DE3543154C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine teilbare Kapsel sowie
Verfahren zu ihrer Herstellung.
Für die Dosierung erstarrender, hochviskoser,
pulverförmiger, granulierter und in Sonderfällen auch
tablettenförmiger Arzneimittelzubereitungen werden
vorzugsweise Hartgelatine-Kapseln eingesetzt.
Während bei anderen galenischen Zubereitungen teilbare
Formen zur flexibleren Dosierbarkeit bekannt sind, wie
z. B. teilbare Tabletten, teilbare Weichgelatine-Kapseln,
scheiterte die Entwicklung einer kostengünstig
herstellbaren teilbaren Hartgelatine-Kapsel an den
besonderen Eigenarten dieser galenischen Form.
Ein einfaches Teilen der länglichen Hartgelatine-Kapsel
in zwei Hälften ähnlich wie bei Tabletten mit
Bruchrillen, ist aus naheliegenden Gründen nicht möglich,
da bei einem Öffnen der Hartgelatine-Kapsel eine exakte
Dosierung des Arzneimittels nicht mehr gewährleistet ist
und die zurückbleibende zweite Dosis nicht mehr sicher
aufbewahrt werden kann. Zudem sind viele Kapseln mit
einem Sicherheitsverschluß versehen, der sich nur unter
Zerstörung der Kapsel öffnen läßt.
Aus der DE-OS 33 40 262 ist eine teilbare Kapsel bekannt,
die aus zwei länglichen mit je halbkreisförmigem
Querschnitt bestehenden Teilkapseln besteht, die nach dem
Füllen mit einem Arzneimittel zu einer Kapsel üblicher
Form verbunden werden. Das besondere Merkmal der
beschriebenen teilbaren Hartgelatine-Kapsel ist die
besonders geformte Teilkapsel üblicher Länge, aber mit
einem halbkreisförmigen Querschnitt, dessen Fläche etwas
kleiner ist als die Hälfte der kreisförmigen
Querschnittsfläche der fertig montierten Kapsel.
Im Gegensatz zu der in der DE-OS beschriebenen
Ausführungsform sind die im Handel erhältlichen
Kapselformen im allgemeinen standardisiert, wobei die
oben beschriebenen Ausführungsformen gegebenenfalls als
Sonderanfertigungen hergestellt werden müßten. Dies ist
nur durch beträchtliche zusätzliche Aufwendungen an den
Maschinen möglich.
Weiterhin ist aus dem Stand der Technik aus dem deutschen
Gebrauchsmuster G 85 03 748.8 eine Doppelkapsel zur
Aufnahme von Medikamenten bekannt, bei der die beiden
Kapselkörper durch einen brechbaren Steg miteinander
verbunden sind. Nachteilig ist hierbei, daß zu deren
Herstellung besonders ausgestaltete Kapselunterteile
erforderlich sind, die sich von den genormten Kapseln
unterscheiden und nach einem gesonderten Tauchverfahren
hergestellt werden müssen. Aus der US-PS 18 15 902 ist
bereits "eine-Kapsel-in Kapsel-Konstruktion" offenbart,
die jedoch nicht teilbar ist. Das deutsche
Gebrauchsmuster G 81 20 453.1 offenbart zwar eine teilbare
Kapsel, die aber aufgrund ihres dort beschriebenen
Herstellungsprozesses nur als Weichgelatinekapsel
ausgebildet sein kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
teilbare Kapsel unter Verwendung herkömmlichen
Kapselmaterials bereitzustellen, die einerseits als
Ganzes mechanisch stabil, andererseits aber auch leicht
teilbar ist, sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Es wird eine teilbare Kapsel (1) aus mindestens zwei
länglichen Teilkapseln (2) mit kreisförmigem oder
ellipsoiden Querschnitt entlang der Achse aa
vorgeschlagen, wobei die Teilkapseln (2) aus einem
Unterteil (3) und einem hierauf aufgesteckten Oberteil
(4) bestehen und längs einer gemeinsamen Längsachse
angeordnet sind und die Teilkapseln (2) eine gemeinsame
sie ganz oder teilweise umschließende Umhüllung (6)
aufweisen, oder über ihre Stirnseiten (5) mit einem
pharmazeutisch unbedenklichen Kleber verbunden sind.
Erfindungsgemäß kann die teilbare Kapsel in folgenden
Ausführungsformen vorliegen:
- A. Die beiden Teilkapseln (2) sind in einer äußeren Kapsel (6 a) mit mindestens doppelter Länge einer Teilkapsel (2) eingesteckt, wobei die äußere Kapsel nicht mit einem Sicherheitsverschluß versehen ist (Abb. 1), so daß ein Öffnen und Schließen der Kapsel ohne Beschädigung möglich ist.
- B. In einer weiteren Ausführungsform sind die beiden kleinen Teilkapseln (2) durch eine zylinderförmige Umhüllung (6 b) aus einem pharmazeutisch unbedenklichen Material verbunden (Abb. 2a, b, c).
Diese Umhüllung kann aus einem rohrförmigen Zylinder
(6 a) aus Hartgelatine mit kreisförmigen oder
elliptischen Querschnitt bestehen, dessen Querschnitt
etwas größer ist als der der Teilkapseln (2), wobei
die Teilkapsel steckförmig verbunden sind (Abb. 2a).
Die teilbare Kapsel (1) kann durch einfaches
Auseinanderziehen der Teilkapseln (2) geteilt werden,
wobei die Sicherheitsverschlüsse (7) verhindern, daß
die Hüllse der Teilkapseln (2) beim Teilungsvorgang
geöffnet werden.
In einer besonderen Ausführungsform kann der Zylinder
(6 c) mit einer Sollbruchstelle (8), beispielsweise
durch Perforation oder einem leicht reißbaren Band
oder Faden zur einfachen Teilung der Kapsel versehen
werden. In diesem Fall können die Teilkapseln (2) mit
dem Zylinder (6 c) verklebt sein.
Das Material des Zylinders kann so beschaffen sein,
daß es durch Benutzung mit einer Flüssigkeit,
beispielsweise Speichel, sofort weich und flexibel
wird, so daß auch eine geteilte Kapsel problemlos zu
schlucken ist.
In noch einer anderen Ausführungsform sind die
Teilkapseln (2) von einer Umhüllung (6 d) aus einer
pharmazeutisch unbedenklichen, schrumpffähigen Folie
überzogen. Die Umhüllung kann derart gestaltet sein,
daß sie die äußere Fläche der Teilkapseln vollständig
oder teilweise umschließt. Die Bruchstelle (9) ist
durch den Schrumpfungsprozeß an den Stirnseiten (5)
der Teilkapseln vorgebildet und kann gegebenenfalls
durch weitere Maßnahmen, z. B. Perforation, weiter
geschwächt werden. Bei dieser Ausführungsform sind
bei jeder Teilkapsel (2), auch nach der Teilung,
Ober- und Unterteil durch die Umhüllung aus der
geschrumpften Folie fest miteinander verbunden, so
daß die Kapsel ohne Zerstörung nicht geöffnet werden
kann. Bei dieser Ausführungsform ist die Verwendung
der sogenannten "Sicherheitskapseln" aus Gründen der
Arzneimittelsicherheit nicht erforderlich.
Eine größere Anzahl von Kapseln kann durch eine
schrumpffähige Umhüllung zu einer Einheit
zusammengefaßt sein, so daß der Patient je nach
benötigter Dosierung entsprechende Teilmengen
abbricht.
- C. In einer anderen Ausführungsform sind die Teilkapseln (2) über die Stirnseiten (5) ihrer Unter- bzw. Oberteile durch ein pharmazeutisch unbedenkliches Klebemittel (10) verbunden (Abb. 3). Entsprechende Klebstoffe sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemäßen teilbaren Kapsel ist, daß die Teilkapsel beispielsweise unter dem Handelsnamen "Suprokapsel" erhältlich ist. Aufwendige Sonderformen der Teilkapseln sind nicht erforderlich. Die Teilkapseln können somit unter Verwendung der standardisierten handelsüblichen Abfüllautomaten gefüllt und verschlossen werden.
Falls erforderlich oder gewünscht, können die
einzelnen Teilkapseln in einer teilbaren Kapsel aus
verschiedenen Materialien bestehen. Durch eine
geeignete Auswahl der Zusammensetzung dieser
Materialien kann der Zeitpunkt der Wirkstofffreigabe
beeinflußt werden. Entsprechende Materialien sind aus
dem Stand der Technik bekannt. Dies ist besonders
dann von Interesse, wenn bei Kombinationspräparaten
die Wirkstoffe in zeitlich vorherbestimmbarer
Reihenfolge freigesetzt werden sollen. Durch eine
Teilung der Kapsel ist zusätzlich eine individuelle
Anpassung der Dosierung an den Patienten möglich.
Durch eine geeignete Farbgebung der Kapsel kann das
Verwechslungsrisiko durch den Patienten nahezu
ausgeschlossen werden.
Arzneimittelkombinationen, die chemisch miteinander
reagieren d. h. inkompatibel sind, können in einfacher
Weise getrennt abgefüllt und anschließend zu einer
Kapsel mit zwei Teilkapseln vereinigt werden.
Erfindungsgemäß können die teilbaren Kapseln,
bestehend aus mindestens zwei Teilkapseln, wie folgt
hergestellt werden:
- a) Eine teilbare Kapsel gemäß der Ausführungsform A wird durch Einlegen der beiden Teilkapseln in das Unterteil der äußeren Kapsel und anschließendem Aufbringen des Verschlußoberteils hergestellt. Hierbei kann auf eine bekannte Technik zurückgegriffen werden, wie sie beim Einlegen von Filmtabletten in Kapseln angewendet wird.
- b) Eine teilbare Kapsel der Ausführungsform B wird beispielsweise wie folgt hergestellt:
- Die bereits gefüllten Teilkapseln werden auf einer Rüttelrinne ausgerichtet und quer auf einem Transportband abgelegt. Zwei gegenüberliegende Bänder transportieren die Teilkapseln vor eine Füllstation, in deren Mitte die zylinderförmige Hülle (6 b, c) bereitgelegt wird. Zwei Stößel oder die sich verengenden Bandseitenteile schieben von beiden Seiten die Teilkapseln in die zylinderförmige Hülle (6 b, c). Die zylinderförmige Umhüllung (6 c) kann mit einem leicht reißbaren Band oder Faden (8) oder aber mit einer Sollbruchstelle (8), z. B. in Form einer Perforation, versehen sein. In diesem Fall kann vor dem Zusammenstecken der Teilkapseln ein pharmazeutisch unbedenklicher Kleber aufgetragen werden, so daß die Teilkapseln mit der Hülle fest verbunden werden.
- Eine teilbare Kapsel, die von einer schrumpffähigen Folie als Umhüllung (6 d) umgeben ist, kann wie folgt hergestellt werden:
- Die bereits gefüllten Teilkapseln werden auf einem Transportband auf ein Band aus einer schrumpffähigen Folie gelegt und wenn nötig ausgerichtet, anschließend wird die Folie durch Hilfsvorrichtungen so geführt, daß sich die Folie trichterförmig um die Teilkapseln legt, bis diese völlig von der Folie umhüllt sind, wobei sich die Ober- und Unterseite der schrumpffähigen Folie teilweise überlappen können. Im gleichen Arbeitsgang wird die Folie zu einer an die Teilkapseln eng anliegenden Röhre verschweißt; nachfolgend können Hilfseinrichtungen, z. B. eine Perforation (9), zu einer späteren besseren Teilung angebracht werden. Daran anschließend wird geschrumpft, wobei sich Teilkapseln und Umhüllung zu einer ersten Einheit verbinden. Nach einer Teilung der Kapselketten in eine gewünschte Teilmenge mit zwei oder mehr Teilkapseln kann noch einmal geschrumpft werden, um eventuell bei der Teilung entstandene Grate zu befestigen.
- b) Eine teilbare Kapsel der Ausführungsform C wird wie folgt hergestellt:
- Die gefüllten Teilkapseln werden wie unter b) beschrieben, mit den Stirnseiten zueinandergeführt und mit einem Tropfen eines pharmakologisch unbedenklichen Klebers miteinander verbunden. Für den Kleber eignen sich folgende pharmazeutische Hilfsstoffe: Gelatine, verkleisterte Stärke, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Celluloseäther, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylate. Es ist jedoch selbstverständlich, daß auch andere Verfahren, als das unter b) beschrieben, zum Zusammenführen der beiden Teilkapseln Verwendung finden können.
Claims (9)
1. Teilbare Kapsel für erstarrende, hochviskose,
pulverförmige und/oder granulierte
Arzneimittelzubereitungen, welche aus mindestens zwei
länglichen Teilkapseln mit kreisförmigem oder
ellipsoidem Querschnitt besteht, wobei die
Teilkapseln aus einem Unterteil und einem hierauf
aufgesteckten Oberteil bestehen und längs einer
gemeinsamen Längsachse angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkapseln (2) eine
gemeinsame sie ganz oder teilweise umschließende
Umhüllung (6) aufweisen.
2. Teilbare Kapsel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umhüllung aus einer,
gegebenenfalls wieder verschließbaren, äußeren Kapsel
(6 a) besteht.
3. Teilbare Kapsel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine zylinderförmige Umhüllung (6 b, c, d) aus einem
pharmazeutisch unbedenklichen Material, wobei die
zylinderförmige Umhüllung Vorrichtungen, wie z. B.
eine Perforation, einen reißbaren Faden oder Band,
zur besseren Teilung der Kapsel enthalten kann (8).
4. Teilbare Kapsel nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zylinderförmige Umhüllung
(6 d) aus einem geschrumpften, pharmazeutisch
unbedenklichen Material besteht.
5. Verfahren zur Herstellung einer teilbaren Kapsel nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilkapseln (2) über ihre Stirnseiten steckförmig
durch eine zylinderförmige Umhüllung (6 b) verbunden
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die
Zugabe eines Klebemittels.
7. Verfahren zur Herstellung einer teilbaren Kapsel nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilkapseln auf eine schrumpffähige Folie gelegt
werden, die Folie zu einer Röhre verschweißt,
anschließend geschrumpft, mit Vorrichtungen zur
besseren Teilung versehen wird und dann
gegebenenfalls in Teilmengen mit zwei oder mehreren
Teilkapseln geteilt wird.
8. Teilbare Kapsel für erstarrende, hochviskose,
pulverförmige und/oder granulierte
Arzneimittelzubereitungen, welche aus mindestens zwei
länglichen Teilkapseln mit kreisförmigem oder
ellipsoidem Querschnitt besteht, wobei die
Teilkapseln aus einem Unterteil und einem hierauf
aufgesteckten Oberteil betehen und längs einer
gemeinsamen Längsachse angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilkapseln über ihre
Stirnseiten (5) mit einem pharmazeutisch
unbedenklichen Kleber verbunden sind.
9. Verfahren zur Herstellung einer teilbaren Kapsel
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
handelsübliche Teilkapseln mit Wirkstoff gefüllt,
verschlossen und anschließend über ihre Stirnseiten
mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Kleber
verbunden werden.
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