auch zusätzlich mit einem Verstärkungsgewebe und oder einer zusätzlichen Verstärkungsauflage in Form von Faden oder Rovings usw. versehen sein, was deren Zugkraft und deren Widerstands- fähigkeit entsprechend erhöht.
Die Längsbewegung der Anlaschvorrichtung AV kann mit einem mit ihr baulich verbundenes Antnebsaggregat AM gewährleistet werden, der z. B. einen Verbrennungsmotor oder einen elek- tnsch uber entsprechende Versorgungsleitungen gespeisten Motor enthält. Dieses Antriebsaggre- gat AM lauft über Laufräder RM1 und RM2 und ein entsprechendes Gegendruckrad RM3 auf dem Seil ES entlang und ist über eine Kupplung KP gelenkig mit der eigentlichen Anlaschvorrichtung AV verbunden. Anstelle einer Kupplung KP kann auch ein Seil oder eine Stange o.dgl. verwendet werden
Es ist auch möglich den Antrieb der Anlaschvorrichtung AV durch ein Zugseil vorzunehmen, dass z.
B. auf eine an einem Mast oder am Boden befestigte Trommel aufgetrommelt wird und da- durch die Anlaschvorrichtung AV entlang des Seiles ES bewegt
Bei einer Abwandlung der Erfindung oder auch unabhängig hiervon kann so vorgegangen wer- den, dass das zu verlegende Lichtwellenleiterkabel in einer als Kabelzug zusammengefassten An- ordnung entlang eines Seiles der Hochspannungsfreileitung mit Hilfe eines durchgehenden Befes- tigungsmittels in Form eines Wickelbandes kontinuierlich befestigt wird. Der Kabelzug enthält eine Laufkatze, einen Kabelwagen und eine Laschmaschine, die fest miteinander gekoppelt sind und eine Einheit bilden.
Mit der Laufkatze wird der Kabelzug insgesamt entlang eines Spannfeldes gezogen, wobei das in einer Kabeltrommel im Kabelwagen befindliche Lichtwellenleiterkabel abge- spult wird und mit Hilfe der Laschmaschine des Kabelzuges vorzugsweise am Erdseil der Hoch- spannungsfreileitung befestigt wird. Die Befestigung erfolgt dabei mit Hilfe eines kontinuierlichen Wickelbandes, das um das Seil und das Lichtwellenleiterkabel wendelformig herumgewickelt wird.
Dieses Wickelband besteht beispielsweise aus einem Glas- oder Kunststoffband, das in einfacher fortlaufender Weise gewickelt wird. Je nach Ausführung der Laschmaschine können jedoch auch zwei Bänder um das Seil und das Lichtwellenleiterkabel im Kreuzschlag aufgewendelt werden, wenn höhere Sicherheit gefordert ist. Die Anlaschung des zu verlegenden Lichtwellenleiterkabels kann entweder am Erdseil oder auch an einem Phasenseil der Hochspannungsfreileitung erfolgen
Die Fortbewegung des Kabelzuges innerhalb eines Spannfeldes kann mit Hilfe eines Antriebs- aggregats in der Laufkatze erfolgen, wobei zweckmässigerweise eine Fernsteuerung dafür verwen- det wird. Die Fortbewegung des Kabelzuges kann jedoch auch mit Hilfe eines dielektrischen Zug- seils erfolgen, das an der Laufkatze befestigt und am Ende des Spannfeldes uber Umlenkrollen zu einer Seilwinde geführt wird.
Das zu verlegende, auf der Kabeltrommel des Kabelwagens aufgewickelte Lichtwellenleiterka- bei ist meist sehr leicht (ca 20 g /m) und läuft leicht gebremst von der Kabeltrommel, die in einem mit Laufrollen versehenen Rahmen in Form des Kabelwagens installiert ist. Die drei Funktionsteile Laufkatze, Kabelwagen und Laschmaschine sind miteinander gekoppelt und werden somit ge- meinsam entlang eines Spannfeldes geführt.
Bei auftretenden Storungen wie z. B. beim Aussetzen der Fernsteuerung ist vorgesehen, dass der Kabelzug in einem solchen Störfall mit einer zusätzlichen Laufkatze vom Ende des Spannfel- des her angekoppelt und zum Ende des Spannfeldes gezogen wird. Damit ist sichergestellt, dass Störungen im Antnebssystem des Kabelzuges in relativ einfacher Weise überbruckt werden kön- nen.
Die vorstehend beschriebene Ausführungsform eines Kabelzuges wird anhand von Figur 4 näher erläutert. Dort ist ein Spannfeld SF zwischen zwei Masten M einer Hochspannungsfreileitung mit den Phasenseilen bzw. Spannungsseilen SS und einem Erdseil ES dargestellt. In diesem Fall wird ein Lichtwellenleiterkabel am Erdseil ES der Hochspannungsfreileitung mit Hilfe eines Kabel- zuges KZ installiert. Dieser Kabelzug KZ besteht aus fest miteinander verkoppelten einzelnen Funktionsteilen, nämlich einer Laufkatze LK, einem Kabelwagen KW mit einer Kabeltrommel KT und einer Laschmaschine LM. Mit Hilfe der Laschmaschine LM wird um das zu verlegende Licht-
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wellenleiterkabel OC4 und dem Erdseil ES ein Wickelband (Laschband) WB wendelförmig aufge- wickelt, wobei hier als Beispiel die Umwicklung im Kreuzschlag mit zwei Wickelbändern dargestellt ist.
In einfacheren Fällen kann auch die Umwicklung mit nur einem Wickelband erfolgen. Der Ka- belwagen KW enthält eine Kabeltrommel KT, auf der das zu verlegende Lichtwellenleiterkabel OC4 aufgewickelt ist. An der Spitze des Kabelzuges KZ befindet sich die Laufkatze LK, die entweder mit Hilfe eines dielektrischen Zugseiles ZS oder mit einem eigenen Antriebsaggregat entlang des Spannfeldes SF gezogen wird. Bei der Verwendung eines Zugseiles ZS wird dieses vom Ende des Spannfelds her an die Laufkatze angekoppelt, über Umlenkrollen UR am Mast M nach unten zu einer zusätzlichen Seilwinde ZW geführt. Bei Verwendung eines eigenen Antriebsaggregats ist zweckmässig, die Steuerung mit Hilfe einer Fernsteuereinrichtung vorzunehmen, so dass keine zu- sätzlichen Leitungen oder Seile installiert werden müssen.
PATENTANSPRÜCHE:
1 Vorrichtung zum Befestigen eines optischen Kabels (OC) an einem Seil (ES) einer elektri- schen Freileitung unter Verwendung einer Anlaschvorrichtung für mindestens ein Anlasch- element, umfassend - eine um eine Drehachse (DT) drehbare Vorratstrommel (VT) für das optische Kabel (OC), - eine Leiteinrichtung (LE) zur parallelen Ausrichtung des von der Vorratstrommel (VT) abgezogenen optischen Kabels (OC) bezüglich der Längsachse des Seiles (ES), - eine mit der Vorratstrommel (VT) verbundene Transporteinrichtung (FR, AR, HT, BG) zur Verschiebung der Vorratstrommel (VT) und einer ersten Vorratsspule (VS1) für ein erstes Anlaschelement (AE1) in Richtung der Längsachse des Seiles (ES) unter Beibe- haltung der räumlichen Orientierung der Drehachse (DT) der Vorratstrommel (VT), - in die Anlaschvorrichtung (AV) integrierte Einrichtungen (RH, DH1)
zur Halterung und
Rotation der ersten Vorratsspule (VS1) um eine parallel zur Längsachse des Seiles (ES) ausgerichtete Achse (LA3), wobei die Rotation derart erfolgt, dass das erste An- laschelement (AE1) die aus dem Seil (ES) und dem optischen Kabel (OC) bestehende
Einheit fortlaufend wendelförmig umschlingt, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaschvorrichtung (AV) eine zweite, ein zweites Anlaschelement (AE2) tragende
Vorratsspule (VS2) und eine zweite Dreheinrichtung (DH2) für die zweite Vorratsspule (VS2) umfasst, wobei die zweite Vorratsspule (VS2) ebenfalls um die parallel zur Längs- achse des Seiles (ES) ausgerichtete Achse (LA3), jedoch gegenläufig zur ersten Vor- ratsspule (VS1) drehbar gelagert ist.