DE3590249C2 - Polyurethan-Klebstoff - Google Patents
Polyurethan-KlebstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Polyurethan-Klebstoff,
insbesondere einen Polyurethan-Klebstoff auf
der Basis einer organischen Lösung, der eine sehr gute
Klebefähigkeit zeigt, wenn mindestens eine der Substanzen,
die verklebt werden sollen, eine Polyvinylchlorid-Folie
oder ein Film ist.
Ein Polyurethan-Klebstoff des Lösungs-Typs besitzt eine
ausgezeichnete Flexibilität und ausgezeichnete Beständigkeit
gegenüber einem Weichmacher. Er wurde daher in
der Vergangenheit als vielseitiger Klebstoff auf verschiedenen
Gebieten verwendet, um geformte Produkte,
z. B. Folien oder Filme, die aus Polyvinylchlorid hergestellt
wurden und eine große Menge an Weichmacher enthalten,
mit anderen plastischen Substanzen, Holzprodukten
oder Metallprodukten zu verkleben. Es besteht jedoch
immer noch ein Bedarf, einen verbesserten Klebstoff zu
entwickeln, der eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
und verbesserte Eigenschaften aufweist und bei dem eine
Verringerung der Adhäsion vermieden wird, welche durch
Migration des Weichmachers aus der zu verklebenden Substanz
zu ihrer Grenzfläche hervorgerufen wird. Weiterhin
besitzt der Klebstoff des Lösungsmittellösungs-Typs, der
einen Urethankautschuk enthält, eine niedrige Haftfestigkeit,
und daher ist es erforderlich, um die erforderliche
Adhäsion zu bewirken, verschiedene Stufen durchzuführen,
wie das Auftragen des Klebstoffs auf beide
Oberflächen der zu verklebenden Substanzen und nachdem
eine bestimmte Zeit zum Trocknen des Lösungsmittels vergangen
ist, müssen beide Oberflächen aufeinandergelegt
und die gestapelten Materialien gepreßt werden und eine
gewisse temporäre Verklebung mittels bestimmter Einrichtungen
muß durchgeführt werden, bis die Adhäsion durch
den Klebstoff vollständig ausgebildet ist.
Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben die Entwicklung
eines verbesserten Klebstoffs eingehend geprüft.
Die Adhäsion des Klebstoffs soll durch den Weichmacher,
der in den zu verklebenden Materialien vorhanden ist, nur
geringfügig beeinflußt werden, und es wurde gefunden,
daß man den gewünschten Polyurethan-Klebstoff mit ausgezeichneter
Beständigkeit gegenüber Weichmachern herstellen
kann, indem man einen thermoplastischen Polyester
urethan-Kautschuk in einem organischen Lösungsmittel
löst, ein zur Herstellung eines Acrylharzes geeignetes
Monomeres auf den Kautschuk aufpfropft und dazu einen
chlorierten Kautschuk zugibt, um einen Hauptbestandteil
des Klebstoffs zu erhalten; dann wird der Hauptbestandteil
des Klebstoffs mit einer Isocyanatverbindung als
Vernetzungsmittel verarbeitet.
Es wurde weiterhin gefunden, daß durch Einarbeitung
eines spezifischen Polyoxyalkyletherpolyols in den
oben erwähnten Hauptbestandteil des Klebstoffs ein
Klebstoff mit stark verbesserter Wärmealterungsbeständigkeit
und Wärmekriechbeständigkeit erhalten werden kann
und daß durch weitere Einarbeitung eines spezifischen
Kolophoniumharzes oder Kolophoniumharz-Derivats in den
Klebstoff dieser weiterhin eine verbesserte Anfangsadhäsion
gegenüber dem weichmacherenthaltenden, weichen
Polyvinylchlorid-Material zeigt und daß er, bedingt
durch die Haftfestigkeit, eine ausgezeichnete Adhäsion
aufweist, ohne daß es erforderlich ist, vorübergehende
Verklebungseinrichtungen zu verwenden, selbst wenn die
Materialien, die mit dem Klebstoff verklebt werden, weniger
gepreßt werden. Es wurde weiter
gefunden, daß es ausreicht, den Klebstoff
nur auf eines der zu verklebenden Materialien aufzu
tragen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Polyurethan-Klebstoff zur Verfügung zu stellen,
der eine ausgezeichnete Verklebung mit Wärmealterungsbeständigkeit
und Wärmebeständigkeit selbst in den Fällen
aufweist, wenn er auf miteinander zu verklebende
Materialien aufgetragen wird, von denen mindestens eines
eine Polyvinylchloridfolie oder ein Film mit einem Gehalt
einer großen Menge an Weichmacher ist. Erfindungsgemäß
soll ein Polyurethan-Klebstoff mit verbesserter
Wärmealterungsbeständigkeit und Wärmekriechbeständigkeit
zur Verfügung gestellt werden. Erfindungsgemäß soll ein
Polyurethan-Klebstoff mit verbesserter Anfangsadhäsion
gegenüber weichen Polyvinylchlorid-Materialien, welche
Weichmacher enthalten, zur Verfügung gestellt werden.
Die Erfindung betrifft einen Polyurethan-Klebstoff, enthaltend
(a) einen thermoplastischen Polyurethankautschuk (im
folgenden als "Urethankautschuk" bezeichnet), der mit
mindestens einer der Verbindungen, ausgewählt aus der
Gruppe Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure und
Methacrylsäureester, gepfropft ist (im folgenden als
"Pfropfkautschuk" bezeichnet), (b) einen chlorierten
Kautschuk und (c) eine Isocyanatverbindung als Vernetzungsmittel.
Gegebenenfalls enthält der Polyurethan-Klebstoff (d) ein
Polyoxyalkylenetherpolyol, das zwei oder mehr Etherbindungen innerhalb
des Moleküls enthält, und/oder (e) ein Kolophoniumharz
und/oder ein Kolophoniumharz-Derivat.
Der als Komponente (a) bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Urethankautschuk bedeutete ein Elastomeres,
das eine Urethanbindung innerhalb der Molekülkette enthält,
und eine lineare Verbindung mit hohem Molekulargewicht
ist, welche normalerweise erhalten wird, indem
man eine polybasische Säure (z. B. Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Phthalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Azelainsäure, Sebacinsäure, usw.) und einen zweiwertigen
Alkohol (z. B. Ethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Polyethylenglykol, Propylenglykol, usw.) einer
Kondensationsreaktion unterwirft und das entstehende,
gesättigte Polyesterharz mit endständigen Hydroxylgruppen
mit einer Diisocyanatverbindung (z. B. Tolylendiisocyanat,
Diphenylmethandiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Xylylendiisocyanat, Cyclohexylmethandiisocyanat,
usw.) umsetzt, wobei die aktive Wasserstoffgruppe
des Harzes und die Isocyanatgruppe der Isocyanatverbindung
in ungefähr äquimolarer Menge umgesetzt werden.
Die Urethankautschuke lösen sich leicht in geeigneten
organischen Lösungsmitteln, wie Estern (z. B. Ethylacetat,
Butylacetat, usw.), Ketonen (z. B. Methylethylketon, Cyclohexanon,
Aceton, usw.), aromatischen Lösungsmitteln
(z. B. Toluol, Xylol, Benzol, usw.), Chlor-Lösungsmitteln
(z. B. Trichlen, Methylenchlorid, usw.) und dergl.
Das zum Pfropfen des obigen Urethankautschuks verwendete
Monomere (im folgenden als "Pfropfmonomeres" bezeichnet)
umfaßt beispielsweise Acrylsäure, Acrylsäureester
(z. B. Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethyl
hexylacrylat, Isobutylacrylat, 2-Ethoxyethylacrylat,
Glycidylacrylat, Tetrahydrofurfurylacrylat, 2-Hydroxy
ethylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 1,4-Butandiol
diacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, Pentaerythrittri
acrylat, usw.), Methacrylsäure, Methacrylsäureester (z. B.
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Isobutylmethacrylat, tert.-Butylmethacrylat, 2-
Ethylhexylmethacrylat, Octylmethacrylat, Isodecylmethacrylat,
Laurylmethacrylat, Lauryl-tridecylmethacrylat,
Tridecylmethacrylat, Cetylstearyl-methacrylat, Stearyl
methacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Benzylmethacrylat,
2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropyl-methacrylat,
Dimethylaminoethyl-methacrylat, Diethylaminoethyl-methacrylat,
tert.-Butylaminoethyl-methacrylat, Glycidyl
methacrylat, Tetrahydrofurfuryl-methacrylat, usw.) und
dergl. Mindestens eine dieser Verbindungen wird verwendet.
Besonders bevorzugt ist eine Verbindung mit mindestens
einer funktionellen Gruppe, ausgewählt unter
Hydroxy-, Cyano-, Glycidyl- und Aminogruppen. Zusätzlich
zu diesen Monomeren kann man zusammen Acrylamid, Acrylnitril,
Acrolein, Vinylacetat, Styrol, N-Methylolacrylamid,
Vinylpyridin, Maleinsäureanhydrid, Vinylpyrrolidon,
Butadien oder dergl. verwenden.
Der als Komponente (a) bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Pfropfkautschuk kann hergestellt werden, indem
man den Urethankautschuk mit einem Pfropfmonomeren
in an sich bekannter Weise pfropft, indem man beispielsweise
den obigen Urethankautschuk in einem organischen
Lösungsmittel löst, dazu einen Radikalpolymerisationsinitiator
(Benzoylperoxid, Azo-bis-isobutyronitril,
Kumolhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Kaliumpersulfat,
Ammoniumpersulfat, usw.) und ein Pfropfmonomeres
gibt, das Gemisch eine Stunde oder länger bei 60 bis
100°C am Rückfluß erhitzt (bevorzugt 2 bis 4 Stunden)
und dadurch die Pfropfpolymerisation bewirkt. Bei dem
Pfropfen wird das Pfropfmonomere in einem Verhältnis
von 10 bis 70 Teilen (Gewichtsteilen, im folgenden gilt
das gleiche), bezogen auf 100 Teile Urethankautschuk,
verwendet, wobei bevorzugt 10 bis 30 Teile des Pfropfmonomeren
für das Pfropfen verbraucht werden. Wenn das
aufzupfropfende Monomere in einer Menge unter 10 Teilen
verwendet wird, zeigt der entstehende Klebstoff keine
ausreichende Verbesserung in der Adhäsion, und wenn andererseits
die Menge des zu pfropfenden Monomeren
30 Teile übersteigt, erhöht sich die Viskosität der
Reaktionslösung während der Reaktion, und gelegentlich
findet eine Gelbildung statt. Der obige Polymerisationsinitiator
wird normalerweise in einer Menge von 0,3
bis 1,0 Teilen, bezogen auf 100 Teile Urethankautschuk,
verwendet. Wird der Initiator in geringerer Menge eingesetzt,
erfordert die Reaktion eine zu hohe Polymerisationsgeschwindigkeit
und eine zu lange Polymerisationszeit,
und wird andererseits der Initiator in zu großer
Menge eingesetzt, zeigt das Reaktionsgemisch eine zu
hohe Viskosität, und gelegentlich findet eine Gelbildung
statt, während die Polymerisierfähigkeit verbessert wird.
Der so erhaltene Pfropfkautschuk wird in einer 5- bis
30%igen Lösung in dem oben erwähnten organischen Lösungsmittel
verwendet.
Der als Komponente (b) bei der vorliegenden Erfindung
verwendete, chlorierte Kautschuk bedeutet die Produkte,
die durch Chlorierung eines Naturkautschuks oder eines
synthetischen Kautschuks erhalten werden, und umfaßt
beispielsweise chlorierte natürliche Kautschuke,
und chlorierte synthetische Kautschuke, wie
chloriertes Polyethylen und chloriertes Polypropylen,
die durch Chlorierung von Polyethylen und Polypropylen
hergestellt werden, chloriertes Polyvinychlorid, erhalten
aus Polyvinylchlorid und chloriertem Polyethylen,
und dergl. Diese chlorierten Kautschuke lösen sich gut
in organischen Lösungsmitteln, wie aromatischen Lösungsmitteln,
Estern und Ketonen. Die chlorierten Kautschuke
werden in einer Menge von 0,5 bis 20 Teilen, bezogen auf
100 Teile der Komponente (a): Pfropfkautschuk, verwendet.
Selbst wenn der chlorierte Kautschuk in einen nicht
gepfropften Urethankautschuk eingearbeitet wird, zeigt
er keine Wirkung, wenn er jedoch in den Pfropfkautschuk,
wie er bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
eingearbeitet wird, wirkt er stark auf die Verhinderung
der unerwünschten Migration des Weichmachers in die zu
verklebenden Materialien an den Klebeoberflächen, und
dadurch wird die Wärmeadhäsion verbessert, wofür kein
erkennbarer Grund vorliegt.
Das als Komponente (c) bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Vernetzungsmittel kann irgendeine der Iso
cyanatverbindungen sein, die man normalerweise als Vernetzungsmittel
für Klebstoffe in Form einer Chloropren-Lösung
und für Urethankautschuk-Klebstoffe verwendet,
vorausgesetzt, daß sie einen hohen Dampfdruck und eine
geringe Toxizität gegenüber dem menschlichen Körper besitzen
und leicht zu handhaben sind. Beispiele hierfür
sind Triphenylmethan-triisocyanat (das in Form einer
20%igen Lösung in Methylenchlorid verwendet wird), Tri
isocyanat-phenylthiophosphat (das in Form einer 20%igen
Lösung in Methylenchlorid verwendet wird), eine Isocyanatverbindung,
die durch Zugabe von Trimethylolpropan zu
Tolylendiisocyanat erhalten wird (die in Form einer 75%igen
Lösung in Essigsäure verwendet wird), MDI spezifischer
Qualität und dergl. Diese Isocyanatverbindungen sind
wirksam im Hinblick auf die Verbesserung der Adhäsion,
da die Isocyanat
gruppe der Verbindung mit dem aktiven Wasserstoff in
der Hydroxygruppe reagiert, die in der Molekülkette
der Komponente (a): Pfropfkautschuk enthalten ist. Die
Isocyanatverbindungen werden in einer Menge von 3 bis
50 Teilen (als Feststoff), bezogen auf 100 Teile der
Komponente (a): Pfropfkautschuk, verwendet.
Das als Komponente (d) bei der vorliegendne Erfindung
verwendete Polyoxyalkylenetherpolyol mit einem Gehalt
von zwei oder mehr Etherbindungen im Molekül umfaßt
ein Random- oder Block-Copolymer: Polyoxyethylen-
Propylenpolyol, das hergestellt wird, indem man Propylenoxid
und Ethylenoxid der Ringöffnungspolymerisation in
Anwesenheit einer oder mehrerer Verbindungen mit aktivem
Wasserstoff und niedrigem Molekulargewicht, die zwei
oder mehr aktive Wasserstoffe enthalten (z. B. Diole,
wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, 1,6-
Hexandiol, usw.; Triole, wie Glycerin, Trimethylolpropan,
1,2,6-Hexantriol, usw.; und Amine, wie Ammoniak, Methylamin,
Ethylamin, Propylamin, Butylamin, usw.), unterwirft,
ein Polyoxytetramethylenglykol, das durch Ringöffnungspolymerisation
von Tetrahydrofuran hergestellt
wird. Die bevorzugten Verbindungen haben ein Molekulargewicht
von 5000 bis 10 000 und 2 bis 3 Hydroxygruppen
in einem Molekül. Das Polyoxyalkylenetherpolyol wird normalerweise
in einer Menge von 5 bis 20 Teilen, vorzugsweise
8 bis 15 Teilen, bezogen auf 100 Teile Komponente
(a), verwendet. Der Klebstoff, der diese Komponente
(d) eingearbeitet enthält, ist gut mit den Weichmachern
etc. verträglich, welche in der weichen Polyvinylchloridfolie
enthalten sind, und zeigt verbesserte Adhäsion.
Das als Komponente (e) bei der vorliegenden Erfindung
verwendete Kolophoniumharz oder Kolophoniumharz-Derivat
umfaßt beispielsweise den Pentaerythritester oder
Glycerinester von Kolophoniumharz; hydriertes Kolophoniumharz;
den Methylester, Triethylenglykolester, Penta
erythritester oder Kolophoniumester von hydriertem
Kolophoniumharz; polymerisiertes Kolophoniumharz; den
Glycerinester von polymerisiertem Kolophoniumharz; und
dergl. Insbesondere bevorzugt ist hydriertes Kolophoniumharz
und Derivate von hydriertem Kolophoniumharz. Diese
werden gewöhnlich in einer Menge von 3 bis 20 Teilen,
bevorzugt 5 bis 10 Teilen, bezogen auf 100 Teile Komponente
(a), verwendet.
Der erfindungsgemäße Polyurethan-Klebstoff wird normalerweise
praktisch in Form einer Zwei-Komponenten-Lösung
in einem organischen Lösungsmittel verwendet, wobei die
eine Komponente den Hauptklebstoffbestandteil, der die
obigen Komponenten (a) und (b) und gegebenenfalls die
Komponente (d) oder (e) umfaßt, und die zweite Komponente
ein Vernetzungsmittel, welches die Komponente (c) umfaßt,
aufweist. Er ist nicht nur für die Verklebung eines
Formkörpers aus einer Polyvinylchloridfolie oder einem
Film, die bzw. der eine große Menge an Weichmacher enthält,
als eines der Materialien nützlich, die mit einem
plastischen Material bzw. Kunststoffmaterial, einem Holzprodukt
oder einem Metallprodukt verklebt werden soll,
sondern auch als Klebstoff für Laminierverfahren von
plastischen bzw. Kunststoff-Filmen, einem der Hauptan
wendungsgebiete bekannter Polyurethan-Klebstoffe. Bei
Einarbeitung der Komponente (e) zeigt der erfindungsgemäße
Klebstoff die gewünschte Adhäsion, indem man ihn
einfach auf die Oberfläche eines der zu verklebenden Materialien
aufbringt (einfaches Aufstreichen), nach Ablauf
einer bestimmten Zeit die zu verklebende Seite auf
das andere zu verklebende Material auflegt und die aufeinander
gestapelten Materialien leicht drückt, wodurch
eine Verklebung stattfindet, ohne daß eine vorübergehende
Verklebung durch andere Einrichtungen erfolgen muß, bedingt
durch die Klebeeigenschaften der Komponente (e).
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern
die Erfindung.
Ein Urethankautschuk, ein Pfropfmonomeres (MMA:
Methylmethacrylat, EA: Ethylacrylat, 2-HEMA: 2-Hydroxy
ethylmethacrylat, GA: Glycidylacrylat, AN: Acrylnitril),
ein organisches Lösungsmittel (MEK: Methylethylketon)
und ein Polymerisationsinitiator (BPO: Benzoylperoxid)
werden zunächst in einen Glasbehälter in den in Tabelle 1
angegebenen, genauen Mengen eingefüllt und das Gemisch
wird dann 3 h bei 80°C unter Rückfluß umgesetzt. In der
entstehenden Lösung wird ein chlorierter Kautschuk gelöst,
wobei man einen Hauptklebstoffbestandteil erhält.
In 100 Teile des Hauptklebstoffbestandteils werden
20 Teile eines Vernetzungsmittels unter
Bildung eines Polyurethan-Klebstoffs eingearbeitet.
Auf gleiche Weise wie in den Beispielen 1 bis 5 wird
ein Polyurethan-Klebstoff hergestellt, wobei jedoch kein
Pfropfmonomeres eingesetzt wird und somit ein Urethankautschuk
verwendet wird, der nicht gepfropft ist.
Gemäß Beispiel 1 wird ein Polyurethan-Klebstoff hergestellt,
jedoch ohne Verwendung eines chlorierten
Kautschuks.
Die jeweiligen Klebstoffe der Beispiele 1 bis 5 und der
Vergleichsbeispiele 1 und 2 werden
in einer Menge von etwa 100 g/m² auf ein Lederprodukt
aus Polyvinylchloridfolie und auf eine
ABS-Harzplatte aufgetragen, die hergestellt wird, indem
man ein ABS-Harz in Form eines Streifens zu einer
Größe von 20 mm Breite×100 mm Länge zerschneidet. Beide
werden getrocknet und dann aufeinandergelegt, wobei
man eine Testprobe zur Prüfung der Adhäsion erhält. Die
Testprobe wird einen Tag lang gealtert und gehärtet und
dannn werden die 180°-Abschälfestigkeit und auch die Abschäl
festigkeit in der Erwärmungsatmosphäre bei 110°C mit
einem Autographen gemessen. Weiterhin wird bei einer solchen
Erwärmungsatmosphäre eine Belastung von 10 g auf
ein Ende der Folie aufgebracht und die Probe dann dem
Kriechtest während 24 Stunden unterworfen, wobei die abgeschälte
Länge gemessen wird. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 angegeben.
Aus Tabelle 1 ist klar ersichtlich, daß beim Kriechtest
unter Erhitzen der Weichmacher aus dem Polyvinylchlorid-
Produkt als der zu verklebenden Substanz die Adhäsion
stark erniedrigen würde, daß aber die Klebstoffe gemäß
den erfindungsgemäßen Beispielen eine wesentliche Verbesserung
im Vergleich mit den Klebstoffen der Ver
gleichsbeispiele ergeben.
Ein nicht-gepfropfter Urethankautschuk I und ein nicht-
gepropfter Urethankautschuk II, ein Pfropfmonomeres
(MMA: Methylmethacrylat, EA: Ethylacrylat, BMA:
Butylmethacrylat, 2-HEMA: 2-Hydroxyethylmethacrylat,
AN: Acrylnitril), ein organisches Lösungsmittel (MEK:
Methylethylketon) und ein Polymerisationsinitiator
(BPO: Benzoylperoxid) werden zunächst in genauen Mengen
in einen Glasreaktor gegeben und das Gemisch wird 3 h
unter Rückfluß bei 80°C umgesetzt. In der entstehenden
Pfropfkautschuklösung werden ein chlorierter Kautschuk
und ein Polyoxyalkylenetherpolyol (hergestellt von
Mitsui Nisso Urethane) unter Bildung eines Hauptkleb
stoffbestandteils gelöst (die Mengen der jeweiligen Komponenten
sind in Tabelle 2 angegeben). Auf 100 Teile
des Hauptklebstoffbestandteils werden 20 Teile Vernetzungsmittel
(Desmodur R) zur Herstellung eines Poly
urethan-Klebstoffs eingearbeitet.
Auf gleiche Weise wie in den Beispielen 6 bis 9 wird
ein Polyurethan-Klebstoff hergestellt, wobei man jedoch
nur einen ungepfropften Urethankautschuk und ein Lösungsmittel
verwendet.
Auf gleiche Weise wie in Test 1, jedoch unter Verwendung
der Klebstoffe der Beispiele 6 bis 9 oder des Vergleichsbeispiels 3
werden die 180°-Abschälfestigkeit,
die Abschälfestigkeit nach der Wärmealterung und auch die
Kriechbeständigkeit unter Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Ein nicht-gepfropfter Urethankautschuk,
ein Pfropfmonomeres (MMA: Methylmethacrylat, EA: Ethyl
acrylat, 2-HEMA: 2-Hydroxyethylmethacrylat, AN: Acrylnitril),
ein organisches Lösungsmittel (MEK) und ein
Polymerisationsinitiator (BPO: Benzoylperoxid) werden
zunächst in einer genauen Menge in einen Glasreaktor gegeben.
Das Gemisch wird 3 h unter Rückfluß bei 80°C umgesetzt
und in der entstehenden Lösung des Pfropfkautschuks
werden ein chlorierter Kautschuk und ein Kolo
phoniumharz unter
Bildung eines Hauptklebstoffbestandteils gelöst
(die jeweiligen Mengen der Komponenten sind in Tabelle 4
angegeben). Zur Herstellung eines Polyurethan-Klebstoffs
werden 20 Teile eines Vernetzungsmittels
auf 100 Teile Hauptklebstoffbestandteil eingearbeitet.
Man arbeitet gemäß Test 1, verwendet jedoch die Klebstoffe
der Beispiele 10 bis 12 oder des Vergleichsbeispiels 3.
Die 180°-Abschälfestigkeit, die Abschälfestigkeit
nach der Wärmealterung sowie die Kriechbeständigkeit
unter Erhitzen werden gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 aufgeführt.
Claims (5)
1. Polyurethan-Klebstoff, enthaltend
(a) einen thermoplastischen Polyester-urethan-Kautschuk, der mit mindestens einer Verbindung aus der Gruppe Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure und Methacrylsäureester gepfropft ist,
(b) einen chlorierten Kautschuk und
(c) eine Isocyanatverbindung als Vernetzungsmittel.
(a) einen thermoplastischen Polyester-urethan-Kautschuk, der mit mindestens einer Verbindung aus der Gruppe Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure und Methacrylsäureester gepfropft ist,
(b) einen chlorierten Kautschuk und
(c) eine Isocyanatverbindung als Vernetzungsmittel.
2. Polyurethan-Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Acrylsäureester
oder Methacrylsäureester mindestens eine funktionelle
Gruppe, ausgewählt unter Hydroxygruppe, Cyanogruppe,
Glycidylgruppe und Aminogruppe, enthält.
3. Polyurethan-Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er ein Klebstoff
des organischen Lösungsmittel-Lösungstyps ist.
4. Polyurethan-Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusätzlich (d)
ein Polyoxyalkylenetherpolyol mit 2 oder mehr Ethergruppen
im Molekül enthält.
5. Polyurethan-Klebstoff nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich
(e) ein Kolophoniumharz oder ein Kolophoniumharz-Derivat
enthält.
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