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Druckluftfangvorrichtung für Aufzüge. Nach dem Patent 352,68o wind
bei Druckluftfangvorrichtungen, die gemäß dem Hauptpatent 351498 mit einem Beschleunigungsgewicht
versehen sind, das Druckluftventil durch -das in der Fahrtrichtung verschiebbar
angeordnete, eine Feder spannende Beschleunigungsgewicht nicht unmittelbar ;gesteuert,
sondern unter Vermittlung eines dazwischengeschalteten Druckluftrelais. Der Steuerschieber
dieses Relais ist, wie insbesondere in Anspruch 4 des Patentes 35268o angegeben,
:mit einer nach außen durch das Gehäuse hindurchragenden Schieberstange versehen,
die von Hand oder durch geeignete
Bewegungsvorrichtungen, wie Hebel
usw., zur \'erätellung des Schiebers erfaßt werden kann. Wie aus dem genannten Patent
ersichtlich, kann dadurch die Fangvorrichtung von Han_1 oder durch Endanschläge
im Aufzugsschacht in Tätigkeit gesetzt werden.
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Nach der vorliegenden Zusatzerfindung @vird die Möglichkeit, den Steuerschieber,
anstatt durch eingeleitete Druckluft, von außen zu verstellen, noch weiter ausgebaut
und: damit die Wirkung,der Fangvorrichtung noch-verbessert. Dies geschieht dadurch,
daß die Umstellung des Schiebers auch durch einen Geschwindigkeitsregler, einen
an :den Führungsbäumen entlanggleitenden., bei unzulässiger Abnutzung derselben
in Tätigkeit tretenden Hebel oder infolge Längung oder Bruch .der Aufhängeseile
erfolgt. Dieser Anordnung liegen die nachstehenden Erwäj 01 ingen zugrunde: Die
wichtigste Aufgabe, die die Fangvorrichtung erfüllen soll, ist selbstverständlich
die, daß der Korb im Fall eines Seilbruchs baldmöglichst gebremst wind. Unter gewöhnlichen
@-erhältnissen geschieht das dadurch, daß infolge der unmittelbar nach dem Seilbruch
eintretenden Beschleunigung das Beschleunigungsgewicht seine Bewegung gegenüber
dem Korb vollzieht und dadurch das Anziehen der Fangbremse bewirkt. Nun kann es
aber vorkommen, daß der Korb nicht gleich nach erfolgtem Seilbruch eine Beschleunigung
erfährt, die größer als diejenige ist, auf die Idas Beschleunigungsgewicht zur Veraneidung
von unzeitigem Einsetzen der Fangvorrichtung beim Anfahreim oder bei plötzlich starker
Belastung des Korbes eingestellt ist, etwa dadurch, daß der Korb an den Führungsbäumen
sich klemmt oder daß ein sehr .langer Seilschwanz im Schacht nachgezogen werden
muß, der vielleicht etwa beim Rutschen über die Seilscheiben hinweg eine erhebliche
Reibung überwinden muß. Alsdann würde das Beschleunigungsgewicht nicht sogleich
ansprechen, der Korb aber in wenigen Sekunden schon eine ,gefährlich groß., Geschwindigkeit
annehmen und :dann nicht mehr abgebremst werden können. Um nun die Fangvorrichtung
auch in solchen Fällen in Tätigkeit zu setzen, ist nach der Erfindung ein auf dem
Korb sitzender Geschwindigkeitsregler, wie er auch isonst für das Einrücken von
Fangvorrichtungen vorgeschlagen wurde, angeordnet, der bei Überschreiten der normalen
Geschwindigkeit durch eine geeignete mechanische Übertragung den Schieber verstellt
und dadurch die Fangvorrichtung einrückt.
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In ähnlicher Weise wird die Fangvorrichtung des Patentes 35268o dadurch
verbessert, daß sie bei unzulässiger Abnutzung der Führungsbäume.bei Längung eines
der Aufhängeseile u. dgl. zur Wirkung gebracht wird.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung schematisch dargestellt.
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Mit dem Gehäuse i des Druckluftrelais finit darin angeordnetem Beschleunigungsgewicht
ist :das Scbiebergeliäuse 2 verbunden. Durch den Deckel desselben ragt die Schieberstange
3 mit Knopf .4. Auf einem Bock 5 am Gehäuse :2 ist um eine Achse 6 drehbar ein Winkelhebel?
gelagert, der mit einem Daumen 8 unter den Knopf 4 greift. Wird der Winkelhebel
um den Zapfen 6 gedreht. so wird der Knopf 4 und damit auch die im Gehäuse 2 liegende
Schieberstange angehoben und so verstellt, .daß die Fangbremse angezogen wird, wie
im Patent 35268o beschrieben.
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An dem (nicht dargestellten) Korb ist nun ein Geschwindigkeitsregler
9 .angeordnet, dessen Drehgeschwindigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Korbes
abhängig geinacht ist, z. B. dadurch, daß ein. auf- der Achse io .des Reglers sitzendes
Reibrad i i auf dem Führungsbaum 12 läuft. Die Reglermuffe 13 steht mittels einer
Stange 14 mit Schlitz 15 mit einem Zapfen 16 auf dem Winkelhebel 7 .in Verbindung.
Sobald die Geschwindigkeit des Reglers 9 das eingestellte Maß überschreitet, wind
der Hebel 7 gedreht und dadurch idie' Fangbremse angezogen.
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Der Hebel kann. aber auch dadurch gedreht werden, d,aß eine an einem
Zapfen 17 desselben angreifende Stange 18 nach unten zu (in der Zeichnung) verschoben
wird. Das geschiebt gegebenenfalls von einem Hebel i9 aus, der auf einem Exzenter
2o an einem der beiden Gleitbacken 21 gelagert ist und: durch Feder- oder Gewichtsdruck
(Feder 22) gewöhnlich in der auf der Zeichnung dargestellten Lage erhalten wird.
Die Backen 21 gleiten auf -dein Führungsbaum 12. Am anderen Ende greift der Hebel
rcnät einem Zapfen a3 in einen Schlitz 24 der Stange 18 ein. Die Feder 22 greift
unter Vermittlung der verschiebbaren Stange 25 und des Zapfens 26 an den Hebel i9
an. Die Stange 25 ist verschie#bbar in dem Zylinder 27 gelagert, der der Bremszylinder
der Fangbremse ist. In ihm verschiebt sich ,der Bremskolben 28, in dem ein Führungszylinder
29 befestigt ist. Dieser umschließt die Feder 22. Tritt durch die Luftleitung 3o
Druckluft vor den Kolben 28, so schiebt sich dieser nebst dem Führungszylinder 29
vor, trifft auf das Ende der Stange 25 und wirkt durch idiese auf den Hebel i9.
Befindet sich der Kolben28 in der dargestellten Hochlage, so hält die Feder 22 die
Backen 2 1 in leichter Fühlung mit dem Führungsbaum 12.
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Die Abmessungen sind so gewählt, daß
hierbei die Teile
in: ider .auf der Zeichnung dargestellten Lage sich befinden. Ist aber die Abnutzung
.des Führungsbaumes 12 über ein bestimmtes Maß hinaus erfolgt, so bewegt sich unter
dem leichten Druck der Feder 22 der Hebel i 9 so weit abwärts, @daß auf die Stange
18 ein Zug nach unten ausgeübt und damit der Steuerschieber im Gehäuse 2 verstellt
wird. Nun tritt Druckluft unter den Kolben. 28 und die Fangbremse wird- angezogen.
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Bei Aufzügen, bei denen der Korb an zwei Seilen hängt, läßt sich die
Einrichtung auch dahin verwenden, @daß im Fall einer unzulässigen Verlängerung oder
eines Bruches eines der Seile die Fangvorrichtung selbsttätig in Tätigkeit gesetzt
wird. Zu diesem Zweck sind die beiden Tragseile 31 mittels einer drehbaren Traverse
32 an .den Korb angeschlossen, -die Stange 18 aber mittels zweier Seile oder Stangen
33 mit dieser Traverse verbunden, und zwar an zwei möglichst weit vom Drehpunkt
34 entfernten Punkten 35.
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Längt sich eines der Seile in ungebührlicher Weise oder .bricht es,
so stellt sich die Traverse 32 schief und die Stange i8 erfährt wieder eine nach
unten gerichtete Verschiebung, so dfaß der Knopf 4 angehoben und .die Fangbremse
angezogen wird.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß es an sich allgemeinbekannt ist,
Fangvorrichtungen bei einem an zwei Seilen hängenden Fahrstuhl im Fall des Län:gens
eines der Seile zur Wirkung zu bringen. -Das Eigenartige im vorliegenden Fall besteht
wiederum in der Vereinigung mit der den Gegenstand des Patentes 35268o bildenden
Fangvorrichtung und demzufolge in der Erhöhung der Betriebssicherheit.
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Bei der dargestellten Ausführungsform erfolgt das Anziehender Fangbremsen
an den verschiedenen in Betracht gezogenen Stellen dadurch, -daß der Daumen 8 des
Winkelhebels 7 den Handknopf 4 und damit den im Gehäuse 2 befindlichen- Steuerschieber
des Druckluftrelais verstellt. Aus dem Patent 35268o ist aber ersichtlich, daß die
Verstellung des Steuerschiebers selbsttätig erfolgt, sobald das in der zum genannten
Patent gehörigen Zeichnung mit 13 bezeichnete Druckluftventil durch Idas Beschleunigungsgewicht
geöffnet, d. h. angehoben wird. Ebenso wie durch direkte mechanische Beeinflussung
des Steuerschiebers kann daher das Anziehen der Fangbremse auch dadurch bewirkt
@@,erden, daß die verschiedenen, die Fangbremse heeinflussenden Organe an diesem
Relaisventil angreifen. Um das zu ermöglichen, braucht nur das Relaisventil auch
mit einer nach außen hindurdhragenden Stange 36 anit Handknopf 37 versehen zu werden.
Die Anordnung wäre dann so zu treffen, daß der Daumen 8,des Winkelhebels 7 unter
diesen Knopf 37 greift, anstatt unter den Knopf 4, sobald die Fangbremse infolge
zu großer Fahrgeschwindigkeit, zu starker Abnutzung der Fülirungsbäume oder aus
sonst einem Grunde in Tätigkeit gesetzt werden soll. Die Anordnung hat den Vorteil,
daß ein sehr viel kleinerer Auslöseweg und auch eine kleinere Auslösekraft erforderlich
ist als zur Verstellung ;des im Gehäuse 2 befindlichen Steuerschiebers.