DE3544865C2 - Programmierbarer digitaler Signalinterpolator - Google Patents
Programmierbarer digitaler SignalinterpolatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen programmierbaren digitalen Signal
interpolator mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, ein analoges Signal zum
Zwecke der weiteren Verarbeitung in Digitalform umzuwandeln,
wie es beispielsweise in derzeit handelsüblichen digitalen
Schallplattenspielern und in Fernsehausrüstungen geschieht,
etwa in Normenwandlern, Vollbild-Synchronisiergeräten und Zeit
basis-Korrektureinrichtungen. Außerdem sind Fernsehempfänger
vorgeschlagen worden, in denen ein wesentlicher Teil der Video
verarbeitung, wie etwa die Umsetzung vom Zeilensprung-Format
in ein Format für "fortlaufende" Abtastung (d. h. Abtastung ohne
Zeilensprung-Verflechtung) mit Hilfe digitaler anstelle analo
ger Schaltungen erfolgt.
Zur Verarbeitung digitaler Signale ist aus der DE 33 33 984 A1
ein vierteiliges digitales Transversalfilter bekannt, bei wel
chem digitale Signale in den einzelnen Filterabschnitten unter
schiedlich verarbeitet und anschließend in einer Summierschal
tung wieder zusammengeführt werden.
Bei der digitalen Signalverarbeitung ist es häufig erwünscht,
dem Signal eine Verzögerung von Bruchteilen der Abtastperiode
zu erteilen, um beispielsweise Zeitfehler zu korrigieren. Ist
ein Analogsignal einmal in Digitalform umgewandelt, dann ist
sein genauer Wert nur für diejenigen speziellen Augenblicke be
kannt, in denen es abgefragt wurde. Will man das Signal um
einen Bruchteil der Abfrageperiode verzögern, dann kann man den
üblichen Weg gehen, das verzögerte Signal aus zwei oder mehr
benachbarten Abfragewerten des Eingangssignals zu "schätzen"
bzw. zu interpolieren. Ein linearer Interpolator für digitale
Signale ist aus der US 43 13 173 bekannt. Eine weiterhin aus
der US 44 80 271 bekannte Form eines linearen Zweipunkt-Inter
polationsfilters ist in Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen ver
anschaulicht. Dieses Interpolationsfilter 10 bildet eine ge
wichtete Summe unverzögerter und verzögerter Signale, um einen
Schätzwert eines Signals zu erhalten, das um einen Bruchteil K
der Signal-Abfrageperiode verzögert ist. Wie es weiter unten
noch ausführlicher erläutert wird, ändert sich die Verzögerung
des Filters 10 als Funktion der Frequenz des zu verzögernden
Signals, ausgenommen für Verzögerungen, die ganzzahligen Viel
fachen der Hälfte der Signal-Abfrageperiode entsprechen. Außer
dem ändert sich das Amplituden-Übertragungsmaß des Filters 10
in unerwünschter Weise als Funktion der Frequenz und der ge
wählten Verzögerung (K) des Filters.
Wegen dieses unerwünschten Phasen- und Amplitudengangs ist die
Brauchbarkeit des Filters auf Anwendungsfälle beschränkt, in
denen die maximale Frequenz des Eingangssignals ein nur kleiner
Bruchteil (z. B. ein Achtel) der Abfragefrequenz ist. Man könnte
das Problem also durch Erhöhung der Abfragefrequenz lösen, je
doch ist ein solcher Weg nicht immer praktisch in Fällen, in
denen die Abfragefrequenz durch Konstruktionsparameter des
Systems oder aus Kostengründen oder durch Industrienormen fest
gelegt ist. Dies gilt z. B. für Konsumgeräte wie digitale Fern
sehempfänger, digitale Schallplattenspieler oder dergleichen.
Eine andere mögliche Lösung wäre, die gewünschte Verzögerung
mit Hilfe eines Interpolators "höherer Ordnung" herzustellen,
der bei der Bildung des verzögerten Signals mehr Abfragewerte
des Eingangssignals heranzieht. Quadratische Interpolatoren
beispielsweise bilden zur Erzeugung eines verzögerten Signals
eine gewichtete Summe von vier Abfragewerten und zeigen hin
sichtlich des Amplituden- und Frequenzgangs ein besseres Ver
halten als lineare Zweipunkt-Interpolatoren. Wie jedoch zu er
warten ist, muß man für die verbesserte Qualität von Interpola
toren höherer Ordnung wesentlich kompliziertere Schaltungen in
Kauf nehmen, insbesondere wegen der Anzahl der durchzuführenden
komplizierten digitalen Rechenoperationen wie Multiplikation
mit Variablen und Addition von Zahlen.
Ausgehend von einem linearen Interpolationsfilter der aus der
vorgenannten US-PS 44 80 271 bekannten Art liegt die Aufgabe
der Erfindung darin, auf einfache Weise eine Fehlerkorrektur
des Ausgangssignals mit Hilfe eines Kompensationsfilters zu er
reichen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung liefert eine Quelle ein mit
einer gegebenen, im folgenden auch als Abfragefrequenz bezeich
neten Abtastfrequenz auftretendes digitales Eingangssignal. Ein
erstes Filter verzögert das digitale Eingangssignal als Funk
tion eines Verzögerungssteuersignals in Inkrementen von einem
Bruchteil der Abtastperiode, indem sie eine lineare Interpola
tion benachbarter Abtastwerte des digitalen Eingangssignals
durchführt. Ein zweites Filter, das bei Nullfrequenz einen
Übertragungsfaktor von Null hat und eine Verzögerung von einem
ungeradzahligen Vielfachen der Hälfte der Abtastperiode bewirkt,
filtert das digitale Eingangssignal, um ein kompensierendes
Signal zu erzeugen, das mittels einer Ausgangsschaltung mit dem
verzögerten digitalen Signal kombiniert wird, um ein resultie
rendes Signal zu liefern. Eine mit dem zweiten Filter gekoppel
te Amplitudensteuereinrichtung steuert die Amplitude des kom
pensierenden Signals gemäß einer vorbestimmten Funktion des
Verzögerungssteuersignals derart, daß für verschiedene Frequenz
komponenten des Eingangssignals Unterschiede sowohl in der
Amplitude als auch in der Verzögerung des resultierenden
Signals minimal gehalten werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Ausführungsbeispielen
anhand von Zeichnungen näher erläutert, in denen gleiche
Elemente mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Fig. 1 ist ein Blockschaltbild einer bekannten Ausführungs
form einer digitalen Verzögerungsanordnung, die
ein lineares Zweipunkt-Interpolationsfilter ver
wendet;
Fig. 2 zeigt in einem Schaubild den Frequenzgang der An
ordnung nach Fig. 1 für verschiedene Verzögerungen;
Fig. 3 ist ein Zeigerdiagramm zur Veranschaulichung der
Arbeitsweise der Anordnung nach Fig. 1;
Fig. 4 zeigt in einem Schaubild die Amplituden- und Pha
senfehler als Funktion der Verzögerung für das In
terpolationsfilter nach Fig. 1;
Fig. 5 ist ein neu gezeichneter Teil des Zeigerdiagramms
nach Fig. 3 zur Veranschaulichung eines Aspektes
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6 ist ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Verzögerungsanordnung;
Fig. 7 zeigt in einer graphischen Darstellung den Ampli
tudengang des Filters 40 in der Anordnung nach
Fig. 6;
Fig. 8 veranschaulicht in einem Schaubild die nichtlineare
Amplitudensteuerung in der Anordnung nach Fig. 6;
Fig. 9 zeigt in einer graphischen Darstellung den Gesamt-
Amplitudengang der Anordnung nach Fig. 6 als Funk
tion der Frequenz und für unterschiedliche Ver
zögerungen;
Fig. 10 zeigt in einem Schaubild Gruppenlaufzeit-Kurven
der Anordnung nach Fig. 6 im Vergleich mit Grup
penlaufzeit-Kurven der bekannten Anordnung nach
Fig. 1;
Fig. 11 zeigt in einem Blockschaltbild bestimmte Modifi
kationen der Verzögerungsanordnung nach Fig. 6;
Fig. 12 zeigt in einem Blockschaltbild bestimmte Modifi
kationen der Anordnung nach Fig. 11;
Fig. 13, 14 und 15 sind Tabellen von Multiplikator-
Koeffizienten für die Anordnung nach Fig. 6 bzw.
Fig. 11 bzw. Fig. 12.
Für das Verständnis der vorliegenden Erfindung ist es
hilfreich, zunächst gewisse hervorstechende Merkmale und
Mängel der bekannten Verzögerungsanordnung nach Fig. 1
zu betrachten. Bei dieser Anordnung wird ein analoges
Signal S1 an den Eingang eines Analog/Digital-Wandlers
(A/D-Wandler) 12 gelegt, der ein Takt- oder "Abfrage"-
Signal einer Frequenz Fs aus einer geeigneten Quelle
(nicht gezeigt) empfängt und ein digitales Ausgangssignal
S2 liefert, in welchem die einzelnen Abfragewerte oder
"Proben" in Zeitabständen von jeweils einer Abfrageperio
de Ts aufeinanderfolgen, die gleich dem Kehrwert der Um
wandlungs- oder Abfragefrequenz Fs ist. Zum Zwecke der
Erläuterung sei angenommen, daß das Signal S1 ein Video
signal ist und daß das Abfragesignal Fs eine Abfragefre
quenz gleich dem Vierfachen der Farbhilfsträgerfrequenz
des Signals S1 ist. Für Signale der NTSC-Norm wäre Fs
gleich 4 × 3,579545 MHz, und die Abfrageperiode Ts betrü
ge ungefähr 70 Nanosekunden. A/D-Wandler für Videosigna
le bringen typischerweise eine Auflösung in der Größenord
nung von 8 Bits, die am Ausgang in Parallelform geliefert
werden. Um die Zeichnung zu vereinfachen, ist die betref
fende Parallelsignal-Schiene als einfache Leitung darge
stellt. Es sei erwähnt, daß das Signal S1 auch ein ande
res als ein Videosignal sein kann und daß die Verarbei
tung des Signals S2 auch in serieller statt in paralleler
Form erfolgen kann. Eine parallele Verarbeitung digitali
sierter Videosignale ist jedoch zu bevorzugen, um die Not
wendigkeit äußerst schneller Logikschaltungen zu vermeiden.
Das Digitalsignal S2 wird auf den Eingang 14 des linear
interpolierenden Filters 10 gegeben, das ein Verzögerungs
element 16 enthält, um das Signal S2 um eine Abfrageperio
de Ts zu verzögern. Das Element 16 kann z. B. eine Latch-
Schaltung (Verriegelungs- oder Halteschaltung) für acht
Parallelbits oder ein Datenpuffer sein, taktgesteuert
durch das Signal Fs. Das unverzögerte Signal S2 und das
verzögerte Signal S3 werden über jeweils eine Multipli
zierschaltung 18 bzw. 20 auf einen Addierer 22 gegeben,
der einen Ausgang 24 hat, um ein verzögertes Ausgangssig
nal S4 an einen Digital/Analog-Wandler (D/A-Wandler) 26
zu legen, worin die Rückumwandlung des Signals in Analog
form erfolgt. Zwischen dem Wandler 12 und dem Eingang 14
und/oder zwischen dem Ausgang 24 und dem Wandler 26 können
verschiedene Arten digitaler Video-Verarbeitungseinrich
tungen eingefügt sein.
Die Multiplizierschaltungen 18 und 20 multiplizieren die
Signale S2 und S3 mit jeweils einem Faktor 1-K bzw. K,
wobei K ein Bruchteil ist, der abhängig von einem Steuer
signal (nicht dargestellt) von 0 bis 1 geändert werden
kann, um die Verzögerung einzustellen. Die vom Filter 10
bei Gleichstrom und sehr niedrigen Frequenzen (z. B. bei
Frequenzen, die um eine Größenordnung unter der Abfrage
frequenz Fs liegen) bewirkte Verzögerung ist einfach
durch das Produkt K · Ts gegeben. Bei höheren Frequenzen
kann die Verzögerung konstant sein, zunehmen oder abneh
men, je nach dem Wert von K. Die Gruppenlaufzeit des Fil
ters 10 (d. h. die Geschwindigkeit, mit der sich die Phase
abhängig von der Frequenz ändert) ist mit durchgezogenen
Kurven in Fig. 10 dargestellt, welche die Gruppenlaufzeit-
Kennlinien des Filters 10 als Funktion sowohl der Frequenz
als auch der Variablen K zeigt. Um einen Vergleich mit der
erfindungsgemäßen Anordnung zu gestatten, ist in dieser
Figur dem Maßstab der Gruppenlaufzeit eine Laufzeit von
einer Taktperiode (d. h. eine Verzögerung von 70 Nanosekun
den) hinzuaddiert. Es ist festzustellen, daß für K-Werte
von 1/8, 2/8 und 3/8 die Gruppenlaufzeit mit der Frequenz
abnimmt, während sie für K-Werte von 5/8, 6/8 und 7/8
ansteigt. Konstant ist die Gruppenlaufzeit nur für K-Werte
von 0, 1/2 und 1. Wie in Fig. 2 gezeigt, nimmt das Ampli
tudenübertragungsmaß des Filters 10 für K-Werte, die sich
von 0 oder 1 unterscheiden, schnell mit der Frequenz ab;
der ungünstigste Fall ergibt sich für K = 1/2, wo der Am
plitudenfehler wie gezeigt bei einer Frequenz von einem
Viertel des Abfragefrequenz Fs größer ist als 3 dB.
Vorstehendes ist in der Fig. 3 mit einem Zeigerdiagramm
zusammenfassend dargestellt, und zwar für den speziellen
Fall einer Frequenz von 0,25 Fs (d. h. 3,579545 MHz). Die
Zeiger A bis F zeigen die Amplitude und Phase des Signals
S4 bezüglich des Signals S2 für verschiedene, sich in
Stufen von jeweils 0,2 unterscheidende K-Werte zwischen
Null (keine Verzögerung) und Eins (Verzögerung um eine
Abfrageperiode). Wie dargestellt liegt der "Ort" des Aus
gangssignals S4 auf einer geraden Linie (gestrichelt ge
zeichnet), während das gewünschte Ausgangssignal (wenn
es keine Amplituden- und Phasenfehler gäbe) auf einem
Einheitskreis liegen sollte, der durch gleichmäßig beab
standete und konstante Amplitude aufweisende Zeiger A,
B′ bis E′ und F definiert ist. Wie zu sehen ist, existie
ren beträchtliche Fehler sowohl in der Amplitude als auch
in der Phase. Der maximale Amplitudenfehler tritt auf,
wenn der Verzögerungsfaktor K gleich 0,5 ist (nicht ge
zeigt), und der Amplitudenfehler ist gleich 0 bei Werten
von K = 0 und K = 1. Ein Phasenfehler von 0 ergibt sich
bei K-Werten von 0, 0,5 und 1. Maximale Phasenfehler er
geben sich bei K-Werten in den Bereichen 0-0,5 und 0,5-1,
wobei die Richtungen der Phasenfehler in diesen beiden
Bereichen einander entgegengesetzt sind.
Die Charakteristiken der Amplituden- und Phasenfehler des
linearen Interpolationsfilters 10, wie sie sich
im Zeigerdiagramm der Fig. 3 für die spezielle Frequenz
von 0,25 Fs zeigen, sind in der Fig. 4 in einer umge
zeichneten Form dargestellt, um bestimmte Aspekte des
Problems hervorzuheben, auf das die vorliegende Erfindung
gerichtet ist. Ein solcher Aspekt ist, daß der Amplitu
denfehler und der Phasenfehler recht unterschiedliche
Funktionen der Verzögerungs-Steuervariablen K sind und
daß beide Fehlertypen außerdem Funktionen der Frequenz
sind. Da die Phasenfehler eine andere funktionale Abhän
gigkeit von der Variablen K haben als die Amplitudenfeh
ler, müßte man vernünftigerweise den Schluß ziehen, daß
für die Korrektur der Amplituden- und Phasenfehler des
Filters 10 getrennte Netzwerke erforderlich seien, deren
jedes besondere, ihm eigene Abhängigkeiten von der Fre
quenz und von der Variablen K hat. Eine dementsprechende
Lösung des Problems kann jedoch leicht zu einer Struktur
führen, die nicht weniger kompliziert als ein Interpola
tionsfilter höherer Ordnung ist.
Die vorliegende Erfindung beruht einesteils auf der Er
kenntnis, daß eine besondere Beziehung zwischen vieren
der sechs Zeiger A bis F in Fig. 3 besteht, und andern
teils auf der Idee, die Beziehung der ausgewählten Exem
plare der Zeiger A bis F auszunutzen, um ein einziges
Netzwerk zu entwerfen, das sowohl Amplitudenfehler als
auch Phasenfehler des linearen Interpolators nach Fig. 1
korrigiert.
Im einzelnen wurde erkannt, daß die Zeiger J, K, L und M
im Zeigerdiagramm der Fig. 3 alle in nahezu dieselbe Rich
tung weisen, d. h. sie sind im Zeigerdiagramm einander
nahezu parallel. Diese Beziehung ist deutlicher in Fig. 5
gezeigt, in welcher ein Teil des Zeigerdiagramms in einer
umgezeichneten Form dargestellt ist, derart, daß die Fuß
punkte der Vektoren J, K, L und M im Koordinatenursprung
liegen. In der erfindungsgemäßen Verzögerungsanordnung
werden die Zeiger J, K, L und M mittels eines einzigen
Korrektursignals approximiert, das eine im wesentlichen
konstante Verzögerung gegenüber dem Eingangssignal S2 hat,
die gleich einem ungeradzahligen Vielfachen der halben
Abfrageperiode Ts ist, und das eine Amplitude aufweist,
die abhängig von der Frequenz und von der Verzögerungs-
Steuervariablen K ist, wie es weiter unten erläutert wird.
In der Fig. 5 entspricht die Verzögerung (Ts/2) des "Kor
rekturzeigers" S9 bei der Frequenz Fs/4 einem Winkel von
-45°. Man sieht, daß der Zeiger S9 bei dieser Frequenz
ziemlich gut die Richtung der Zeiger J, K, L und M wieder
gibt, welche die Fehlercharakteristik des Filters 10 bei
der Frequenz 0,25 Fs repräsentieren.
Da der Zeiger S9 durch Verzögerung des Signals S2 um eine
feste Zeitperiode erzeugt wird, ist die Phase des Zeigers
S9 eine lineare Funktion der Frequenz, und daher "folgt"
der Zeiger S9 den Zeigern J, K, L und N bei anderen Fre
quenzen. Wenn z. B. die Frequenz des Eingangssignals auf
Fs/8 vermindert ist, weisen die Zeiger J, K, L und M alle
im wesentlichen in die Richtung -22,5°. Dies wird dann
auch der Zeiger S9 tun, weil die Verzögerung von Ts/2 bei
der Frequenz Fs/8 einem Achtel der Periode des Eingangs
signals entspricht. Das Amplitudenverhalten des Zeigers
S9 wird, wie es anhand der Fig. 7 und 8 noch zu erläu
tern ist, als nicht-lineare Funktion der Variablen K ge
steuert und ändert sich mit der Frequenz, derart, daß
dieses einzige Korrektursignal sowohl die Amplituden- als
auch die Phasenfehler des Ausgangssignals S4 des Filters
10 korrigiert.
Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel der Er
findung werden die Amplituden- und Phasenfehler des Fil
ters 10, die durch die Zeiger J, K, L und M in Fig. 3
dargestellt sind, über einen breiten Frequenzbereich mit
minimalem Überschwingen der Amplitude und nahezu konstan
ter Gruppenlaufzeit wesentlich reduziert, indem zum Sig
nal S4 ein Kompensationssignal S9 hinzuaddiert wird, das
vom Signal S2 abgeleitet ist und das eine bestimmte ge
steuerte Amplitude und eine bestimmte Verzögerungscharak
teristik hat. Wie es weiter unten noch ausführlicher zu
erläutern ist, wird das Kompensationssignal erzeugt durch
die Kombination eines Filters, das eine Laufzeit gleich
einem ungeradzahligen Vielfachen der halben Abfrageperio
de hat und dessen Amplitudenübertragungsfaktor bei Null
frequenz gleich Null ist, mit einer Amplituden-Steuerein
richtung, welche die Amplitude des Kompensationssignals
als nicht-lineare Funktion der Verzögerungs-Steuervariab
len K ändert.
Gemäß der Fig. 6 wird das zu verzögernde digitale Ein
gangssignal S2 (aus dem hier nicht dargestellten A/D-
Wandler 12) auf einen Eingang 30 gegeben, und das Verzö
gerungs-Steuersignal S6 wird an einen Verzögerungs-Steuer
eingang 32 gelegt. Wie bei der Diskussion der Fig. 1 sei
auch hier angenommen, daß das Signal S2 ein Videosignal
ist, das mit einer Abfrageperiode Ts von etwa 70 Nano
sekunden digitalisiert ist, und daß das Verzögerungs-
Steuersignal (ebenfalls digital) eine Bruchteilzahl K
darstellt, die sich im Bereich zwischen 0 und 1 bewegt.
Das Signal S6 wird direkt auf die Multiplizierschaltung
20 im Filter 10 gegeben und über einen Festwertspeicher
(ROM) 34 an die Multiplizierschaltung 18 gelegt, um die
vom Filter 10 bewirkte Verzögerung zu steuern, wie es
weiter oben beschrieben wurde. Der Festwertspeicher 34
ist so programmiert, wie es in der Tabelle der Fig. 13
angegeben ist, um aus dem Steuersignal S6, das gleich K
ist, ein Steuersignal S7 zu erzeugen, das gleich 1-K ist.
Wenn sich K von 0 bis 1 in Schritten von jeweils 1/8 än
dert, dann ändert sich das Signal S7 (d. h. der Wert K-1)
von 1 bis 0 in Schritten von jeweils 1/8, und die vom
Filter 10 bewirkte Verzögerung ändert sich von 0 bis
Ts in Schritten von jeweils einem Achtel der Abfrageperio
de Ts.
Das Signal S2 wird über eine Verzögerungseinheit 36, die
eine Verzögerung von Ts (70 Nanosekunden) bringt, an den
Eingang 14 des Filters 10 gelegt. Infolgedessen ändert
sich die Gesamtverzögerung, die das Ausgangssignal S4 des
Filters 10 gegenüber dem Eingangssignal S2 hat, von einem
Minimalwert gleich Ts für K = 0 auf einen Maximalwert
gleich 2 Ts für K = 1, wie man auch der Fig. 13 entneh
men kann. Dies entspricht einem Verzögerungsbereich von
70 bis 140 Nanosekunden für die hier vorausgesetzte spe
zielle Abfragefrequenz (d. h. das Vierfache der Farbhilfs
trägerfrequenz). Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Erfindung kann die Verzögerungseinheit 36 in der Kaskaden
schaltung der Elemente dem linearen Interpolationsfilter
10 entweder vorgeschaltet oder nachgeschaltet sein.
Der Grund, weswegen das Signal S4 zusätzlich einer festen
Mindestverzögerung unterworfen wird, ist die hier benutzte
spezielle Ausführungsform des Kompensationsfilters 40, das
hier eine Laufzeit von 3·Ts/2 hat und dazu ausersehen ist,
das Kompensationssignal S9 zu erzeugen, welches am Ende
dem Signal S4 zur Korrektur von Amplituden- und Phasenfeh
lern hinzuaddiert wird. Gemäß einem Aspekt der Erfindung
sollte die Laufzeit des Kompensationsfilters 40 so bemes
sen sein, daß sich gegenüber dem Signal S4 eine Verzöge
rungszeit von einer halben Abfrageperiode (Ts/2) ergibt,
wenn das Filter 10 auf seine Mindestverzögerung (Null)
eingestellt ist. Anders ausgedrückt: die Mindestlaufzeit
des das Filter 10 enthaltenden Signalweges sollte so ge
wählt werden, daß das verzögerte Signal S4 und das Kom
pensationssignal S9 gleiche Verzögerungen erfahren, wenn
das Filter 10 auf eine Verzögerung von Ts/2 eingestellt
ist. Die von der Einheit 36 bewirkte Verzögerung von Ts
stellt sicher, daß diese Bedingung hinsichtlich der Re
lation der Verzögerungszeiten erfüllt wird. Wenn die Form
des Filters 40 so verändert wird, daß seine Laufzeit ein
höheres ungeradzahliges Vielfaches der halben Abfrageperio
de Ts ist, dann wäre eine zusätzliche Verzögerung in den
Signalweg des Interpolationsfilters einzufügen. Wenn um
gekehrt die Laufzeit des Filters 40 auf Ts/2 vermindert
wird, dann kann die Verzögerungseinheit 36 fortgelassen
werden.
Das Kompensationssignal S9 für Amplitude und Phase wird
dadurch erzeugt, daß das Eingangssignal einem Netzwerk
zugeführt wird, welches in Kaskadenschaltung das bereits
erwähnte Kompensationsfilter 40 und eine Multiplizierschal
tung 52 enthält. Keines dieser Elemente ist für sich allein
in der Lage, entweder Phasenfehler oder Amplitudenfehler
zu korrigieren. In Kombination jedoch erzeugen sie ein re
sultierendes Kompensationssignal, das beide Fehlertypen
korrigiert. In der Kombination erfüllt das Filter 40 zwei
Funktionen: erstens verzögert es das Signal S2 um ein un
geradzahliges Vielfaches der halben Abfrageperiode (im
vorliegenden Fall um 3·Ts/2), und zweitens steuert es die
Amplitude des Kompensationssignals als Funktion der Fre
quenz. Im allgemeinen sollte über den gesamten Frequenzbe
reich des Eingangssignals S2 oder über den größten Teil
dieses Bereichs das Amplitudenübertragungsmaß mit der
Frequenz ansteigen. Die Multiplizierschaltung 52 ändert
des weiteren die Amplitude des Signals S9 als nicht-linea
re Funktion des Verzögerungs-Steuersignals (S6), um maxi
male Kompensation für Verzögerungen zu bewirken, die un
geradzahligen Vielfachen von Ts/2 entsprechen, und mini
male Kompensation (Null) für Verzögerungen, die ganzzahli
gen Vielfachen von Ts entsprechen.
Es gibt viele mögliche Ausführungsformen für ein Filter
40, welches erstens einen ansteigenden Frequenzgang der
Amplitude hat und zweitens eine im wesentlichen konstan
te Verzögerung gleich einem ungeradzahligen Vielfachen
der halben Abfrageperiode Ts bringt. Die in Fig. 6 darge
stellte spezielle Ausführungsform des Filters 40 ist ein
phasenlineares Filter (d. h. Filter mit konstanter Lauf
zeit), dessen Verzögerungszeit 3·Ts/2 beträgt und dessen
Amplitudenkurve A durch folgende Gleichung gegeben ist:
A = 2 Cos (θ/2) - 2 Cos (3θ/2) (1)
wobei θ die Winkelfrequenz in Radianten pro Sekunde ist.
Diese Funktion ist in Fig. 7 graphisch dargestellt, und
man erkennt darin, daß der Frequenzgang der Amplitude
(Amplitudengang) eine periodische Funktion von Fs/2 ist.
Was für die Erfindung wichtig ist: die Amplitude hat ei
nen Minimalwert (Null) bei Nullfrequenz und steigt über
den Frequenzbereich des Eingangssignals S2 im allgemeinen
an. Es sei daran erinnert, daß gemäß obiger Annahme das
Signal S2 ein digitalisiertes Videosignal ist. Um das
sogenannte "Aliasing" (Störeffekte infolge von Frequenzen,
die zu hoch für die Abfragefrequenz sind) zu verhindern,
ist es übliche Praxis, die Bandbreite des Videosignals vor
der A/D-Umwandlung zu begrenzen. Für NTSC-Signale reicht
die maximale Bandbreite des Leuchtdichtesignals bis zu
einer Frequenz von etwa 4,2 MHz. Der Amplitudengang des
Filters 40 geht gemäß der Fig. 7 bis ungefähr Fs/3 (4,77 MHz),
bevor er den Scheitel erreicht, geht also weiter
als der Frequenzbereich des Eingangssignals. Obwohl die
ses Merkmal der Erfindung höchst wünschenswert ist, weil
es zu besseren Eigenschaften hinsichtlich der Gesamt-
Gruppenlaufzeit führt, erstreckt sich der nützliche Be
reich der Korrektur über den Scheitelpunkt der Kurve A
hinaus bis zu einer Frequenz, die etwas höher ist als
Fs/3. Ein brauchbares Ansprechen auf noch höhere Frequen
zen erzielt man, indem man zusätzlich zum Filter 40 wei
tere Filterabschnitte hinzufügt. Die wichtigeren Eigen
schaften für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind
jedoch, daß die Verzögerung ein ungeradzahliges Vielfa
ches von Ts/2 sein kann und daß das Amplitudenübertra
gungsmaß über einen wesentlichen Teil (vorzugsweise über
die Gesamtheit) des Frequenzbereichs des Eingangssignals
mit der Frequenz ansteigt.
Der Maßstab der graphischen Darstellung in Fig. 7 ist
auf das Eingangssignal S2 normiert, d. h. der Wert 1
entspreche der Größe des Eingangssignals. Somit gibt der
vertikale Maßstab die Verstärkung des Filters 40 für das
Signal S2 an. Die Filterverstärkung ist, wie dargestellt,
unabhängig von der Verzögerungs-Steuervariablen K und hat
bei der Frequenz Fs/4 einen Wert von ungefähr 2,8. Dieser
Punkt ist mit dem Buchstaben C markiert. Aus den Fig.
2, 3 und 4 ist zu entnehmen, daß der Amplitudenfehler sein
Maximum in der Größenordnung von 3 dB bei K = 0,5 hat und
abnimmt, wenn sich K dem Wert 0 und dem Wert 1 nähert. Die
Multiplizierschaltung 52 bewirkt eine Dämpfung des Signals
S9 und ändert die Dämpfung als Funktion von K, wie es in
Fig. 8 dargestellt ist, worin "C" den Verstärkungsfaktor
der Multiplizierschaltung bedeutet. Demgemäß ist bei der
speziellen Frequenz Fs/4 die Gesamtverstärkung des Fil
ters 40 und der Multiplizierschaltung 52 für K-Werte von
3/8, 4/8 und 5/8 jeweils gleich 3/32 mal 2,8, was unge
fähr gleich 0,26 ist. Die Verstärkung ändert sich in
diskreten Schritten von K/8, sie ist gleich 0,18 für K-
Werte von 2/8 und 6/8, und sie beträgt 0,09 für K-Werte
von 1/8 und 7/8. Die Verstärkung ist Null für K = 0 und
K = 1. Bei anderen Frequenzen ändert sich die Verstär
kung wie in Fig. 7 gezeigt, sie ist jeweils das Produkt
der K-abhängigen Variablen C aus Fig. 8 und der Filter
verstärkung aus Fig. 7.
Es sei nun auf die Einzelheiten des Aufbaus des Filters
40 eingegangen. Die Filterfunktion, ausgedrückt in der
Schreibweise der Z-Transformierten, ist gegeben durch:
H(z) = -1 + Z-1 + Z-2 - Z-3 (3).
Diese Übertragungsfunktion zeigt an, daß das Ausgangs
signal (S9) gleich ist der Summe des um Ts verzögerten
Eingangssignals (S2) und des um 2·Ts verzögerten Eingangs
signals minus dem laufenden Wert des Eingangssignals minus
dem um 3·Ts verzögerten Eingangssignal. Diese Funktion
wird im Filter 40 mit Hilfe dreier Verzögerungselemente
42, 44 und 46 realisiert, deren jedes eine Verzögerungs
zeit gleich der Abfrageperiode Ts hat, sowie mittels
zweier Subtrahierschaltungen 48 und 50. Die Klemme 30
ist direkt mit dem Minus-Eingang der Subtrahierschaltung
48 und über das Verzögerungselement 42 mit dem Plus-Ein
gang der Subtrahierschaltung 48 verbunden, so daß am Aus
gang der Subtrahierschaltung 48 ein Signal (S10) erzeugt
wird, das gleich dem um Ts verzögerten Eingangssignal
minus dem unverzögerten Eingangssignal ist. Das Signal S9
wird am Ausgang der Subtrahierschaltung 50 erhalten, in
dem das Signal S10 direkt dem Plus-Eingang dieser Schal
tung und über die in Kaskade geschalteten Verzögerungs
elemente 44 und 46 dem Minus-Eingang der Schaltung 50 zu
geführt wird.
Das vom Filter 40 erzeugte Kompensationssignal S9 gelangt
über die Multiplizierschaltung 52 zu einem Addierer 54,
der an seinem anderen Eingang das Signal S4 empfängt und
an seinem Ausgang 56 ein kompensiertes Signal S12 liefert.
Das Signal S12 kann, falls gewünscht, mittels eines D/A-
Wandlers (nicht gezeigt) zurück in Analogform gebracht
werden, oder es kann gegebenenfalls eine zusätzliche di
gitale Verarbeitung erfahren.
Die Multiplizierschaltung 52 wird durch den Festwertspei
cher (ROM) 34 gesteuert, um die Amplitude des Kompensa
tionssignals S9 als nicht-lineare Funktion des Wertes des
Verzögerungs-Steuersignals S6 zu ändern, wie es anhand
der Fig. 8 erläutert wurde. Die Tabelle in Fig. 13 gibt
eine Auflistung der Werte für die Größen 1-K, K, C und
für die Verzögerungsänderung sowie für die Gesamtverzö
gerung. Die Fig. 9 ist eine graphische Darstellung des
Gesamt-Frequenzgangs der Anordnung nach Fig. 6. Man er
kennt, daß im Bereich von der Nullfrequenz bis zu einem
Viertel der Abfragefrequenz (d. h. bis 0,25 Fs) die Am
plitudenänderungen für alle in Fig. 9 angegebenen K-Werte
kleiner sind als ein halbes dB. Dies ist eine wesentli
che Verbesserung des Frequenzgangs der Amplitude im Ver
gleich zu dem in Fig. 2 dargestellten Frequenzgang des
Filters 10.
Die Fig. 10 zeigt eine Gegenüberstellung des Frequenzgangs
der Gruppenlaufzeit der Verzögerungsanordnung nach Fig. 6
(gestrichelte Kurven, Signal S12) mit dem Frequenzgang
der Gruppenlaufzeit des unkompensierten linearen Interpo
lationsfilters 10 (ausgezogene Kurven, Signal S4). Die
Gruppenlaufzeit ist sowohl in Nanosekunden als auch in
Bruchteilen der Abfrageperiode Ts eingetragen. Man er
kennt, daß für K-Werte von 1/8, 2/8, 3/8, 5/8, 6/8 und
7/8 die vom kompensierten Filter bewirkte Gruppenlaufzeit
innerhalb des Frequenzbereichs von 0 bis oberhalb Fs/4
im wesentlichen unabhängig von der Frequenz ist, während
sich beim unkompensierten Filter für die gleichen K-Werte
bei der Frequenz Fs/4 beträchtliche Fehler ergeben.
Die Fig. 11 zeigt verschiedene Abwandlungen der Anordnung
nach Fig. 6. Das Verzögerungselement 36 beispielsweise
ist fortgefallen, indem der Eingang 14 des Filters 10 di
rekt mit dem Ausgang des Verzögerungselementes 42 im Fil
ter 40 verbunden ist. Somit bringt das Filter 40 zusätz
lich zur Phasenkompensation des Filters 10 auch die Min
destverzögerung des Signals S2 von einer Abfrageperiode
im Signalweg des Interpolationsfilters.
Ein weiterer Unterschied der Anordnung nach Fig. 11 gegen
über derjenigen nach Fig. 6 besteht darin, daß eine Mul
tiplizierschaltung 53 in den Weg zwischen die Multipli
zierschaltung 52 und den Addierer 54 eingefügt ist und
eine weitere Multiplizierschaltung 55 in den Weg zwischen
der Addierschaltung 54 und dem Ausgang 56 eingefügt ist.
Die Multiplikations- oder Bemessungsfaktoren der Multi
plizierschaltungen 53 und 55 sind 1/4 bzw. 1/8. Die Folge
ist, daß das Signal S9 effektiv durch die Zahl 32 divi
diert wird. Dies macht es möglich, das Amplituden-Steuer
signal C als ganze Zahl (z. B. als zweistellige Binär- oder
Dualzahl) zwischen 0 und 3 zu erzeugen. Der Festwertspei
cher 34 ist gemäß der Tabelle in Fig. 14 programmiert, um
die Zahl K (eine dreistellige Dualzahl im Bereich von 0
bis 7) in die Zahl C umzusetzen. Alternativ kann diese
Umsetzung auch mittels diskretischer logischer Verknüp
fungsglieder erfolgen. Die Multiplikation mit ganzen Zah
len und Division durch die Faktoren 1/4 und 1/8 führt ma
thematisch zu genau denselben Bemessungsfaktoren, die in
der Tabelle der Fig. 10 für das Signal S9 gezeigt sind,
und somit ist das gelieferte Kompensationssignal exakt
das gleiche wie in Fig. 4, obwohl die Struktur anders ist.
Der Grund, weswegen der Divisionsfaktor 1/32 in zwei Fak
toren 1/4 und 1/8 aufgespalten wird, besteht darin, daß
auch im Filter 10 eine Änderung vorgenommen wurde, um bei
der Bestimmung der Verzögerung mit ganzen Zahlen multi
plizieren zu können, wie es noch erläutert wird.
Die Fig. 11 zeigt als weitere Modifikation, daß das linea
re Interpolationsfilter 10 eine andere Struktur hat, die
mathematisch der früher behandelten Struktur äquivalent
ist, aber keine Multiplikation mit dem Faktor 1-K erfor
dert. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit für die Multi
plizierschaltung 18, und außerdem werden die Anforderungen
an den Festwertspeicher 34 verringert, da keine Faktoren
1-K aus den K-Werten erzeugt werden müssen.
Im folgenden seien die Einzelheiten der getroffenen Abän
derungen betrachtet. Die Klemme 14 ist mit einer veracht
fachenden Multiplizierschaltung 19 und mit dem Eingang der
Multiplizierschaltung 20 verbunden, die durch das Signal
S6 gesteuert wird, welches das Verzögerungs-Steuersignal
"K" darstellt, das im vorliegenden Fall eine ganze Zahl
ist, wie in Fig. 14 angegeben. Da das Ausgangssignal am
Ende in einer Einheit 55 durch 8 dividiert wird, ist der
effektive Wert von "K" derselbe wie beim Ausführungsbei
spiel nach Fig. 6, nämlich ein Bruchteil, der sich in
Stufen von jeweils 1/8 ändert. Da K im Filter 10 eine
ganze Zahl ist, wird das Signal S2 in der Multiplizier
schaltung 19 mit 8 multipliziert, um eine Angleichung
an die Maßstabsvergrößerung der Signalpegel im Filter
10 zu bewirken, die am Ende in der Dividierschaltung 55
wieder um denselben Faktor (1/8) maßstäblich verkleinert
werden.
Eine Subtrahierschaltung 21 subtrahiert das Ausgangssig
nal der Multiplizierschaltung 20 vom Ausgangssignal der
Multiplizierschaltung 19. Der Addierer 22 ist so ange
schlossen, daß er das Ausgangssignal der Multiplizier
schaltung 20 (nach Verzögerung um Ts im Verzögerungsele
ment 16) mit dem Ausgangssignal der Subtrahierschaltung
21 addiert, um das verzögerte Signal S4 zu erzeugen. Die
Übertragungsfunktion des modifizierten Filters ist mathe
matisch identisch mit der vorher beschriebenen Form (mit
Ausnahme des Maßstabsfaktors 8), und somit ist auch der
Amplituden- und Phasengang genauso wie bei der Anordnung
gemäß Fig. 4.
Ein besonderes Merkmal der Verzögerungsanordnung nach
Fig. 11 besteht darin, daß die Anzahl der mit variablen
Koeffizienten arbeitenden Binär-Multiplizierer von drei
auf zwei vermindert ist, wodurch der Aufbau der Anordnung
wesentlich vereinfacht ist. Die zusätzlich vorgesehenen
Multiplizierer (d. h. die Multiplizierschaltungen 19, 53 und 55)
arbeiten mit festen Koeffizienten, die außerdem
Potenzen der Zahl 2 sind. Hiermit bedarf es lediglich
einer Stellenverschiebung nach links, wenn mit einer
ganzen Zahl (z. B. mit 8) multipliziert wird, oder einer
Stellenverschiebung nach rechts, wenn mit einer Bruchteil
zahl (z. B. mit 1/4 oder mit 1/8) multipliziert wird, was
einfach durch passende Anschlußweise von Signalleitungen
erreicht werden kann. Um beispielsweise mit der Zahl 8
zu multiplizieren, werden einfach zusätzlich drei Nullen
an die niedrigstwertigen Bitpositionen der Binärzahl ge
setzt. Dies kann dadurch erreicht werden, daß man die drei
niedrigstwertigen Bitpositionen des additiven Eingangs
der Subtrahierschaltung 21 mit dem Logikpegel "0" (z. B.
mit Masse) verbindet und das Signal S2 an die restlichen
höherwertigen Eingangsbitpositionen der Subtrahierschal
tung legt. Eine Multiplikation mit negativen Potenzen von
2 erfolgt durch Fallenlassen von Bits. Im Addierer 54
beispielsweise kann eine Division des Signals S9 durch
4 dadurch erfolgen, daß man nur das drittniedrigste und
die höherwertigen Bits des Signals S9 an die Addiererein
gänge legt. Somit wird durch Hinzufügung von Multiplizie
rern, die mit festen Koeffizienten arbeiten, und Weglas
sung des Multiplizierers 18, der mit variablem Koeffizien
ten arbeitet, der Aufbau der Anordnung nach Fig. 11 ins
gesamt wesentlich einfacher. Die Anordnung enthält im
einzelnen nur noch zwei Multiplizierer mit variablen Ko
effizienten, einen (52) im Weg des Signals S9 und einen
(20) im Interpolationsfilter.
Die Fig. 12 zeigt eine Modifikation der Anordnung nach
Fig. 11, um die Auflösung bei der Verzögerung zu ver
doppeln und eine Anzahl von Schaltungselementen weglassen
zu können, ohne daß die Schaltungsfunktionen abgeändert
oder die Gesamteigenschaften des Betriebs verändert werden.
Der Aufbau des Filters 10 ist in der Ausführungsform nach
Fig. 11 sehr viel einfacher, weil bestimmte Signalverzö
gerungs- und Subtraktions-Funktionen, die bei den vorhe
rigen Ausführungsformen durch gesonderte Elemente im Fil
ter 10 bewirkt wurden, nun mit Hilfe des Filters 40 be
werkstelligt werden.
Die Verdoppelung der Auflösung wird dadurch erreicht, daß
die Multiplikationsfaktoren der Multiplizierschaltungen
53, 55 und 19 auf 1/2 bzw. 1/16 bzw. 16 geändert werden.
Das Signal S6 wird in eine 4-Bit-Binärzahl geändert, die
Werte im Bereich von 0 bis 15 annehmen kann. Der Festwert
speicher 34 wird anders programmiert, wie es in der Ta
belle der Fig. 15 gezeigt ist, um für die angegebenen
16 K-Werte (von 0 bis 15) die angegebenen Werte des Mul
tiplizierer-Steuersignals "C" zu liefern. Mit diesen Än
derungen bewegt sich die Verzögerung von Ts bis (31 Ts)/16
in Stufen von jeweils Ts/16 anstatt von Ts/8. Die Ver
zögerung ist gleich (1+K/16)·Ts, wie es in Fig. 15 ange
geben ist. Das Filter 10 enthält in seiner modifizierten
Form nur die Multiplizierschaltungen 19 und 20 und den
Addierer 22. Die Multiplizierschaltung 19 ist so ange
schlossen, daß sie das Ausgangssignal des im Filter 40
vorhandenen Verzögerungselementes 42 mit 16 multipliziert,
wodurch das verzögerte Signal S2 wie oben erläutert eine
Maßstabsvergrößerung um den gleichen Faktor erfährt, um
den es am Ende in der Multiplizierschaltung 55 wieder maß
stäblich verkleinert wird. Dies macht es möglich, in der
Multiplizierschaltung 20 eine Multiplikation mit einer gan
zen Zahl durchzuführen und nicht, wie beim Ausführungs
beispiel nach Fig. 6, eine Multiplikation mit einer Bruch
teilzahl. Die Multiplizierschaltung 20 ist so angeschlos
sen, daß sie das Ausgangssignal des im Filter 40 enthal
tenen Verzögerungselementes 44 mit dem Signal S6 multi
pliziert. Der Addierer 22 addiert die Ausgangssignale der
Multiplizierschaltungen 19 und 20, um das Ausgangssignal
S4 zu bilden. Im Betrieb werden Funktionen wie die Signal
verzögerung und die Subtraktion, die im vorher beschrie
benen Fall durch gesonderte Elemente im Filter 10 reali
siert wurden, durch die Subtrahierschaltung 48 und das
Verzögerungselement 44 im Filter 40 bewerkstelligt. Diese
gemeinsame Ausnutzung von Elementen vermindert in wün
schenswerter Weise die Kompliziertheit der Schaltungsan
ordnung, ohne das Amplituden- und Phasenverhalten in ir
gendeiner Hinsicht, ausgenommen was die Verdoppelung der
Auflösung in der Verzögerung betrifft, zu ändern.
Claims (5)
1. Programmierbarer digitaler Signalinterpolator mit
einem Signaleingang zur Zuführung digitaler Signalabtast werte,
einer Steuersignalquelle,
einer mit dem Signaleingang gekoppelten linearen Interpola torschaltung, die eine Einrichtung zur gleichzeitigen Liefe rung von mindestens zwei gegeneinander verzögerten Signal abtastwerten sowie eine durch das Steuersignal steuerbare Skalier- und Kombiniereinrichtung zur Kombination der beiden gegeneinander verzögerten Signalabtastwerte in wählbaren An teilen enthält und deren Amplitudenfrequenzgang nahe Gleich strom relativ flach verläuft und mit zunehmender Frequenz und abhängig von den relativen Anteilen der kombinierten Signal abtastwerte abnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Signaleingang weiterhin ein Kompensationsfilter (40) gekoppelt ist, welchem die digitalen Signalabtastwerte zu geführt werden und welches eine Verzögerungs- und Kombinations einrichtung (42-46 bzw. 48, 50) für die Signalabtastwerte ent hält und eine Übertragungsfunktion der allgemeinen Form in Z-Transformationsschreibweise H(z) = -1 + AZ-1 + BZ-2 + CZ-3 hat, wobei A, B und C mathematische Konstanten einschließlich Eins (1) sind, zur Lieferung eines Kompensationssignals mit linearem Phasenfrequenzgang und einem Amplitudenfrequenzgang, der bei Gleichstrom praktisch Null ist und mit wachsender Frequenz mindestens über einen Teil des Frequenzspektrums einschließlich Frequenzen bis zu einem Viertel der Signal abtastfrequenz ansteigt,
daß eine Skaliereinrichtung (52) zur Skalierung des Kompen sationssignals in Abhängigkeit von den relativen Anteilen der kombinierten Signalabtastwerte in der linearen Interpolator schaltung,
und eine Kombinationseinrichtung (54) zur Kombinierung des skalierten Kompensationssignals mit den von der linearen Interpolatorschaltung gelieferten Signalabtastwerten vorgesehen sind.
einem Signaleingang zur Zuführung digitaler Signalabtast werte,
einer Steuersignalquelle,
einer mit dem Signaleingang gekoppelten linearen Interpola torschaltung, die eine Einrichtung zur gleichzeitigen Liefe rung von mindestens zwei gegeneinander verzögerten Signal abtastwerten sowie eine durch das Steuersignal steuerbare Skalier- und Kombiniereinrichtung zur Kombination der beiden gegeneinander verzögerten Signalabtastwerte in wählbaren An teilen enthält und deren Amplitudenfrequenzgang nahe Gleich strom relativ flach verläuft und mit zunehmender Frequenz und abhängig von den relativen Anteilen der kombinierten Signal abtastwerte abnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Signaleingang weiterhin ein Kompensationsfilter (40) gekoppelt ist, welchem die digitalen Signalabtastwerte zu geführt werden und welches eine Verzögerungs- und Kombinations einrichtung (42-46 bzw. 48, 50) für die Signalabtastwerte ent hält und eine Übertragungsfunktion der allgemeinen Form in Z-Transformationsschreibweise H(z) = -1 + AZ-1 + BZ-2 + CZ-3 hat, wobei A, B und C mathematische Konstanten einschließlich Eins (1) sind, zur Lieferung eines Kompensationssignals mit linearem Phasenfrequenzgang und einem Amplitudenfrequenzgang, der bei Gleichstrom praktisch Null ist und mit wachsender Frequenz mindestens über einen Teil des Frequenzspektrums einschließlich Frequenzen bis zu einem Viertel der Signal abtastfrequenz ansteigt,
daß eine Skaliereinrichtung (52) zur Skalierung des Kompen sationssignals in Abhängigkeit von den relativen Anteilen der kombinierten Signalabtastwerte in der linearen Interpolator schaltung,
und eine Kombinationseinrichtung (54) zur Kombinierung des skalierten Kompensationssignals mit den von der linearen Interpolatorschaltung gelieferten Signalabtastwerten vorgesehen sind.
2. Interpolator nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine erste arithmetische Verarbeitungseinrichtung (53), die in Reihe mit dem Kompensationsfilter (40) und mit der Skalier schaltung (52) gekoppelt ist, und das Kompensationssignal um einen ersten vorbestimmten Faktor, der kleiner ist als 1, dämpft, und
eine zweite arithmetische Verarbeitungseinrichtung (55), die mit der Kombinationsschaltung (54) gekoppelt ist und das resultierende Ausgangssignal um einen zweiten vorbestimmten Faktor, der ebenfalls kleiner ist als 1, dämpft.
eine erste arithmetische Verarbeitungseinrichtung (53), die in Reihe mit dem Kompensationsfilter (40) und mit der Skalier schaltung (52) gekoppelt ist, und das Kompensationssignal um einen ersten vorbestimmten Faktor, der kleiner ist als 1, dämpft, und
eine zweite arithmetische Verarbeitungseinrichtung (55), die mit der Kombinationsschaltung (54) gekoppelt ist und das resultierende Ausgangssignal um einen zweiten vorbestimmten Faktor, der ebenfalls kleiner ist als 1, dämpft.
3. Interpolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerung des Kompensationsfilters (40) größer ist
als die Abfrageperiode und daß ferner in Reihe mit der linea
ren Interpolatorschaltung (10) eine Verzögerungseinrichtung
(36 oder 42) geschaltet ist, deren Verzögerung mindestens
gleich einer Abfrageperiode ist.
4. Interpolator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungseinrichtung (42) durch ein Element im
Kompensationsfilter (40) gebildet wird.
5. Interpolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Skalierschaltung (52) die Amplitude des Kompensations
signals als nicht-lineare Funktion des Steuersignals (56)
ändert, wobei diese Funktion einen Maximalwert hat, wenn das
Steuersignal einem ungeradzahligen Vielfachen der Hälfte der
Abfrageperiode entspricht.
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1993
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