CH623004A5 - Method and device for filling liquid into hollow hard gelatin containers - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeit, vorzugsweise von flüssigen Arzneistoffen, in vorgefertigte Hohlbehältnisse aus Hartgelatine. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zum Abfüllen von flüssigen Arzneistoffen wurden bisher vorzugsweise Weichgelatinekapseln verwendet. Hierbei wird die Flüssigkeit mit dem Herstellen der Kapseln in diese eingefüllt (z.B. GB-PS 564 538).
In Hartgelatinekapseln, die vorzugsweise aus zwei inein-andersteckbaren, einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisenden Hälften bestehen, wurden bisher nur pulverför-mige Arzneistoffe, sogenannte Pellets oder kleinere Tabletten eingefüllt. Hierbei werden die in zusammengesteckter Form angelieferten Kapseln zunächst getrennt, wobei dann nach dem Füllen des Unterteiles das Oberteil wieder aufgesteckt wird (z.B. DE-PS 11 17 471).
Seitens der pharmazeutischen Industrie besteht nun seit einiger Zeit die Forderung, in Hartgelatinekapseln auch flüssige Arzneistoffe einzufüllen. Ein Hauptgrund dieser Forderung ist darin zu sehen, das bei der Herstellung von Weichgelatinekapseln wesentlich mehr Gelatine verbraucht wird, da — bedingt durch das Herstellverfahren — mehr Abfall entsteht, als dies beim Herstellen von Hartgelatinekapseln der Fall ist.
Weiterhin wirkt sich bei der Verwendung von Weichgelatinekapseln als pachteilig aus, dass das Füllen und Herstellen in einem Arbeitsgang erfolgt. Durch diesen Umstand sind die Arzneimittelfirmen sowie die auf das Abfüllen von Arzneistoffen spezialisierten Betriebe gezwungen, sich auch mit der Herstellung der Kapseln zu befassen, was bei der Verwendung von Hartgelatinekapseln nicht der Fall ist, da diese von speziellen Kapselherstellfirmen erzeugt werden, die diese an die pharmazeutische Industrie bzw. an die Abfüllbetriebe liefern.
Das erfindungsgemässe Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat neben einer verhältnismässig einfachen und sicheren Arbeitsweise vor allem den Vorteil, dass nunmehr sowohl für feste als auch für flüssige Arzneistoffe ein und dieselbe Kapselart verwendet werden kann, so dass sich auch eine wesentlich wirtschaftlichere und einfachere Lagerhaltung ergibt, als dies bisher bei der Verwendung von Weichgelatinekapseln für flüssige und Hartgelatinekapseln für feste Arzneistoffe der Fall war. Ganz abgesehen davon, dass es für den Arzneimittel-Hersteller bzw. für die Arzneimittel-Abfüllbetriebe wesentlich einfacher ist, da sie sich nur noch mit dem Abfüllproblem und nicht mehr mit dem Herstellen von Kapseln befassen oder die gefüllten Weichgelatinekapseln von speziellen Firmen beziehen müssen.
Ferner ergibt sich durch die erfindungsgemässe Art des Füllens der Hartgelatinekapseln, im Gegensatz zum bekannten Füllen von zweiteiligen Hartgelatinekapseln nach der Pulverabfüllmethode, der weitere Vorteil, dass in die Hartgelatinekapseln bei gleichem Kapselvolumen eine grössere Flüssigkeitsmenge eingefüllt werden kann. Weiterhin ist als vorteilhaft anzusehen, dass sich bei der der Erfindung zugrundeliegenden Abfüllart, bei gleicher Füllmenge kürzere Abfüllzeiten ergeben.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Massnahmen ergibt sich u.a. weiterhin der Vorteil, dass für das Abfüllen von Flüssigkeit in Hartgelatinekapseln die gleichen zweiteiligen Hartgelatinekapseln verwendet werden können, die auch für das Abfüllen von Pulver oder dgl. Verwendungfinden. Hierbei ergibt sich neben dem Vorteil für den Hersteller, der keine besonderen Kapseln für das Abfüllen von flüssigen Arzneistoffen herstellen muss, ein weiterer Vorteil für den Arzneimittel-Hersteller bzw. für die Arzneimittel abfüllenden Betriebe, der in einer weiteren Vereinfachung der Lagerhaltung zu suchen ist.
Durch den auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens gerichteten Patentanspruch 5 sowie durch die weiterhin abhängigen Ansprüche ergibt sich vor allem der Vorteil, dass das Öffnen, Füllen und Verschliessen der Hartgelatinekapseln mit verhältnismässig einfachen und sicher arbeitenden Mitteln durchgeführt werden kann. Bei einer besonderen Ausbildung der als Füllorgan dienenden Hohlnadel ist es in weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorichtung möglich, das Abfüllen des flüssigen Arzneistoffes nach dem Vakuumfüllprinzip durchzuführen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 das Zuführen der zu füllenden Hartgelatinekapseln, Fig. 2 das Öffnen und Füllen einer Hartgelatinekapsel, Fig. 3 das
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Verschliessen der Füllöffnung, Fig. 4 eine für die Vakuumfüllung ausgebildete Hohlnadel, Fig. 5 das Banderolieren einer Hartgelatinekapsel am Steckverschluss.
Fig. 1 zeigt das Zuführen von beispielsweise zweiteiligen Hartgelatinekapseln 1 zu einem z.B. als umlaufende s Scheibe ausgebildeten Aufnahmeteil 2, das Bohrungen 3 zur Aufnahme der Hartgelatinekapseln 1 aufweist. Unterhalb des Aufnahmeteiles 2 ist eine Scheibe 4 oder dgl. angeordnet, die als Auflage für die Hartgelatinekapseln 1 dient. Das Aufnahmeteil 2 läuft, wie bei den Maschinen zum Ab- io füllen von Pulver in Hartgelatinekapseln bekannt, taktweise oder kontinuierlich um und weist eine Vielzahl von Bohrungen 3 zur Aufnahme von Hartgelatinekapseln 1 auf. Beim Umlauf des Aufnahmeteiles 2 werden die Hartgelatinekapseln 1 den verschiedenen Behandlungsstationen zugeführt. 15
Eine derartige Behandlungsstation ist mit Fig. 2 dargestellt. An dieser Station werden die Hartgelatinekapseln 1 mit Flüssigkeit gefüllt. Zu diesem Zweck ist eine Hohlnadel 5 vorgesehen, die mit einem Zylinder 6 oder dgl. in Verbindung steht, der seinerseits mit nicht dargestellten, die ab- 20 zufüllende Flüssigkeit zuführenden Mitteln verbunden ist. Wie Fig. 2 weiterhin erkennen lässt (strickpunktiert dargestellt), wird die Hohlnadel 5 unter Bildung einer Öffnung in die Hartgelatinekapsel 1 eingeführt. Die Hartgelatinekapsel 1 wird dann durch die Hohlnadel 5 mit Flüssigkeit gefüllt. 25 Anschliessend gelangt diese gefüllte Hartgelatinekapseln 1 in den Bereich der Schliessstation, die mit Fig. 3 dargestellt ist. Innerhalb dieser Station wird aus einem Vorratsbehälter 9 auf die durch die Hohlnadel 5 erzeugte Öffnung jeder Hartgelatinekapsel 1 ein Tropfen 10 einer schnell trocknenden 30 Verschlussmasse aufgebracht.
Fig. 4 zeigt eine Füllstation, die nach dem Vakuumfüllprinzip arbeitet. Hierbei ist eine Hohlnadel 5 vorgesehen, in der eine weitere Hohnadel 7 angeordnet ist. Dabei ist der Innendurchmesser der Hohlnadel 5 grösser als der Aussen- 35
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durchmesser der Hohlnadel 7, so dass zwei Kanäle, einer für die Flüsigkeit und einer für das Vakuum, entstehen. Auf der Hohlnadel 5 ist weiterhin eine Abdichtscheibe 8 vorgesehen.
Wie bereits erwähnt wurde, können für das Verpacken von flüssigen Arzneistoffen in Hartgelatinekapseln entweder speziell für diesen Zweck gefertigte Hohlbehälter aus Gelatine Verwendung finden, oder es werden die für das Verpacken von Pulver bekannten zweiteiligen Steckkapseln aus Gelatine eingesetzt. In diesem Falle ist es erforderlich, die zweiteiligen Steckkapseln am Steckverschluss, beispielsweise durch Banderolieren, abzudichten. Dies kann vor oder nach dem Öffnen, Füllen und Verschliessen der Hartgelatinekapseln 1 erfolgen. Eine mögliche Vorrichtung zum Banderolieren des Steckverschlusses der Hartgelatinekapseln 1 ist mit Fig. 5 gezeigt. Bei der dargestellten Anordnung ist im Bereich der Banderoliervorrichtung unterhalb des Aufnahmeteiles 2 ein Stössel 11 vorgesehen, der von unten in die Bohrung 3 eingeführt wird und dabei die Hartgelatinekapsel 1 anhebt. Weiterhin ist die Anordnung so getroffen, dass beispielsweise über zwei rotierende Scheiben 12 und 13 Verschlussmasse aus einem Vorratsbehälter 14 auf den Steckverschluss 15 der Hartgelatinekapsel 1 aufgebracht wird, wobei die Hartgelatinekapsel 1 durch die Scheibe 13 in Drehung versetzt wird. Bei der Verschlussmasse für den Steckverschluss 15 handelt es sich vorzugsweise um die gleiche Verschlussmasse, mit der die Füllöffnung der Hartgelatinekapsel 1, wie in Fig. 3 dargestellt, verschlossen wird.
Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen nur in sche-matischer Weise Möglichkeiten zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dar. So sind beispielsweise Abwandlungen in der Gestaltung der Hohlnadeln zum Einfüllen der Flüssigkeit in die Hartgelatinekapseln 1 denkbar. Ebenfalls sind andere geeignete Vorrichtungen zum Banderolieren der Hartgelatinekapseln 1 möglich.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeit, vorzugsweise von flüssigen Arzneistoffen, in vorgefertigte Hohlbehältnisse aus Hartgelatine, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllen der Hohlbehältnisse durch eine oder mehrere in den Hohlbehältnissen vorgesehene oder vor dem Füllvorgang erzeugte Öffnungen erfolgt, die nach dem Füllen verschlossen werden.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschliessen der Füllöffnung(en) eine Verschlussmasse Verwendung findet, die — gegebenenfalls zusammen mit der bzw. den Kapselfarbe(n) — zur Kennzeichnung des Inhalts der Hartgelatinekapseln, eine unterschiedliche Einfärbung aufweist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung von zweiteiligen, nicht flüssigkeitsdicht verschlossenen Hartgelatinekapseln, vor oder nach dem Öffnen, Füllen und Verschliessen der Kapseln, diese an der Trennstelle eine Abdichtung erfahren.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abdichten der Trennstelle zweiteiliger Hartgelatinekapseln die gleiche Verschlussmasse Verwendung findet wie zum Verschliessen der Füllöffnung.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch ein oder mehrere Organe zum Einführen in vorgesehene Öffnungen der Hohlbehältnisse (1) oder zur Erzeugung einer oder mehrerer Öffnungen in den Hohlbehältnissen (1).
6. Vorichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Öffnungen einführbaren oder die die Öffnungen erzeugenden Organe als Hohlnadeln (5) ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlnadeln (5) an ihrem äusseren Umfang eine Längsprofilierung aufweisen.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem oder in mehreren der als Hohlnadeln (5) ausgebildeten Organe weitere Hohlnadeln (7) angeordnet sind, deren Aussendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser der ersten Hohlnadel (5).
9. Vorrichtung nach Patentansprach 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschliessen der Öffnungen in den Hohlbehältnissen (1) nach der Füllstation eine Einrichtung (9) zum Aufbringen einer Verschlussmasse auf die Öffnungen der Hohlbehältnisse (1) angeordnet ist.
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