DE10222943B4 - Verfahren zur Reinigung eines Gegenstandes - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Reinigung eines Gegenstandes von festem Schmutz und löslichen Verschmutzungen mit den Schritten:
a) in überkritischem Kohlendioxid als Dispersionsmittel werden feste Clathrate bestehend aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt, indem Wasser und Kohlendioxid unter an sich bekannten thermodynamischen Bedingungen miteinander vermischt werden,
b) das Dispersionsmittel mit den festen Clathraten wird in der Weise mit dem Gegenstand in Kontakt gebracht, dass sich zwischen dem Gegenstand und den festen Clathraten eine Relativgeschwindigkeit von mehr als Null einstellt,
c) die Clathrate werden durch Änderung der thermodynamischen Bedingungen auf an sich bekannte Werte in dem Dispersionsmittel gelöst,
d) der feste Schmutz wird durch eine Filtration vom Dispersionsmittel abgetrennt,
e) die von dem Gegenstand entfernten löslichen Verschmutzungen werden vom Dispersionsmittel abgetrennt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Gegenstandes von festem Schmutz und löslichen Verschmutzungen.
  • Stark verschmutzte Gegenstände, insbesondere solche, an denen sowohl nicht lösliche als auch lösliche Verschmutzungen anhaften, können meist mit einem Lösungsmittel allein nicht zufriedenstellend gereinigt werden. In diesem Fall werden dem Lösungsmittel manchmal feste Bestandteile, beispielsweise Sand, zugemischt und der Gegenstand wird mit dem Reinigungsmittel in der Weise in Kontakt gebracht, dass dessen feste Bestandteile mit möglichst großer Geschwindigkeit auf der zu reinigenden Oberfläche des Gegenstandes auftreffen. Dadurch wird eine abrasive Wirkung auf die festen, nicht löslichen Verunreinigungen der verschmutzten Gegenstände erzeugt Die festen Bestandteile entfernen dabei die nicht löslichen Verunreinigungen, während die löslichen Verunreinigungen durch die auflösende Wirkung des Lösungsmittels beseitigt werden. Die Relativbewegung zwischen den festen Bestandteilen und dem Gegenstand bedingt in aller Regel auch eine Relativbewegung zwischen dem Lösungsmittel und dem Gegenstand, wodurch sich die auflösende Wirkung des Lösungsmittels erheblich verbessert. Die angesprochenen Relativbewegungen können auf eine Reihe von verschiedenen Arten hergestellt werden. Beispielsweise können Umlaufpumpen oder Stahlpumpen für das Reinigungsmittel, Ultraschallbäder oder drehbare Körbe für die zu reinigenden Gegenstände zur Anwendung kommen.
  • Nach der Reinigung der Gegenstände kann das Reinigungsmittel aufgearbeitet und für einen neuen Einsatz vorbereitet werden, indem etwa durch Filter die festen Verunreinigungen entfernt und anschließend durch physikalisch-chemische Verfahren die gelösten Verunreinigungen beseitigt werden.
  • Probleme bei diesem Reinigungsverfahren ergeben sich zum einen aus der fehlenden Umweltverträglichkeit mancher Lösungsmittel. Insbesondere solche Lösungsmittel, die gegenüber öligen und fettigen Verunreinigungen eine hohe Reinigungswirkung aufweisen wie manche Halogenkohlenwasserstoffe können aus Umweltgründen nur begrenzt oder allenfalls unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen eingesetzt werden. Ein wesentlicher Nachteil ist insbesondere, dass zur Aufarbeitung und Rückgewinnung des Reinigungsmittels die festen Verunreinigungen nicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand von den festen Bestandteilen des Reinigungsmittels getrennt werden können. Daher wird man im Allgemeinen nach jedem Einsatz des Reinigungsmittels die festen Bestandteile zusammen mit den festen Verunreinigungen gemeinsam entsorgen müssen. Der Entsorgungsaufwand und die Menge der zu entsorgenden Stoffe steigt dadurch unnötig an, was besonders dann nachteilig ist, wenn die Verunreinigungen sehr umweltschädlich und/oder giftig sind und einer aufwendigen Deponierung oder Endbehandlung bedürfen.
  • Die DE 101 25 280 A1 offenbart ein Verfahren zum Reinigen mit Hilfe eines unter Druck stehenden Flüssigkeitsgemisches, worin flüssiges Kohlendioxid mit Wasser vermischt wird, wobei sich nach Volumenvergrößerung Clathrate bilden.
  • Die DE 199 42 282 A1 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung von Substratoberflächen, bei dem Wasser und flüssiges Kohlendioxid vermischt werden, die Mischung dann einer Druckänderung unterzogen wird, wobei sich Clathrate bilden. Die Mischung wird dann auf den zu reinigenden Gegenstand aufgestrahlt, wobei sich der Schmutz vom Dispersionsmittel Kohlendioxid abtrennt.
  • Die WO 97/16264 A1 offenbart ein Reinigungsverfahren, worin Kohlendioxid als Lösungsmittel und ein oberflächenaktives Reinigungsmittel enthalten ist.
  • Aus der US 5,035,750 A ist Reinigungsverfahren für Halbleiter-Wafer bekannt, wobei sich gefrorene Partikel durch Sprühen eines wässrigen Nebels in eine teilweise mit kaltem Stickstoff gefüllte Kammer ausbilden. Die gefrorenen Partikel werden anschließend mittels einer Düse auf den Wafer aufgeblasen.
  • Die WO 00/70141 A1 offenbart ein Verfahren zum kontrollierten Einbringen eines Reinigungsmittels in eine Trockenreinigungsvorrichtung auf der Basis von Kohlendioxid.
  • Die US 6,224,774 B1 beschreibt ein Verfahren zum Trennen eines festen Stoffs von einer Oberfläche, auf der sich der Feststoff befindet. Hierzu wird die Oberfläche mit flüssigem Kohlendioxid, das eine amphiphile Substanz enthält, in Kontakt gebracht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung eines Gegenstandes anzugeben, das diese Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll der Einsatz eines Reinigungsmittels in einem Verfahren vorgeschlagen werden, bei dem die feste Verunreinigung allein, also ohne eine Vermischung mit den festen Bestandteilen des Reinigungsmittels, abgetrennt werden kann. Die selektive Abtrennung der festen Verunreinigung von den festen, abrasiven Bestandteilen soll darüber hinaus einfach zu bewerkstelligen sein.
  • Die Aufgabe wird durch das Verfahren zur Reinigung eines Gegenstandes gemäß Anspruch 1 gelöst.
  • Aus der Veröffentlichung von S. O. Yang, I. M. Yang, Y. S. Kim und C. S. Lee: „Measurement and Prediction of Phase Equilibria for Water + CO2 in hydrate forming conditions”, Fluid Phase Equilibria 175 (2000) 75–89 ist es bekannt, dass in einem System bestehend aus Wasser und Kohlendioxid bei Wahl geeigneter thermodynamischer Bedingungen feste Clathrate, die in diesem Artikel als Hydrate bezeichnet werden, als eigenständige thermodynamische Phase entstehen. Die thermodynamischen Parameter, die in vorgegebener Weise in einem bestimmten Verhältnis zueinander gewählt werden müssen, sind die Konzentrationen von Wasser bzw. Kohlendioxid bei einem Zweikomponentensystem, Druck und Temperatur. Bei Wahl dieser an sich bekannten thermodynamischen Parametern bilden sich in dem Zweikomponentensystem feste Clathrate oder Hydrate als weitere thermodynamische Phase.
  • Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, dass es diese thermodynamischen Grundlagen erlauben, ein Reinigungsmittel anzugeben, das aus einem Lösungsmittel und aus festen, abrasiv wirkenden Bestandteilen besteht, bei dem die festen, abrasiven Bestandteile nach Belieben erzeugt und auch wieder aufgelöst werden können, indem die entsprechenden thermodynamischen Parameter eingestellt werden. Es kann somit ein für viele Reinigungsaufgaben gut geeignetes Lösungsmittel, nämlich Kohlendioxid, gewählt werden, in dem feste, abrasiv wirkende Partikel dispergiert sind. Ein solches Reinigungsmittel lässt sich auf einfache Weise aufarbeiten und für einen neuen Einsatz vorbereiten, indem im Anschluss an den Reinigungsvorgang die abrasiv wirkenden festen Bestandteile durch entsprechende Veränderung der thermodynamischen Parameter im Lösungsmittel aufgelöst werden. Danach kann beispielsweise durch eine einfache Filterung der abgetrennte feste Schmutz aus dem Lösungsmittel entfernt werden. Bei einem erneuten Einsatz des Lösungsmittels werden – ggf. nach dessen Reinigung von löslichen Verschmutzungen – die thermodynamischen Bedingungen erneut so eingestellt, dass die festen Clathrate wiederum ausfallen.
  • Das Lösungsmittel Kohlendioxid muss zumindest während der Reinigung eines Gegenstandes in einem fluiden Zustand vorliegen. Unter einem fluiden Zustand soll im folgenden zum einen ein überkritischer Zustand verstanden werden. Andererseits kann der fluide Zustand auch bei einem unterkritischen Zustand gegeben sein; in diesem Fall muss das Kohlendioxid jedoch in der flüssigen Phase vorliegen.
  • Geeignete Gehalte an festen Clathraten können je nach der Art des Gegenstand und dessen Verunreinigung gewählt werden. Die Relativbewegung zwischen den festen Clathraten und dem zu reinigenden Gegenstand können nach jeder an sich bekannten Methode, etwa entsprechend den eingangs erwähnten Verfahren, erzeugt werden. Die Größe der Relativbewegung und damit die Größe der abrasiven Wirkung richtet sich nach dem Grad und der Hartnäckigkeit der Verschmutzung und nach der Bestän-digkeit der Oberflächen des zu reinigenden Gegenstandes.
  • Ein bevorzugtes Einsatzgebiet des Reinigungsmittels und des Verfahrens ist die Entfernung von Partikelschmutz und von Wachsen, Pasten o. ä. von metallischen Werkstücken.
  • Im folgenden werden vier Realisierungsmöglichkeiten der Erfindung für Reinigungsprozesse mit unterschiedlicher Zielstellung aufgezeigt.
    • a) Reinigung mit einer Hochdrucklanze: Dieses Verfahren ist für eine Einzelteilbehandlung geeignet, bei der die Reinigung von Durchgangs- oder Sackbohrungen erforderlich ist. An die zu reinigende Bohrung wird über eine adäquate Anschlusstechnik eine Vorrichtung zur Erzeugung von Clathraten angesetzt. Diese besteht aus einer Fördereinheit für Kohlendi oxid und Wasser oder wässrige Lösungen mit weiteren geeigneten Zusatzstoffen und einer Düseneinheit. Die beiden Medienflüsse werden vereinigt und über die Düseneinheit in die Bohrung des Werkstücks geleitet In der Düse stellen sich im stationären Zustand stabile Bedingungen für die Bildung von Clathraten ein, z. B. Temperaturen von 270 K bis 280 K und einem Wasser-Anteil von mindestens 0,5 Molprozent. Die gebildeten Clathrate entfalten ihre abrasive Wirkung im Reinigungsgut und verlassen dieses zusammen mit den abgereinigten Stoffen. Im Werkstück und bei Austritt des Reinigungsmediums aus diesem müssen keine für die Bildung von Clathraten stabilen Bedingungen vorliegen, da diese auch außerhalb der Bildungsbedingungen über kontrollierbare Zeiträume stabil bleiben und ihre Reinigungswirkung entfalten können.
    • b) Reinigung in einem Reinigungsbehälter mit vorher gebildeten Clathraten. Dieses Verfahren kann sinnvoll eingesetzt werden, wenn kurze Behandlungszeiten im Bereich einiger Minuten oder nur ein kurzfristiger Kontakt zwischen Reinigungsgut und Clathraten gewünscht ist, etwa bei empfindlichen Werkstücken oder geringfügigen Verschmutzungen. Dabei werden Kohlendioxid und Wasser oder wäßrige Lösungen mit weiteren geeigneten Zusatzstoffen in einem geeigneten Verhältnis vereinigt und in einem Anlagenteil durch Einstellung geeigneter Bedingungen Clathrate gebildet (z. B. 260 K bis 280 K bei 25–40 bar und einem Wasseranteil von mindestens 0,5 Mol%). In dieser Anordnung sind Clathratanteile von bis zu 10 Gewichtsprozent sinnvoll. Diese gelangen in eine Reinigungskammer, die mit dem Reinigungsgut zu einem bestimmten Teil gefüllt ist. Durch z. B. Umfluten des Reinigungsmediums, Schwenken des Reinigungsguts oder Rotation mittels einer Waschtrommel entfalten die Clathrate ihre Reinigungswirkung. Im Behälter sind Bedingungen eingestellt, unter denen die Clathrate nicht stabil sind und sich in einer kontrollierbaren Zeit wieder auflösen. Anschließend kann die Waschflotte zusammen mit den abgereinigten Stoffen aus dem Reinigungsbehälter abgeleitet werden und das gereinigte Reinigungsgut entnommen werden.
    • c) Reinigung in einem Reinigungsbehälter, in dem Clathraten gebildet werden. Dieses Verfahren kann sinnvoll eingesetzt werden, wenn längere Behandlungszeiten oder ein zusätzlicher Behandlungsschritt gewünscht ist, etwa bei einer vorhergehenden Entfettung des Reinigungsguts durch Kohlendioxid im überkritischen Zustand (etwa bei 50°C und bis zu 300 bar). Durch eine Druckreduzierung können unter Ausnutzung der starken Abkühlung während des Druckabbaus geeignete Bedingungen für die Bildung von Clathraten eingestellt werden, in dem Wasser oder wäßrige Lösungen mit weiteren geeigneten Zusatzstoffen in einer geeigneten Menge zugegeben werden. Anschießend kann eine Reinigungsschritt wie unter II) beschrieben, erfolgen. In dieser Anordnung sind Clathratanteile von bis zu einigen 10 Gewichtsprozent möglich. Im Reinigungsbehälter können die für die Clathrate stabilen Bedingungen für eine geeignete Zeit aufrecht erhalten werden.
    • d) Reinigung mit Gleitschleifwirkung. Diese Verfahrensweise eignet sich besonders zur gleichzeitigen Reinigung und Entgratung von Werkstücken. In einer Vorrichtung wie unter III beschrieben können durch Hinzufügen größerer Wassermengen hohe Clathratanteile etwa bis zu 60 Gewichtsprozent erzeugt werden. Das Behandlungsgut wird in dieser Masse durch geeingete Vorrichtungen bewegt, etwa durch Schwenken des Behälters, Rotieren einer Trommel oder durch Anwendungen einer Rührwerks. Zur Gewährleistung längerer Behandlungszeiten bis zu einigen Stunden werden im Behälter stabile Bedingungen bzgl. der Clathrate aufrecht erhalten. Erst danach werden zur Auflösung dieser Verbindungen andere Bedingungen eingestellt. Danach kann das Behandlungsgut entnommen wer den.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Versuche ohne Tensid
  • Bei Messungen der Grenzflächenspannung wurde in komprimierten bzw. flüssigen Kohlendioxid an einer Kapillare ein Wassertropfen gebildet. Die Messungen wurden in 10 bis 50 bar Schritten sowohl beim zunehmenden als auch beim abnehmenden Druck durchgeführt. Die Bildung von Clathraten konnte bei den gegebenen Versuchsbedingungen im Kohlendioxid-Wasser-System bei ca. 3°C und ca. 70 bar beobacht werden.
  • Versuche mit Tensid
  • Versuch 1:
  • Dem Wasser-Kohlendioxid-System wurden verschiedene grenzflächenaktive Substanzen (Tenside) zugefügt. Die im folgenden beschriebene, ausgewählte Meßserie ist mit Zugabe von einem Tensid, welches in unserer Liste als R1654 bezeichnet ist, durchgeführt worden.
  • Während diesen Messungen war das System bei ca. 10°C temperiert. Als Kohlendioxid mit dem zunehmenden Druck flüssig geworden ist, haben wir dem System bei ca. 50 bar das Tensid R1654 in einer Konzentration von etwa 0.04 mg[T]/g[CO2] zugegeben. Bei Messungen der Grenzflächenspannung mit zunehmenden Druck (bis zu 200 bar) sind in der flüssigen Phase im Autoklaven keine merkbaren Veränderungen aufgetreten.
  • Messungen bei rückläufigem Druck haben bis zu ca. 70 bar auch keine besonderen Auffälligkeiten gezeigt. Beim Reduzieren des Druckes auf ca. 60 bar sind folgende Effekte beobachtet worden: Die Kohlendioxidphase ist trüb geworden und auf der Oberfläche des Wassertropfens wurden starke Phasenveränderungen registriert. In wenigen Sekunden hat sich eine kristallartige Oberfläche gebildet. Durch die Erhöhung des Wasserdruckes konnte diese Formation gesprengt werden. Das aus den Bruchspalten austretende Wasser erstarrte sofort wieder. Die Tropfenform wurde immer stärker deformiert. Ausgehend aus den im Autoklaven herrschenden Bedingungen sollten diese Kristalle auch zu den oben erwähnten Clathraten gehören. Diese kristallartige Formen können durch Druckerniedrigung (bei gleichzeitiger Temperaturerniedrigung) gebildet und durch Druckerhöhung (bei gleichzeitiger Temperaturerhöhung) aufgelöst werden. Diese Vorgänge wurden mehrmals wiederholt und beobachtet. Die beobachtete Clathrate haben merkbare abrasive Eigenschaften gezeigt. Man mußte, nahezu nach jedem Durchströmen des Drossel- und Absperrventils mit der clathrathaltigen Flüssigkeit, diese auswechseln, da sie durch die abrasive Wirkung der Clathratkristallen undicht geworden waren.
  • Versuch 2:
  • Mit einer speziellen Hochdruckapparatur wurde die Bildung von Clathraten sowohl im reinen Kohlendioxid-Wasser System als auch in einem Kohlendioxid-Wasser-Tensid System in Temperaturbereichen von ca. 3 bis 10°C untersucht. Im Kohlendioxid-Wasser-System haben wir diesen Prozeß bei ca. 3°C und den Drucken zwischen 30 bar und 100 bar durch ein Hochdruck Schaufenster in der Autoklavenwand beobachten können.
  • Dem Wasser-Kohlendioxid-System wurden auch verschiedene grenzflächenaktive Substanzen (Tenside) zugefügt. Dabei ist die Grenzflächenspannung im System gemessen worden. Die im folgenden beschriebene Meßserie ist mit Zugabe von einem Tensid R1654 durchgeführt worden. Während diesen Messungen war das System bei ca. 10°C temperiert. Als Kohlendioxid mit dem zunehmenden Druck flüssig geworden ist, wurde dem System bei ca. 50 bar das Tensid R1654 in einer Konzentration von etwa 0.04 mg[Tensid]/g[CO2] zugegeben. Beim Einstellen des Druckes auf ca. 60 bar sind folgende Effekte beobachtet worden: Die Koh lendioxidphase ist trüb geworden und auf der Oberfläche des Wassertropfens wurden starke Phasenveränderungen registriert. In wenigen Sekunden hat sich eine kristallartige Oberfläche gebildet. Durch die Erhöhung des Wasserdruckes konnte diese Formation gesprengt werden. Das aus den Ritzen austretende Wasser erstarrte seinerseits wieder. Diese kristallartige Formen können durch Druckerniedrigung (bei gleichzeitiger Temperaturerniedrigung) gebildet und durch Druckerhöhung (bei gleichzeitiger Temperaturerhöhung) aufgelöst werden.
  • Die beobachtete Clathrate haben merkbare abrasive Eigenschaften gezeigt. Man mußte, nahezu nach jedem Durchströmen des Drossel- und Absperrventils mit der clathrathaltigen Flüssigkeit, diese auswechseln, da sie durch die abrasive Wirkung der Clathratkristallen undicht geworden waren.
  • Anwendungsbeispiel
  • In Autoklaven mit komprimiertem Kohlendioxid wird von oben Wasser versprüht. Auf der Oberfläche der im Kohlendioxid fallenden Wassertröpfchen bildet sich eine Kristallschicht. Die Stärke dieser Kristallschicht wird unter anderem von der Fallzeit der Tröpfchen abhängen. Am Boden des Autoklavens werden die Clathratteilchen in einer Falle gesammelt und aufgewärmt, wodurch sie sich zu Kohlendioxid und Wasser auflösen. Das Wasser kann nun aus dieser Falle mit einer Pumpe erneut eingesaugt und im Autoklaven versprüht werden. Auf diese Weise kann im Autoklaven ein permanente Teilchenstrom gebildet werden.
  • Diese Teilchen können durch eine Strömung mitgerissen und auf bestimmte Stellen im Autoklaven geschleudert werden. Dieser Strom kann zum Beispiel durch Umpumpen des Kohlendioxids erzeugt werden, so dass ein Gegenstand in diesem Strom beliebig lange mechanisch bearbeitet werden kann.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Reinigung eines Gegenstandes von festem Schmutz und löslichen Verschmutzungen mit den Schritten: a) in überkritischem Kohlendioxid als Dispersionsmittel werden feste Clathrate bestehend aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt, indem Wasser und Kohlendioxid unter an sich bekannten thermodynamischen Bedingungen miteinander vermischt werden, b) das Dispersionsmittel mit den festen Clathraten wird in der Weise mit dem Gegenstand in Kontakt gebracht, dass sich zwischen dem Gegenstand und den festen Clathraten eine Relativgeschwindigkeit von mehr als Null einstellt, c) die Clathrate werden durch Änderung der thermodynamischen Bedingungen auf an sich bekannte Werte in dem Dispersionsmittel gelöst, d) der feste Schmutz wird durch eine Filtration vom Dispersionsmittel abgetrennt, e) die von dem Gegenstand entfernten löslichen Verschmutzungen werden vom Dispersionsmittel abgetrennt.
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