Beschreibung
Verfahren zum Anbringen eines optischen Kabels an einer Frei¬ leitung und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen eines optischen Kabels an einem Seil einer eine Folge von Leitungs¬ masten aufweisenden Freileitung, wobei eine Anlaschvorrich¬ tung vorgesehen ist, die an dem Seil der Freileitung entlang- läuft.
Aus Figur 5 der DE-Al 32 28 239 ist eine Anlaschvorrichtung für ein optisches Kabel bekannt, die längs eines Leitungs¬ seils einer Freileitung bewegt wird. Wenn diese Anlaschvor- richtung bei einem Freileitungsmasten ankommt, wird die Vor¬ ratsspule von der Anlaschvorrichtung weggenommen und auf eine zweite Anlaschvorrichtung hinter dem Masten umgesetzt. Das Umsetzen der Kabeltrommel bzw. der gesamten Anlaschvorrich¬ tung ist aber sehr zeitaufwendig und erfordert entsprechende Transporteinrichtungen (z.B. Hebebühnen, Montagegalgen oder dergleichen) , mit denen die Umsetzung durchgeführt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzei- gen, wie eine Anlaschvorrichtung in einfacherer Weise von einer Seite des Mastes auf die andere übergeführt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß an einem Lei¬ tungsmasten eine Mastumleitung für die Anlaschvorrichtung des optischen Kabels angebracht wird, daß die Anlaschvorrichtung im Bereich des Mastes von dem jeweiligen Seil abgeleitet wird und mittels der Mastumleitung um diesen herumgeführt wird.
Die Mastumleitung ist wesentlich leichter als die gesamte Anlaschvorrichtung oder auch eine Kabeltrommel, sie läßt sich
leichter handhaben, in einfacher Weise an- und abbauen und ermöglicht eine besonders sichere und zuverlässige Weiterlei¬ tung der Anlaschvorrichtung von einer Seite des Mastes zu der anderen.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zur Umlei¬ tung einer Anlaschvorrichtung für ein optisches Kabel, die entlang einem Seil einer Freileitung geführt wird und welche dadurch gekennzeichnet ist, daß eine bogenförmig ausgebildete Mastumleitung vorgesehen ist, derart, daß ihr eines Ende an dem ankommenden Seil und ihr anderes Ende an dem abgehenden Seil anliegt und daß die Mastumleitung eine Führung für die Weiterleitung der Anlaschvorrichtung aufweist.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Freileitung mit einer Anlaschvorrichtung und einer schematisch gezeichneten Mastumleitung gemäß der Erfindung,
Figur 2 eine erfindungsgemäße Mastumleitung in
Seitenansicht, Figur 3 die Masteinrichtung nach Figur 2 in einer um 90° gedrehten Position. Figur 4 in Seitenansicht eine im wesentlichen oberhalb eines Seiles angeordnete Mastumleitung als weiters Ausfüh¬ rungsbeispiel der Erfindung, Figur 5 die Mastumleitung nach Figur 4 im wesentlichen in Längsrichtung des Seiles gesehen, Figur 6 in Längsrichtung der Seile gesehen einen Hochspan¬ nungsmasten mit Quertraversen und verschiedenen Aus¬ gestaltungen von erfindungsgemäßen Mastumleitungen, Figur 7 in Seitenansicht den Hochspannungsmasten nach Figur
6, Figur 8 ein Fahrzeug für die Umsetzung von Mastumleitungen
Figur 9 Einzelheiten einer Anlaschvorrichtung im Bereich der Mastumleitung und
Figuren 10 und 11 Fahrzeuge für die Umsetzung einer
Anlaschvorrichtung. Figuren 12 bis 14 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Mastumleitung In Figur 1 sind zwei Masten einer Freileitung, insbesondere einer Hochspannungsfreileitung, dargestellt und mit MA11 und MA12 bezeichnet. Diese Freileitung weist ein Erdseil ESI (an der Spitze der Masten angebracht) sowie Phasenseile PS1 auf, die beispielsweise an Traversen TRll und TR12 in üblicher Weise an Isolatoren ISll, IS12 befestigt sind. Im vorliegen¬ den Beispiel ist angenommen, daß die Anlaschung eines opti¬ schen Kabels OC an das Erdseil ES durchgeführt werden soll und zwar entsprechend der Richtung des Pfeiles PF von links nach rechts. Hierzu ist eine Anlaschvorrichtung AVI vorgese- hen, die in geeigneter Weise das optische Kabel OCl an dem Erdseil ESI befestigt. Die üblichen Befestigungsarten beste¬ hen beispielsweise in der Anbringung einzelner Haltelaschen, in der Aufbringung von fortlaufenden Haltedrähten, in der Anbringung von Klebebändern sowie möglicherweise auch in der Umschlingung des Erdseiles ES mittels des optischen Kabels OC in einer helixförmigen Anordnung. Somit können alle bekannten Anlaschverfahren eingesetzt werden. Es ist möglich, das optische Kabel OCl in einer entsprechenden Vorratstrommel an der Anlaschvorrichtung AVI selbst zu befestigen und ebenso dort auch die entsprechenden band- oder drahtförmigen
Elemente für den Anlaschvorgang vorzusehen. Es ist aber auch möglich, wie, wie an sich bekannt, das optische Kabel OCl auf einer Vorratsspule auf dem Boden bereitzuhalten und dieses zu der Anlaschvorrichtung AVI nach oben hochzuziehen, worauf die Anlaschvorrichtung AVI dann den eigentlichen Anlaschvorgang an dem jeweiligen Seil durchführt.
Wenn die Anlaschvorrichtung AVI die Spannlänge zwischen den Masten MA11 und MA12 durchlaufen hat, dann tritt eine Schwie- rigkeit auf, weil die Anlaschvorrichtung AVI auf den Mast MA12 trifft und hier nicht mehr an dem Erdseil ESI entlanglaufen kann. Das Umsetzen von einem Teilabschnitt des
Leitungsseiles zu dem auf der anderen Seite des Mastes sich fortsetzenden Teilabschnitt wird durch eine Mastumleitung MUll bewirkt, die hier nur schematisch angedeutet ist und welche den jeweils erreichten Mast (im vorliegenden Beispiel den Mast MA12) so überbrückt, daß die jeweilige
Anlaschvorrichtung AVI an dem Mast MA12 vorbeigeführt werden kann. Die Mastumleitung MUll ist dabei mechanisch vorteilhaft an dem jeweiligen Mast MA2 befestigt, beispielsweise durch ein entsprechendes Gestänge oder dergleichen und sie ist in sich εo fest ausgestaltet, daß sie die Anlaschvorrichtung AVI tragen kann. Bevorzugt ist die Mastumlenkung MUll etwa bogenförmig ausgebildet, wobei ihre beiden Enden in entsprechender Weise mit dem jeweils zu überbrückenden Seil ES in Verbindung stehen, so daß die Anlaschvorrichtung AVI ähnlich wie bei einer Umgehungsweiche das jeweilige Seil ESI verlassen kann, bogenförmig um den Mast MA2 herumgeführt wird und dann nach Verlassen der Mastumlenkung MUll wieder auf dem Seil ESI in bekannter Weise weiterfährt .
Infolge der Einfachheit und auch des relativ geringen Gewich¬ tes der Mastumleitung MUll ist es möglich, das optische Kabel auch dann an dem Erdseil der Freileitung anzubringen, wenn deren spannungsführende Phasenseile PS1 nicht abgeschaltet sind. Wird dagegen eine Anbringung des optischen Kabels OC an (abgeschalteten) Phasenseilen PS1 vorgenommen, dann ist eine Mastumlenkung MU12 vorzusehen, die an dem Mast MA12 und/oder an dessen Traverse TR12 mechanisch befestigt wird, so daß die jeweiligen Hängeisolatoren IS11 bzw. IS12 des oder der Phasenseile PS1 von der zugehörigen Anlaschvorrichtung umfah- ren werden können.
Die Mastumleitung MUll kann z.B. mittels eines fahrbaren Aus¬ legekranes oder einer Hebebühne von Mast zu Mast weiter transportiert werden. Es ist aber auch möglich, die Mastum- leitung am jeweiligen Seil entlang mitzuführen, sei es allein (angehängt z.B. an eine eigene Laufrolle) oder auch in Kombination mit der Anlaschvorrichtung AVl, wobei die
Mastumleitung MUll* z.B. durch einen Haken HK lösbar an der Anlaschvorrichtung AVI gehalten ist.
In Figur 2 ist in der Ansicht quer zum Erdseil ES2 eine Mastumlenkung MU2 im einzelnen dargestellt. Figur 3 zeigt die gleiche Anordnung in einer um 90° gedrehten Position, d.h. in Längsrichtung des Erdεeiles ES2 gesehen. Die Mastumleitung MU2 ist (vgl. Fig. 2) zweckmäßig bogenförmig (bevorzugt als Kreissegment) ausgebildet und weist einen der Abstützung dienenden Arm AA2 auf, der in Richtung auf den Mast MA2 (z.B. aus Beton oder Holz) verläuft und dort mit einer entsprechen¬ den Befestigungseinrichtung GT2 gehalten ist. Es werden zweckmäßigerweise schnell anzubringende und schnell abzubauende Befestigungseinrichtungen verwendet, z.B. ein Gurt kombiniert mit einem Spannschloß SL2, ein
Schnellverschluß oder dergleichen. Es ist aber auch möglich, den Arm AA2 mit einem Haken oder einer festen Lasche auszubilden, derart, daß er durch Einhängen an dem Mast MA2 krat- oder formschlüssig gehalten wird. Der bogenförmig gestaltete eigentliche Überleitungsteil KS2 der Mastumleitung MU2 ist im vorliegenden Beispiel als ein gelochtes Blechteil (z.B. aus Aluminium- oder Stahlblech) dargestellt. Es ist aber auch möglich, die Mastumleitung MU2 aus entsprechenden rohrförmigen Rahmenbauteilen als Gestänge aufzubauen, die einerseits besonders leicht sind und andererseits eine hohe Tragfähigkeit aufweisen. Der Arm AA2 und das als Schiene dienende Überbrückungsteil KS2 bilden in Draufsicht gesehen ein etwa T-förmiges Gebilde. Die Enden des kreisbogenförmig gestalteten Überleitungs- oder Überbrückungsteils KS2 sind im vorliegenden Beispiel mit EC21 und EC22 bezeichnet und dienen als Halteelemente. Diese Halteelemente EC21 und EC22 sind so ausgebildet, daß sie z.B. mittels Laschen, Ösen oder Haken um das jeweilige Seil ES2 zumindest teilweise herumgreifen und dadurch zusammen mit dem Abstützarm AA2 eine Art Dreipunktlagerung für die Mastumleitung MU2 bewirken. Somit ist die Mastumleitung MU2 in ihrer Mitte (am Mast MA2) und an ihren beiden Enden (EC21 und EC22) festgelegt und kann nicht
abkippen oder sich sonst wie sich in eine unerwünschte Position bewegen. Das Seil ES2 läuft durch die in sie eingehakten oder eingehängten Halteelemente EC21 und EC22 der Mastumleitung MU2 hindurch, so daß eine einfache Überleitung der Anlaschvorrichtung AV2 von dem jeweiligen Seil ES2 auf die Mastumleitung MU2 erfolgen kann.
Im allgemeinen weist die Anlaschvorrichtung AV2 mehrere Füh¬ rungsrollen, z.B. FR21 und FR22 auf, mit denen sie auf dem jeweiligen Seil ES2 entlangläuft. Die Mastumlenkung MU2 ist so ausgebildet, daß sie eine am Überbrückungsteil KS2 eine entsprechende Führung, z.B. in Form einer Führungsschiene FS2 aufweist, auf der die Führungsrollen FR21 und FR22 beim UmleitungsVorgang weiterhin laufen können. Dies geschieht am einfachsten durch eine Dimensionierung der Führungsschiene FS2 dadurch, daß die Führungsschiene etwa den gleichen Quer¬ schnitt hat, wie das jeweilige Seil ES2. Im vorliegenden Bei¬ spiel ist gezeigt, wie die Anlaschvorrichtung AV2 bereits das Seil ES2 verlassen hat und sich auf der Mastumleitung MU2 bewegt. Links von der Mastumleitung MU2 ist an dem Erdungs¬ seil ES2 schematisch eine Anlaschung AL2 in Form einer Klam¬ mer dargestellt; es können aber, wie bereits erwähnt, auch andere Anlaschverfahren, z.B. in Form von Bändern, eingesetzt werden. Während beim Anlaschen das optische Kabel, wie gestrichelt dargestellt und mit OC2* bezeichnet, durch die Anlaschvorrichtung AV2 hindurchgeführt wird, ist es zweckmäßig, das optische Kabel OC2 aus der eigentlichen Anlaschvorrichtung AV2 herauszunehmen, wenn eine Mastumfahrung durchgeführt wird. In diesem Fall ist das opti- sehe Kabel OC2 direkt von der Vorratstrommel VT abzuziehen und in einem entsprechenden Bogen um den Mast bis zur Wieder- anlaschstelle am Ende der Mastumleitung MU2 frei zu führen. Bei der eigentlichen Umgehung des Mastes MA2 wird die An¬ laschvorrichtung AV2 etwa bogenförmig über die Führungs- schiene FS2 geführt und gelangt über das als Seillasche oder -krampe dienende Halteelemente EC22 wieder auf das Erdseil ES2 zurück und setzt hier in bekannter Weise den Anlaschvor-
gang für das optische Kabel fort . Dieses ist dann wieder in die Position 0C2* zu bringen. Es ist zweckmäßig, innerhalb der Anlaschvorrichtung AV2 entsprechende Anlaschmittel (z.B. in Form von Bändern, Krampen, Laschen usw.) vorzusehen. Bevorzugt werden Anlaschbänder aus dielektrischem Material verwendet, weil diese leicht sind und in einfacher Weise angebracht werden können. Diese Bänder können vorteilhaft auch mit einer Klebeschicht versehen sein.
Aus Figur 3 ist ersichtlich, daß das Erdseil ES2 mittels einer Lasche EL21 seitlich an dem Mast MA2 befestigt ist, und daß die Mastumlenkung MU2 mit ihrem Arm AA2 schräg nach oben gerichtet verläuft. Der Arm AA2 selbst ist geknickt ausgebildet und weist Teilstücke AA21 und AA22 auf, wobei der untere Teil AA21 der Befestigung am Mast MA2 dient und der obere, schräg nach außen abgeknickte Teil AA22 in einem Schlitz SL2 der Anlaschvorrichtung AV2 verläuft und an diesem Teil AA22 das die Laufschiene FS2 enthaltende Überbrückungs- teil KS2 befestigt ist. Der Schlitz SL2 ist in einem Haltege- stänge AR2 angebracht, an dem auch die Führungsrollen z.B. FR21, FR22 gehalten sind. Der Schlitz SL2 iεt im Haltege¬ stänge AR2 so angeordnet, daß sich eine schräg nach unten verlaufende Hakennase HN2 bildet, wodurch sichergestellt ist, daß bei einem Herausspringen der Führungsrollen FR21 und FR22 von der Mastumlenkung MU2 die gesamte Anlaschvorrichtung AV2 nach wie vor mittels der Hakennase HN2 an der Mastumlenkung MU2 gehalten wird und nicht abstürzt. Am oberen Ende der Anlaschvorrichtung AV2 ist ein Zughaken oder Zuganker bzw. eine Zugöse ZA2 vorgesehen, womit z.B. durch einen Kran die Anlaschvorrichtung AV2 auf das jeweilige Seil ES2 aufgesetzt bzw. von diesem wieder abgehoben werden kann, wenn die Montage begonnen wird oder beendet ist .
Um z.B. nicht nur gerade durchlaufende Seile ES2 überbrücken zu können, sondern z.B. bei Eck- oder Umlenkmasten eingesetzt zu werden, kann die Umlenkeinrichtung MU2 auch mehrteilig ausgebildet sein, wobei z.B. zwei oder drei insgesamt etwa
bogenförmig angeordnete, vorzugsweise gelenkig miteinander verbundene Teilstücke vorgesehen sein können, die zusammen das kreisbogenförmige Überbrückungsteil KS2 ergeben. Auf diese Weise lassen sich dann größere oder kleiner Winkel als 180° in einfacher Weise überbrücken. Diese Ausführungsform hat auch den Vorteil, daß das Überbrückungsglied weniger sperrig wird (z.B. beim Transport) . Der Arm AA2 kann ebenfalls gelenkig am Überbrückungsteil KS2 befestigt sein.
Da die Seile der Hochspannungsleitung nicht immer horizontal verlaufen, sondern z.B. auch ansteigend oder abfallend geführt sein können, kann eε zweckmäßig sein, den Halte- oder Tragarm AA2 ebenfalls über ein Gelenk mit dem jeweiligen Mast MA2 zu verbinden. Dadurch kann die Haltelasche GT2 weiterhin wie bisher in waagerechter Richtung angebracht werden, wäh¬ rend der daran gelenkig angelaschte Führungεarm AA2 in eine Schrägposition, z.B. von links nach rechts ansteigend gebracht werden kann.
Die Längserstreckung (d.h. der Überbrückungsbereich) der Mastumleitung kann vorteilhaft zwischen 1 und 3 m gewählt werden. Die Maεtumleitung εelbεt iεt mittels der Halteelemente EC21 und EC22 z.B. in Form von Laschen, Haken, Ösen o.dgl. an dem Seil ES2 eingehängt und wird dort durch ihr eigenes Gewicht bzw. durch das Gewicht der
Anlaschvorrichtung AV2 gespannt gehalten. Es ist zweckmäßig, die Mastumleitung zuerst mit den Halteelementen EC21 und EC22 am Seil ES2 einzuhängen, dann den Tragarm AA2 in Richtung auf den Mast MA2 hin zu bewegen und den Schnellverschluß bzw. Gurt GT2 einzuhängen und zu verschließen.
Die Montage kann auch so vorgenommen werden, daß mehrere der¬ artige Umfahrhilfen, d.h. mehrere Mastumleitungen vorgesehen sind, die von einer Vorausabteilung jeweils mit entsprechen- dem Vorlauf an den Freileitungsmasten angebracht werden, so daß fortlaufend der Anlaschvorgang durchgeführt und die Masten umlaufen werden können. Die dann nicht mehr benö-
tigte(n) Mastumleitung(en) wird(werden) wieder abgenommen und in Anlaschrichtung weiter vorn an einem neuen Masten ange¬ bracht.
Während der eigentlichen Mastumleitung ist die Anbringung von Laschen usw. nicht erforderlich, so daß es vorteilhaft ist, die entsprechende Anlaschvorrichtung während des Umleitungs- Vorganges stillzusetzen. Erst nach dem Erreichen des auf der anderen Seite des Mastes weiterlaufenden Teilstückes des Seiles, wird der Anlaschvorgang wieder fortgesetzt.
In Figur 4 und 5 ist im oberen Bereich eines hier als Gitter¬ mast ausgebildeten Mastes MA4 ein Erdseil ES4 angeordnet. Dieses Erdseil ES4 ist, wie sich aus Figur 5 ergibt, mittels eines metallischen Haltegliedes EL41 am oberen Mastende befestigt und trägt in einer beweglichen Aufhängung EL42 das Erdseil ES4. An dem Erdseil ES4 sind weiterhin Dämpfungsglie¬ der DG41 und DG42 angebracht, welche mechanische Schwingungen von der der Einspannung dienenden Lasche EL42 möglichst weit- gehend fernhalten εollen. Da die Dämpfungsglieder DG41 und DG42 und insbesondere die Halteglieder EL41 und EL42 für das Erdseil ES4 der Fortbewegung der Anlaschvorrichtung AV4 für das optische Kabel OC4 im Wege stehen, ist eine Mastumleitung MU4 vorgesehen, welche die Anlaschvorrichtung AV4 auf einer Bahn führt, die im wesentlichen etwa senkrecht oberhalb des
Erdseiles ES4 verläuft. Diese Mastumleitung MU4 wird über die Halteenden EC41 und EC42, insbesondere in Form von Rast-, Schnapp-, Klemm- oder sonstigen mechanischen Verbindungsein¬ richtungen, an dem Erdseil ES4 befestigt. Die das Überbrük- kungsteil darstellende Führungsschiene FS4 verläuft anfäng¬ lich etwa tangential zum Erdseil ES4 und schwingt sich dann in einem Bogen nach oben, der sein Maximum etwa im Bereich der Mastachse erreicht, um dann ebenso bogenförmig und langsam auslaufend in das rechte endseitige Halteelement EC42 zu münden. Die Anlaschvorrichtung AV4 enthält mindestens zwei nutförmig vertiefte Führungsräder FR41 und FR42, welche in einem Mittelteil MT4 der Anlaschvorrichtung drehbar gelagert
sind, wobei das Mittelteil MT4 vorteilhaft auch eine Antriebseinrichtung z.B. einen Motor usw. enthalten kann. Die Anlaschvorrichtung AV4 enthält ferner eine seitlich ange¬ brachte Vorratstrommel VT4 für die Aufnahme des optischen Kabels OC4, wobei diese Trommel über einen Halteflansch HF4 an einer am Mittelteil MT4 befestigten Achse AC4 drehbar gelagert ist. Um die Laufachse der Vorratstrommel VT4 waage¬ recht zu halten, ist auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelteils MT4 ein Gegengewicht GG4 angeordnet. Weiterhin sind an einem am Mittelteil MT4 drehbar gelagerten Arm AR4 zwei Vorratsspulen VS41 und VS42 vorgesehen, welche ein band- oder fadenförmiges Anlaschmaterial (hier nicht näher darge¬ stellt) enthalten und dieses während des normalen Anlaschvor¬ ganges durch Rotation auf das Erdseil ES4 und das optische Kabel fortlaufend etwa helixförτnig aufbringen. Das Ende eines derartigen Laschbandes ist im linken Teil der Figur 4 ange¬ deutet und mit AL4 bezeichnet.
Im Mastbereich wird der eigentliche Anlaschvorgang unterbro- chen, wobei das optische Kabel 0C4 nicht mehr von der
Anlaschvorrichtung AV4 entsprechend angelascht bzw. geführt wird, sondern vom Montagepersonal in einem hiervon unabhängi¬ gen Arbeitsvorgang verlegt werden muß. Insbesondere ist eine Überbrückung der Dämpfungsglieder DG41 und DG42 sowie des Haltegliedes EL42 für das Erdseil ES4 erforderlich.
Die Führungsschiene FS4, auf welcher die Führungsräder FR41 und FR42 laufen und dadurch die gesamte Anlaschvorrichtung AV4 vorwärtsbewegen, ist mittels einer Abstützeinrichtung in Form eines etwa senkrecht verlaufenden Armes AA4 am Mast MA4 gehalten. Für den Aufbau de Armes AA4 wird bevorzugt ein profil- oder bandförmiges Metall, insbesondere Bandeisen oder Bandaluminium verwendet, welches so dimensioniert ist, daß es ausreichend tragfest ist, um die durch die Anlaschvorrichtung AV4 gebildete Last aufnehmen zu können. Dabei wird durch die endseitigen Halteelemente EC41 und EC42 ein Teil der Last auch auf das Erdεeil ES4 übertragen, εo daß der Abstützarm
AA42 nicht allzu schwer dimensioniert werden muß. Der Arm AA4 besteht aus einem unteren, vorzugsweise mit einem Querbügel AA4Q versehenen Teilarm AA41, welcher am Mast MA4 z.B. über Halteschrauben HS41 und HS42 befestigt wird. Die zugehörige Kontermutter, welche aus Figur 5 ersichtlich ist, trägt das Bezugszeichen MS41. Wenn die äußere Mastkontur entsprechend sehr schräg verläuft, dann sind keilförmige Zwischenlagen KZ41 und KZ42 vorzusehen, um eine waagerechte Auflage für den Kopf der Halteschraube HS41 und die Kontermutter MS41 zu erhalten. Es ist im allgemeinen nicht notwendig, die Halte¬ schraube HS41 durch den gesamten Mast MA4 hindurchzuführen (wie in Figur 5 gezeigt) . Es ist auch möglich, die Befesti¬ gung des Armes AA4 z.B. durch Teile des Mastes umgreifende Schrauben, Klammern, Krampen, Laschen oder dergleichen vorzu- nehmen, insbesondere durch Schnellspanneinrichtungen (z.B. Spanngurte) .
Nach dem am Mast MA4 anliegenden Armteil AA41 folgt ein im wesentlichen senkrecht verlaufendes, seitlich am Erdseil ES4 bzw. dessen Aufhängung EL42 und EL41 vorbeilaufender Armteil AA42. An dieses schließt εich ein εchräg verlaufender Armteil AA43 an, der εchließlich in die hier im wesentlichen senk¬ recht verlaufende Führungsschiene FS4 mündet, in bzw. auf welcher die Führungsräder laufen, von denen in Figur 5 nur das endseitige Führungsrad FR41 sichtbar ist.Die Mastumlei¬ tung MU4 mit der Führungsschiene FS4 muß so weit von den festen Teilen des Mastes entfernt angeordnet werden, daß die Anlaschvorrichtung AV4 ohne Anstreifen an den verschiedenen festen Mastteilen vorbeigeführt werden kann.
Nach der Umfahrung des Masteε MA4 wird die Mastumleitung MU4 vom Erdseil ES4 gelöst (durch Öffnen der endseitigen Halte¬ elemente EC41 und EC42 sowie Demontage des zugehörigen Stütz- armes AA4 durch Lösen der Halteschrauben HS41 und HS42) , worauf im einfachsten Fall die Mastumleitung MU4 von der Anlaschvorrichtung AV4 mitgenommen werden kann und zwar so weit, bis der nächste Mast erreicht ist. Dann wird in der
vorbeschriebenen Weise erneut die Mastumleitung MU4 am Erd¬ seil ES4 befestigt und die Mastumfahrung erneut durchgeführt usw.
In Figur 6 und Figur 7 ist ein Gittermast MA6 einer Hoch¬ spannungsfreileitung dargestellt, der mit drei Traversen TR61, TR62, TR63 bestückt ist. Über Isolatoren IS61, IS62, IS63 sind jeweils Phasenseile PS61, PS62, PS63 gehalten. Die linke Seite deε Mastes MA6 ist analog bestückt; zur Vereinfa- chung der Darstellung sind die entsprechenden Phasenseile hier weggelassen.
Bei der Traverse TR61 ist angedeutet, daß eine Mastumleitung MU61 an der Traverse TR61 innen (d.h. auf den Mast zu) ange- bracht ist, wobei eine Umfahrung des Phasenseiles PS61 in einer etwa horizontalen Ebene neben diesem Phasenseil vorge¬ nommen wird, d.h. die Anlaschvorrichtung AV61 verläuft in einer zumindest angenähert etwa horizontalen Ebene neben dem Phasenseil PS61. Der Arm AA61 ist in seinem oberen Teil an der Traverse TR61 befestigt, dann nach unten abgeknickt und verläuft schließlich wieder nach oben, wo er dann die etwa vertikal verlaufende Führungsschiene FS61 trägt.
Bei dem Ausführungsbeispiel einer Mastumleitung MU62 entspre- chend der mittleren Traverse TR62 wird das Phasenseil PS62 in einer etwa vertikal verlaufenden Ebene umfahren und zwar oberhalb des Phasenseiles PS62. Hierzu ist die Mastumleitung MU62 mit ihrem der AbStützung dienenden Arm AA62 an der Ober¬ seite der Traverse TR62 befestigt und die Führungsschiene FS62 verläuft etwa senkrecht und trägt die Anlaschvorrichtung
AV62.
An der Traverse TR63 wird das Phasenseil PS63 unterhalb um¬ fahren. Der der Abstützung dienende Arm AA63 ist in seinem oberen Teil an der Traverse TR63 befestigt, verläuft dann in einem Teilstück etwa senkrecht nach unten, ist dann in
Richtung auf das Phasenseil PS63 abgewinkelt und trägt schließlich an seinem Ende die Führungsschiene FS63.
Wie aus Figur 7 ersichtlich ist, sind die einzelnen Maεtum- leitungen jeweils endseitig in der bereits beschriebenen Weise an dem jeweiligen Phasenseil PS61 bis PS63 über ent¬ sprechende endseitige Halteelemente z.B. EC61 bis EC63 gehal¬ ten.
Es ist auch möglich, wie in Figur 8 dargestellt, die Mastum¬ leitung MU8 mittels eines auf dem Boden bewegten Fahrzeugs FZ8, ggf. eines Raupenfahrzeugs, zu transportieren, und zwar z.B. durch Aufhängen an dessen Auslegerarm AR8. Die Mastum¬ leitung MU8 bzw. deren Arm AA8 kann dort an einem Seil SL8 gehalten sein, das vom Fahrzeug FZ8 aus aufwärts und abwärts bewegt werden kann, um so die Mastumleitung in die gewünschte Höhe und Position zu bringen. Nach dem Befestigen der endsei- tigen Halteelemente an dem jeweiligen Seil PS8 und nach der Befestigung des Abstützarmes AA8 an einem festen Teil des Maεtes MA8 wird das Tragseil SL8 gelockert oder abgeklinkt. Nach der Umfahrung des Mastes durch die hier nicht darge¬ stellte Anlaschvorrichtung wird mittels des Auslegerarmes AR8 die Mastumleitung MU8 nach dem Lösen der endseitigen Halte¬ elemente EC81 und EC82 wieder von dem Seil PS8 entfernt und das Fahrzeug FZ8 zum nächsten Mast weitergefahren.
In Figur 9 ist gezeigt, daß die Führungsschiene FS9 in Form eines Profileε, insbesondere eines Kreuz- oder T-Profiles ausgebildet sein kann, vorzugsweise um die mechanische Stabi- lität der Mastumleitung zu verbessern. Es ist auch möglich, die Anlaschvorrichtung AV9 so auszugestalten, daß sie nicht oder zumindest nicht nur auf der Führungsεchiene FS9 bzw. deren nach oben gerichtetem Ansatz FS9A rollt, sondern diese z.B. von unten zusätzlich mittels Rollen um- bzw. unter- greift. Die Anlaschvorrichtung AV9, weist hierzu neben den eigentlichen Führungsrollen z.B. FR9 zusätzlich noch Stabili¬ sierungsrollen RL91 und RL92 auf, welche die Führungsschiene
FS9 bzw. deren Querschenkel unten umgreifen und dadurch die Anlaschvorrichtung AV9 zusätzlich sichern. Die Stabilisie¬ rungsrollen LR91 und LR92 können beim Umsetzen der Anlaschvorrichtung AV9 in die gestrichelt gezeichnete Posi- tion RL91* und RL92* abgeklappt werden.
Weiterhin kann auch so vorgegangen werden, daß im Bereich der Mastumleitung und vorteilhaft mit dieser verbunden ein fahr¬ barer Untersatz AVU9 vorgesehen ist, welcher im wesentlichen nur die Teile unterhalb der strichpunktierten Linie TL9 ent¬ hält, also die unterhalb befindlichen Stabilisierungsrollen RL91 und RL92 sowie tragende Rollen RL93 und RL94 oberhalb und auf der Führungsschiene FS9 laufend. Auf diesen fahrbaren Untersatz AVU9 wird dann bei der Mastumfahrung die eigentli- ehe Anlaschvorrichtung (d.h. der oberhalb von TL9 liegende
Teil von AV9) nur aufgesetzt, bzw. an ihn angekoppelt, wobei deren Laufrad FR9 nicht mehr zwingend mit der Führungsschiene FS9 in Verbindung stehen muß sondern mit ihr nur indirekt über den fahrbaren Untersatz verbunden ist. Der Ansatz FS9A an der Führungsschienen kann also ggf. entfallen. Der fahr¬ bare Untersatz AVU9 kann zweckmäßig unverlierbar mit der Mastumleitung verbunden sein, so daß er bei Umsetzvorgängen stets mit Sicherheit ebenfalls mit an den neuen Einsatzort bewegt wird.
In manchen Fällen, insbesondere bei sehr eng aufeinanderfol¬ genden Masten, ist die Anbringung von an den Seilen befestig¬ ten Mastumleitungen unter Umständen zu umständlich. In diesen und ähnlichen Fällen kann eine Auεführung entsprechend Figur 10 eingesetzt werden, bei der eine komplette Anlaschvorrich¬ tung AV10 samt der zugehörigen Vorratstrommel VT10 für das anzulaschende optische Kabel an einem Auslegerarm AR10 eines Fahrzeuges FZ10 befestigt wird. Das Fahrzeug FZ10 ist hier als Gleisfahrzeug ausgebildet, d.h. es sind Schienen GL10 und GL10A vorgesehen, auf denen Räder RG10 und RG10A laufen. Der Gleiskörper mit den Schienen GL10 und GL10A kann zum Zweck der Anlaschung des Kabels eigens z.B. als Feldbahn ausgelegt
sein. An dem Mast MA10 ist eine Traverse TRIO vorgesehen, auf der im Fall einer Mittelspannungs-Freileitung (z.B. 15 KV) drei Isolatoren, insbesondere Stützerisolatoren, IS101, IS102 und IS103 vorgesehen sind, die an ihrem oberen Ende jeweils Phasenseile PS101, PS102, PS103 tragen. Im vorliegenden
Beispiel ist angenommen, daß die Anlaschung eines optischen Kabels an das Phasenseil PS101 durchgeführt werden soll. Hierzu ist an dem Fahrzeug FZ10 eine Arbeitsbühne AB10 ange¬ bracht, die über einen Ausleger AR10 die Anlaschvorrichtung AV10 trägt Der Ausleger AR10 weist zweckmäßig einen horizon¬ tal verlaufenden Auslegerarm AR10H und einen vertikalen Arm AR10V auf, die vorteilhaft als Teleskoparme, also höhen- bzw. seitenveränderbar ausgebildet sind. Durch das Zusammenwirken der beiden Arme AR10A und AR10V läßt sich somit die Anlaschvorrichtung AV10 in jede gewünschte Höhen und
Abstandsposition bringen. An der Anlaschvorrichtung AV10 ist, wie schematisch angedeutet, ein schräg verlaufender Schlitz SL 10 angedeutet, mittels welchem das zugehörige Phasenseil z.B. PS101 in das Innere der Anlaschvorrichtung AV10, vor- zugsweiεe in etwa eine zentrische Position, eingebracht wer¬ den kann. In dieser Position kann dann der eigentliche Anlaschvorgang beginnen, d.h. daε Kabel wird von der Vorratstrommel VT10 abgetrommelt und mittels entsprechender Anlaschmittel an dem jeweiligen Seil PS101 befestigt. In der dargestellten Position arbeitet die Anordnung als Mastumlei¬ tung.
Die Vorratstrommel VT10 für das optische Kabel ist unterhalb der eigentlichen Anlaschvorrichtung AV10 angebracht, um seit- lieh möglichst Platz zu sparen. Die Stabilität des Aufbaus beim Fahrzeug FZ10 kann dadurch verbessert werden, daß die Arbeitsbühne AB10 samt dem Ausleger AR10 und der Anlaschvor¬ richtung AV10 so angeordnet werden, daß der Schwerpunkt die¬ ser Gesamtanordnung etwa in der Mitte des Fahrzeugs FZ10 zu liegen kommt, d.h. in der Figur wären diese Teile weiter nach links zu verlagern. Es ist aber auch möglich, die Stabilität
durch ein entsprechend angeordnetes Gegengewicht GG10 zu gewährleisten.
Die dargestellte Anordnung kann auch dazu verwendet werden, um auch zwischen den Masten eine Führung für die Anlaschvor¬ richtung AV10 zu bilden. Dies bedeutet, daß während des gesamten Anlaschvorgangε die Anlaεchvorrichtung AV10 nicht oder zumindest nur teilweise auf dem jeweiligen Seil z.B. PS101 läuft sondern im wesentlichen von dem Arm AR10 getragen wird. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Seile z.B. PS101 selbst zu schwach sind, um das gesamte Gewicht der Anlaschvorrichtung AV10 samt der Vorratstrommel VT10 für das optische Kabel zu tragen. Diese Art der durchgehenden mecha- niεchen Halterung der Anlaεchvorrichtung AV10 durch ein Fahr- zeug FZ10 kann auch dann vorteilhaft sein, wenn die Mastkon¬ struktionen nicht tragfähig genug sind, um die durch die Anlaschvorrichtung AV10 gegebenen Belastungen mit Sicherheit aufnehmen zu können.
Es ist auch möglich, die Anordnung entsprechend Figur 10 dann einzusetzen, wenn der Mast MA10 Bestandteil einer Bahn-Ober¬ leitung ist. Der Fahrdraht wäre in diesem Fall (hier nicht dargestellt) unterhalb der Traverse TRIO angebracht, während der Leiter PS101 als Speiseleiter für die Stromversorgung des eigentlichen Fahrdrahtes dient.
In Figur 11 ist ein Fahrzeug FZ11 dargestellt, welches frei, d.h. nicht schienengebunden auf dem Erdboden bewegbar iεt und welches der Anlaschung eines optischen Kabels an eine Hoch- spannungs-Freileitung dient, wobei ein Mast dieser Freilei¬ tung dargestellt und mit MA11 bezeichnet ist. Das Fahrzeug FZll, insbesondere ein Raupenfahrzeug, weist einen Aufbau AR11 auf, der einen vertikalen, in seiner Höhe veränderlichen Arm AR11V (insbesondere als Teleskoparm ausgebildet) und einen horizontal verlaufender, ebenfalls längenveränderbarer Arm AR11H (vorzugsweise Teleskoparm) enthält. An diesem hori¬ zontal verlaufenden Arm AR11H ist die Anlaschvorrichtung AV11
angebracht, die mit ihrem Schlitz SL11 in Arbeitεpostion das zugehörige Seil, z.B. das Phasenseil PS111 umgreift und so in die Anlaschposition bringt.
Das Fahrzeug FZ11 kann als Umsetzeinrichtung im Sinne einer Mastumleitung für die Anlaschvorrichtung AVll benutzt werden, d.h. z.B. um den Hängeisolator IS111 eines Phasenseils PS111 zu umgehen. In diesem Fall wird die Last der Anlaschvorrich¬ tung AVll samt der zugehörigen Vorratstrommel VT11 im wesent- liehen nur im Mastbereich von dem Fahrzeug FZll aufgenommen.
Es ist aber auch möglich, den gesamten Anlaschvorgang mittels des Fahrzeuges FZll vorzunehmen und nicht nur etwa die Umge¬ hung im Mastbereich. In diesem Fall bleibt die Anlaschvor- richtung AVll an dem Auslegerarm AR11H gehalten und das Fahr¬ zeug FZll bewegt sich längs der Hochspannungsfreileitung, wobei die Anlaschung des optischen Kabels mit entεprechenden Befestigungsmitteln fortlaufend durchgeführt wird. In diesem Fall kann eε zweckmäßig sein, die Höhe des vertikalen Armes AR11V an dem Durchhang des Seiles PS111 fortlaufend anzuglei¬ chen, insbeεondere durch entsprechende Sensoren, die eine Führung der Anlaschvorrichtung AVll (durch fortlaufende Höhenveränderung des vertikalen Armes AR11V) entsprechend der vorgegebenen Kettenlinie des Phaεenεeils PS111 fortlaufend steuern. Beim Anlaschvorgang selbst wird das Seil PSlll zweckmäßig nicht durch die gesamte Last der Anlaschvorrich¬ tung AVll und der Vorratstrommel VT11 für das optische Kabel belastet sondern nur mit einem Teil dieses Gewichtes.
In Figur 12 ist quer zur Längsrichtung eines Seiles PS112 gesehen ein Mast MA12 dargestellt, wobei die Anlaschvorrich¬ tung AV12 auf einem Seil PS112 (hier als Erdseil ausgebildet) läuft. In Figur 14 ist dieser Mast MA12 in Draufsicht darge¬ stellt, wobei ersichtlich ist, daß die Anlaschvorrichtung AV12 das Seil PS112 von rechts kommend entlangglaufen ist und das hier nicht näher dargestellte optische Kabel angelascht hat. Es ist jetzt ein Umsetzvorgang notwendig, wozu die
Anlaschvorrichtung AV12 an einer Mastumleitung MU12 befestigt wird, die über entsprechende Befestigungsmittel (z.B. Schrau¬ ben oder Schnellspannverschlüεse) ALQ12 an dem Mast MA12 gehalten ist. Die Mastumleitung MU12 besteht im wesentlichen aus einem etwa senkrecht verlaufenden Armteil AR12V und einem im wesentlichen etwa waagerecht verlaufenden Armteil AR12H. Am Ende dieses waagerecht verlaufenden Armteiles AR12H ist über eine Öse oder dergleichen die Anlaschvorrichtung AV12 gehalten, wenn ein Umsetzvorgang um einen Mast herum durchge- führt werden soll. Der Arm AR12V ist um eine im wesentlichen vertikal verlaufende Achse drehbar gelagert und vorzugsweise höhenverstellbar (insbesondere durch Ausbildung als ein Teleskop) . Der Arm AR12H ist, wenn der vertikale Arm AR12V drehbar gelagert ist starr mit diesem verbunden und ist eben- falls in der Länge seiner Ausladung veränderbar (bevorzugt ebenfalls durch Ausbildung als Teleskop) . Wird dagegen der vertikale Arm AR12V fest, d.h. nicht drehbar ausgebildet, dann ist der horizontale Ausleger AR12H drehbar an dem festen Arm AR12V zu lagern, beispielsweise durch ein entsprechendes Drehgelenk oder dergleichen.
Beim Erreichen des Maεtbereiches wird, wie in Figur 14 ange¬ deutet, die Mastumleitung MU12 mit ihrem Arm AR12H mit der Anlaschvorrichtung AV12 mechanisch verbunden und diese auf einem Kreisbogen KB12 um den Mast MA12 herum in eine Position AV12* gebracht, in welcher sie erneut mit dem Seil PS112 in Eingriff gebracht wird und ihren Anlaschvorgang durch Längs- bewegen längs des Seiles PS112 fortsetzen kann. Der Arm AR12H hat hierzu eine Schwenkbewegung von etwas über 180° durchge- führt.
Figur 13 zeigt die Position der Anlaschvorrichtung AV12 in Seil-Längsrichtung gesehen nach Durchlaufen von etwa 90° deε Kreisbogens KB12. Die Anlaschvorrichtung AV12 ist in diesem Teilbereich natürlich nicht mehr mit dem Seil PS112 verbun¬ den, da diese beim Beginn des UmsetzVorganges über den Schlitz SL12 von dem Seil wegbewegt worden ist. Die
Anlaschvorrichtung AV12 wird also samt Vorratstrommel VT12 durch den Arm AR12H in einem entsprechend ausreichend großem Abεtand von dem Maεt MA12 gehalten und steht hier weder im Eingriff mit dem Mast noch im Eingriff mit einem Seil.
Die Haltevorrichtungen für das Seil PS112 sind zur Vereinfa¬ chung der Darstellung bei den Figuren 12 und 13 weggelassen; sie können an entsprechenden Traversen ggf- über Iεolatoren angebracht εein, die hier ebenfallε nicht dargestellt sind. Es ist aber auch möglich, daß das Seil PS112 ein Erdseil dar¬ stellt, welches an dem oberen Ende des Masteε MA12 befeεtigt iεt, εo wie dieε in Figur 12 bis 14 angedeutet ist.