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Verfahren zum Auswuchten sich drehender Körper. Die Erfindung bezieht
'sich auf solche Verfahren und Vorrichtungen zum Auswuchten sich drehender Körper,
bei denen sich die Ausgleichmasse selbsttätig in die durch die Wuchtmasse des Körpers
und seine Drehachse bestimmte Ebene, und zwar der Wuchtmasse gegenüber, einstellt,
sobald die Ausgleichmasse, die von dem auszuwuchtenden Körper bis über dessen kritische
Drehzahl mitgenommen worden ist, von dem Körper entkuppelt wird und sich ihm gegenüber
frei drehen kann.
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Die Erfindung bezweckt in der Hauptsache, die Vorrichtungen dieser
Art so auszubilden, daß ihre Beeinflussung von einer beliebigen Stelle außerhalb
der Vorrichtung erfolgen kann, und daß sie leicht zwei- oder mehrteilig ausgeführt
werden können, um sie auch an solchen Maschinenteilen anbringen zu können, die,
beispielsweise infolge einer auf der Welle aufgeschrumpften Kupplung, ein achsiales
Aufschieben der Vorrichtung verhindern. Durch die Möglichkeit, die Vorrichtung von
einer beliebigen Stelle außerhalb derselben leicht zu beeinflussen, wird die Vorrichtung
auch für solche Maschinenteile geeignet, die in einem geschlossenen Maschinengehäuse
schwer oder gar nicht zugänglich sind.
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Diese Vorteile werden in der Hauptsache dadurch erreicht, daß die
frei drehbar gelagerte Ausgleichmasse durch Reibung von dem auszuwuchtenden Körper
mitgenommen und diese Reibungsverbindung nach Überschreiten der kritischen Drehzahl
von außen gelöst, nach Einstellen der Ausgleichmasse in die Wuchtebene jedoch wiederhergestellt
wird. Zu diesem Zwecke kann die Auswuchtvorrichtung so ausgebildet sein, daß' sich
derjenige Teil der Vorrichtung, der gegenüber dem auszuwuchtenden Körper frei drehbar
gelagert
ist und die in ihm radial verschiebbare Ausgleichmasse trägt, unter elastischem
Druck gegen eine entsprechende Fläche d---s auszuwuchtenden Körpers oder eines mit
ihm in Verbindung stehenden Teiles der Vorrichtung legt.
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Eine Ausführungsform der Vorrichtung ist als Beispiel in der Zeichnung
in Ansicht (Abb. z) und im Schnitt (Ab b. 2) veranschaulicht.
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Bei dieser Vorrichtung ist eine Buchse A in beliebiger Weise, z. B.
mittels eines Keiles, auf der Welle des auswuchtenden Körpers befestigt. An den
Stirnflächen der Buchse sind ringförmige Federteller A1, .'I; angeordnet, die auf
zwei rad- oder scheibenförmige Körper B und D einen elastischen Achsialdruck
ausüben. Die Scheibe B ist mittels eines Federkeiles mit der Buchse A so gekuppelt,
daß sie während ihrer Drehung durch die Buchse A eine kleine Achsialverschiebung
ihr gegenüber ausführen kann. Die Scheibe.D kann sich dagegen, wenn der elastische
Achsialdruck des Federtellers A., überwunden wird, gegenüber der Buchse Abdrehen.
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Zwischen beiden Scheiben B und D sitzt lose auf der
Buchse --1 drehbar eine Scheibe mit einer geränderten oder in beliebig anderer
Weise geraubten Stirnfläche C1, mit welcher sie sich gegen eine entsprechende Fläche
B, der Scheibe B legt. In .der Scheibe C ist die Ausgleichmasse d radial verschiebbar
angeordnet. Zu diesem Zwecke ist in einem Ausschnitt f der Scheibe C zwischen
Spitzen b
und c eine Schraubenspindel a gelagert, die nach Art von Korkziehern
mit gegenläufigem Gewinde versehen ist. Eine Stiftschraube d1 des Ausgleichgewichts
d greift in einen Gewindegang der Spindel a ein. Das Ausgleichgewicht d legt sich
derart gegen die Wandung des Ausschnitts f, daß es sich nur in Längsrichtung der
Spindel a verschieben, sich je--
doch nicht mit ihr drehen kann. Zweckmäßig
trägt das Ausgleichgewicht einen Zeiger dmittels welchen die Stellung des Gewichts
auf einer Skala der Scheibe C abgelesen werden kann. Am unteren Ende der Spindel
a sitzt eine Reibrolle g, die sich gegen. eine entsprechende Fläche g1 der Scheibe
D legt.
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Die Scheiben B und D besitzen am Umfange schräg gestellte
AnlactfflächenBiundDi, zwischen welche sich eine entsprechend geformte Rolle E legen
kann, die auf einer Spindel Ei sitzt, welche von beliebiger Stelle aus in radialer
Richtung bewegt werden kann. In gleicher Weise ist eine Stange F verschiebbar, an
welcher ein Körper F1 sitzt, der sich ! bremsend gegen den Umfang der Scheibe D
legen kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Nach Aufbringen
der Vorrichtung auf den auszuwuchtenden Körper wird dieser in Drehung versetzt,
bis seine Drehzahl über der kritischen liegt. Hierbei bleiben die Teile E, Ei und
F, F1 außer Berührung mit der Vorrichtung. Die Scheibe B nimmt durch die Reibflächen
B., C1 die Mittelscheibe C mit dem Ausgleichgewicht d mit. Ist die kritische Drehzahl
überschritten, so wird die Spindel Ei in. radialer Richtung nach einwärts bewegt,
so daß die Rolle E die Scheiben B und D entgegen der Wirkung der Federteller
A,, AZ in achsialer Richtung auseinandertreibt. Hierdurch vermag sich die Mittelscheibe
C frei gegenüber den übrigen Teilen zu drehen und stellt sich so in die Wuchtebene
des auszuwuchtenden Körpers ein, daß die Ausgleichmasse d der Wuchtmasse des Körpers
gegenüberliegt. Ist diese Einstellung erfolgt, so wird die Spindel Ei radial nach
auswärts bewegt, so daß sich die Scheiben B und D unter Federwirkung
gegen die Mittelscheibe C legen und hiermit das Ausgleichgewicht d dauernd in der
Wuchtebene festhalten. Nun wird die Drehzahl gesenkt, so daß der Prüfkörper und
die Vorrichtung möglichst langsam das Gebiet der kritischen Umlaufzahl des gesamten
sich drehenden Teiles durchlaufen; zugleich wird durch Radialverschiebung der Teile
F, F1 die Scheibe T) in möglichst gleichmäßigen Zeitabständen etwas abgebremst.
Durch die ruckweise Verdrehung der Scheibe D gegenüber den miteinander und der Welle
gekuppelten Teilen A, B und C dreht sich- die Reibrolle g und damit auch
die gegenläufige Schraubenspindel a jeweils um ein kleines Stück. Infolgedessen
schraubt sich das auf der Spindel sitzende Ausgleichgewicht d etwas herauf oder
herunter, es wird hierbei auch diejenige Stelle durchlaufen, bei der seine Zentrifugalkraft
diejenige der Wuchtmasse des Körpers aufhebt. In diesem Falle muß aber die Schwingung
des auszuwuchtenden Körpers, die mit irgendeinem Schwingungsmesser oder durch Handauflegen
geprüft wird, verschwinden. Nun wird der Prüfkörper stillgesetzt und die Wuchtebene
sowie die Größe der Ausgleichkraft - letztere durch Ablesen des Radius der Ausgleichmasse
d mittels eines Zeigers d. - festgestellt.
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Die Scheiben B, C, D und die Buchse .1 können leicht zwei-
oder mehrfach unterteilt ausgeführt werden, so daß sie bequem auf die Welle aufgebracht
werden können. Die Vorrichtung kann in einfacher oder zweckmäßig zweifacher Ausführung,
und zwar vorteilhaft möglichst nahe an denjenigen Querschnittsebenen an dem auszuwuchtenden
Körper angebracht werden, die zur Aufnahme der endgültigen. Ausgleichgewichte dienen.
Hierdurch
wird eine Umrechnung der ermittelten Zusatzkräfte infolge Verschiebung in achsialer
Richtung vermieden. Die vergleichsweise schmale Bauart der Vorrichtung erleichtert
die Anordnung der Ausgleichmasse d in unmittelbarer Nähe dieser Ebenen. Auch kann
sich die frei drehbare, die Ausgleichmasse d tragende Scheibe C anstatt gegen eine
Scheibe B der Vorrichtung unmittelbar gegen eine entsprechende Fläche des auszuwuchtenden
Körpers selbst legen. Die Vorrichtungen können auch dauernd mit dem auszuwuchtenden
Körper verbunden bleiben, um jederzeit während des Betriebes nachprüfen zu können,
ob der Körper noch ausgewuchtet ist.