DE3228239A1

DE3228239A1 - Verfahren zum anlaschen von lichtwellenleiter-kabeln an hochspannungsseilen

Info

Publication number: DE3228239A1
Application number: DE19823228239
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dr. phil. 8000 München Katzschner
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1982-07-28
Filing date: 1982-07-28
Publication date: 1984-02-02
Also published as: DE3228239C2

Description

Verfahren zum Anlaschen von Lichtwellenleiter-Kabeln
an Hochsoannunsseilen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anlaschen von Lichtwellenleiter-Kabeln an Hochspannungsseilen.
Es ist bekannt, Lichtwellenleiter für die Übertragung von Informationen in Starkstrom-Freileitungsnetzen zu verwenden. So wird in der DE-OS 2 604 766 ein Phasenseilkabel für Starkstrom-Freileitungsnetze zur gleichzeitigen Energie- und Informationsübertragung beschrieben, welches neben den der Energieübertragung dienenden zugfesten Drähten in seinem Aufbau mindestens ein der Informationsübertragung dienendes Element aufweist.
Dieses Element ist als Lichtleitelement ausgebildet und wird anstelle eines Drahtes in der Außenlage eines Phasenseiles angeordnet. Dieses Lichtleitelement muß jedoch entsprechend mechanisch geschützt und den Abmessungen der übrigen Seilelemente angepaßt werden.
Diese Maßnahme muß jedoch bereits bei der Fertigung des Hochspannungsseils vorgenommen werden, so daß bereits bei Verlegung eines solchen Hochspannungsseils die Absicht für eine derartige Informationsübertragung vorliegen muß. Eine nachträgliche Bestückung ist hier nicht mehr möglich.
So lag nun vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei Hochspannungsanlagen ein hiervon unabhängiges Nachrichtenübertragungssystem zu schaffen, welches in möglichst einfacher Weise auch an bereits bestehenden Anlagen angebracht werden kann. Die gestellte Aufgabe wird nun mit Hilfe eines Verfahrens der eingangs erläuterten Art dadurch gelöst, daß das Lichtwellenleiter-Kabel auf einer Vorratstrommel aufgespult wird, daß anschließend die Vorratstrommel mit Hilfe einer am Hochspannungsseil hängenden Transporteinrichtung am Hochspannungsseil entlanggefahren wird, wobei das Lichtwellenleiter-Kabel wieder abgespult wird und daß in einem nachfolgenden Schritt das Lichtwellenleiter-Kabel mit Hilfe einer Anlaschvorrichtung am Hochspannungsseil befestigt wird.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist wohl darin zu sehen, daß ein vom Hochspannungsteil unabhängiges Ubermittlungssystem für Nachrichten und Informationen nachträglich an eine bereits bestehende Hochspannungsanlage angebracht werden kann. Hierfür bieten sich insbesondere Lichtwellenleiter-Kabel an, da sie als metallfreie Konstruktionen ausgeführt sind und daher wegen ihrer isolierenden Eigenschaften zur unabhängigen Navhrichtenübermittlung und auch für die Ubertragung von Steuersignalen in Hochspannungsanlagen besonders geeignet sind. Weiterhin kommen solche Kabel auch deshalb in Frage, weil sie ein sehr geringes Gewicht haben, so daß sich bei nachträglichem Anlaschen an die Hochspannungsseile kaum Gewichtsprobleme ergeben. Das erfindungsgemäße Verfahren geht nun davon aus, daß das anzulaschende Kabel in seiner erforderlichen Länge zunächst zum Auslegen in eine transportfähige Form gebracht wird.
Dies wird durch Aufwickeln auf eine transportierbare Vorratstrommel erreicht. Danach wird diese Vorratstrommel in eine Transporteinrichtung gebracht, die an einem Hochspannungsseil eingehängt wird und die durch einen Antrieb innerhalb eines Abspannfeldes einer Hochspannungsanlage am Hochspannungsseil hängend entlanggefahren werden kann. Dabei wird das Lichtwellenleiter- kabel wieder abgespult und je nach den Möglichkeiten am Hochspannungsseil befestigt.
Anhand von fünf Figuren wird die Erfindung nunmehr näher erläutert.
Figur 1 zeigt das Prinzip der Auslegung eines Lichtwellenleiter-Kabels entlang eines Hochspannungsseils am Boden.
Figur 2 zeigt das Prinzip der Auslegung eines Lichtwellenleiter-Kabels mit gleichzeitiger Anlaschung am Hochspannungsseil.
Figur 3 zeigt das Prinzip der Anlaschung eines Lichtwellenleiter-Kabels mit Hilfe einer Verseileinrichtung.
Figur 4 erläutert die Stromzuführung für die am Hochspannungsseil hängenden Einrichtungen.
Figur 5 verdeutlicht den Einsatz zweier Verlegeeinrichtungen in verschiedenen Abspannfeläern.
In Figur 1 wird ein Verfahren dargestellt, bei dem das anzulaschende Lichtwellenleiter-Kabel 1 auf einer leichten Vorratstrommel 2 aufgespult und zum Auslegen in eine Transporteinrichtung 4 eingebracht worden ist. Die Transporteinrichtung 4 hängt am Hochspannungsseil 3, welches zwischen zwei Hochspannungsmasten 10 aufgehängt ist. Die Transporteinrichtung 4 fährt nun am Hochspannungsseil 3 hängend innerhalb eines solchen Abspannfeldes entlang, spult dabei das Lichtwellenleiter-Kabel 1 wieder ab und legt es in diesem Fall am Boden ab. Anschließend wird dieses abgelegte Lichtwellenleiter-Kabel 1 aufgenommen, ans Hochspannungsseil 3 hochgehoben und dort angelascht.
In Figur 2 wird ein Verfahren erläutert, bei dem die Arbeitsschritte des Auslegens und des Anlaschens zusammengelegt wurden und praktisch in einem einzigen Schritt vorgenommen werden. Die Vorratstrommel 2 wird mit Hilfe der Transporteinrichtung 4 vor der Anlaschvorrichtung 5 auf dem Hochspannungsseil 3 entlanggezogen, so daß sofort nach dem Auslegen des Lichtwellenleiter-Kabels 1 die Anlaschung desselben erfolgen kann.
Die Anlaschung erfolgt durch Drahtwickel, Klammern oder ähnliche Befestigungsmittel 11. Damit ist das Lichtwellenleiter-Kabel 1 in einem einzigen Durchlauf des Abspannfeldes am Hochspannungsseil 3 befestigt. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Abspannfeldern können dann in verschiedenster Weise erfolgen.
Auch die Figur 3 verdeutlicht ein Verfahren, bei dem der Auslegevorgang und der Befestigungsvorgang in einem Schritt zusammengefaßt wurden. Die Befestigung wird hier allerdings mit einer Art Verseilvorrichtung 6 vorgenommen, in welche das auf der Vorratstrommel 2 befindliche Lichtwellenleiter-Kabel 1 sofort einläuft.
Die Verseilvorrichtung 6 besitzt entsprechende Gewichtsausglei««svorrichtungen, damit das Hochspannungsseil 3 beim Umwiceln mit dem Lichtwellenleiter-Kabel 1 nicht in unkontrollierbare Schwingungen gerät. Die Transporteinrichtung 4 bewegt die gesamte Einrichtung entlang eines Abspannfeldes von einem Mast 10 zum nachfolgenden Mast 10.
Die Vorratstrommel 2 kann nun zum Beispiel von den anderen Vorrichtungen, die dem Befestigen des Kabels 2 dienen, getrennt an einem parallel verlaufenden Hochspannungsseil 3 aufgehängt werden und wird dann während des Verlegevorganges parallel mitbewegt. Dies hat den Vorteil, daß das Gewicht verteilt werden kann, so daß unter Umständen eine größere Vorratstrommel 2 verwendet werden kann. Auf diese Weise kann der Vorrat an Lichtwellenleiter-Kabel für mehrere Abspannfelder aufgenommen werden. Eine solche Möglichkeit ist zum Beispiel in Figur 5 angedeutet. Hier wird lediglich die Vorratsspule 2 von der soeben angekommenen Transporteinrichtung 4 als Vorratstrommel 2' an.die Transporteinrichtung 4' des nächstfolgenden Abspannfeldes übernommen.
Auf diese Weise läßt sich der Anlaschvorgang beschleunigen und das Problem der Kopplung der Lichtwellenleiter-Kabel-Stücke am Mast ist dadurch vereinfacht worden.
Es können natürlich auch Lichtwellenleiter-Kabelstücke verwendet werden, die jeweils nur ein Abspannfeld umfassen. Die Enden dieser Lichtwellenleiter-Kabelstücke werden dann zum Beispiel mit Hilfe von Steckern miteinander verbunden.
Schließlich zeigt die bisher noch nicht beschriebene Figur 4 das Prinzip der Stromversorgung für die am Hochspannungsseil 3 hängenden Verlegeeinrichtungen 2 und 4.
Die Hochspannungsanlage ist während des Verlegens abgeschaltet, so daß an sie von einem Stromversorgungsaggregat 8 aus die Stromversorgung 9 für die Geräte angelegt werden kann. Hierbei werden zweckmäßigerweise die die Verlegeeinrichtungen 2 und 4 tragenden Hochspannungsseile 3 auf Nullpotential geschaltet. Das Spannung führende Hochspannungsseil 3' ist dann sozusagen die Oberleitung 7 für die entlanggleitenden Verlegevorrichtungen 2 und 4. Selbstverständlich können auf diese Weise auch Steuersignale für die Verlegeeinrichtungen 2 und 4 eingekoppelt werden.
Das Verfahren zum Anbringen des Kabels 2 am Hochspannungsseil 3 läßt sich noch vereinfachen, wenn der Antrieb bzw. die Energieversorgung der Vorrichtungen unabhängig erfolgen kann. Hierbei eignen sich besonders durch Funk steuerbare und mit Batterien betriebene Motoren. Verbrennungsmotore, Preßluftmotore oder Flüssiggasmotore können hierfür ebenfalls eingesetzt werden.
5 Figuren 9 Patentansprüche Leerseite

Claims

Patentansprüche Verfahren zum Anlaschen von Lichtwellenleiter-Kabeln an Hochspannungsseilen, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Lichtwellenleiter-Kabel (1) auf einer Vorratstrommel (2) aufgespult wird, daß anschließend die Vorratstrommel (2) mit Hilfe einer am Hochspannungsseil (3) hängenden Transporteinrichtung (4) am Hochspannungsseil (3) entlanggefahren wird, wobei das Lichtwellenleiterkabel (i) wieder abgespult wird und daß in einem nachfolgenden Schritt das Lichtwellenleiterkabel (i) mit Hilfe einer Anlaschvorrichtung (5) am Hochspannungsseil (3) befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Lichtwellenleiter-Kabel (1) von der Vorratstrommel (2) zunächst entlang der Hochspannungsseile (3) am Boden ausgelegt und dann zum Anlaschen an das Hochspannungsseil (3) kontinuierlich ans Hochspannungsseil (3) angehoben und schließlich angelascht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n .: e i c h n e t , daß die Vorratstrommel (2) mit dem arzulaschenden Lichtwellenleiter-Kabel (1) vor der Anlaschvorrichtung (5) entlang des Hochspannungsseiles (3) geführt wird, daß das abgespult Lichtwellenleiter-Kabel (i) der nachfolgenden Anlaschvorrichtung (5) zum sofortigen Anlaschen mit Befestigungsmitteln (ii) zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Lichtwellenleiter-Kabel (1) während der Fortbewegung entlang des Hochspannungsseils (3) mit Hilfe einer Verseilvorrichtung (6) direkt um das Hochspannungsseil (3) herumgeschlagen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß mehrere Anlaschvorrichtungen (5) in nacheinanderfolgenden Abspannfeldern verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß jeweils der Länge eines Abspannfeldes angepaßte Lichtwellenleiter-Kabel (2) angelascht werden und daß die einzelnen Stücke der Lichtwellenleiter-Kabel (2) von Abspannfeld zu Abspannfeld mit Hilfe von Steckern miteinander verbunden werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Transporteinrichtung (4) und die Anlaschvorrichtung (5) mit Elektromotoren angetrieben werden, wobei die die Vorrichtungen (4, 5) tragenden Hochspannungsseile (3) auf Null-Potential und ein als Spannungszuleitung dienendes Hochspannungsseil (3) an ein Stromversorgungsaggregat angeschaltet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Transporteinrichtung (4) und die Anlaschvorrichtung (5, 6) mit funkferngesteuerten batteriegespeisten Elektromotoren, Verbrennungsmotoren, Preßluftmotoren oder Flüssiggasmotoren angetrieben werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r 0 h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Vorratsspule (2) und die Anlaschvorrichtungen (5, 6) auf mehrere Hochspannungsseile (3) aufgeteilt werden und für die Durchführung des Verfahrens an diesen Hochspannungsseilen (3) hängend parallel entlanggeführt werden.