DE3539566A1 - Verfahren zur strukturierung von betonoberflaechen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Für die Gestaltung von Freiräumen, insbesondere in der Umgebung von Wohnanlagen, aber auch anderer Bereiche wie Parkanlagen, Friedhöfe und dergleichen, stehen zur Erfül­ lung von architektonischen, ästhetischen, ökonomischen und Festigkeitsforderungen Betonbauten und -bauteile, insbesondere Betonwerksteine zur Verfügung, die aus unterschiedlichen Grundbestandteilen mit verschiedenen Zuschlagstoffen gefertigt werden. Durch die Zuschlag­ stoffe und die Wahl der Grundbestandteile kann eine farb­ liche Steuerung erreicht werden. Es ist bereits durch ein Bearbeiten der Werksteine mit dem Stockhammer bekannt, derartigen Betonbauteilen eine Oberflächenstrukturierung zu erteilen.

Die ästhetischen und architektonischen Anforderungen im Freiraum führen zur Forderung nach immer größeren Varia­ tionsbreiten von Oberflächenstrukturierungen, um optimal die auftretenden Anforderungen erfüllen zu können. Es besteht deshalb ein Bedarf nach neuen Möglichkeiten, Betonoberflächen und insbesondere Oberflächen von Beton­ werksteinen zu strukturieren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, neue Verfahren zur Strukturierung von Betonoberflächen, insbesondere von Oberflächen von Betonwerksteinen zu schaffen, durch die es ermöglicht wird, in wirtschaftlich vertretbarer Weise neuartige Strukturierungen zur Verfügung zu stellen.

Erfindungsgemäß wird die zu strukturierende Oberfläche oder werden die zu strukturierenden Oberflächenbereiche durch Strahlen mit Schleifmittelteilchen, insbesondere durch Sandstrahlen bearbeitet. Das Strahlen mit Schleif­ mittelteilchen ist eine sehr viele Möglichkeiten bietende Technik, die eine große Zahl von Strahlbearbeitungsver­ fahren umfaßt und deshalb die Erzeugung zahlreicher neuer Strukturierungsmuster bietet.

Gestrahlte Oberflächen führen zu einer intensiveren aus­ strahlenden Wirkung der Zuschlagstoffe. Gestrahlte Ober­ flächen können die Form der Zuschlagstoffe in Split gebrochenes Material - oder Kieselstein - ungebrochenes Material - annehmen.

Mit Vorteil können die Oberflächen dann gewaschen und gegebenenfalls geflammt werden.

Eine Bearbeitung der Flächen durch Sandstrahlen ist außerordentlich wirtschaftlich. Bei geflammten Ober­ flächen wird durch Bruch und Abplatzen von Steinen eine besondere, zusätzliche Strukturierungswirkung erzielt.

Beim Auswaschen wird insbesondere der bindende Zement entfernt. Es können spitze, hervorstehende Teile aus Split gebildet werden. Wenn beispielsweise nur Kiesel ausgewaschen werden, so kann die Oberfläche wie bei einem Strahlen strukturiert werden, wobei, falls dies erforder­ lich sein sollte, keine Feinstruktur auftritt.

Mit besonderem Vorteil können zusätzlich Oberflächenbe­ reiche mit dem Stockhammer gestockt werden. Insbesondere können die Kanten und Ecken von Betonsteinen gestockt werden.

Diese Kombination bringt insbesondere ästhetische und wirtschaftliche Vorteile.

Durch Modellieren der Kanten und Ecken der Werksteine mit dem Stockhammer erhält der Beton eine beschwingte, weiche Linienführung.

Eine großflächige Behandlung durch Strahlen, Auswaschen und Flammen ist wenig lohnintensiv und führt außer Wirt­ schaftlichkeit zu neuen interessanten ästhetischen Ge­ staltungsmöglichkeiten.

Die verschiedenen beschriebenen Bearbeitungstechniken können in beliebiger Weise kombiniert werden und insbe­ sondere in Übereinstimmungen mit dem Gemenge der Zuschlagstoffe durchgeführt werden, so daß eine außer­ ordentlich große Variationsbreite von Oberflächenstruk­ turierungen zur Verfügung steht.

Durch das Strahlen, Waschen und Flammen von Oberflächen von Betonwerksteinen und das Stocken von Flächenabschnit­ ten, Kanten oder Ecken werden starke Gegensätze heraus­ gebildet, die eine große ästhetische Wirkung haben.

Insbesondere kann eine neuartige und ästhetisch sehr reizvolle Oberflächenstrukturierung dadurch erzielt wer­ den, daß zurückspringende und/oder reliefartig ausge­ bildete und/oder tiefer liegende Flächenabschnitte in einem ersten Arbeitsgang gestrahlt, gegebenenfalls ge­ waschen und gegebenenfalls geflammt werden. In einem zweiten Arbeitsgang wird dann gestockt. Dabei werden ins­ besondere die vorspringenden oder nicht reliefartig aus­ gebildeten Flächenteile gestockt.

In der Fig. der Zeichnung ist ein nach dem erfindungs­ gemäßen Verfahren hergestellter Betonwerkstein sche­ matisch dargestellt.

Mit A sind die gestockten Kanten und Ecken gekennzeichnet und mit B die Oberflächenteile die sandgestrahlt, ge­ waschen und geflammt sind.

Claims (6)

1. Verfahren zur Strukturierung von Betonoberflächen, insbesondere der Oberflächen von Betonwerksteinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen durch Strahlen mit Schleifmittel­ teilchen, insbesondere durch Sandstrahlen bearbeitet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen gewaschen werden.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen geflammt werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest Oberflächenbereiche gestockt werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten und Ecken von Betonwerksteinen gestockt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß zurückspringende und/oder reliefartig ausgebildete und/oder tiefer liegende Oberflächenteile in einem Arbeitsgang gestrahlt und gegebenenfalls gewaschen und gegebenenfalls geflammt und in einem zweiten Ar­ beitsgang die anderen Oberflächenteile gestockt wer­ den.