DE19603141A1

DE19603141A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtragen von Schichten

Info

Publication number: DE19603141A1
Application number: DE1996103141
Authority: DE
Inventors: Jerzy Chrzaszczak; Joerg Schliewe
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-01-29
Filing date: 1996-01-29
Publication date: 1997-07-31

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtragen von Schichten auf Untergründen, Fußbodenunter gründen, Estrichen, insbesondere Industriefußböden.

Es ist allgemein bekannt, alte oder zerstörte Schichten auf gattungsgemäßen Untergründen durch mechanische Bearbeitung abzutragen.

Industriefußböden bestehen in der Regel aus einem Beton estrich mit aufgebrachten Schichten, wie z. B. Epoxidharz, die trotz hoher Oberflächengüte je nach Belastung bzw. Beanspruchung verschleißen.

Zur Vorbereitung einer erneuten qualitätsgerechten Be schichtung werden die alten Schichten mittels Kugelstrah len, Sandstrahlen oder Fräsen entfernt. Die bekannten me chanischen Verfahren für die Entfernung der alten Schichten sind arbeitsaufwendig und verbrauchen verhältnismäßig viel Strahlmittel und/oder Werkzeuge.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln und eine Vorrichtung anzuwenden, die die bekannten mechanischen Abtragungsverfahren kostengünstiger gestalten und gewährleisten, daß der Untergrund, wie z. B. der Beton estrich eines Industriefußbodens, mit weniger Aufwand frei von Haftmittelresten, losen Teilen alter Schichten, Staub, Schmutz, Fett, Öl und sonstigen Verunreinigungen wird, wo bei die abzutragenden Schichten vor der mechanischen Bear beitung in ihrer jeweiligen Materialstruktur hinsichtlich des physikalischen und/oder chemischen Zusammenhalts ver ändert werden sollen.

Überraschend wurde durch verschiedenartige Versuche festge stellt und herausgefunden, daß bei der Regeneration der gattungsgemäßen Untergründe die abzutragenden Schichten vor ihrer mechanischen Bearbeitung durch eine für sich be kannte Unterkühlung und Versprödung aufbereitet werden können und damit die gestellte Aufgabe lösbar ist.

Eine besonders wirkungsvolle Herbeiführung der Unterkühlung und Versprödung der Schichten ist durch Vereisung, wie z. B. mittels Trockeneis, flüssigem Stickstoff oder ähnlich wir kender Stoffe möglich.

Wenn es auch auf anderen Gebieten bekannt ist, wie z. B. in der Gebindeaufbereitung, die anhaftenden Reststoffe von Behältern durch Cryogenbehandlung und anschließende me chanische Bearbeitung in Zerkleinerungsmaschinen so zu behandeln, daß diese Reststoffe, wie Farben und pastöse Massen, getrennt von den metallischen Werkstoffen entsorgt werden können, gibt diese andere Technologie keine Anre gung für das hier zu lösende Problem. Entscheidend für die Regenerierung von Industriefußböden war stets, die ver brauchten Schichten direkt mechanisch zu entfernen, ohne sich mit einer vorherigen Veränderung der Materialstruktur der jeweiligen Schichten zu befassen.

In einem Ausführungsbeispiel wird gemäß Patentanspruch 5 mit relativ einfachen Mitteln ein Verfahrensablauf prinzi piell dargestellt, der folgende Verfahrensschritte umfaßt:

a) Aufbringen des Versprödungsmittels auf die jeweilige Beschichtung des Untergrundes mittels einer Vorrich tung und einer Menge, die nach den materialspezi fisch/physikalischen Bedingungen zur ausreichenden Versprödung der konkreten Schicht ausgelegt ist,
b) Abtragen der jeweils versprödeten Schicht durch me chanische Bearbeitung, wie Kugelstrahlen, Sandstrah len oder Fräsen,
c) bei Bedarf Wiederholen des Verfahrensschrittes nach a) bis zur Erreichung des Untergrundes und Herstellen einer qualitätsgerechten Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes für die haftvermittelnde Auftragung von neuen Schichten.

Es wird dabei als Versprödungsmittel granulatartiges Trocken eis eingesetzt. Denkbar ist jedoch auch die Verwendung von flüssigem Stickstoff als Versprödungsmittel.

Je nach Beschaffenheit der Schichten würde die dosierte Zu gabe des Versprödungsmittels mit den Mitteln zur mechanischen Abtragung, wie Kugelstrahlen, Sandstrahlen den spezifischen Effekt erhöhen können.

Als geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann es sinnvoll sein, auf die vorbekannten Vorrichtungen zur mechanischen Abtragung zurückzugreifen und die Mittel zur Aufbringung des Versprödungsmediums, wie Rahmen, Formen, Behälter mit diesen Vorrichtungen zu kombinieren.

Insgesamt besteht der vorteilhafte Effekt des erfindungsge mäßen Verfahrens darin, daß die Einzeleffekte, wie Einspa rung von mechanischen Bearbeitungskosten, Materialkosten und Erhöhung der Qualität der Untergründe zu einer einheitli chen Gesamtwirkung verschmelzen und damit die Projektierung und Realisierung solcher Vorhaben begünstigen.

Claims

1. Verfahren zum Abtragen von Schichten auf Untergründen, Fußbodenuntergründen, Estrichen, insbesondere Industrie fußböden, mittels mechanischer Bearbeitung, wie Kugel strahlen, Sandstrahlen oder Fräsen zur Erzielung eines frei von Haftmittelresten, losen Teilen, Staub, Schmutz, Fett, Öl und sonstigen Verunreinigungen befindlichen tragenden Untergrundes zwecks Vorbereitung einer er neuten qualitätsgerechten Beschichtung, dadurch gekenn zeichnet, daß vor dem Abtragen der Schichten diese durch Unterkühlung versprödet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versprödung durch Vereisung erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vereisung Trockeneis, flüssiger Stickstoff oder ähnlich wirkende Stoffe verwendet werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch ge kennzeichnet, daß als Trockeneis Blöcke, Granulatkörner oder ähnliche Formen verwendet werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte

a) Aufbringen des Versprödungsmittels auf die jeweilige Beschichtung des Untergrundes mittels einer Vorrich tung und einer Menge, die nach den materialspezi fisch/physikalischen Bedingungen zur ausreichenden Versprödung der konkreten Schicht ausgelegt ist,
b) Abtragen der jeweils versprödeten Schicht durch mechani sche Bearbeitung, wie Kugelstrahlen, Sandstrahlen oder Fräsen,
c) bei Bedarf Wiederholen des Verfahrensschrittes nach a) bis zur Erreichung des Untergrundes und Herstellen einer qualitätsgerechten Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes für die haftvermittelnde Auftragung von neuen Schichten.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Versprödungsmittels mit den Mitteln zur mechanischen Abtragung der Schichten erfolgt.

7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Mittel auf weist, die in der Dosierung des Versprödungsmittels der jeweils zu versprödenden Fläche oder Schichten an gepaßt sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel einen Rahmen, eine Form oder einen Behälter darstellen, der die geeignete Menge an Versprödungsmittel aufnimmt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit einem Abstand zur zu versprödenden Schicht ge führt ist.

10. Vorrichtung nach einem der Anspruche 6 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, daß diese mit einer Vorrichtung zur mecha nischen Abtragung der Schichten kombiniert ist.