DE3542467A1 - Bausatz fuer eine stahlbeton-konsole zum abfangen eines verblendmauerwerks - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Bausatz für eine Stahlbeton- Konsole zum Abfangen eines Verblendmauerwerks, welche ent­ lang einer Stahlbeton-Deckenplatte verläuft und in dieser mittels einer Betonstahl-Anschlußbewehrung im wesentlichen höhengleich befestigt ist, wobei zwischen der Konsole und der Deckenplatte eine Wärmedämmschicht angeordnet ist.

Bei zweischaligen Mauerkonstruktionen mit einem tragenden Hintermauerwerk und einem im Abstand dazu angeordneten Verblendmauerwerk muß bei Gebäuden mit mehreren Geschossen das Verblendmauerwerk nach jeweils zwei Geschossen von einer Konsole abgefangen sein. Diese Konsolen verlaufen üblicherweise entlang der Deckenplatten eines jeden zwei­ ten Geschosses, wobei sie mit den Deckenplatten so ver­ bunden sind, daß sie die aus der Last des auf ihnen auf­ gesetzten zweigeschossigen Verblendmauerwerks resultieren­ den Kräfte in die Deckenplatten abtragen können. Zwischen der Oberkante des jeweiligen zweigeschossigen Verblend­ mauerwerks und der darüber angeordneten Konsole verbleibt eine im allgemeinen elastisch verschlossene Fuge, damit keine Kraftübertragung von der Konsole auf das darunter liegende Verblendmauerwerk stattfindet.

In dem Zwischenraum zwischen dem Hintermauerwerk und dem Verblendmauerwerk ist eine Wärmedämmschicht ange­ ordnet, die an dem Hintermauerwerk befestigt ist. Der zwischen der Wärmedämmschicht und dem Verblendmauerwerk verbleibende Zwischenraum dient der Belüftung der zwei­ schaligen Mauerkonstruktion. Damit im Bereich der Kon­ sole keine Kältebrücke entsteht, wird zwischen dieser und der mit ihr verbundenen Deckenplatte ebenfalls eine Wärmedämmschicht angeordnet.

Bisher werden die Stahlbeton-Konsolen örtlich hergestellt, indem der Decken- und Konsolenraum gemeinsam verschalt, die Biegebewehrung der Konsolen sowie die der Befestigung der Konsolen in den Deckenplatten dienende Anschlußbe­ wehrung in die Verschalung eingesetzt und anschließend der Beton gegossen wird, nachdem die Wärmedämmschicht in entsprechender Lage angeordnet wurde. Die Herstellung der Konsole erfordert dabei einen erheblichen Arbeits­ aufwand, der insbesondere durch die zusätzlichen Scha­ lungsarbeiten und die Anordnung der Wärmedämmschicht zwischen der Konsole und der Deckenplatte bedingt ist, wodurch der Vorgang des Einbringens des Betons beträcht­ lich erschwert ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stahl­ beton-Konsole der betrachteten Art in der Weise zu ver­ bessern, daß ihre Herstellung und ihr Einbau mit einem geringeren Arbeitsaufwand und damit mit geringeren Kosten verbunden ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Bausatz mit vorgefertigten Stahlbeton-Konsolenelementen einer vorbestimmten Länge, deren der Befestigung in der Deckenplatte dienende Bewehrung aus nicht rostendem Stahl besteht, und zugehörigen Wärmedämmelementen ge­ löst, die Aussparungen zum freien Durchtritt der An­ schlußbewehrung aufweisen, die die Wärmedämmelemente in der Einbaulage hält.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Da die Konsolenelemente vorgefertigt sind, womit ein im Vergleich zur örtlichen Herstellung vergleichsweise ge­ ringer Arbeitsaufwand verbunden ist, entfallen die bis dahin erforderlichen zusätzlichen Schalungsarbeiten auf der Baustelle. Die bereits mit entsprechenden Aussparungen versehenen Wärmedämmelemente, vorzugsweise Styroporplatten, werden auf die Anschlußbewehrung der Konsolenelemente auf­ geschoben, wodurch die Wärmedämmelemente in der Einbau­ lage gehalten sind. Wenn die Konsolenelemente mit den daran anliegenden Wärmedämmelementen in Position ge­ bracht sind, kann die Betondecke ohne jeglichen durch die Konsole bedingten zusätzlichen Arbeitsaufwand gegossen werden, wobei die Wärmedämmelemente zudem die sonst er­ forderliche seitliche Schalung ersetzen. Da die Anschluß­ bewehrung aus nicht rostendem Stahl besteht, kann die er­ hebliche Querkräfte auf die Deckenplatte abtragende An­ schlußbewehrung im Bereich der Wärmedämmelemente durch Feuchtigkeit nicht beeinträchtigt werden.

Zwar ist aus der DE-PS 30 42 584 bereits ein ein Ver­ blendmauerwerk tragendes, vorgefertigtes Wandelement be­ kannt, jedoch handelt es sich hierbei um Kragsteine, die mit ihren kleineren horizontalen Lagerflächen auf einem einschaligen Kellermauerwerk aufliegen und deren größere Oberseiten die Lagerfläche für ein aufgehendes zwei­ schaliges Mauerwerk bilden. Die Kragsteine bilden keine Konsole, die in einer Deckenplatte befestigt ist und ihre Last auf diese abträgt.

Mit besonderem Vorteil ist vorgesehen, daß die Konsolen­ elemente mit dem Verblendmauerwerk entsprechenden Form­ steinen verblendet sind. Durch diese Maßnahme wird eben­ falls eine beträchtliche Arbeitszeitersparnis erzielt, da die Verblendung der Konsole insbesondere wegen der unterhalb der Konsole verlaufenden Fuge sehr zeitaufwendig ist. Außerdem entfällt das Erfordernis, auf der Baustelle zusätzlich zu den Steinen des eigentlichen Verblendmauer­ werks auch als Riemchen bezeichneten Formsteine einer ge­ ringeren Stärke zu lagern.

Ferner wird mit besonderem Vorteil vorgeschlagen, die Konsolenelemente an beiden Endabschnitten dem Verband der Formsteine entsprechend abzustufen. Infolge der rela­ tiv geringen Stärke von Stahlbeton-Deckenplatten sind die vorzugsweise entsprechend hohen Konsolenelemente mit zwei übereinander liegenden Reihen von Formsteinen verblendet, wobei bei der vorgeschlagenen abgestuften Ausbildung der Endabschnitte zwischen zwei aneinander anliegenden Kon­ solenelementen in der oberen Reihe ein freier Raum ver­ bleibt, in den örtlich ein Mauerstein des Verblendmauer­ werks eingepaßt wird. Mit dieser Ausgestaltung ist bei fertiggestellter Außenschale der zweischaligen Wandkon­ struktion die Lage der Konsolen in dem Verblendmauerwerk nicht mehr erkennbar.

Die Konsolenelemente können beispielsweise eine Länge von 0,5 m, 1,0 m, 2,0 m oder 5 m haben. Für die Gebäude­ ecken sind entsprechend ausgebildete Eckstücke für Aus­ senwinkel und Innenwinkel vorgesehen, so daß eine um das gesamte Gebäude umlaufende Konsole aus den Einzelelemen­ ten des erfindungsgemäßen Bausatzes zusammen gesetzt wer­ den kann. Die Anschlußbewehrung zur Befestigung der Kon­ solenelemente in den Geschoßdecken hat zweckmäßigerweise die Form von Bewehrungskörben mit einem gegenseitigen Ab­ stand von 20 cm.

Während das Verblendmauerwerk im allgemeinen eine Stärke von 11,5 cm hat, wird für die Stärke der Formsteine der Verblendung der Konsolenelemente ein Maß von ca. 3 cm vor­ geschlagen.

Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine aus vorgefertigten Einzelelementen gemäß der Erfindung zusammenge­ setzte Konsole in der Einbaulage;

Fig. 2 einen Grundriß von mehreren aneinander gesetzten Konsolenelementen;

Fig. 3 die Konsolenelemente gemäß Fig. 2 in einer An­ sicht und

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Aus­ führungsform eines Konsolenelementes mit auf die Anschlußbewehrung aufgesetztem Wärmedämmele­ ment.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein zweischaliges Mauerwerk im Bereich einer Geschoßdecke 1 aus Stahlbeton, die auf einem tragenden Hintermauerwerk 2 aufliegt. Ein Verblendmauerwerk 3 bildet die äußere Schale der zwei­ schaligen Wandkonstruktion, wobei in dem Zwischenraum zwischen den beiden Mauern 2 und 3 eine Wärmedämmschicht 4 angeordnet ist, die an dem Hintermauerwerk 2 befestigt ist. Zwischen der Wärmedämmschicht 4 und dem Verblend­ mauerwerk 3 verbleibt ein freier Raum 5, der der Belüf­ tung dient.

Entlang der Außenseite der Geschoßdecke 1 verläuft eine aus Stahlbeton bestehende Konsole 6, die in der Geschoß­ decke 1 befestigt ist. Bei mehrgeschossigen Gebäuden muß jedes zweite Geschoß des Verblendmauerwerks 3 abgefangen werden, so daß eine derartige Konsole 6 entlang jeder zweiten Geschoßdecke angeordnet ist und jeweils die Last von zwei Geschossen des Verblendmauerwerks 2 aufnimmt und in die Geschoßdecke 1 abträgt.

Die Konsole 6 besteht aus vorgefertigten Stahlbeton-Kon­ solenelementen 7, deren der Befestigung in der Geschoß­ decke 1 dienende Anschlußbewehrung 8 aus nicht rostendem Stahl besteht, sowie aus ebenfalls vorgefertigen Wärme­ dämmelementen 9, die mit Aussparungen 10 (Fig. 4 ) zum Durchtritt der Anschlußbewehrung 8 versehen sind. Wenn die Wärmedämmelemente 9 auf die Anschlußbewehrung 8 der Konsolenelemente 7 aufgeschoben sind, werden sie von die­ sen zuverlässig in der vorgesehenen Einbaulage gehalten.

Da die freien Überbrückungslängen der Edelstahldrähte und damit die daran angreifenden Biegekräfte so gering wie mög­ lich gehalten werden sollen, aber eine Isolierstärke von 4 cm nicht überschritten werden soll, wird eine größere, stärkere Konsole als notwendig gewählt. Dadurch ist die freie Hinterlüftung im Bereich der Konsole unterbrochen.

Die äußere Stirnfläche der Stahlbetonkonsolen 7 sind mittels Formsteinen 11 verblendet, die dem übrigen Verblendmauerwerk 3 entsprechen. Dazu sind die Konsolenelemente 7 an beiden Endabschnitten dem Verband der Formsteine 11 entsprechend abgestuft, wie aus Fig. 3 zu ersehen ist. Zwischen jeweils zwei aneinander stoßende Konsolelemente 7 wird in die durch die Abstufung bedingte Aussparung ein Mauerstein 12 des Verblendmauerwerks 3 eingesetzt, womit in der fertig herge­ stellten Verblendung des Gebäudes die Lage der Konsolen nicht mehr erkennbar ist, so daß diese das optische Er­ scheinungsbild der Verblendung nicht beeinträchtigen.

Unterhalb der Konsole 6 verbleibt zwischen dieser und dem Verblendmauerwerk 3 eine horizontale Fuge 13, wodurch sichergestellt ist, daß die von der Konsole 6 aufgenomme­ ne Last vollständig in die Geschoßdecke 1 abgetragen wird. Die Fuge 13 ist mittels eines Dichtungsbandes 14 dauerela­ stisch verschlossen.

In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, daß die Anschluß­ bewehrung 8 in Form von Bewehrungskörben 15 zusammenge­ faßt ist, die in einem Abstand von etwa 20 cm in den Kon­ solenelementen 7 angeordnet sind.

In Fig. 4 ist ein Konsolenelement mit einer größeren Bau­ höhe dargestellt, dessen äußere Stirnseite mit drei über­ einanderliegenden Reihen von Formsteinen 11 verblendet ist und dessen beide Endabschnitte dementsprechend zweifach abgestuft sind. Ein Wärmedämmelement 9 ist auf die seitlich vorstehende Anschlußbewehrung 8 aufgesetzt, wobei noch zusätzliche Bewehrungsstäbe entsprechende Aus­ sparungen des Wärmedämmelementes 9 zu dessen exakten Hal­ terung durchgreifen.

Claims (6)

1. Bausatz für eine Stahlbeton-Konsole zum Abfangen eines Verblendmauerwerks, welche entlang einer Stahlbeton-Decken­ platte verläuft und in dieser mittels einer Betonstahl- Anschlußbewehrung im wesentlichen höhengleich befestigt ist, wobei zwischen der Konsole und der Deckenplatte eine Wärmedämmschicht angeordnet ist, gekennzeichnet durch vorgefertigte Stahlbeton-Konsolen­ elemente (7) einer vorbestimmten Länge, deren der Be­ festigung in der Deckenplatte (1) dienende Anschlußbe­ wehrung (8) aus nicht rostendem Stahl besteht, und zu­ gehörige Wärmedämmelemente (9), die Aussparungen (10) zum freien Durchtritt der Anschlußbewehrung (8) auf­ weisen, die die Wärmedämmelemente (9) in der Einbaulage hält.

2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolenelemente (7) mit dem Verblendmauerwerk (3) entsprechenden Formsteinen (11) verblendet sind.

3. Bausatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolenelemente (7) an beiden Endabschnitten dem Verband der Formsteine (11) entsprechend abgestuft sind.

4. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolenelemente (7) eine Höhe haben, die mit derjenigen der zugehörigen Deckenplatte (1) übereinstimmt.

5. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolenelemente (7) wahlweise eine Länge von 0,5 m, 1,0 m, 2,0 m oder 5,0 m haben.

6. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußbewehrung (8) in Form von Bewehrungskörben (15) mit einem gegenseitigen Ab­ stand von etwa 20 cm in den Konsolenelementen (7) ange­ ordnet ist.