DE35627C - Apparate zur mechanischen Schaustellung grofser Waarenmengen - Google Patents
Apparate zur mechanischen Schaustellung grofser WaarenmengenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAJ
KLASSE S4: Papiererzeugnisse.
Die zur Schaustellung von Waaren bisher bekannt gewordenen Apparate, welche darauf
ausgehen, den Waaren eine Fortbewegung vor oder in dem Schaufenster zu ertheilen, um
dieselben von allen Seiten und in gröfseren Mengen zu zeigen, sind insofern nicht zweckdienlich,
weil durch dieselben immer nur eine ziemlich beschränkte Anzahl der auszustellenden
Gegenstände zur Anschauung gelangen kann, oder aber, wenn dies nicht der Fall, doch nur
Waaren von verhältnifsmäfsig geringer räumlicher Ausdehnung und geringer Schwere vorgeführt
werden können.
Ein zweiter Fehler der bekannten Apparate liegt darin, dafs die den betreffenden Gegenständen
ertheilte Bewegung eine fortlaufende, meist auch noch eine zu schnelle ist, so dafs
die eigentliche Prüfung und genauere Besichtigung der auszustellenden Waaren mehr oder
weniger unmöglich gemacht wird.
Beiden Uebelständen abzuhelfen ist der Zweck vorliegender Erfindung, durch welche in erster
Linie die Auslegung bedeutender Waarenmengen, und zwar selbst schwerer Waaren, welche grofser räumlicher Ausdehnung an sich
bedürfen, ermöglicht werden soll, und durch welche zweitens den betreffenden Gegenständen
eine solche Bewegung ertheilt wird, dafs sie, je nach ihrer Eigenart, kürzere oder längere
Zeit unbeweglich oder scheinbar unbeweglich in dem Schaufenster verharren, ehe sie anderen
Gegenständen gleicher Gattung Platz machen.
Die für solche Einrichtungen nöthige Kraft zur Bewegung der Waaren wird von einer
Kraftquelle irgend welcher Art hergeleitet und wird in den meisten Fällen, namentlich wenn
die auszustellenden Gegenstände leicht sind, sehr gering gewählt und daher billig beschafft
werden können.
Die Bewegung der Waaren selbst wird in der Weise zu geschehen haben, dafs die verschiedenen
Gegenstände vorzugsweise in lothrechter Richtung zum Schaufenster gegen dasselbe
vorrücken, um sodann nach irgend einer Richtung abgelenkt zu werden, wodurch ein
Vorüberziehen der einzelnen Ausstellungsobjecte vor dem Auge des Beschauers bewirkt
wird.
Wesentlich wird die Art der Bewegung auch von der Art der auszustellenden Gegenstände
abhängig sein; für Tapeten müssen beispielsweise andere Einrichtungen getroffen werden
als für Juwelierarbeiten oder für Porcellanwaaren.
Zweifellos wird durch solche Einrichtungen nicht nur an Gröfse, sondern namentlich an
Zahl der Schaufenster gespart werden können; ein einziges Schaufenster leistet dann dasselbe,
wie z. B. 10 oder 20 derselben von gleicher Gröfse. Die dadurch erreichten Vortheile liegen
auf der Hand; nur Ersparung an Platzmiethe, Beleuchtung, Beaufsichtigung u. dergl. seien hier
kurz erwähnt.
Hierzu kommt noch die Ersparnifs an Bedienungs- und Verkaufspersonal. Der Käufer
hat nicht erst nöthig, sich von dem Verkäufer eine gröfse Menge Waaren vorlegen zu lassen,-bis
er das ihm Zusagende herausgefunden hat; schon ehe er den Laden betritt, hat er bereits
an den vorüberziehenden Waaren eine Auswahl getroffen. Hierdurch ergiebt sich selbstredend,
dafs auch Käufer und Verkäufer viel
Zeit ersparen; das ermüdende Vorlegen vieler Proben und Muster von Seiten des Verkäufers
fällt zum grofsen Theil ganz fort. Es empfiehlt sich daher auch, diejenigen Waaren, welche
vorüberwandelnd an dem Schaufenster zur Besichtigung des Publikums bestimmt sind, mit
geeigneten Bezeichnungen (z. B. Nummern) zu versehen, um dem Käufer die Angabe des von
ihm gewünschten Gegenstandes zu erleichtern und das gegenseitige sofortige Verständnifs
zwischen Käufer und Verkäufer zu fördern.
Der Beschaffenheit der Waare gemäfs sind etwa folgende Abtheilungen unter den Ausstellungsapparaten
und Maschinen zur Bewegung zu machen:
1. Apparate und Maschinen für leichte, dünne,
aber grofsen Flächenraum einnehmende Erzeugnisse, z. B. Papiere, Buntpapiere, Pappen,
Tapeten, Bilder, flach hängende Gewebe, Stoffe u. dergl.;
2. Apparate und Maschinen für leichte, aber viel Raum einnehmende Gegenstände, z. B.
Gewebe und Stoffe im Faltenwurf, Bekleidungsgegenstände, die auf Körperformen angebracht
sind, also Modewaaren im allgemeinen; ferner künstliche und natürliche Blumen u. dergl. m.;
3. Apparate und Maschinen für schwere, wenig dicke, aber gröfseren Flächenraum beanspruchende
Gegenstände, z. B. gröfsere Gemälde im Rahmen, gebundene Bücher, getäfeltes Holz und Holzwaaren, hierher gehörige Eisenwaaren,
Terracotten und Aehnliches;
4. Apparate und Maschinen für schwere und dicke, auch in der Tiefenrichtung Raum erfordernde
Gegenstände, z. B. Zusammenstellungen von Feld- und Gartenerzeugnissen, Lebensmitteln,
Blumen und Früchten in Körben, aufgestapelte Mode- und Weifswaaren, Luxusgegenstände
aus dem Gebiete der Kunstindustrie, wie Bronzen, Statuetten, Gläser, Porcellane und
Aehnliches.
Alle diese Gegenstände werden in passend geformten Gestellen oder Rahmen.befestigt oder,
'angeordnet, welche an dem Umlauf der Ausstellungsmaschine theilnehmen.
Je nach der Verschiedenheit einiger bereits weiter oben aufgeführten Gegenstände wird
selbstredend auch die Construction und Aufstellung der Apparate und Maschinen, welche
die Gegenstände zur Anschauung bringen sollen, verschiedenartig sich zu richten haben, daneben
mufs Rücksicht genommen werden auf die Bauart und Gröfse des Ausstellungslocales, der
Schaufenster, der Beleuchtung, sowie auf etwaige besondere Wünsche der Aussteller; es
findet sich dann, dafs ganz bestimmte Constructionen im Voraus nicht festzustellen sind,
sondern dafs je nach den vorhandenen Umständen die Anlagen entsprechend ausgeführt
werden müssen.
Auf beiliegenden Zeichnungen sind zwei verschiedene Ausführungsformen von Ausstellungsapparaten dargestellt, und zwar die eine für
leichte, dünne, aber grofsen Flächenraum einnehmende Waaren, z. B. Tapeten; die andere
für schwere Waaren von mehr räumlicher Ausdehnung, z. B. Luxusgegenständen der Kunstindustrie auf Gestellen. Blatt I, Fig. 1,
zeigt im Querschnitt einen Apparat der ersten Art für ein Schaufenster im Schnitt von der
Seite, Fig. 2 im Schnitt quer hinter dem Schaufenster; Fig. 3 und 4 sind Einzelheiten dazu.
Blatt II, Fig. 5, zeigt denselben Apparat für ein Doppelschaufenster in zwei über einander
liegenden Stockwerken.
Wie aus diesen Figuren zu ersehen, werden die Waaren, welche hier beispielsweise Tapeten
oder Teppiche sein mögen, auf Seilbahnen in der unteren Hälfte des Apparates von hinten
nach vorn gegen das Schaufenster in horizontaler Richtung geführt. Jede Tapete, die
als erste vor das Schaufenster gelangt ist, wird alsdann nach aufwärts transportirt und gelangt
hierdurch zu der oberen zweiten, ebenfalls doppelseitigen Seilbahn, durch welche sie nach
rückwärts horizontal befördert wird, bis schliefslich wieder eine Senkung der Tapete von dem
oberen nach dem unteren Seiltrieb erfolgt und der Kreislauf in derselben Weise nun fortgesetzt
wird.
Die Tapeten T1 T2 .. . hängen in gewissen
kleinen Zwischenräumen von einander mittelst der Querstangen s auf Seilen So Su; sie werden
von diesen getragen und in horizontaler Richtung forttransportirt. Jeder Seiltrieb So
oder Su ist für sich ein abgeschlossenes Ganze und der eine hängt mit dem anderen nur indirect
durch den Antrieb zusammen.
Die Seile So oder Su, von denen.natürlich,
wie bereits angedeutet, auf jeder Seite der Querstangen s je eines vorhanden sein mufs,
kufen zunächst über je eine vordere Seilrolle und eine hintere von demselben Durchmesser.
Etwa in der Mitte des unteren Theiles jeden Seiltrums, wie die Fig. 1 und 2 darstellen, befinden
sich Seilspannrollen, welche mittelst Schraubenspindeln und Handräder sich nachspannen
lassen, falls das Seil zeitweilig straffer angezogen werden mufs. Leitrollen
führen das Seil zu und von den Spannrollen. Um gröfsere Durchbiegungen des oberen,
tragenden Seiltrums zu verhüten, sind Tragrollen in zweckentsprechenden Zwischenräumen
von einander angeordnet.. Der Antrieb dieser beiden Seilsysteme So Su erfolgt von der
Hauptwelle W aus, welche ihrerseits von der Transmission des Motors aus (in der Zeichnung
nicht besonders dargestellt) in Umdrehung versetzt wird. Auf dieser Hauptwelle W
sitzt eine kleine Riemscheibe und von dieser führt ein halbgeschränkter Riemen zu einer
tieferen Scheibe, durch deren Welle mittelst eines Schneckengetriebes die Seilrollen bewegt
werden.
Durch diese Riementransmission wird also dem oberen Seilsystem So eine im Verhältnifs
zu der Hauptwelle W sehr langsame Umdrehung ertheilt, so dafs die Bewegung und
Verschiebung der Tapeten T1 T2 . . . mit der
nöthigen Langsamkeit vor sich gehen kann, um die genaue Besichtigung am Schaufenster zu
gestatten. Das obere Seilsystem So ist mit dem unteren Su durch einen gekreuzten Riemen
am Ende des Apparates verbunden.
Das Herablassen der Tapeten von dem oberen Seiltrieb auf den unteren, welches zunächst beschrieben
werden soll, geschieht nun in folgender Weise: '
Nahe den hinteren Seilrollen ist ein senkrechter Riementrieb angeordnet, welcher aus
dem Riemen r und den beiden Riemscheiben P besteht. Dieser Riementrieb wird von der
Hauptwelle W aus durch Riemen und Scheiben, sowie die Zahnradübersetzung QqQq bewegt.
Dicht an dem oberen Seil trum So ist ein Anschlag b, Fig. 3, angeordnet, gegen welchen
jede der die Tapeten tragenden Querstangen s eine nach der anderen anstöfst.
■ In dem Augenblick, wo solch eine Stange s an dem Anschlag b angelangt ist, unterfängt auch ein auf dem Riemen r befestigter Haken C von der aus Fig. 3 „ersichtlichen ungleichschenkligen Form die Stange s und hebt dieselbe mit der daran hängenden Tapete über die Scheibe hinweg, wodurch die Stange auf den anderen, kürzeren Hakenschenkel gelangt, wie aus Fig. 3 zu erkennen ist. Der Riemen r nimmt die Tapete mit abwärts und läfst dieselbe zwischen zwei an einem Schlitz gabelartig zusammengestellten Fangleisten m, Fig. i, fallen, von wo sie auf den unteren Seiltrieb Sm gelangt und hier nach vorn zum Schaufenster hin transportirt wird.
! Am Schaufenster angekommen, erfolgt die Aufwärtsbewegung der Tapete in ähnlicher Weise, wie die soeben beschriebene Abwärtsbewegung. Der Anschlag a hält den vordersten Stab s so lange auf, bis ein Fanghaken B auf dem senkrechten Riemen H den Stab s erfafst und mit hochnimmt.
■ In dem Augenblick, wo solch eine Stange s an dem Anschlag b angelangt ist, unterfängt auch ein auf dem Riemen r befestigter Haken C von der aus Fig. 3 „ersichtlichen ungleichschenkligen Form die Stange s und hebt dieselbe mit der daran hängenden Tapete über die Scheibe hinweg, wodurch die Stange auf den anderen, kürzeren Hakenschenkel gelangt, wie aus Fig. 3 zu erkennen ist. Der Riemen r nimmt die Tapete mit abwärts und läfst dieselbe zwischen zwei an einem Schlitz gabelartig zusammengestellten Fangleisten m, Fig. i, fallen, von wo sie auf den unteren Seiltrieb Sm gelangt und hier nach vorn zum Schaufenster hin transportirt wird.
! Am Schaufenster angekommen, erfolgt die Aufwärtsbewegung der Tapete in ähnlicher Weise, wie die soeben beschriebene Abwärtsbewegung. Der Anschlag a hält den vordersten Stab s so lange auf, bis ein Fanghaken B auf dem senkrechten Riemen H den Stab s erfafst und mit hochnimmt.
Die Tapete wird ebenfalls über" die obere
Riemscheibe R hinweggehoben und an der schrägen Führung / zu dem oberen Trum des
Seiltriebes So geleitet, welcher den Stab nach hinten führt. Von hier aus beginnt der Kreislauf
in genau derselben Weise, wie beschrieben. Wie ersichtlich, ist die senkrechte Beförderungsweise
der Tapeten auf der zuerst beschriebenen hinteren Seite in kinematischem Sinne etwas
verschieden von derjenigen der vorderen; constructiv sind aber beide sehr einfach, so dafs
Unwesentliches, wie z.B. die Kreuzung des Hakens B mit der unteren Seilbahn Su hier
nicht besonders verzeichnet ist. Je nach den zu berücksichtigenden Umständen in Betreff
des Raumes, der Anlage, der Transmission u. s. "w. sind Abänderungen der hier beschriebenen
Einzelheiten erforderlich.
Die Zeichnungen sollen nur ein Beispiel eines Ausstellungsapparates für leichte Waare, wie
Tapeten u. dergl., geben und nicht ausschliefslich als einzig mögliche Ausführungsform gelten.
Eine ähnliche Einrichtung, wie bereits beschrieben, ist für ein Doppelschaufenster, von
denen je eines in über einander liegenden Stockwerken liegt, auf Blatt II, Fig. 5, dargestellt.
Die Einrichtung unterscheidet sich nicht wesentlich von der vorigen, so dafs nur
auf die Zeichnung verwiesen zu werden braucht.
Hervorgehoben soll indessen hier werden, dafs gerade die Prachtentfaltung von Tapeten,
Teppichen .u. s. w. mit der Möglichkeit ihrer Vorführung auf grofser Fläche steigt; solches
wird am günstigsten ermöglicht durch zwei über einander liegende Stockwerke und deren
Schaufenster, wie auf Blatt II, Fig. 5, skizzirt.
Einen Apparat für räumlich ausgedehnte und schwerere Ausstellungsgegenstände zeigt Blatt III,
Fig. ι ο und 1 1, mit den Einzelheiten in Fig. 6
bis 9 auf Blatt II.
Der Grundgedanke der Construction ist hier derselbe, wie bei den bereits in Fig. 1, 2 und 5
beschriebenen Anordnungen, nur sind alle Theile und Glieder des Mechanismus entsprechend
dem Gewicht der auszustellenden Gegenstände stärker ausgeführt.
Die hier neue und eigenartige zwangsläufige Zusammenwirkung von zuführenden und abführenden
Waarenbahnen mittelst weiter unten näher zu beschreibender Schleppglieder J läfst
sich auch bei vorbeschriebenen Ausstellungsmaschinen für Tapeten, Teppiche, Gardinen
u. s. w. günstig zur Anwendung bringen, wo eventuelle Zartheit der auszustellenden Stoffe
jede Vermeidung von- Stöfsen, auch geringster Natur, nothwendig erheischen sollte.
An Stelle der Trag- und Transportseile So Sm in Fig. ι und 2 treten hier eiserne Gliederketten
zum Fortbewegen der je nach Bedürfnifs zu construirenden Kästen und Gestelle V, welche
die Ausstellungswaaren aufnehmen. Die Ketten dienen hier aber nicht zum Tragen, sondern
nur zum Ziehen. Demgemäfs wird das Gewicht der Rollgestelle mit ihrem Inhalt von
Trägern aufgenommen, welche als Geleise dienen und zweckmäfsig auf Consolen an den
Säulen des Locals ruhen.
Auf diesen Trägern liegt zunächst eine Laufbahn, meist ein Flacheisen, von passenden Abmessungen,
und auf dieser Laufbahn rollen- die Röllchen der Gestelle, welche an der Achse T
aufgehängt sind. Die Verbindung zwischen Horizontalketten und Gestellachse T vermitteln
Arme g, die mit der Gestellachse steif verbunden sind und deren unteres gegabeltes
Ende \ ^ zwischen flach liegende, besonders geformte Glieder der Ketten fafst. Damit das
Mitnehmen der Gabel sicher erfolgt, haben, wie aus Fig. 6 zu ersehen, einzelne Glieder der
Kette seitliche Lappen c, gegen welche sich die Gabelenden ^ ^'des Armes g, Fig. 7, anlegen.
Auf diese Weise wird die Fortbewegung der Gestelle zwangsläufig erreicht, ohne dafs
letztere mit den Tragrollen der Ketten in irgend welche Berührung kämen. Die Stelle der senkrechten
Riementriebe mit Fanghaken C bezw. B in Fig. ι und 2 nehmen hier zwei Paar verticale
Triebe mit einseitig verstärkten Galleschen Ketten ein; diese enthalten an Stelle
der Fanghaken eigenthümlich geformte Fangtaschen J, Fig. 8 und 9, welche die hakenförmig
ausgeführten Enden der Achsen T aufnehmen.
Wenn daher auf der unteren Bahn ein Gestell bis nahe zum Schaufenster gekommen
ist, Fig. 10, so läuft es, von den Ketten mit einem kleinen Anstofs versehen, die geneigte
Laufbahn f herab, bis es in die punktirte Lage kommt. In dieser verharrt es so lange, bis
Fangtaschen J des doppelseitigen verticalen Kettentriebes in die Achsenenden von T einfassen
und das ganze Gestell hochnehmen. Wie in der Anordnung Fig. 1 und 2 wird
auch hier das Gestell über das obere Kettenrad des vorderen senkrechten Kettentriebes gehoben
und sanft auf die obere Laufbahn abgesetzt.
In ähnlicher Weise wird der Gestellwagen, in der rechten oberen Ecke, Fig. 10, angekommen,
wieder über das obere Rad des hinteren verticalen Kettentriebes gehoben, nach abwärts befördert und auf die untere Laufbahn
abgesetzt.
Die Art des Antriebes beider Kettentriebe von der Hauptwelle aus ist nicht wesentlich
verschieden von der in den Fig. 1 und 2 dargestellten; im übrigen sind diese Einzelheiten
der Construction den Umständen jedes einzelnen Ausführungsfalles anzupassen, so dafs mit
der Zeichnung nichts weiter als das Beispiel irgend einer Ausführung gegeben werden kann.
In der erläuterten Weise circuliren die Wagen ununterbrochen mit kurzen Stillständen vor
dem Schaufenster, und man kann durch Verlängerung der Laufbahn eine beliebig grofse
Menge von Gestellen anordnen, in welchen sehr viele Waaren geschmackvoll untergebracht
werden können.
Das vorbesprochene Verfahren, gröfsere Mengen Waaren zur Auslage zu bringen, läfst sich
ganz besonders vortheilhaft verwerthen, falls in Industrie- und handelsreichen Gegenden
einer Stadt mehrere oder viele Geschäftsbesitzer sich vereinigen, um eine gemeinschaftliche Anlage
herzustellen.
In solchem Falle vermag eine einzige Motorencentralstelle sämmtliche Apparate in Bewegung
zu setzen, und es ist daher zur Bedienung und Wartung der ersteren auch nur einmal Personal
erforderlich; die Kosten dafür vertheilen sich daher günstig auf sämmtliche Theilnehmer.
Von dieser Centralstelle aus führen nach den angeschlossenen Räumen Krafttransmissionen
irgend welcher Art, z. B. mechanischer, pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer Art;
jeder Theilnehmer empfängt die für ihn nöthige Kraft zur Bewegung seiner Apparate.
Entschieden am vorteilhaftesten ist das vorliegende Verfahren da, wo ein ganzes Häuserviertel mit Kaufläden und Geschäftslocalen neu
bebaut werden soll. Alsdann wird man zweckmäfsig zwei zu einander parallel laufende
Häuserreihen errichten, die ein gemeinsames Glasdach vereinigt; auf diese Weise wird eine
gegen Wind und Wetter geschützte grofse Kaufhalle gebildet, in welcher das grofse Publikum
sich mit Vorliebe aufhält.
Ist eine solche Kaufhalle im Verhältnifs zu ihrer Breite nur kurz, so wird die Betriebsmaschine zweckmäfsig an einem Ende des Gebäudes
angeordnet werden, ist dagegen die Halle lang, so empfiehlt es sich, den Motor möglichst in die Mitte zu setzen, um die zu
übertragende Kraft überall mit mehr Leichtigkeit abgeben zu können und an Transmissionseinrichtungen zu sparen.
Die Anlage der Kaufhalle kann auch noch insofern nutzbar gemacht werden, als sogar die
beiden äufseren Häuserfronten, die an der Strafse liegen, mit Kaufläden versehen oder zu
Ausstellungsräumlichkeiten mit mechanischem Verfahren umgewandelt werden können. Auch
hier ist die Kraftabgabe der Betriebscentralstelle zu gleichem Zweck verwendbar und die Anlage
auf das vortheilhafteste auszunutzen. Anderenfalls können die Waarenausstellungsmaschinen
in ihrer Länge genau der Gebäudetiefe entsprechend aufgestellt werden; somit werden die
Waaren durch ein und denselben Apparat gleichzeitig in mehreren Schaufenstern zur Ansicht
gebracht, nämlich sowohl in denjenigen unter der Glashalle, als auch in jenen an der
äufseren Strafsenfront der Gebäudeanlage.
In der Zeichnung ist als Beispiel für die Anlage einer solchen Kaufhalle ein Querschnitt
derselben in Fig. 12 und ein Grundrifs in Fig. 13, Blatt IV, in zwei verschiedenen Höhenlagen
dargestellt.
In den Kellerräumen sind die Quertransmissionen mit den Seiltrieben von dem Motor
aus untergebracht; mittelst konischer Räder wird die Bewegung auf die unter den Verkaufsläden
I bis XII liegenden Zwischenwellen übertragen, und von hier aus gehen Riemen
Claims (1)
- zu den Hauptantriebswellen W der Fig. ι, 2, 5, 10 u. s. w.Nur ganz schematisch ist hier ein Seiltrieb Soin jedem der zu beiden Seiten des Mittelganges befindlichen Läden angedeutet; man erkennt, dafs nicht blos vor den inneren Schaufenstern unter der Glasgalerie, sondern auch vor den Fenstern der Strafse eine Besichtigung der Waaren ermöglicht ist.Solche Kaufhallen und gröfseren Kaufräumlichkeiten können indessen auch nach anderen Grundplänen und Constructionsrichtungen hin entworfen werden, immer aber ist es möglich, eine allen Ausstellungsräumen gemeinsame Betriebskraft zur Bewegung der dem Publikum vorzuführenden Massenwaarenausstellungen anzuordnen.Patent-Ansρrüche:i. Apparate zur mechanischen Schaustellung grofser Waarenmengen, dadurch gekennzeichnet, dafs mittelst circulirender Trans-, portsysteme, deren Bewegungsrichtungen für die Waaren irgend welche Polygone oder auch allgemeineren Sinnes unregelmäfsig begrenzte Profilflächen umschreiben, die genannten Waarenmengen derart bewegt werden, dafs , sie während ihres jedesmaligen Umlaufes verschiedenerlei Geschwindigkeiten annehmen, die mit Zuständen der Ruhe periodisch wechseln, welch letztere vorzugsweise zur Schaustellung dienen.Bei den durch Anspruch 1. gekennzeichneten Apparaten im specielleren Sinne auch die Anordnung von zwei Paar horizontalen, über einander befindlichen Seil-, Gurt-, Riemen- oder Kettentrieben zur Horizontalförderung der die Waaren aufnehmenden Organe, in Verbindung mit zwei Paar verticalen Gurt-, Riemen- oder Kettentrieben, welche jene Organe nach vorhergehenden periodischen, kurzen Stillständen vertical auf- bezw. abwärts befördern.
Bei den unter Anspruch 2. bezeichneten Apparaten die Fanghaken B bezw. C oder J, die Fangleisten m, Führungsschienen C, Eingriffsgabeln S1 S2, Kettenglieder c c.
Bei den vorstehend genannten Apparaten die Anordnung von Rollgestellen, welche auf festen, tragfähigen Geleisen laufen und durch Ketten zwangsläufig bewegt werden, für die Schaustellung von schweren Waaren einerseits, sowie die directe Auflagerung der die Waaren tragenden Traversen auf Seil-, Riemen- oder Gurtbahnen für die Schaustellung von leichteren Waaren andererseits.Die Anordnung der beschriebenen Apparate in Kaufhallen u. dergl. derartig, dafs die Vorder- und Hinterseite der Apparate gleichzeitig zur Schaustellung benutzt werden kann.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35627C true DE35627C (de) |
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ID=311477
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DENDAT35627D Expired - Lifetime DE35627C (de) | Apparate zur mechanischen Schaustellung grofser Waarenmengen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE35627C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5771599A (en) * | 1996-05-31 | 1998-06-30 | Toshiba Kikai Kabushiki Kaisha | Method of and instrument for measuring roll diameter in roll grinder |
-
0
- DE DENDAT35627D patent/DE35627C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5771599A (en) * | 1996-05-31 | 1998-06-30 | Toshiba Kikai Kabushiki Kaisha | Method of and instrument for measuring roll diameter in roll grinder |
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