DE3811876A1 - Vorrichtung zur bremsung von spulen - Google Patents
Vorrichtung zur bremsung von spulenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Bremsung von um ihre Achse drehbar gelagerten Spulen, von
denen strangförmiges Gut, wie Bänder, Drähte, Fäden und
dergl. abwickelbar und nach kraftschlüssiger Verbindung
mit einer Antriebswelle diese Spulen mit entsprechendem
strangförmigen Gut wieder bewickelbar sind. Hierbei wird
die Kraftwirkung eines elektromagnetischen Feldes für die
Erzeugung des Bremsmomentes bzw. für die
Drehmomentübertragung ausgenutzt, wobei als Anker ein
gegen Federkraft bewegbarer, an der Flanschseite der
Spule angeordneter metallischer Ring dient, über den sich
im erregten Zustand eines Elektromagneten der magnetische
Kraftfluß schließt.
In vielen Fällen, so bei Textilmaschinen, Verseil- oder
Aufseilmaschinen usw. ist es erforderlich, die Spulen,
von denen strangförmiges Gut, wie Bänder, Drähte oder
Fäden, abläuft, so zu bremsen, daß in dem ablaufenden Gut
eine konstante oder nahezu konstante Zugspannung
vorhanden ist, da anderenfalls das strangförmige Gut zu
schlagen oder zu reißen beginnt. Bekannt sind zu diesem
Zweck (DE-OS 15 38 579) Spulenbremsen, bei denen das
Bremsmoment bereits durch einen Elektromagneten erzeugt
wird, wobei Mittel vorhanden sind, die in Abhängigkeit
vom Spulenradius oder von der
Spulenrotationsgeschwindigkeit bzw. vom Spulengewicht den
das Bremsmoment des Elektromagneten bestimmenden
Erregerstrom ändern. Nun gibt es aber Fälle, bei denen es
nicht nur darauf ankommt, eine Spule beim Abwickeln des
strangförmigen Gutes abzubremsen, sondern eine solche
Bremse gleichzeitig als Kupplung dann zu benutzen, wenn
die Spulen nach dem Leerwickeln wieder mit Bändern oder
Drähten aus Vorräten bewickelt werden sollen. Dann reicht
die bekannte Vorrichtung nicht aus, einmal das volle
Drehmoment zu übertragen (Bewicklung) und zum anderen
eine Regelung der Bremskraft (Abwicklung) herbeizuführen,
um einen störungsfreien Ablauf des strangförmigen Gutes
von der Spule zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit zu finden, die beiden Forderungen gerecht
wird.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung nach der Erfindung dadurch, daß zwischen dem
Ankerring und dem Elektromagneten ein Luftspalt
vorgesehen ist. Dieser Luftspalt, der in seiner Breite
vorteilhaft 0,1-1,5 mm, vorzugsweise 0,2-0,8 mm
beträgt, gestattet für den aktiven Betrieb, d. h. den
Abwickelvorgang, bei verminderter Erregerspannung des
Elektromagneten einen ausreichenden Regelbereich für die
Bremskraft, ohne daß es zu einem ruckartigen Festhalten
des Ankerringes und damit zu einem plötzlichen Halt der
Abwickelspule kommt. Gleichzeitig bietet die Erfindung
Gewähr dafür, daß bei entsprechend erhöhter bzw. voller
Erregerspannung im passiven Betrieb, d. h. beim
Aufwickelvorgang, das benötigte Drehmoment schlupffrei
auf die Spule übertragen wird.
Die nach der Erfindung vorgeschlagene Problemlösung kann
auf einfache Weise realisiert werden. Bei Einrichtungen,
von denen die Erfindung ausgeht, kann der Luftspalt z. B.
durch Verkürzung des Eisenweges im Magnetjoch des
Elektromagneten gebildet werden. Hierzu wird man
zweckmäßig das dem Ankerring zugekehrte Ende des
Magnetjoches um die Breite des Luftspaltes gegenüber der
Reib- oder Schleiffläche des Elektromagneten
zurücksetzen.
Eine andere Möglichkeit, gemäß der Erfindung einen
Zwangsluftspalt vorzusehen ist zweckmäßig die, daß die
Reib- oder Schleiffläche des Elektromagneten
einschließlich der dem Ankerring zugekehrten Enden des
Magnetjoches von einer der Breite des Luftspaltes
entsprechenden Isolierscheibe überdeckt wird. Auf
einfachen Wege ist so die beim Abwickeln geforderte
Regelmöglichkeit der Bremskraft gegeben.
Die beschriebene Erfindung ist auf beliebige Bereiche
anwendbar, sei es, daß es um Wickelvorgänge in der
Textilindustrie geht, sei es, daß die Herstellung
elektrischer Kabel und Leitungen entsprechende Maßnahmen
erforderlich macht. Ein besonders bevorzugter
Anwendungsbereich ist z. B. das Verseilen oder Aufseilen
von Verseilelementen mittels einer bekannten Vorrichtung
(DE-OS 36 09 146) aus einem antreibbaren Verseilkörper
und Vorratsaufnahmen in Form von Spulen, bei der der
Verseilkörper und die Spulen zu einer Einheit
zusammengefaßt in doppelter Ausführung vorhanden und in
Form dieser Einheit gegeneinander austauschbar sind,
wobei die Einheit mit gerade gefüllten Spulen den aktiven
Teil und die andere mit den zu füllenden Spulen den
passiven Teil bildet. Eine solche Einrichtung ist in
gleicher Weise zur Verseilung von einzelnen
Verseilelementen als auch zum Aufseilen von Lagen auf
langgestrecktes Gut geeignet. Die jeweiligen Einheiten
sind kompakte Systeme, die nach Leerlauf der
Vorratsaufnahmen kurzfristig beladen werden können. Die
Beladung selbst kann auftragsbezogen vorgenommen werden,
d. h., nach einem vorgegebenen Programm werden die
Vorratsaufnahmen mit Verseilelementen unterschiedlicher
oder gleicher Länge und/oder Querschnitte und/oder
Material gefüllt. Für den hierbei notwendigen wechselnden
Betrieb, der störungsfrei ablaufen und mit hohen Abzugs-
bzw. Aufspulgeschwindigkeiten durchgeführt werden soll,
ist es zwingend erforderlich, daß die Spulen je nach
Betriebsart (aktiv - passiv) entweder problemlos
bremskraftgeregelt oder schlupffrei mit der Antriebswelle
verbunden umlaufen.
Die Erfindung sei an Hand der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Fig. 1 verdeutlicht in einem gegenüber der Fig. 2
vergrößerten Maßstab die Erfindung selbst, die Fig. 2
zeigt eine vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit der
Erfindung.
Die z. B. mit einem Drahtvorrat 1 gefüllte Spule 2 weist
an der Stirnseite des Spulenkernes 3 eine Ausnehmung 4
auf, in der der Ankerring 5 in Achsrichtung bewegbar
geführt ist. Gehalten wird der Ankerring 5 durch eine
Verschraubung 6, mit der der Haltering 7 am Grund der
Ausnehmung befestigt ist. Die kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem Haltering 7 und dem Ankerring 5 wird durch
wechselseitig mit den angrenzenden Teilen verschraubte
Blattfedern 8 erreicht. Dem Ankerring 5 gegenüber ist der
Elektromagnet 9, ebenfalls in Ringform angeordnet, er
besteht aus der Erregerwicklung 10 und dem Magnetjoch 11
sowie einer Reib- oder Schleiffläche 12. Auf der Welle 13
einer Wickel- oder Verseilmaschine ist die Spule 2
mittels nicht dargestellter Kugellager frei drehbar
gelagert, damit läuft auch der Ankerring 5, am Spulenkern
3 befestigt, mit um. Mit der Welle 13 starr verbunden ist
dagegen der Elektromagnet 9.
Bei Beaufschlagung der Erregerwicklung 10 mit der vollen
Erregerspannung, z. B. von 24 V, wird der Ankerring 5
kurzfristig angezogen, die vorher möglicherweise noch
freilaufende Spule wird abgebremst. Der hierdurch
bewirkte Kraftschluß zwischen dem mit der Welle 13 starr
verbundenen Elektromagneten 9 und dem Ankerring 5 erlaubt
es, bei Antrieb der Welle 13 durch Aufwickeln von Drähten
oder Bändern die Spule 2 zu füllen.
Soll in einem anschließenden Arbeitsschritt das auf die
Spule 2 aufgewickelte Gut wieder abgezogen werden, etwa
zum Zwecke einer Ver- oder Aufseilung, wird durch
Entregung des Elektromagneten 9 der Kraftschluß zum
Ankerring unterbrochen, das Gut kann bei freiem Umlauf
der Spule 2 abgezogen werden. Um für diesen Fall nun eine
ausreichende Regelmöglichkeit der Bremskraft zu
erreichen, die benötigt wird, um unabhängig vom
Wickeldurchmesser des auf der Spule 2 aufgewickelten
Gutes 1, unabhängig von Spulengewicht, von der Art des
Gutes usw., für einen störungsfreien Ablauf zu sorgen,
ist nach der Erfindung der Luftspalt 14 vorgesehen.
Dieser Luftspalt bewirkt ohne Beeinflussung der bei
Antrieb der Welle 13 zum Zwecke des Aufwickelns
benötigten Kraftschlusses eine gleichförmige Abbremsung
der Spule 2 beim Abwickeln des Gutes, beispielsweise bei
einer verminderten Erregerspannung von 0-6 V.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Magnetjoch
11 um die Breite des Spaltes 14 zurückgesetzt, erreicht
werden kann dies z. B. durch ein Abdrehen, also ein
mechanisches Entfernen von Material an den Joch-
Stirnflächen.
Die Fig. 2 zeigt den Einsatz einer Vorrichtung nach der
Fig. 1 bei der bereits erwähnten Ver- oder
Aufseilvorrichtung, bei der Verseilkörper und
Vorratsaufnahmen zu einer Einheit zusammengefaßt und in
doppelter Ausführung vorhanden sind.
Als Verseilkörper dient das Rohr 15, das konzentrisch zu
den Spulen 2 angeordnet ist und um diese umläuft. Zur
Halterung dient ein Ständer 16, der Antrieb erfolgt über
das Getriebe 17, zur Aufnahme der Spulen 2 dient eine
gegebenenfalls frei mitlaufende Hohlwelle 18. Beim Umlauf
des Rohres 15 werden die im Rohr oder am Rohr geführten
Verseilelemente 19, beispielsweise einzelne Drähte, aus
den Spulen 2, wie dargestellt, abgezogen und nach
Umlenkung durch eine Führungsscheibe 20 dem Verseilpunkt
21 zugeführt. Sollen die Verseilelemente 19 nicht
miteinander verseilt, sondern auf eine Kabelseele
aufgeseilt werden, dann wird die Kabelseele selbst durch
die Hohlwelle 18 zum Verseilpunkt 21 geführt.
Wie aus der Draufsicht nach Fig. 2 zu ersehen, sind zwei
aus Verseilkörper und Spulen bestehende Einrichtungen 22
und 23 in einer Ebene nebeneinanderliegend angeordnet.
Der Aufbau dieser Einheiten ist identisch, über eine
geeignete Wechselvorrichtung 24 können die beiden
Einheiten 22 und 23 gegeneinander verschwenkt werden.
Diese Verschwenkung erfolgt zweckmäßig revolverartig,
dies bedeutet im konkreten Fall, daß nach Entleerung der
Spulen 2 die Einheit 22 aus der Betriebsstellung
herausgeschwenkt und gleichzeitig die Einheit 23 in die
Betriebsstellung zurückgebracht wird. Zum Füllen der mit
leeren Spulen aus der Betriebsstellung herausgeschwenkten
Einheit 22 dient die Ladestation 24, in der
beispielsweise in einem geeigneten Magazin
Verseilelemente, beispielsweise Drähte, unterschiedlicher
Abmessungen vorhanden und entsprechend einem Programm
mittels der schematisch angedeuteten Verlegevorrichtung
25 in die Spulen 2 eingefüllt werden. Der Ladevorgang
kann ebenso automatisch erfolgen, wie das jeweilige
Einschwenken der Einheiten in die Lade- und/oder
Betriebsstellung.
Die in dieser Ver- oder Aufseilvorrichtung vorhandenen
Spulen 2 sind entsprechend der Fig. 1 aufgebaut und mit
der Kupplung-/Bremseinrichtung nach der Erfindung
ausgerüstet. Dabei kann abweichend von dem
Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 der erfindungsgemäße
Luftspalt auch durch eine die Reibfläche 12 überdeckende
und eine der Spaltbreite angepaßte Dicke aufweisende
Isolierscheibe hergestellt werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Bremsung von um ihre Achse drehbar
gelagerten Spulen, von denen strangförmiges Gut,
wie Bänder, Drähte, Fäden und dergl. abwickelbar
und nach kraftschlüssiger Verbindung mit einer
Antriebswelle diese Spulen mit entsprechendem
strangförmigen Gut wieder bewickelbar sind, wobei
die Kraftwirkung eines elektromagnetischen Feldes
für die Erzeugung des Bremsmomentes bzw. die
Drehmomentübertragung ausgenutzt wird und als Anker
ein gegen Federkraft bewegbarer, an der
Flanschseite der Spule angeordneter metallischer
Ring dient, über den sich im erregten Zustand eines
Elektromagneten der magnetische Kraftfluß schließt,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ankerring
und dem Elektromagneten ein Luftspalt vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftspalt 0,1-1,5 mm,
vorzugsweise 0,2-0,8 mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftspalt durch Verkürzung
des Eisenweges im Magnetjoch des Elektromagneten
gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das dem Ankerring zugekehrte
Ende des Magnetjoches um die Breite des Luftspaltes
gegenüber der Reib- oder Schleiffläche des
Elektromagneten zurückgesetzt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reib- oder Schleiffläche
des Elektromagneten einschließlich der dem
Ankerring zugekehrten Enden des Magnetjoches von
einer der Breite des Luftspaltes entsprechenden
Isolierscheibe überdeckt ist.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |