DE3609408A1 - Verfahren zur regenerierung von kraftfahrzeugfelgen - Google Patents
Verfahren zur regenerierung von kraftfahrzeugfelgenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung von gebrauchten
Kraftfahrzeugfelgen aus Aluminium.
In modernen Kraftfahrzeugen, insbesondere sportlich ausgerichteten und
ausgebildeten Fahrzeugen finden Aluminiumfelgen immer mehr Anwendung.
Diese sind einmal besonders für hohe Fahrzeuggeschwindigkeiten geeig
net, zum anderen weisen sie ein geringes Gewicht auf und lassen sich
relativ leicht in ansprechenden oder technisch bedingt, in kompli
zierten Formen herstellen, so daß die für Hochgeschwindigkeiten
erforderlichen Stabilitätsanforderungen erreicht werden können. Der
artige Aluminiumfelgen gelten als technisch hochwertig und sind daher
entsprechend teuer.
Felgen eines Kraftfahrzeuges sind grundsätzlich einem besonders hohen
Verschleiß unterworfen, da diese Elemente der Straßenoberfläche am
nächsten liegen und somit Steinschlägen, Teerspritzer, Streusalzduschen
und sonstigen ungünstigen Beeinflussungen direkt ausgesetzt sind.
Die Wirkung dieser ungünstigen Einflüsse erhöht sich mit dem Quadrat
der Geschwindigkeit, woraus unmittelbar folgt, daß die Aluminiumfelgen
besonders strapaziert werden. Berücksichtigt man den hohen Preis dieser
Elemente, so geht daraus hervor, daß ein besonders großes Bedürfnis
besteht, gebrauchte und unansehnlich gewordene Aluminiumfelgen derartig
aufzuarbeiten, daß mit einem geringen Preis im Vergleich zum Neupreis
ein neuwertiges Produkt entsteht.
Bei der Aufarbeitung von Lackschäden an Kraftfahrzeugen ist es bekannt,
die Schadstellen mit einem Sandstrahlgebläse bis zur Metalloberfläche
vom alten Lack und Rost zu befreien, um sodann mit Spachtelmasse die
Unebenheiten auszugleichen und die so behandelte Fläche mit dem
entsprechenden Lack der Umgebung dieser Fläche anzupassen.
Mit dem Sandstrahlgebläse werden relativ große Unebenheiten im Metall
des Kraftfahrzeuges erzeugt, welche sich jedoch mit der Spachtelmasse
und dem aufzutragenden Lack in einfacher Weise ausgleichen lassen.
Ein solches Verfahren eignet sich jedoch aus mehreren Gründen nicht für
die Anwendung bei Kraftfahrzeugfelgen. Die Aluminiumoberfläche ist im
Vergleich zu der Oberfläche einer noch zusätzlich oberflächengehärteten
Stahlplatte sehr weich und die Raumform einer Felge ist sehr komplex im
Vergleich zu einer Ebene einer Stahlplatte, so daß die Auswirkungen
eines Sandstrahlgebläses auf die Aluminiumoberflächenteile derartig
unterschiedlich sind, daß eine Oberfläche mit tiefen Riefen und Uneben
heiten entsteht, welche sich nicht durch eine Spachtelmasse ausgleichen
lassen. Die Anwendung einer Spachtelmasse auf einer Aluminiumfelge ist
ohnehin problematisch, da die Haltbarkeit nicht ausreichend ist.
Zur Aufarbeitung von Aluminiumfelgen ist es bekannt, die Felge mit
einem handelsüblichen Felgenreiniger zu behandeln, welcher säurehaltig
ist und der die auf der Felge befindliche Lackschicht anlöst, so daß
sich für den äußerst feinen Bremsenstaub oder anderen Schmutzpartikeln
eine große Zahl von Aufnahmehöhlen ergeben, welche sich durch einfaches
Behandeln mit Hilfe eines Dampfstrahles unter Druck nicht mehr reinigen
lassen, so daß die Felge nach kurzer Zeit sehr unansehnlich wird. Es
wird sodann eine mühselige Behandlung mit Schmirgelpapier von Hand
durchgeführt und mittels Lacksprühdosen wird die so gereinigte Felge in
einen äußerlich halbwegs ansprechenden Zustand gebracht, welcher jedoch
nicht andauernd ist, weil der aufgetragene Lack nicht lange haftet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzu
schlagen, mit dessen Hilfe eine hochwertige, gebrachte und einem hohen
Verschleiß unterworfene Aluminiumfelge in einfacher und preiswerter
Weise in einen Neuzustand zu versetzen, wobei alle technischen
Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß die
Aluminiumfelge zur Herstellung ihres Ursprungszustandes einem
Strahlverfahren mit einer Substanz unterworfen wird, welche aus einem
Strahlkorund mit einem Anteil an Aluminiumoxid von 60 bis 85% und
einer Beimengung aus einer strahlfähigen Schlacke in einem Mischungs
verhältnis von 1 : 2 bis 1 : 7 besteht und daß das Strahlgut mit einem
Druck von 0,5 bis 4,0 bar die zu bearbeitende Oberfläche beaufschlagt.
Durch diese Maßnahme nach der Erfindung wird ein Strahlmaterial
verwendet, welches hinsichtlich seiner Härte in der Größenordnung des
Aluminiums liegt, so daß sich eine Oberfläche mit einer äußerst
geringen Unebenheit erzeugen läßt.
Nach der Erfindung wird unter einer strahlfähigen Schlacke eine solche
Schlacke verstanden, welche mit einem Strahlgebläse, ähnlich einem
Sandstrahlgebläse, hinsichtlich der Körnung verarbeitet werden kann.
Nach der Erfindung beträgt der Anteil an Aluminiumoxid vorzugsweise 70
bis 74%.
Das Strahlgut wird in vorteilhafter Weise einem Druck von 2,0 bis 2,2 bar
unterworfen, um die zu bearbeitende Oberfläche entsprechend zu
beaufschlagen.
Die zeitliche Einwirkung des Strahlgutes auf die zu bearbeitende Ober
fläche erfolgt nach der Erfindung so lange, bis eine Rauhigkeit der
Oberfläche erzielt wird, welche der Rauhigkeit der Oberfläche im Neu
zustand entspricht.
In Weiterbildung der Erfindung wird auf die Aluminiumfelge nach
Erreichen der vorbestimmten Rauhigkeit ein an sich bekannter und auf
der Basis von Acrylharz hergestellter Füllerlack zur Erzeugung einer
glatten Oberfläche aufgetragen.
Die Füllerlackbehandlung erfolgt in vorteilhafter Weise in mehreren,
aufeinanderfolgenden Prozessen, vorzugsweise in drei Prozessen.
Auf die Aluminiumfelge wird gemäß dem Verfahren nach der Erfindung nach
Erreichen der vorbestimmten Rauhigkeit ein an sich bekannter Metallic
lack aufgetragen.
Die Auftragung des Metalliclackes erfolgt in Weiterbildung der
Erfindung in mehreren, aufeinanderfolgenden Prozessen, vorzugsweise in
drei Prozessen.
Auf die Aluminiumfelge wird ferner nach Erreichen der vorbestimmten
Rauhigkeit und/oder der Auftragung von Metalliclackes ein Klarlack zur
Versiegelung aufgetragen wird.
Die Auftragung des Klarlackes erfolgt vorteilhaft ebenfalls in mehre
ren, aufeinanderfolgenden Prozessen, vorzugsweise in drei Prozessen.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird eine gebrauchte
Aluminiumfelge mit einem Dampfstrahl gereinigt.
Es wird ein Strahlgut vorbereitet, welches aus einem schwarzen Strahl
korund mit einem Anteil an Aluminiumoxid (A1/2 0/3) von 72% besteht.
Dieser Strahlkorund wird mit einer fein gemahlenen Schlacke in einem
Mischungsverhältnis von 1 : 5 gut gemischt und einem konventionellen
Strahlgebläse zugeführt. Mit einem Druck von 2,2 bar wird das Strahlgut
auf die zu bearbeitende Aluminiumfelge so lange gestrahlt, bis an allen
Stellen der Felge eine feine und gleichmäßige Rauhigkeit erzielt ist.
Diese Rauhigkeit entspricht etwa der gleichen Rauhigkeit, die bei einem
neuen Rohling unmittelbar nach dem Guß vorhanden ist. Durch das Strahl
verfahren nach der Erfindung wird somit ein Zustand des Werkstückes
erreicht, welcher dem Ursprungszustand entspricht, falls die Felge
durch vorherige Beschädigungen keine tiefen Kratzer, Riefen oder
dergleichen enthielt.
Nach Erreichen der vorbestimmten Rauhigkeit, welche durch den typischen
silbernen Aluminiumglanz erkennbar ist, wird die Felge durch einen
Dampfstrahl von dem Strahlgut, Staub und dergleichen gereinigt und
getrocknet. Danach erfolgt die Auftragung eines Füllerlackes, der auf
der Basis von Acrylharz hergestellt ist. Dieser Füllerlack haftet durch
die vorbestimmte feine Rauhigkeit der Aluminiumoberfläche besonders
gut. Dieser Prozeß wird noch zweimal wiederholt, so daß auch kleinere
Riefen und Kratzer noch ausgeglichen werden können.
Schließlich kann auf die Felgenoberfläche ein Metalliclack aufgetragen
werden und zur Versiegelung ein Klarlack. Auch dieser Prozeß kann noch
zweimal wiederholt werden.
Die so hergestellte Aluminiumfelge entspricht einer neuwertigen Felge,
falls keine zu tiefen Riefen vor der Bearbeitung vorhanden waren und
welche durch den Füllerlack nicht mehr ausgeglichen werden können.
Durch Variation der Mischungsverhältnisse der Strahlgutbestandteile und
des Druckes des Strahlgutes läßt sich das Verfahren allen gewünschten
Erfordernissen anpassen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Regenerierung von gebrauchten Kraftfahrzeugfelgen aus
Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumfelge zur Her
stellung ihres Ursprungszustandes einem Strahlverfahren mit einer
Substanz unterworfen wird, welche aus einem Strahlkorund mit einem
Anteil an Aluminiumoxid von 60 bis 85% und einer Beimengung aus
einer strahlfähigen Schlacke in einem Mischungsverhältnis von 1 : 2
bis 1 : 7 besteht und daß das Strahlgut mit einem Druck von 0,5 bis
4,0 bar die zu bearbeitende Oberfläche beaufschlagt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
an Aluminiumoxid von 70 bis 74% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Strahlgut mit einem Druck von 2 bis 2,2 bar die zu bearbeitende
Oberfläche beaufschlagt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zeitliche Einwirkung des Strahlgutes auf die zu bearbeitende
Oberfläche so lange erfolgt, bis eine Rauhigkeit der Oberfläche
erzielt wird, welche der Rauhigkeit der Oberfläche im Neuzustand
entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumfelge nach Erreichen der
vorbestimmten Rauhigkeit mit einem an sich bekannten, auf Acryl
harzbasis hergestellten Füllerlack zum Ausgleich von Unebenheiten
behandelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Füllerlackierung in mehreren, aufeinanderfolgenden Prozessen, vor
zugsweise in drei Prozessen erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Aluminiumfelge nach Erreichung der vorbestimmten
Rauhigkeit ein an sich bekannter Metalliclack aufgetragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftra
gung des Metalliclackes in mehreren, aufeinanderfolgenden Pro
zessen, vorzugsweise in drei Prozessen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Aluminiumfelge nach Erreichung
der vorbestimmten Rauhigkeit und/oder der Auftragung von Metallic
lack ein Klarlack aufgetragen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftra
gung des Klarlackes in mehreren, aufeinanderfolgenden Prozessen,
vorzugsweise in drei Prozessen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609408 DE3609408A1 (de) | 1986-03-20 | 1986-03-20 | Verfahren zur regenerierung von kraftfahrzeugfelgen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863609408 DE3609408A1 (de) | 1986-03-20 | 1986-03-20 | Verfahren zur regenerierung von kraftfahrzeugfelgen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3609408A1 true DE3609408A1 (de) | 1987-09-24 |
Family
ID=6296857
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863609408 Withdrawn DE3609408A1 (de) | 1986-03-20 | 1986-03-20 | Verfahren zur regenerierung von kraftfahrzeugfelgen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3609408A1 (de) |
Cited By (6)
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-
1986
- 1986-03-20 DE DE19863609408 patent/DE3609408A1/de not_active Withdrawn
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