DE35440C - Niederdruck-Dampfheizung mit selbstthätiger Regulirung des Feuers - Google Patents
Niederdruck-Dampfheizung mit selbstthätiger Regulirung des FeuersInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 36: Heizungsanlagen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. August 1885 ab.
In Fig. ι, Blatt I, ist Ä ein Dampferzeuger
mit innen liegender Koksschüttfeuerung, B ist das Rohr, welches den erzeugten Dampf
nach seinem Bestimmungsorte (den Heizkörpern in den oberen Stockwerken) führt. Die Luftzufuhr zur Feuerung wird durch
den auf Blatt II specieller dargestellten, später näher zu beschreibenden Feuerungsregulator C
geregelt. D ist ein aus einem 8 cm "weiten Rohr gebildeter Syphon, welcher von dem
kleinen Reservoir E aus durch Oeffhen des Zuflufshahnes F und des Ueberlaufhahnes G
bis ZQ diesem mit Wasser gefüllt wird. Sind beide Hä'hne wieder geschlossen, und es entsteht
Dampfdruck in A, so wird, da der Syphon mit dem Dampfraum des Kessels communicirt,
von dem Wasserinhalt des Syphons ein dem Druck entsprechender Theil in dem Schenkel H
aufsteigen. Steigt aus irgend welchen Gründen der Dampfdruck über die beabsichtigte Höhe,
so wird der Wasserinhalt des Syphons aus diesem hinaus und in das Reservoir J geschleudert,
während im Kessel das volle Wasserquantum verbleibt und die ganze Feuerfläche des Kessels mit Wasser bedeckt bleibt. Diese
Einrichtung soll den bisherigen Fehler der Niederdruckdampfkessel beseitigen, bei denen
nach dem Dampfkesselgesetz das Standrohr bis in den Wasserraum des Kessels hinabreicht
und beim Steigen des Dampfdruckes über die beabsichtigte Höhe fast der ganze Wasserinhalt
des Kessels aus demselben durch das Standrohr herausgeschleudert wird, so dafs die Glut
des Feuers auf die trockene Feuerfläche des Kessels einwirkt und diese, wenn nicht sofort
kaltes Wasser nachgespeist wird, zum Glühen bringt.
In dem Reservoir / steht ein Gefäfs K, welches
durch ein schwaches Röhrchen O mit einem Wasserkasten L, in welchen die Lufteinströmungsöffnung
des Regulators hineinreicht, derart verbunden ist, dafs der Inhalt von K stets nach L ablaufen mufs. Wird nun der
Wasserinhalt des Syphons in / hineingeworfen, so füllt sich letzteres bis über den Rand von
K, der Wrasen entweicht durch das Wrasenrohr M, das Wasser läuft durch das weite
Abflufsrohr N ab und nur der Inhalt von K läuft durch das Röhrchen O nach dem Wasserkasten
L, diesen anfüllend und die Luftzufuhr zur Feuerung durch den entstehenden Wasserverschlufs
abschliefsend.
Durch diese Einrichtung ist ein anderer Uebelstand der bisherigen Niederdruckdampferzeuger
mit selbstthätiger Regulirung des Feuers vermieden. Wenn nämlich bei diesen der
Dampfdruck über die beabsichtigte Höhe steigt und der Wasserinhalt des Kessels zum Standrohr
hinausgeworfen wird, so wird, da der Druck im Kessel fast auf O fällt, durch den
selbsttätigen Regulator die Luftzufuhr zur Feuerung "ganz geöffnet, so dafs gerade in dem
Moment, in dem das Feuer geradezu schädlich wirkt, dasselbe zur höchsten Glut angefacht
wird.
Ganz im Gegentheil dazu wird bei der vorliegenden Construction, wenn das Standrohr
abbläst und sich Niemand um die Heizung kümmert, nichts weiter passiren können, als
dafs das Feuer langsam ausgeht.
Soll die Heizung nach dem Abblasen sogleich wieder in Betrieb gesetzt werden, so wird
der Syphon D wieder, wie oben beschrieben, gefüllt und der Inhalt des Wasserkastens L
durch den Hahn P entleert.
Es ist in praxi wünschenswerth, mit der beim Heizen angewendeten Maximal-Dampfspannung
nicht viel unter das gesetzlich gestattete Mafs von 0,5 Atmosphären herabzugehen.
Dazu mufs das Mafs von α bis β 5 m sein und der Schenkel H in das Erdgeschofs
des Gebäudes hineinragen.
Soll dies vermieden werden, so kann statt des einfachen Syphons ein doppeltes mit zwei
halb so hohen Wassersäulen angewendet werden. Dieses ist in Fig. 2 und 3, Blatt I, dargestellt.
Bei R ist das Standrohr mit dem Dampfrohr des Kessels verbunden, das Knie S
mündet in das Reservoir J. F ist Füllhahn, G Ueberlaufhahn, FVerbindungsrohr mit Hahn.
Werden alle drei Hähne geöffnet, so füllt das aus dem Reservoir durch F ausströmende
Wasser den rechten Syphon bis zum Verbindungsrohr V, tritt dann durch dieses in den
linken Syphon und füllt auch diesen bis zur gleichen Höhe an. Wenn alsdann Wasser
bei G überläuft, werden die drei Hähne geschlossen und der Apparat ist zum Gebrauche
fertig. Tritt bei R Dampfdruck in das Rohr ein, so steigt der Wasserinhalt in den linken
Schenkel beider Syphons, wodurch bei 0,5 Atmosphären das in Fig. 3 schematisch dargestellte
Bild entsteht. Der bei R vorhandene Dampfdruck ist immer gleich der Summe der beiden
Wassersäulen in den linken Schenkeln.
Der auf Blatt II dargestellte Regulator besteht aus einem wie ein umgekehrtes U geformten
Luftleitungsrohr von rechteckigem Querschnitt, in welchem eine Drosselklappe T schwingt.
Eine aus elastischem Material (Gummi oder-Kupfer) bestehende Linse g ist auf einem festen
Fills U befestigt. Durch diesen Fufs in den inneren Raum der Linse hinein führt ein Röhrchen
W,. welches mit dem Dampferzeuger communicirt. Steigt der Druck im Kessel, so wird
die Linse aufgeblasen und die auf der oberen Platte derselben befestigte, unten mit einem
breiten Bund versehene Führungsstange X hebt sich und bewegt den bei Y gelagerten Hebel Z
aufwärts, welcher mittelst einer durch entsprechende Gelenke verbundenen Zugstange a,
deren unterer Theil in der Zeichnung weggelassen ist, die Drosselklappe T schliefst.
Eine solche elastische Linse hat aber die Eigenschaft, dafs, wenn z. B. die Drosselklappe
bei einem Druck von 3 m Wassersäule schliefsen soll, die Führungsstange X beim Steigen des
Druckes von ο bis 1 m den relativ gröfsten Weg macht und die Drosselklappe alsdann
schon fast schliefst, so dafs bei der Steigerung des Druckes von 1 bis 3 m Wassersäule nur
noch eine zu kleine Veränderung der Stellung der Drosselklappe möglich ist. Zur Ueberwindung
dieser technischen Schwierigkeit, d. h. um die Wege der Führungsstange X beim
ersten, zweiten und dritten Meter auszugleichen, ist an der Achse der Drosselklappe ein Gewicht
b befestigt. Dieses Gewicht wirkt bei geringem Druck, beispielsweise zwischen ο und
Y3 m Wassersäule, weil es bei offener Drosselklappe
am horizontalen Hebelarm wirkt, mit seiner ganzen Schwere der durch den Dampfdruck
auf die Platten der Linse ausgeübten Kraft entgegen. Je höher aber der Dampfdruck
steigt, desto mehr wird von der von ihm auf die Platten der Linse ausgeübten Kraft durch die Spannung im Material der
Platten absorbirt. Im richtigen Verhältnifs dazu wird die belastende Wirkung des Gewichtes b
immer kleiner, je mehr sich die Drosselklappe schliefst und je mehr sein Hebelarm sich der
Verticalstellung nähert, so dafs z. B. wenn die Klappe bei 3 m Wassersäule schliefsen soll,
von 2Y2 bis 3 m, wo der gröfste Theil der
durch den Dampfdruck auf die Platten der Linse ausgeübten Kraft durch Spannung im
Material verloren geht, der Hebelarm des Gewichtes fast vertical steht und die belastende
Einwirkung des Gewichtes alsdann fast ganz aufgehoben ist.
Es wird also durch die Construction erreicht, dafs der Winkel, den die Klappenstellung mit
der Verticalen bildet, dem Druck annähernd proportional ist.
Der Hebel Z wird aufser durch das Gewicht b noch durch die mit einem Stift c aufdem
Ende des Hebels Z aufsitzende Führungsstange d heruntergezogen. Soll die Drosselklappe
erst bei höherem Druck schliefsen, so wird diese Führungsstange noch durch abgepafste
Gewichte belastet.
Claims (2)
1. Der mit dem Dampfraum in Verbindung
stehende, mit Füllhahn F und Ueberlaufhahn G versehene Heber Z), welcher aus
Gefäfs E mit Wasser gefüllt wird, und aus welchem das Wasser bei zunehmendem
Dampfdruck durch JK und O nach L getrieben
wird, um dort einen Wasserverschlufs vor der Luftzuströmungsöffnung zu bilden.
2. Der Regulator (Blatt II), charakterisirt durch die Verbindung der Linse g mit der Drosselklappe
T, welche letztere durch das an einem zur Klappenebene vertical stehenden Hebel
sitzende Gewicht belastet ist, und die Uebertragung der Bewegung von der Linse auf
die Klappe mittelst des einarmigen Hebels Z, welcher die Drosselklappe mittelst der gelenkigen
Zugstange α beeinflufst.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=311297
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
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DE (1) | DE35440C (de) |
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