DE2650649A1 - Verfahren und vorrichtung zum fuellen und verschliessen von hartgelatinekapseln - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum fuellen und verschliessen von hartgelatinekapselnInfo
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Description
Robert Bosch GmbH - . "VM 594-
Stuttgart ο
Zum Abfüllen von flüssigen Arzneistoffen wurden bisher
vorzugsweise Weichgelatinekapseln verwendet. Hierbei wird die Flüssigkeit mit dem Herstellen der Kapseln in
diese eingefüllt (z.B. S3-PS 564-538).
In Hartgelatinekapseln, die vorzugsweise .aus zwei ineinander
steckbaren, einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisenden Hälften bestehen, wurden bisher nur pulverförmige
Arzneistoffe, sogenannte Pellets oder kleinere Tabletten eingefüllt. Hierbei werden die in zusammengesteckter Form
angelieferten Kapseln zunächst getrennt, wobei dann nach dem Füllen des Unterteiles das Oberteil wieder aufgesteckt
wird (z.B. DT-PS 11 17 4-71).
Seitens der pharmazeutischen Industrie besteht nun seit einiger Zeit die Forderung, in Hartgelatinekapseln auch
flüssige Arzneistoffe einzufüllen. Ein Hauptgrund dieser Forderung ist darin zu sehen, daß bei der Herstellung von
Weichgelatinekapseln wesentlich mehr Gelatine verbraucht wird, da - bedingt durch das Hersteilverfahren - mehr
Abfall entsteht, als dies beim Herstellen von Hartgelatinekapseln der Fall ist.
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Weiterhin wirkt sich bei der Verwendung von Weichgelatinekapseln als nachteilig aus, daß das Pullen und Herstellen
in einem Arbeitsgang erfolgt. Durch diesen Umstand sind die Arzneimittelfirmen sowie die auf das Abfüllen von
Arzneistoffen spezialisierten Betriebe gezwungen, sich
auch mit der Herstellung der Kapseln zu befassen, was bei der Verwendung von Hartgelatinekapseln nicht der Pail ist,
da diese von speziellen Kapselherstellfirmen erzeugt werden, die diese an die pharmazeutische Industrie bzw. an die Abfüllbetriebe
liefern.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat neben einer verhältnismäßig
einfachen und sicheren Arbeitsweise vor allem den Vorteil, daß nunmehr sowohl für feste als auch für flüssige Arzneistoffe
ein und dieselbe Kapselart verwendet werden kann, so daß sich auch eine wesentlich wirtschaftlichere und einfachere
Lagerhaltung ergibt, als dies bisher bei der Verwendung von Weichgelatinekapseln für flüssige und Hartgelatinekapseln für
feste Arzneistoffe der Fall war. Ganz abgesehen davon, daß es für den Arzneimittel-Hersteller bzw. für die Arzneimittel-Abfüllbetriebe
wesentlich einfacher ist, da sie sich nur noch
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Stuttgart
mit dem Abfüllproblem und nicht mehr mit dem Herstellen von Kapseln befassen oder die gefüllten Weichgelatinekapseln
von speziellen Firmen beziehen müssen.
Ferner ergibt sich durch die erfindungsgemäße Art des
Füllens der Hartgelatinekapseln, im Gegensatz zum bekannten Füllen von zweiteiligen Hartgelatinekapseln nach,
der Pulverabfüllmethode, der weitere Vorteil, daß in die Hartgelatinekapseln bei gleichem Kapselvolumen eine
größere Flüssigkeitsmenge eingefüllt werden kann. Ferner ist als vorteilhaft anzusehen, daß sich bei der der Erfindung
zugrunde liegenden Abfüllart, bei gleicher Füllmenge kürzere Abfüllzeiten ergeben.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
ergibt sich u.a. weiterhin der Vorteil, daß für das Abfüllen von Flüssigkeit in Hartgelatinekapseln die gleichen
zweiteiligen Hartgelatinekapseln verwendet werden können, die auch für das Abfüllen von Pulver oder dgl. Verwendung
finden. Hierbei ergibt sich neben dem Vorteil für den Hersteller, der keine besonderen Kapseln für das Abfüllen von
flüssigen Arzneistoffen herstellen muß, ein weiterer Vorteil
für den Arzneimittel-Hersteller bzw. für die Arzneimittel abfüllenden Betriebe, der in einer weiteren Vereinfachung der
Lagerhaltung zu suchen ist.
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Durch die weiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gerichteten Ansprüche
ergibt sich vor allem der Vorteil, daß das öffnen, Füllen
und Verschließen der Hartgelatinekapseln mit verhältnismäßig
einfachen und sicher arbeitenden Mitteln durchgeführt werden kann. Bei einer besonderen Ausbildung der
als Füllorgan dienenden Hohlnadel ist es in weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, das
Abfüllen des flüssigen Arzneistoffes nach dem Vakuumfüllprinzip durchzuführen.
Durch die in den weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der in den vorhergehenden Ansprüchen angegebenen Merkmale möglich.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 das Zuführen
der zu füllenden Hartgelatinekapseln, Fig. 2 das Öffnen und Füllen einer Hartgelatinekapsel, Fig. 3 das
Verschließen der Füllöffnung, Fig. 4- eine für die Vakuumfüllung ausgebildete Hohlnadel, Fig. 5 das Banderolieren
einer Hartgelatinekapsel am Steckverschluß.
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i"ig. 1 zeigt das Zuführen von beispielsweise zweiteiligen
Hartgelatinekapseln Λ zu einem z.B. als umlaufende Scheibe
ausgebildeten Aufnahmeteil 2, das Bohrungen 3 zur Aufnahme
der Hartgelatinekapseln 1 aufweist. Unterhalb des Aufnahmeteiles 2 ist eine Scheibe 4 oder dgl. angeordnet, die als
Auflage für die Hartgelatinekapseln 1 dient. Das Aufnahmeteil 2 läuft, wie bei den Maschinen zum Abfüllen von Pulver
in Hartgelatinekapseln bekannt, taktweise oder kontinuierlich um und weist eine Vielzahl von Bohrungen 3 zur Aufnahme von
Hartgelatinekapseln 1 auf. Beim Umlauf des Aufnahmeteiles 2 werden die Hartgelatinekapseln 1 den verschiedenen Behandlungsstationen
zugeführt.
Eine derartige Behandlungsstation ist mit Fig. 2 dargestellt.
An dieser Station werden die Hartgelatinekapseln 1 mit flüssigkeit
gefüllt. Zu diesem Zweck ist eine Hohlnadel 5 vorgesehen, die mit einem Zylinder 6 oder dgl. in Verbindung steht, der
seinerseits mit nicht dargestellten, die abzufüllende Flüssigkeit zuführenden Mitteln verbunden ist. Wie Fig. 2 weiterhin
erkennen laßt (strichpunktiert dargestellt), wird die Hohlnadel 5 unter Bildung einer öffnung in die Hartgelatinekapsel 1
bzw. in einen ähnlichen Hohlbehälter eingeführt. Die Hartgelatinekapsel 1 wird dann durch die Hohlnadel 5mit Flüssigkeit gefüllt.
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Anschließend gelangt diese gefüllte Hartgelatinekapsel 1 in den Bereich der Schließstation, die mit Fig. 3 dargestellt
ist. Innerhalb dieser Station wird aus einem Vorratsbehälter 9 oder dgl. auf die durch die Hohlnadel 5
erzeugte öffnung jeder Hartgelatinekapsel 1 ein Tropfen
einer schnell trocknenden Versehlußmasse aufgebracht.
Fig. 4- zeigt eine Füllstation, die nach dem Vakuumfüllprinzip
arbeitet. Hierbei ist eine Hohlnadel 5 vorgesehen, in der eine weitere Hohlnadel 7 angeordnet ist. Dabei ist
der Innendurchmesser der Hohlnadel 5 größer als der Außendurchmesser
der Hohlnadel 7» so daß zwei Kanäle, einer für die Flüssigkeit und einer für das Vakuum, entstehen. Auf der
Hohlnadel 5 ist weiterhin eine Abdichtscheibe 8 vorgesehen.
Wie bereits erwähnt wurde, können für das Verpacken von flüssigen Arzneistoffen in Hartgelatinekapseln entweder
speziell für diesen Zweck gefertigte Hohlbehälter aus Gelatine
Verwendung finden, oder es werden die für das Verpacken von Pulver oder dgl. bekannten zweiteiligen Steckkapseln aus Gelatine
eingesetzt. In diesem Falle ist es erforderlich, die zweiteiligen Steckkapseln am Steckverschluß, beispielsweise
durch Banderolieren, abzudichten. Dies kann vor oder nach dem
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öffnen, Füllen und Verschließen der Hartgelatinekapseln 1
erfolgen. Eine mögliche Vorrichtung zum Banderolieren des Steckverschlusses der Hartgelatinekapseln 1 ist mit Pig.
gezeigt. Bei der dargestellten Anordnung ist im Bereich der Banderoliervorrichtung unterhalb des Aufnahmeteiles 2 ein
Stößel 11 vorgesehen, der von unten in die Bohrung 3 eingeführt wird und dabei die Hartgelatinekapsel 1 anhebt. Weiterhin
ist die Anordnung so getroffen, daß beispielsweise über zwei rotierende Scheiben 12 und 13 Verschlußmasse aus einem
Vorratsbehälter 14 auf den Steckverschluß 15 der Hartgelatinekapsel
1 aufgebracht wird, wobei die Hartgelatinekapsel 1 durch die Scheibe 13 in Drehung versetzt wird. Bei der Verschlußmasse
für den Steckverschluß 15 handelt es sich vorzugsweise
um die gleiche Verschlußmasse mit der die Füllöffnung der Hartgelatinekapseln 1, wie in Fig. 3 dargestellt,
verschlossen wird.
Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen nur in schematischer Weise Möglichkeiten zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar. So sind beispielsweise Abwandlungen in der Gestaltung der Hohlnadeln zum Einfüllen der Flüssigkeit
in die Hartgelatinekapseln 1 denkbar. Ebenfalls sind andere geeignete Vorrichtungen zum Banderolieren der Hartgel atinekapsein 1 möglich.
Ansprüche:
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Claims (9)
- Robert Bosch GmbH VM 594StuttgartAnsprücheΛ.) Verfahren ζχιειλ Abfüllen von Flüssigkeit, vorzugsweise von flüssigen Arzneistoffen in vorgefertigte oder durch Zusammenstecken zweier Hartgelatinekapselhälften erzeugte Hohlbehältnisse, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllen der HohTbehältnisse durch eine oder mehrere in den Hohlbehältnissen vorgesehenen oder vor dem Füllvorgang erzeugten Öffnungen erfolgt, die nach dem Füllen verschlossen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschließen der Füllöffnung(en) eine Verschlußmasse Verwendung findet, die - gegebenenfalls zusammen mit der bzw. den Kapselfarbe(n) - zur Kennzeichnung des Inhaltes der Hartgelatinekapseln, eine unterschiedliche Einfärbung aufweist.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von zweiteiligen, nicht flüssigkeitsdicht verschlossenen Hartgelatinekapseln, vor oder nach dem öffnen, Füllen und Verschließen der Kapseln, diese an der Trennstelle eine Abdichtung erfahren.- 10 -809819/0299- -yar-Robert Bosch GmbH VM 594-Stuttgart O
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß zus. Abdichten der Trennstelle zweiteiliger Hartgelatinekapseln die gleiche oder eine ähnliche Verschlußsasse Verwendung findet, wie zum Verschließen der Füllöffnung.
- 5- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1-4-, gekennzeichnet durch ein oder mehrere Organe zum Einführen in vorgesehene Öffnungen der Hohlbehältnisse (1) und/oder zur Erzeugung einer oder mehrerer Öffnungen in den Hohlbehältnissen (1).
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in dis Öffnungen einführbaren bzw. die die Öffnungen erzeugenden Organe als Hohlnadeln (5) ausgebildet sind.
- 7· Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlnadeln (5) an ihrem äußeren Umfang eine Längsprofilierung aufweisen.80981 9/0299Robert Bosch GmbH ' "VM 594-Stuttgart 3
- 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5-7» dadurch gekennzeichnet, daß in einem oder in mehreren der als Hohlnadeln (5) ausgebildeten Organe, Hohlnadeln (7) angeordnet sind, deren Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser einer Hohlnadel (5).
- 9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5-8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschließen der öffnungen in den Hohlbehältnissen (1) nach der Füllstation eine Einrichtung (9) zum Aufbringen einer Verschlußmasse auf die Öffnungen der Hohlbehältnisse (1) angeordnet ist.809819/0299
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