DE3741618A1 - Verfahren zum herstellen und/oder behandeln von betonsteinen - Google Patents
Verfahren zum herstellen und/oder behandeln von betonsteinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
und/oder Behandeln von Betonsteinen, insbesondere Pflaster
steinen verschiedener Formate und Größen, wobei die Her
stellung in mit Beton gefüllten Formen und der Form bzw.
der Steinoberfläche entsprechenden Stempeln, die ggf. an
einer Stempelplatte befestigt sind, zum Prägen der Ober
fläche und Sichtkanten erfolgt und die Betonsteine im An
schluß daran aushärten.
Bei diesem üblichen Herstellungsverfahren von Beton-
Pflastersteinen wird großen Wert darauf gelegt, daß die
Stempel ganz genau in die Formen passen und dabei glatte
Oberflächen und Betonsteine ohne Grate entstehen. Die Rän
der der Stempel weisen üblicherweise gleichmäßige oder un
gleichmäßige Leisten auf, so daß entsprechend abgeschrägte
oder gerundete Sichtkanten an den Betonsteinen entstehen.
Es ist weiter bekannt, fertige ausgehärtete Pflastersteine
nachzubehandeln bzw. künstlich zu beschädigen. Dazu werden
die Betonsteine in eine Mischtrommel gegeben, so daß die
Betonsteine gegeneinander fallen und dabei die Kanten be
schädigt werden. Diese Maßnahme hat jedoch den Nachteil,
daß es sich dabei um ein der Herstellung der Betonsteine
nicht angepaßtes Bearbeitungsverfahren handelt und zum
anderen die Betonsteine nach dem Beschädigen in der
Trommel als Steinhaufen anfallen, die nur mit erheblicher
Hand-Nacharbeit zu Paletten zusammengestellt werden können,
wobei dann erst ein üblicher Transport möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Ver
fahren zur Herstellung und/oder Behandlung von Betonstei
nen zur Verfügung zu stellen, das zu dem üblichen Her
stellungsverfahren paßt und gleichzeitig eine gewünschte
Behandlung der Kanten der Betonsteine bewirkt. Darüber
hinaus soll es auch möglich sein, nicht nur die Kanten,
sondern auch die Oberflächen der Betonsteine entsprechend
zu behandeln. Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die
kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
Da das Prägen der Betonsteine dann erfolgt, wenn der Beton
noch frisch ist, kann auch der nachgeschaltete Arbeitsgang
zur Entfernung der losen Teile bzw. der Grate unmittelbar
dem Prägen nachgeschaltet werden, so daß ein einheitliches
Herstellungs- bzw. Behandlungsverfahren entsteht. Je nach
dem um welche, im folgenden noch beschrieben, nachgeschal
teten Arbeitsgänge es sich handelt, kann es natürlich auch
von Vorteil sein, wenn die Betonsteine schon etwas ausge
härtet sind, so daß sie dem nachgeschalteten Arbeitsgang
einen gewissen Widerstand entgegensetzen.
Um den Aufrauh- bzw. Beschädigungseffekt der Betonsteine
möglichst echt erscheinen zu lassen, kann das Aufrauhen
bzw. Beschädigen der Oberflächen durch die Ausnehmungen
oder Vorsprünge der Stempel bzw. die Ausbildung der Grate
und/oder das nachgeschaltete Bearbeiten unregelmäßig bzw.
ungleichmäßig erfolgen. Die Vorsprünge in ihrer einfach
sten Form können durch Schweißpunkte bzw. Schweißpunktan
häufungen auf den Stempeln gebildet werden und können sich
sowohl über die ebene Fläche der Stempel als auch die
Randleisten erstrecken, so daß eine Aufrauhung bzw. Be
schädigung der gesamten, im verlegten Zustand der Beton
steine sichtbaren Flächen erfolgt. Die Vorsprünge bzw.
Ausnehmungen können aber auch nur im Bereich der Leisten
angebracht werden, so daß bevorzugt die Sichtkanten der
Betonsteine aufgerauht bzw. beschädigt werden. Insbesonde
re weisen die Vorsprünge bzw. Ausnehmungen Hinterschnei
dungen auf, so daß beim Abheben der Stempel die Ränder in
den Betonsteinen um die Vorsprünge bzw. Ausnehmungen herum
aufgerissen bzw. eingerissen werden, so daß sich ent
sprechende Aufrauhungen ergeben.
Wird gemäß Patentanspruch 2 der Stempel bewußt kleiner
ausgeführt als die dazugehörige Form und daher ein Grat
gebildet, so kann natürlich ein Abbrechen der Grate und
damit Aufrauhen der Betonsteine nur im Kantenbereich er
folgen. Auch dabei kann der Spalt zwischen Stempel und
Form ungleichmäßig sein, so daß ein ungleichmäßiger Grat
und eine ungleichmäßige Kante entsteht. Es sei jedoch aus
drücklich darauf hingewiesen, daß die Merkmale, bewußt
kleiner gehaltener Stempel und Anbringung von Ausnehmungen
bzw. Vorsprüngen auf die glatte Stempeloberfläche bzw. im
Bereich der Leisten, auch kombiniert werden können, so daß
sowohl das Abbrechen der Grate als auch das Aufrauhen bzw.
Beschädigen der Oberfläche und Kanten der Betonsteine
gleichzeitig angewandt werden kann.
In den Ansprüchen 4 bis 10 sind verschiedene Modifikationen
des nachgeschalteten Arbeitsganges beschrieben. Danach
kann eine einfache aber wirksame Nachbearbeitung durch
rotierende Bürsten erfolgen. Diese Bürsten können als
Trommeln ausgebildet sein und die gesamte erreichbare
Oberfläche einschließlich der Kanten einheitlich bearbei
ten. Sie können aber auch profiliert und der Form der Be
tonsteine angepaßt sein. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, daß sie als Scheiben bzw. als kegelstumpfartige
Scheiben ausgebildet sind und dabei im wesentlichen nur
die Sichtkanten der Betonsteine bearbeiten, wobei eine Un
gleichmäßigkeit dadurch entsteht, daß sie exzentrisch ge
lagert sind. Zur rationellen Fertigung werden natürlich
eine Vielzahl von Bürsten bzw. Bürstenwellen benutzt, wo
bei vorzugsweise die Wellen der Bürsten rechtwinklig zu
einander angeordnet sind, so daß daher die gesamten Sicht
kanten und Oberflächen der Betonsteine behandelt werden,
wenn die Betonsteine rechteckig ausgebildet sind. Bei un
gleichmäßig ausgebildeten Betonsteinen können die Bürsten
aber auch der Steinkontur folgend verschiebbar gesteuert
werden.
Eine andere Möglichkeit der Nachbehandlung der Betonsteine
besteht darin, daß Düsen vorgesehen sind, deren Öffnungen
auf die Steinoberfläche gerichtet sind. Sie können sowohl
senkrecht als aber auch bevorzugt winklig zur Oberfläche
und zu den Sichtkanten ausgerichtet sein. In vorteilhafter
Weise sind zur rationellen Fertigung mehrere winklig zu
einander angeordnete Düsen vorgesehen, wobei die Düsen so
wohl gleichmäßig als auch ungleichmäßig zu den Betonstei
nen bewegt werden können. Das aus den Düsen austretende
Material kann je nach gewünschtem Aufrauheffekt und Aus
härtungsgrad der Betonsteine Luft, Wasser, Sand, Metall
körper oder auch ein Gemisch aus diesen Materialien sein.
Andererseits können aber auch die Betonsteine bei dem
nachgeschalteten Arbeitsgang, und zwar mittels Düsen oder
auch Bürsten, gleichmäßig oder ungleichmäßig bewegt wer
den. Inbesondere dann, wenn ein Grat im Bereich der Kanten
der Betonsteine gebrochen werden soll, empfiehlt es sich,
daß sowohl die Bewegung der Bürsten als auch die Ausrich
tung der Düsen winklig zu den Graten ist, damit ein ver
einfachtes Abbrechen der Grate gewährleistet wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeich
nungen verwiesen, in denen Ausführungsbeispiele verein
facht dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Herstellungsein
richtung für Betonsteine;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Her
stellungseinrichtung gemäß dem Kreis X in
Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Herstellungsein
richtung, die gegenüber Fig. 1 modifiziert
ist;
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Her
stellungseinrichtung gemäß dem Kreis Y in
Fig. 3;
Fig. 5 eine skizzierte Einrichtung für einen nach
geschalteten Arbeitsgang mit Bürsten;
Fig. 6 und 7 eine Einrichtung zur Durchführung eines
nachgeschalteten Arbeitsganges mit Strahl
düsen;
Fig. 8-10 Teilschnitte aus Betonsteinen, deren Sicht
kanten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt wurden und
Fig. 11 eine Teilansicht eines Betonsteines, dessen
Oberfläche und Sichtkanten nach dem er
findungsgemäßen Verfahren behandelt wurden.
In den Fig. 1 bis 11 sind, soweit im einzelnen darge
stellt, mit 1 Betonsteine bezeichnet, die durch Einfüllen
von Beton in Formen 2 und durch das Absenken von Stempeln
3, die an einer Stempelplatte 4 befestigt sind, geprägt
werden. Die Stempel 3 gemäß den Fig. 1 bis 4 weisen auf
ihrer Innenseite Ausnehmungen 5 und Vorsprünge 6 auf, die
unregelmäßig an der Oberfläche angebracht sind. Durch das
Prägen mit den Stempeln nimmt die Oberfläche einschließ
lich der Kanten der Betonsteine 1 die Oberflächenform der
Stempel an, so daß diese Aufrauhungen aufweisen, die durch
Abheben der Stempel 3 und der Stempelplatte 4 nach Beendi
gung des Prägens zusätzliche Aufrauhungen bzw. Beschädi
gungen hinterlassen, da die Vorsprünge 6 auch Hinter
schneidungen aufweisen.
Die Herstellungseinrichtung der Fig. 3 und 4 weist im
Gegensatz zu der üblichen Arbeitsweise Spiel zwischen den
Formen 2 und den Stempeln 3 auf, so daß sich beim Prägen
Grate 7 bilden.
In Fig. 5 ist schematisch eine Einrichtung zur Durchfüh
rung des nachgeschalteten Arbeitsganges dargestellt, die
eine rotierende Welle 8 aufweist, an der exzentrisch ange
ordnet Bürsten 9 befestigt sind. Die Bürsten sind im we
sentlichen kegelstumpfförmig ausgeführt, so daß sie insbe
sondere die Sichtkanten der Betonsteine 1, nachbearbeiten
und dabei die losen Teile der Betonsteine entfernen und
ggf. die Sichtkanten zusätzlich aufrauhen bzw. beschädi
gen. Danach ergeben sich Betonsteine 1, deren Sichtkanten
entsprechend den Schnitten durch die Fig. 8 bis 10 ge
formt sind. Die Modifikation der Sichtkanten entsteht ei
nerseits dadurch, daß die Bürsten mehr oder weniger die
Sichtkanten bearbeiten, zum anderen aber auch dadurch, daß
die Stempel nur im Bereich ihrer Leisten mit Ausnehmungen
5 bzw. Vorsprüngen 6 versehen sind bzw. weil nur Grate 7
entstanden, die durch die Bürsten entfernt wurden. Selbst
verständlich werden dabei alle Sichtkanten der Betonsteine
gebürstet, so daß entweder mehrere Bürsten mit mehreren
Bürstenwellen vorgesehen sind, oder aber auch die Steine
gedreht werden und mehrfach durch die Bürsten laufen.
Nach dem in den Fig. 6 und 7 skizzierten Einrichtungen
für den nachgeschalteten Arbeitsgang werden die Betonstei
ne 1 bzw. deren Sichtkanten durch Düsen 10 gemäß Fig. 6
bzw. Flachdüsen 11 gemäß Fig. 7 bearbeitet, wobei die lo
sen Teilchen weggeschleudert und die Oberfläche zusätzlich
aufgerauht bzw. beschädigt wird. Diese Beschädigung ist
einerseits abhängig von dem Material, das durch die Düsen
strömt. Dieses Material kann aus Luft, Wasser oder anderem
Strahlmaterial wie Sand bzw. Metallkörpern, aber auch aus
einem Gemisch mit Luft oder Wasser bestehen. Dabei kann
auch die Zuströmung des Materials gleichmäßig oder
intermittierend erfolgen und sich sowohl die Düsen 10 und
11 als auch die Betonsteine 1 beliebig zueinander bewegen.
Selbstverständlich spielt auch eine Rolle, in welchem Win
kel das Strahlmaterial auf die Betonsteine bzw. die Sicht
kanten trifft. Von Bedeutung ist weiter, wie die Oberflä
che der Stempel 3 bzw. dessen Ausnehmungen 5 bzw. Vor
sprünge 6 ausgebildet sind und wann der nachgeschaltete
Arbeitsgang erfolgt, d.h. wie weit schon die Betonsteine
abgebunden sind.
In Fig. 11 ist ein Betonstein 1 in perspektivischer Dar
stellung skizziert, der sowohl auf der Oberfläche Löcher
hat, die basierend auf den Vorsprüngen 6 in den Stempeln 3
gebildet wurden und anschließend durch den nachgeschalte
ten Arbeitsgang modifiziert und erweitert wurden. Ent
sprechendes trifft auch für die Sichtkanten des Beton
steins 1 nach Fig. 11 zu.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen und/oder Behandeln von Be
tonsteinen, insbesondere Pflastersteinen verschiedener
Formate und Größen, wobei die Herstellung in mit Beton ge
füllten Formen und der Form bzw. der Steinoberfläche ent
sprechenden Stempeln, die ggf. an einer Stempelplatte be
festigt sind, zum Prägen der Oberfläche und Sichtkanten
erfolgt und die Betonsteine im Anschluß daran aushärten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel (3) Ausnehmungen
(5), wie Löcher, bzw. Vorsprünge (6), wie Noppen, Wider
haken und dergl., mit Hinterschneidungen aufweisen, die in
die ebene Fläche der Betonsteine (1) und/oder deren Kanten
beim Absenken der Stempel (3) eindringen und beim Anheben
der Stempel (3) von den Betonsteinen die Flächen bzw. Kan
ten aufreißen, aufrauhen bzw. beschädigen und daß in einem
nachgeschalteten Arbeitsgang die Oberfläche bzw. Kanten
der Betonsteine (3) von losen Teilen befreit und/oder zu
sätzlich aufgerauht bzw. beschädigt werden.
2. Verfahren zum Herstellen und/oder Behandeln von Be
tonsteinen, insbesondere Pflastersteinen verschiedener
Formate und Größen, wobei die Herstellung in mit Beton ge
füllten Formen und der Form bzw. der Steinoberfläche ent
sprechenden Stempeln, die ggf. an einer Stempelplatte be
festigt sind, zum Prägen der Oberfläche und Sichtkanten
erfolgt und die Betonsteine im Anschluß daran aushärten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel (3) bewußt kleiner
ausgeführt sind als die dazugehörigen Formen (2), so daß
beim Prägen der Betonsteine (1) im Bereich ihrer Kanten
Grate (7) entstehen, und daß in einem nachgeschalteten
Arbeitsgang die Grate (7) entfernt und/oder die Kanten der
Betonsteine (1) und/oder deren Oberfläche ggf. zusätzlich
gereinigt, aufgerauht bzw. beschädigt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufrauhen bzw. Beschädigen
der Betonsteine (1) und das Bilden der Grate (7) und/oder
das nachgeschaltete Reinigen bzw. Bearbeiten unregelmäßig
bzw. ungleichmäßig erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der nachgeschaltete Arbeits
gang durch rotierende Bürsten (9) erfolgt, die entsprechend
der Form der Betonsteine ausgebildet und/oder exzentrisch
gelagert sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der Form der Be
tonsteine (1) mehrere Bürsten (9) vorgesehen sind, die
winklig zueinander ausgerichtet sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beim nachgeschalteten Arbeits
gang Düsen (10 bzw. 11) zur Anwendung kommen, die mittels
Preßluft, Wasser oder anderem geeigneten Strahlmaterial
die Betonsteine (1) von losen Teile befreien bzw. die Gra
te (7) entfernen und die Betonsteine (1) ggf. zusätzlich
aufrauhen bzw. beschädigen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere winklig zueinander an
geordnete Düsen (10, 11) vorgesehen sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (10, 11) ungleich
mäßig und/oder gleichmäßig zu den Betonsteinen (1) und/oder
zueinander bewegt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmaterial ungleich
mäßig zugeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betonsteine (1) während
des nachgeschalteten Arbeitsganges gleich- oder ungleich
förmig/ungleichmäßig bewegt werden.
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