Vorrichtung zur Regelung des kontinuierlichen Chemikalienzulaufes
entsprechend der jeweiligen 1Vlenge der zu reinigenden Flüssigkeit, z. B. Gebrauchs-
oder Abwasser. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln von Wasser,
Abwasser oder anderen Flüssigkeiten -mit Chemikalien, wobei letztere als Chemikalienlösungen
oder -suspensionen in einem bestimmten regelharen Verhältnis kontinuierlich und
proportional dem Zufluß der zu behandelnden Flüssigkeit ausgesetzt werden sollen.
Insbesondere bei Wasserreinigungsanlagen ist es wichtig, daß auch hei schwankendem
Rah wasserzufluß automatisch die Menge der zufließenden Chemikalienlösungen oder
-suspensionen pioportional dem Rohwass.erzufluß sich: regelt, um das gewünschte
Mischungsverhältnis, zwischen Chemikalienzusätzen und dem zu behandelnden Wasser.
aufrechtzuerhalten. Dabei besteht auch häufig noch die weitere Schwierigkeit, relativ
große Wassermengen mit nur geringen. Mengen von Chemikalienlösungen oder -suspensionen
behandeln zu müssen und trotzdem selbsttätig durch den Rohwasserzulauf das erforderliche
Mischungsverhältnis aufrechtzuerhalten, mit anderen Worten, auch in diesem Falle
den Auslauf des Chemikalienzusatzes in eine möglichst genaue und enapfindliehe
Abhängigkeit
von der Menge der zu behandelnden Flüssigkeit, also z. B. des Rohwasserzuflusses,
zu bringen. Dies geschieht gemäß der Erfindung in folgender Weise: Die durch den
stärkeren oder schwächeren Zulauf der zu behandelnden Flüssigkeit(Rohwasser) bedingten
Schwankungen des Flüssigkeitsspiegeln in einem Einlaufbehälter werden durch geeignete
Mittel, z. B. einen Schwimmer, auf den Auslauf eines mit einer beliebigen Flüssigkeit
gefüllten: Behälter übertragen, und so ein. Sinken des Flüssigkeitsspiegels in diesem
Behälter bewirkt, das abhängig vom Zulauf der zu behandelnden Flüssigkeit erfolgt.
Erst das. Sinken des Spiegels in diesem besonderen Behälter, der, wie erwähnt, mit
einer beliebigen Flüssigkeit, die in eine für eine bestimmte Betriehszeit ausreichenden
Menge in denselben eingefüllt wurde, beschickt ist, steuert den Ausfluß aus dem
Chemikalienbehälter, und zwar derart, claß beim rascheren Sinken des Flüssigkeitsspiegels
auch ein rascherer Ausfluß aus dem Chemikalienbehälter erfolgt und umgekehrt. Das
Sinken des Flüssigkeitsspiegels in .dem ersterwähnten Behälter ist aber wieder abhängig,
von dem stärkeren oder schwächeren Zufluß der zu behandelnden Flüssigkeit und dem
dadurch bedingten Steigen oder Fallen des Flüssigkeitsspiegels. derselben in dein
Einlaufbehälter. Es werden also auch die Chemikalienzusätze durch Vermittlung des
mehr oder weniger raschen-Auslaufes der Regulierflüssigkeit aus dem Behälter in
eine genaue und proportionale Abhängigkeit von der Zulaufmenge der zu behandelnden
Flüssigkeit gebracht, wobei auch bei relativ kleinen Chemikalienzuflußmengen eine
genaue Anpassung an die großen Mengen der zu behangeluden Flüssigkeit erreicht werden
kann.
Als Regulierflüssigkeit kann, wie erwähnt, jede ;beliebige Flüssigkeit
gewählt «-erden, natürlich: vor allem Wasser, das aber, wenn die Anlage für die
Wasserreinigung bestimmt ist, von dem zu behandelnden Wasser verschieden sein kann,
was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn es sich um die Reinigung von mechanisch
stark verunreinigten Wässern (Abwässer) handelt, oder wenn das zu behandelnde Wasser
gleichzeitig erwärmt werden soll, da in diesem Falle nicht das zur Regelung benutzte
Wasser nutzlos erwärmt werden muß. Eine Ausführungsform einer solchen Anlage für
Wasserreinigungszwecke ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht. Durch die
Leitung i fließt das zu reinigende Rohwasser in den Einlaufbehälter 2, aus dem es
durch eine oder mehrere regelbare Ausläufe 3 auf das Wasserrad i i und von hier
durch das Rohr 5 in das Mischrohr 6 des Apparates fließt, in welchem es mit der
Kalkinilch zusammenkommt, die aus dein Behälter 7 durch den Stutzen 8 ausfließt.
In dem Kalkmilchbehälter 7 ist ein Rührwerk angeurdnet, das mittels der Regelradübersetzungg
und io von dem Wasserrad; ii angetrieben wird, welches im Gehäuse q. angeordnet
und durch das zufließende Rohwasser gedreht wird. In dem, Kalkrnilchbehälter 7 ist
in üblicher Weise ein an dem oberen Ende des Stutzens 8 schwenkbar angelenktes Rohr
12 angeordnet, so daß durch den Stutzen 8 je nach der Einstellung des; oberen Endes
des Rohres. 12 eine gewisse Kalkmilchmen.ge ausfließt. Diese Vorrichtung stellt
somit einen beweglichen Auslauf aus dem: Behälter 7 dar, und wird mittels dieses,
die Abflußmenge der Kalkmilch gemäß der Erfindung in folgender Weise in Abhängigkeit
von der Zuflußmenge des Rohwassers gebracht und dieser entsprechend solbsttätig
geregelt-Der. bewegliche Auslauf 12 steht durch ein Gestänge 13 mit dem; Schwimmer
14 in Verbindung, welch letzterer sich in dem Behälter 15 befindet. Die Führung
dieses Gestänges 13 erfolgt durch, einen Lenker 16, der an einem Fixpunkt 17 gelagert
ist, der Behälter 15 wird am Beginne des Betriebes mit einer Flüssigkeit, am einfachsten
natürlich mit Wasser, gefüllt, so daß der Schwimmer seine oberste Stelle 14 einnimmt.
Hierdurch ist auch das Ausflußrohr 12 gezwungen, seine oberste Stellung einzunehmen,
so daß also seine oberste Öffnung im, Flüssigkeitsspiegel des gefüllten Chemikalienbehälters
liegt. Vom Boden des. Behälters 15 zweigt ein Rohr 18 ab, durch das die Regelungsflüssigkeit
abfließen kann. Dadurch sinkt der Spiegel im Behälter 15 und! damit auch der Schwimmer
14, so daß durch Vermittlung des Gestänges 13 sich auch der Auslauf i-, unter den
Flüssigkeitsspiegell im Chemikalienbehälter 7 senkt und die darüber liegende Chemikalienmenge
durch. den Stutzen 8 ablaufen läßt. Das S1nICen des Flüssigkeitsspiegels im Behälter
15 muß also, wenn das Ablaufen -des Chemikaliengemisches durch den Stutzen 8 in
einem bestimmten Verhältnis zu der aus dem Rohr 5 abfließenden Rohwassermenge stehen
soll, von. der den Behälter 2 zufließenden Rohwassermenge abhängig gemacht werden.
Fließt diesem Einlaufbe#hälter 2 mehr Rohwasser zu, so steigt der Flüssigkeitsspiegel
in 2, andererseits fällt derselbe bei geringerem Zufluß des Rohwassers. Gemäß der
Erfindung werden nun diese Schwankungen des Flüssigkeitsstandes im Einlaufbeohälter
2 dazu ausgenutzt, um den Abfiuß aus dem Behälter i5 zusteuern. Bei der dargestellten
Ausführungsform geschieht dies in folgender Weise: Unterhalb des Behälters 15 ist
.ein Gefäß ig angeordnet, in das das Abflußrohr
18 des Behälters
15 geführt ist, so daß -durch Füllen des Behälters 15 sich' auch das Gefäß' ig füllt.
Das Rohr 18 ist mit einem Schwimmerventil 2o versehen, durch welches dasselbe bei
Erreichung eines gewissen Flüssigkeitsstandes im Gefäß ig geschlossen wird, beim
Sinken dieses Flüssigkeitsstandes dagegen geöffnet wird, so daß also :der Flüssigkeitsspiegel
im Gefäß ig auf konstanter Höhe erhafen bleibt. In die Flüssigkeit im Gefäß ig taucht
ein Heber 21 ein der lotrecht verschiebbar ist. Für die Ausflußmenge aus diesem
Heber ist die Druckhöhe zwischen der Ausflußöffnung und :dein Flüssigkeitsspiegel
im Gefäß ig maßgebend. Da letztere stets konstant durch (las Schwimmerventil erhalten
bleibt, wird die Ausflußinenge aus Gefäß i5 sich genau proportional der jeweiligen
Stellung des beweglichen Hebers 21 ändern, und da dieser durch einen Schnur- oder
Kettenzug 22 mit einem Schwimmer 23 im Einlaufbehälter 2 in Verbindung steht, so
wird der Auslauf aus dem Gefäß ig und somit auch das Sinken des Flüssigkeitsspiegels
im Behälter 15 proportional der zufließenden Rohwassermenge erfolgen. Fließt mehr
Rohwasser durch Leitung i zu, dann wird sich das Wasser höher über :der Ausflußöffnung
3 des Einlaufbehälters 2 anstauen, dementsprechend wird der Schwimmer 23 steigen,
das, bewegliche Heberrohr 21 tiefer gehen, infolgedessen die Druckhöhe zwischen
dem konstanten Flüssigkeitsspiegel in i5 und der Ausfluß:öffnwng des Hebers 21 sich
vergrößern, somit entsprechend dem stärkeren Rohwas:serzufluß mehr Flüssigkeit aus
i5 ausfließen, somit auch der Spiegel im Behälter 15 rascher fallen und dementsprechend
.durch Vermittlung des. Schwimmers 14 und Gestänges 13 der Chemikalienauslauf aus
Behälter 7 rascher erfolgen, da das bewegliche Auslauf-' rohr 12 desselben entsprechend
:dem rascheren Sinken :des Schwimmers gesteuert wird. Läuft weniger Rohwasser dagegen
durch Leitung i dem Apparate zu, so wird sich eine geringere Druckhöhe des Rohwassers
über der Auslauföffnung 3 einstellen, demgemäß der Schwimmer 23 herabgehen, den
Heber 2i hoch ziehen und somit eine Verlangsamung des Ausflusses aus 19 b,7-w.
15 bewirken.. Der Flüssigkeitsspiegel in 15 wird in derselben Zeit nur langsamer
sinken und dementsprechend auch der durch ihn gesteuerte Ausfluß aus Chemikalienbehälter
7 gleichfalls proportional dem verkleinerten Roh:wasserzufluß verkleinert werden.
Die Gleichhaltung des Flüssigkeitsspiegels in Gefäß i5 und die Verwendung eines
lotrecht verschiebbaren, Ausflusses-aus demsel-1 en mittels des Hebers 2i macht,
wie leicht anzusehen; die Regelung :des Ausflusses auacl°m Behälter 15 von dem jeweiligen
Flüssig-1:eit.sstande in dem letzteren unabhängig, so ;läß also die Höhe der jeweiligen
Flüssigkeitsmenge in Behälter 15 auf die Ausflußgeschwindiigkeit aus .dem Gefäß
ig keinen Einfluß hat. Die Aufrechterhaltung des Mischungsverhältnisses zwischen.
Rohwasser und Chemikalienzusatz wird also, solange sich im Behälter 15 überhaupt
Flüssigkeit `befindet, genau den Schwankungen des Roh-;vasserzuflus:ses im Behälter
entsprechen. Der bewegliche Auslauf 21 kann als Heberrohr, Syphonrohr oder Überlaufrohr
oder sonst in. ;geeigneter Weise ausgebildet sein und an irgendeiner Stelle mit
einem Drosselorgan 2q. versehen werden, wodurch es möglich ist, (las Mischungsverhältnis
zwischen Rohwasser und Chemikalien den jeweiligen Verhältnissen entsprechend einzustellen.