DE3113763C2

DE3113763C2 -

Info

Publication number: DE3113763C2
Application number: DE19813113763
Authority: DE
Inventors: Willi 4019 Monheim De Ginster; Eberhard Dipl.-Ing. 4006 Erkrath De Kuhn; Bernhard Dipl.-Ing. 5600 Wuppertal De Dueser
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1981-04-04
Filing date: 1981-04-04
Publication date: 1988-09-01
Also published as: JPS57184092A; DE3113763A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugkran mit Teleskopausleger nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Bei einem Fahrzeugkran dieser Art nach der DE-OS 29 17 829 ist der Abspannbock im Bereich der horizontalen Achse des Grundkastens des Teleskopauslegers angelenkt und muß am freien Ende ein Gegengewicht tragen, das das Umkippen des Abspannbockes zum Teleskopausleger hin verhindert. Es ist also stets zum Straffen des Spannseils erforderlich. Beim Anheben des Teleskopmastes verringert sich seine wirksame Hebellänge in bezug auf das Kippmoment, während gleichzeitig der Abspannbock heruntergeschwenkt und seine Hebellänge vergrößert wird, obwohl das Kippmoment des Fahrzeugkrans verringert wird. Um dies auszugleichen, muß beim Anheben des Teleskopmastes das Spannseil zum Anheben des Spannmastes eingezogen werden. Es ist also beim Arbeiten mit dem Fahrzeugkran außer dem besonders zu transportierenden und anzubringenden Zusatzgewicht stets ein unwirtschaftlich hoher Steuer- und Regelungsaufwand für die Windenanordnung erforderlich.

Dieses Problem tritt bei einem Mobilkran nach dem US-Patent 41 69 535 nicht auf, denn dort müssen die einzelnen Schüsse des Mastes ohnehin in zeitraubender Arbeit auf der Baustelle miteinander verbunden werden. Da der Gittermast in Nähe des Angriffpunktes des Wippzylinders gelenkig am Grundkasten des Oberwagens gelagert ist, wird die Mastspitze nur vom Seil getragen, ohne Unterstützung durch Biegekräfte am Grundkasten.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Fahrzeugkran der eingang genannten Art derart zu gestalten, daß er trotz Eignung für größte Belastung mit geringem Aufwand schnell einsetzbar ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Abspannbock in dem Bereich der Anlenkung des Wippzylinders am Grundkasten angeordnet und mit seinem freien Ende über eine nahezu längenunveränderbare Verbindung mit dem Fußpunkt des Grundkastens verbunden ist und daß die Windenanordnung abhängig von der Länge des Auslegers und/oder der Belastung und/oder dem Auslegerwinkel automatisch geregelt und und gesteuert wird und kraft- oder formschlüssig festsetzbar ist.

Der Abspannbock wird durch Ausfahren des Teleskopauslegers und Anspannen des mit der Winde eingescherten Seiles in seine Arbeitsstellung gebracht. Danach wird die Winde festgestellt, so daß jetzt - ohne Nachregelung - Ausladungsveränderungen vorgenommen werden können.

Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird vorgesehen, daß bei hohen Abspannkräften aus Sicherheitsgründen zwischen dem freien Ende des Abspannbockes und dem Fuß des Auslegers ein Zugzylinder je Seite vorgesehen ist, mit dem die Abspannkräfte aufbringbar sind, wenn die Windenanordnung etwas nachgeben sollte. Diese Lösung gestattet das Aufbringen höherer Abspannkräfte, weil der Zugzylinder größere Kräfte aufzunehmen in der Lage ist als die Windenanordnung, die bei der Verwendung der Zugzylinder stillgesetzt werden kann.

Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der Abspannbock aus zwei Streben besteht, die starr miteinander verbunden und in eine Transportstellung an den Grundkasten anklappbar sind. Zu diesem Zweck sind die Anlenkpunkte des Abspannbockes im Bereich des Grundkastens ausgebildet. Durch diese günstige Abordnung des Abspannbockes und der Beseilung lassen sich auch seitliche Biegeverformungen des Auslegersystems verringern, die beispielsweise durch Windkräfte oder Lastpendeln entstehen können. Eine günstige Beseilung sieht vor, daß zwischen dem Ende eines der Teleskope und dem freien Ende des Abspannbockes zwei getrennte Seile über Rollen zu je einer Windenanordnung im Anlenkbereich des Abspannbockes am Grundkasten geführt sind. Dabei besteht die Verbindung zwischen dem freien Ende des Abspannbockes und dem Fuß des Auslegers aus zwei Seilen fester Länge.

Durch die mit Hilfe der Abspannung erzielte Steigerung der Tragfähigkeit bei Teleskopfauslegern kann es vorkommen, daß das vorhandene Standmoment des Fahrzeugkrans nicht ausreicht, um die erzielte Tragfähigkeitssteigerung des Auslegers voll auszunutzen. Da eine Erhöhung des Standmomentes nicht nur durch eine Vergrößerung der Masse des vorhandenen Gegengewichtes erzielt werden kann, sondern auch dadurch, daß man das vorhandene Gegengewicht auf einen größeren Abstand zur jeweiligen Kippkante bringt, wird bei einem Fahrzeugkran mit Teleskopausleger und einem Gegengewicht, das am mittels eines mit einer Winde antreibbaren Flaschenzugs am Teleskopausleger abgespannten freien Ende einer wippbaren Stütze anhängbar ist, vorgeschlagen, daß die Stütze ein separater, am Oberwagen angeordneter Mast ist, daß der Flaschenzug am Teleskopausleger im Fußpunkt des Abspannbocks befestigt ist und daß die Winde des Flaschenzugs über einen Regelmechanismus so gesteuert wird, daß das ausgeschwenkte Gegengewicht während des Wippvorgangs des Auslegers in einer konstanten Ausladung gehalten wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im nachfolgenden im einzelnen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Teleskopausleger eines Fahrzeugkrans in Seitenansicht,

Fig. 2 denTeleskopausleger nach Fig. 1 in Draufsicht,

Fig. 3 den Abspannbock der Erfindung in Blickrichtung längs zum Ausleger,

Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Teleskopausleger mit Zugzylindern,

Fig. 5 eine Draufsicht auf den Teleskopausleger nach Fig. 4,

Fig. 6 den Teleskopausleger in Blickrichtung längs zum Ausleger,

Fig. 7 einen Teleskopausleger mit anderer Seilführung,

Fig. 8 eine Draufsicht auf denTeleskopausleger nach Fig. 7,

Fig. 9 eine Ansicht des Teleskopauslegers nach Fig. 7 in Blick richtung längs zum Ausleger und

Fig. 10 einen erfindungsgemäßen Teleskopausleger mit Gegengewichtsan ordnung.

In Fig. 1 ist mit 1 der Grundkasten des Teleskopauslegers bezeichnet; die einzelnen Teleskope sind mit 1 a bis 1 c beziffert. Der Teleskopausleger ist mit Hilfe des am Oberwagen 18 (Fig. 10) des Kranfahrzeuges einerseits und am Grundausleger bei 2 andererseits angelenkten Wippzylinders 9 in hori zontaler Ebene um eine horizontale Achse 3 am Fußpunkt des Auslegers ver schwenkbar. Bei 4 am Grundkasten 1 oberhalb des Anlenkpunktes 2 des Wipp zylinders ist der mit 5 bezeichnete Abspannbock befestigt, der in Fig. 1 zum Fußpunkt 6 des Auslegers hin mit zwei längenunveränderbaren Seilen 7 abgespannt ist. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, besteht der Abspann bock aus zwei Streben 8 a und 8 b, die durch ein Gitterwerk miteinander starr verbunden sind.

Die Beseilung zwischen dem Ende eines der Teleskope 1 b oder 1 c und dem freien Ende des Abspannbockes 5 besteht aus ebenfalls zwei getrennten Sei len 9 a, 9 b, die über Rollen 10 a, 10 b am Teleskop 1 b und Rollen 11 a, 11 b am Ende des Abspannbockes 5 zu je einer Winde 12 a, 12 b im Anlenkbereich 4 des Abspannbockes 5 am Grundkasten 1 geführt sind (Fig. 2 und Fig. 3).

In Fig. 4 ist eine im wesentlichen gleiche Seilführung dargestellt. Die Be seilung zwischen dem Ende eines der Teleskope 1 b und dem freien Ende des Abspannbockes 5 besteht aus zwei getrennten Seilen 13 a, 13 b, die über Rol len 10 a, 10 b, und 11 a, 11 b zu je einer Winde 12 a, 12 b im Anlenkbereich 4 des Abspannbockes 5 am Grundkasten 1 geführt sind. Die Winden 12 a, 12 b können über geeignete Vorrichtungen kraft- oder formschlüssig festgesetzt werden (nicht dargestellt). Die Verbindung zwischen dem freien Ende des Abspannbockes 5 und dem Fuß des Auslegers besteht, wie bei den Fig. 1 bis 3 aus zwei festen Seilen 7, zwischen die und dem Anlenkpunkt am Grund kasten je ein Zugzylinder 14 a, 14 b eingesetzt ist.

In Fig. 7 besteht die Beseilung zwischen dem Ende eines der Teleskope 1 b und dem freien Ende des Abspannbockes 5 aus einem mindestens 2fach einge scherten Seil 15, welches über eine Rolle 16 zu einer Winde 17 im Anlenk bereich 4 des Abspannbockes 5 am Grundkasten 1 geführt ist. Die Winde 17 kann ebenfalls über eine geeignete Vorrichtung kraft- und formschlüssig festgesetzt werden. Die Verbindung zwischen dem freien Ende des Abspann bockes und dem Fuß des Auslegers erfolgt wie in Fig. 4 über ein Seil 18 fester Länge, welches mehrfach eingeschert sein kann und über einen Zug zylinder 19.

Die in Fig. 1 dargestellte Lösung findet insbesondere dann Verwendung, wenn kleine Abspannkräfte benötigt werden. Durch die Verwendung von zwei unab hängigen Systemen, bestehend aus zwei Seilen 7 und zwei Winden 12 a, 12 b, die über eine nicht dargestellte Steuereinheit unterschiedliche Seilkräfte aufbringen können, ist neben einer Stabilisierung des Auslegers in Last richtung auf eine Stabilisierung quer zum Ausleger möglich.

Auch in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist eine Stabilisierung des Auslegers sowohl in Lastrichtung als auch quer zum Ausleger möglich. Durch Verwendung von Zugzylindern 14 und Festsetzen der Winden 12 a, 12 b können höhere Abspannkräfte aufgebracht werden, als dies im Beispiel nach Fig. 1 möglich ist.

Fig. 7 zeigt eine Lösung, bei der auf eine aktive Stabilisierung des Aus legers quer zum Ausleger, wie sie bei entsprechend breitem Abspannbock 5 und der vorstehend geschilderten Seilführung möglich war, verzichtet. Allerdings ist eine passive seitliche Stabilisierung des Auslegers möglich, wenn das Höhen-Breiten-Verhältnis des Auslegers entsprechend gewählt ist.

In Fig. 8 ist die Draufsicht auf den Teleskopausleger nach Fig. 7 darge stellt; das läßt sich erkennen, daß hier nur ein einziger Zugzylinder 19 vorgesehen ist, der an einer Umlenkrolle angreift, die gleichmäßige Auftei lung der Seilzugkräfte der Seile 15 gestattet. Durch das Umlenken des Sei les 15 wird bei dieser Lösung nur eine Windenanordnung 17 benötigt (Fig. 9).

In Fig. 10 ist eine Gegengewichtsanordnung schematisch dargestellt, die es ermöglicht, das Standmoment des Fahrzeugkrans zu erhöhen, um die Trag fähigkeit des Auslegers voll auszunutzen. In Fig. 10 ist der Oberwagen mit 18 bezeichnet. Am Oberwagen greift der Wippzylinder 19 an, der an seinem anderen Ende bei 2 am Grundkasten 1 des Auslegers angreift. Im Bereich des Anlenkpunktes 2 ist wie vorstehend bereits geschildert der Abspannbock 5 bei 4 angeordnet, an dem, wie ebenfalls vorstehend beschrieben, die Seile 9 und 7 angeschlossen bzw. befestigt sind.

Im Anlenkpunkt 4 des Abspannbockes 5 ist ein weiteres Seil 20 angelenkt, das längenveränderbar zu einem nach hinten gestellten Mast 21 geführt ist, an dem das Gegengewicht 22 angehängt ist. Durch Führen des Seiles 20 über die am freien Ende des nach hinten gestellten Mastes 21 angeordnete Um lenkrolle 23 zu einer am Oberwagen vorgesehenen Winde 24 wird es bei ent sprechender Steuerung möglich, das Gegengewicht 22 automatisch auf eine konstante Ausladung zu halten, wenn der Ausleger an- oder abgewippt wird. Bei dem Gegengewicht 22 kann es sich um das serienmäßig am Oberwagen mon tierte DIN-Gewicht 22 A handeln (wie in Fig. 10 gestrichelt dargestellt), das mit Hilfe des Mastes 21 lediglich auf eine größere Ausladung gebracht wird.

Claims

1. Fahrzeugkran mit Teleskopausleger, der mittels eines zwischen Grundkasten und Oberwagen vorgesehenen Wippzylinders um eine horizontale Achse an seinem Fußpunkt in senkrechter Ebene verschwenkbar ist und der am Grundkasten einen sich nahezu senkrecht zum Ausleger erstreckenden Abspannbock trägt, dessen freies Ende mit Umlenkrollen zur Führung mindestens eines am Ende eines der Teleskope des Auslegers befestigten Seiles zu einer Windenanordnung im Anlenkbereich des Abspannbockes am Grundkasten versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abspannbock (5) in dem Bereich der Ablenkung des Wippzylinders (19) am Grundkasten (1) angeordnet und mit seinem freien Ende über eine nahezu längenunveränderbare Verbindung (7) mit dem Fußpunkt (6) des Grundkasten (1) verbunden ist und daß die Windenanordnung (12, 17) abhängig von der Länge des Auslegers (1 a, 1 b, 1 c) und/oder der Belastung und/oder dem Auslegerwinkel automatisch geregelt wird und kraft- oder formschlüssig festsetzbar ist.

2. Fahrzeugkran mit Teleskopausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei hohen Abspannkräften zwischen dem freien Ende des Abspannbockes (5) und dem Fußpunkt (6) des Grundkastens (1) Zugzylinder (14) vorgesehen sind, mit denen die Abspannkräfte aufbringbar sind.

3. Fahrzeugkran mit Teleskopfausleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abspannbock (5) aus zwei Streben (8 a, 8 b) besteht, die starr miteinander verbunden und in eine Transportstellung an den Grundkasten (1) anklappbar sind.

4. Fahrzeugkran mit Teleskopausleger nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Gegengewicht, das am mittels eines mit einer Winde antreibbaren Flaschenzugs (20) am Teleskopausleger abgespannten freien Ende einer wippbaren Stütze anhängbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze ein separater, am Oberwagen (18) angeordneter Mast (21) ist, daß der Flaschenzug (20) am Teleskopausleger im Fußpunkt (4) des Abspannbocks (5) befestigt ist und daß die Winde des Flaschenzugs über einen Regelmechanismus so gesteuert wird, daß das ausgeschwenkte Gegengewicht (22) während des Wippvorgangs des Auslegers in einer konstanten Ausladung gehalten wird.

5. Fahrzeugkran mit Teleskopausleger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (22) mittels des Mastes (21) am Oberwagen (18) eingehängt werden kann.