DE3537546A1 - Mehrkammer-abfallsammelfahrzeug - Google Patents
Mehrkammer-abfallsammelfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus Umweltschutzgründen ist es heute bereits üblich geworden,
bei der Sammlung von Haus- und Industrieabfällen eine Diffe
renzierung nach verschiedenen Abfallarten vorzunehmen, um für
jede Abfallart eine individuelle und umweltschonende Beseiti
gung oder Wiederverwertung vornehmen zu können. So werden heut
zutage z.B. für Glas- und Papierabfälle gesonderte Sammelbehäl
ter bereitgestellt, in welche die betreffenden Abfälle einge
worfen werden können. Da derartige Sammelbehälter jedoch häufig
weit von den Haushaltungen entfernt liegen, kommt es immer wie
der vor, daß an sich wiederverwertbare oder spezielle Beseiti
gungsmethoden erfordernde Abfälle zusammen mit dem normalen
Hausmüll in die üblichen Mülltonnen gegeben werden.
Aus diesem Grunde wird mehr und mehr dazu übergegangen, für
jedes Haus nicht nur eine einzige Mülltonne, sondern zwei oder
sogar mehrere Mülltonnen bereitzustellen, von denen jede für
eine bestimmte Abfallart, z.B. üblichen Hausmüll, Papier oder
Glas bestimmt ist. Eine derartige Vorsortierung des in Haus
halten oder in der Industrie anfallenden Abfalls erfordert
jedoch auch einen differenzierten Transport mittels verschie
dener Fahrzeuge oder Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuge, welche
den einmal vorsortierten Abfall gesondert nach Abfallarten
aufnehmen und am Ort der Beseitigung oder Wiederverwertung
auch gesondert abgeben können.
Das Ziel der Erfindung besteht nun darin, ein Mehrkammer-
Abfallsammelfahrzeug der eingangs genannten Gattung zu schaf
fen, mit dem auf bequeme, kostensparende und wenig platzauf
wendige Weise wenigstens zwei unterschiedliche Abfallarten ge
sondert aufgenommen, transportiert und auch wieder abgegeben
werden können. Das Fahrzeug soll auch wirtschaftlich herstell
bar, betriebssicher und nicht zu schwer sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnen
den Teils des Patentanspruchs 1 vorgesehen.
Erfindungsgemäß wird also der Abfallsammelbehälter des Fahr
zeuges in mehrere übereinander angeordnete, sich in horizon
taler Richtung über die volle Länge des Abfallsammelbehälters
erstreckende Sammelabteile unterteilt, von denen jedes mittels
des zugeordneten Preßschiebers und der separat zugeordneten
Entladeklappe so gehandhabt werden kann wie ein herkömmlicher
Abfallsammelbehälter mit nur einem Abfallsammelraum, einem
Preßschieber und einer Entladeklappe. Dabei wird zum Füllen
der unterhalb eines oberen Sammelabteils befindlichen Sam
melabteile eine Fülluke an den Stellen der Zwischenböden
vorgesehen, wo sich der dem darüberliegenden Sammelabteil
zugeordnete Preßschieber im voll nach vorn zurück
gezogenen Zustand befindet. Durch geringfügiges Zurückschieben
des betreffenden Preßschiebers nach hinten kann so die unter
halb der Dachluke befindliche und vorzugsweise mit ihr voll
ausgerichtete und gleich große Fülluke problemlos von oben be
schickt werden. Der etwas nach hinten verschobene Preßschieber
verhindert dabei gleichzeitig, daß der für ein weiter unten lie
gendes Sammelabteil bestimmte Abfall teilweise in ein darüber
liegendes Sammelabteil gelangt. Es wird also vorzugsweise im
vorderen Endbereich des Abfallsammelbehälters durch die nach
hinten bis zur Freigabe der Fülluken verschobenen Preßschieber,
die Seiten und Vorderwände des Abfallsammelbehälters sowie die
Fülluken definierter Fallschacht gebildet, durch welchen Abfälle
problemlos in das zugeordnete Sammelabteil befördert werden kön
nen.
Gleichwohl kann der für die Beschickung der Fülluken erforder
liche, darüber befindliche Raum voll für die Abfallaufnahme ge
nutzt werden, denn, sobald das unterste Sammelabteil vollstän
dig mit dem dort hingehörenden Abfall gefüllt ist, kann der
Preßschieber des darüber befindlichen Sammelabteils bis in seine
vordere Ladestellung zurückgezogen werden, worauf auch dieses
Sammelabteil vollständig mit Abfall gefüllt werden kann. So kön
nen sukzessive alle übereinander liegenden Sammelabteile
unter voller Ausnützung ihres Volumens mit Abfall gefüllt wer
den.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo das unterste Sammelabteil voll ist,
kann durch entsprechende Preßschieberstellung jedes beliebige
Sammelabteil durch die Dachluke hindurch befüllt werden.
Eine baulich besonders einfache Ausführungsform kennzeichnet
sich dadurch, daß die Fülluken durch die in die vordere Lade
stellung verschobenen Preßschieber verschließbar sind. Hier
erfüllen also die Preßschieber eine Doppelfunktion, indem sie
gleichzeitig als Verschluß für die ihnen zugeordneten Fülluken
dienen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß für jede Fülluke
eine eigene kraftbetätigte Deckelanordnung vorgesehen ist. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß beim Verschieben des Preß
schiebers in einem unten liegenden Sammelabteil zwecks Verdich
tung des dort eingefüllten Abfalls der Preßschieber des darüber
befindlichen Sammelabteils nicht in seine zurückgezogene Posi
tion verschoben werden muß, wenn im darunter liegenden Abteil
eine Verpressung stattfinden soll. Ein weiterer Vorteil des
Vorsehens einer besonderen kraftbetätigten Deckelanordnung nach
Anspruch 3, besteht darin, daß eine Vorverdichtung stattfin
det, wenn eine so große Menge Sammelgut eingefüllt wird, daß
sie in den vorherigen Füllraum hineinragt.
Während grundsätzlich die Preßschieber nur einen relativ ge
ringen Verschiebeweg besitzen müssen, der zumindest so groß ist,
daß die Fülluken freigegeben werden können und bei zunehmender
Füllung eines Sammelabteils eine Verpressung stattfinden kann,
ist nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß
die Preßschieber so weit nach hinten verschiebbar sind, daß
der in jedem Sammelabteil gesammelte Abfall durch die zuge
ordnete geöffnete Entladeklappe hierdurch entleerbar ist.
Ohne diese Maßnahmen müßte der Abfallsammelbehälter hochkippbar
sein, um die Entladung durchzuführen.
Bevorzugt sind die Entladeklappen oben um Querachsen ver
schwenkbar am Abfallsammelbehälter angelenkt. Dabei soll ins
besondere vorgesehen sein, daß die unter einer darüberliegen
den Entladeklappe befindlichen Entladeklappen in Seitenansicht
im geschlossenen Zustand von oben schräg nach vorn unten ver
laufen. Hierdurch wird erreicht, daß beim Ausstoßen des Abfalls
mittels der Preßschieber (d.h. ohne Kippen des Abfallsammelbe
hälters) der aus einem der oberen Sammelabteile hinten austre
tende Abfall frei nach unten fallen kann und nicht die darun
ter befindliche Entladeklappe berührt und ggf. verschmutzt oder
beschädigt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kenn
zeichnet sich dadurch, daß der Aufzug so breit ausgebildet ist,
daß er entweder zwei Mülltonnen gleichzeitig nebeneinander oder
eine breite Mehrfach-Mülltonne zu einer entsprechend breiten
Dachluke anheben und kippen kann, wobei die Dachluke sich bis
über den hinter der Fülluke befindlichen Bereich des Zwischen
bodens so weit erstreckt, daß dort eine weitere Lukenöffnung
von solcher Breite zur Verfügung steht, daß eine der Müllton
nen oder ein Abteil der Mehrfach-Mülltonne hinter dem obersten
Preßschieber unmittelbar auf den obersten Zwischenboden ent
leert wird. Hier können also in vorteilhafter Weise zwei mit
unterschiedlichen Abfällen gefüllte Mülltonnen oder eine Mehr
fach-Mülltonne mit nebeneinander liegenden Sammelabteilen
gleichzeitig in verschiedene Sammelabteile des erfindungsgemäßen
Abfallsammelfahrzeuges entleert werden. Während des Entleerungs
vorganges befindet sich der Preßschieber des obersten Sammelab
teils in einer Zwischenstellung, in der er die vor ihm befind
liche Fülluke für das darunter liegende Sammelabteil freigibt,
gleichzeitig aber den von oben in den hinteren Teil der Dach
luke eingefüllten Abfall in das ihm zugeordnete Sammelabteil
umlenkt.
Die Preßschieber sind von oben vorn nach hinten unten schräg
verlaufend ausgebildet, um den von oben eingefüllten Abfall
in die horizontale Richtung nach hinten umzulenken. Mit anderen
Worten haben die Preßschieber zumindest teilweise die Form
einer Schütte.
Bei der vorgenannten Ausführungsform ist es besonders zweck
mäßig, wenn die Fülluken durch einen eigenen Deckel verschließ
bar sind, denn dann kann die Verpressung des gleichzeitig in
unterschiedliche Sammelabteile eingefüllten Abfalls in beiden
Sammelabteilen völlig unabhängig voneinander erfolgen, nachdem
der Deckel der Fülluke und der Dachluke geschlossen worden ist.
Während die Preßschieber- und Deckelstellungen ohne weiteres
von Hand in die für die Aufnahme bestimmter Abfallarten ge
wünschten Positionen gebracht werden können, ist es ebenfalls
möglich, daß an den Mülltonnen mechanische, optische oder mag
netische Markierungen vorgesehen sind, die mit Sensoren am
Fahrzeug derart zusammenwirken, daß die Preßschieber und die
Fülluken selbsttätig in die Position verschoben werden, in wel
cher der Inhalt der betreffenden Mülltonne in das richtige
Sammelabteil fällt. Auf diese Weise wird vollautomatisch dafür
gesorgt, daß bestimmte Abfallarten aus bestimmten Mülltonnen
oder Mülltonnen-Abteilen stets in die richtigen Sammelabteile
des Abfallsammelbehälters gelangen. Die Sensoren sind hierzu
mit geeigneten Steuervorrichtungen innerhalb des Fahrzeuges
verbunden.
Eine sehr günstige Abfallklassierung wird bereits erzielt,
wenn nach einer bevorzugten Ausführungsform ein einziger Zwi
schenboden den Abfallbehälter in zwei Sammelabteile unterteilt.
Während bevorzugt alle Sammelbehälter im wesentlichen gleich
groß sind, können sie grundsätzlich auch unterschiedlich groß
gewählt werden, falls von bestimmten Abfallarten größere oder
kleinere Mengen zu erwarten sind.
Ein besonders platzsparender Aufbau wird erzielt, wenn alle
Preßschieber in ihrer vorderen Ladestellung in vertikaler
Richtung miteinander ausgerichtet sind.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines mit drei Zwi
schenböden ausgestatteten erfindungsgemäßen Mehrkam
mer-Abfallsammelfahrzeuges, die
Fig. 2-5 schematische Seitenansichten lediglich des Abfallsam
melbehälters des Fahrzeuges nach Fig. 1 bei verschie
denen Füllpositionen,
Fig. 6 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuges mit
nur zwei Sammelabteilen,
Fig. 7 einen Längsschnitt nur des Abfallsammelbehälters des
Fahrzeuges nach Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII in Fig. 7,
Fig. 9 eine vergrößerte, teilweise geschnittene Ansicht in
Fahrzeuglängsrichtung des Kipp-Aufzuges für Seitenbe
ladung des Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuges nach den
Fig. 6 bis 8,
Fig. 10 eine für das erfindungsgemäße Mehrkammer-Abfallsammel
fahrzeug besonders geeignete Mülltonne in einer Ansicht
auf diejenige Seite, die sich bei der Aufnahme
durch das Abfallsammelfahrzeug gegenüber der Sei
tenwand desselben befindet und
Fig. 11 eine schematische Ansicht einer Mehrfach-Mülltonne
zur Aufnahme zweier unterschiedlicher Abfallarten.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszahlen entsprechende
Teile.
Nach Fig. 1 befindet sich auf einem Fahrzeugchassis 33 vorn
das Führerhaus 34, während dahinter ein kastenförmiger Abfall
sammelbehälter 12 vorgesehen ist. Der Abfallbehälter 12 ist durch
zwei im gleichen Abstand voneinander bzw. vom Boden 35 angeord
nete Zwischenböden 22, 23 in drei übereinanderliegende, sich
über die gesamte Breite und die gesamte Länge des Fahrzeugs
erstreckende Sammelabteile 24, 25, 26 unterteilt. Am hinteren
Ende des Abfallsammelbehälters 12 sind die Sammelabteile 24,
25, 26 offen und jeweils durch eine individuelle, oben um eine
Querachse 30 verschwenkbar aufgehängte Entladeklappe 19, 20
bzw. 21 verschließbar. Die unteren Entladeklappen 20, 21 ver
laufen im geschlossenen Zustand nach Fig. 1 von oben nach unten
gesehen schräg nach vorn, um beim Entladen der oberen Sammelab
teile 24, 25 einen freien Fall des ausgestoßenen Abfalls nach
unten sicherzustellen.
Im vorderen Bereich des Abfallsammelbehälters 12 befindet sich
oberhalb der Zwischenböden 22, 23 bzw. des untersten Bodens 35
jeweils ein Preßschieber 16, 17 bzw. 18 mit schräg von vorn
nach hinten abfallender Preßfläche. In der in Fig. 1 darge
stellten, am weitesten nach vorn vorgeschobenen Position befin
den sich die Preßschieber vertikal übereinander und jeweils un
ter einer der Befüllung dienenden Dachluke 14 bzw. Fülluken 27,
28. Durch nur schematisch angedeutete hydraulische oder pneuma
tische Mittel 36 können die Preßschieber 16, 17, 18 aus der vor
dersten Position, in welcher die beiden oberen Preßschieber
16, 17 die darunter liegende Fülluke 27, 28 verschließen bis
in eine Position im Bereich des Endes des zugeordneten Sam
melabteils 24, 25, 26 verschoben werden, um den im betreffen
den Sammelabteil gesammelten Abfall durch die geöffneten Ent
ladeklappen 19, 20, 21 ausstoßen zu können.
Im Bereich der Dachluke 14 und der Fülluken 27, 28 befindet
sich an einer Seite des Abfallsammelbehälters 12 ein Kipp-
Aufzug 11, an welchen seitlich eingehängte Mülltonnen entlang
der Seitenwand des Abfallsammelbehälters 12 hochgezogen, oben
umgekippt und dann in die Dachluke 14 entleert werden können.
Da die Dachluke 14 normalerweise durch einen Deckel 15 geschlos
sen ist, muß vor oder während des Hochziehens einer Mülltonne
der Deckel 15 geöffnet werden.
Anhand der Fig. 2 bis 5 wird nunmehr beschrieben, wie die
Beladung der einzelnen Sammelabteile erfolgen kann.
In Fig. 2 sind die Preßschieber 16, 17, 18 in einer Position
dargestellt, wie sie im allgemeinen beim Transport der gesam
melten verschiedenen Abfälle 37, 38 bzw. 39 eingenommen wird.
Es ist jedoch auch denkbar, daß sich die einzelnen Preßschieber
16, 17, 18 in der Position nach Fig. 1 befinden, wodurch dann
der Füllgrad der einzelnen Sammelabteile 24, 25, 26 noch größer
wäre.
Nach Fig. 3 befindet sich der oberste Preßschieber 16 in sei
ner vorderen Ladestellung. Schematisch ist angedeutet, wie bei
geöffnetem Deckel 15 eine auf den Kopf gestellte Mülltonne 13
in die Dachluke 14 hinein entleert wird. Der betreffende, für
das oberste Abteil bestimmte Abfall 37 wird durch die schräge
Oberfläche des Preßschiebers 16 in die Horizontale umgelenkt und
im Sammelabteil 24 gesammelt. Nach der Entleerung einer oder meh
rerer Mülltonnen 13 kann dann der Preßschieber 16 zum Ver
dichten des Abfalls 37 zeitweise nach hinten verschoben wer
den.
Soll das mittlere Sammelabteil 25 mit dem dort unterzubringen
den Abfall 38 gefüllt werden, so wird der oberste Preßschieber
16 so weit nach hinten verschoben, daß gerade die darunter be
findliche Fülluke 27 freigegeben wird. Bei geöffnetem Deckel 15
kann nunmehr der Abfall 38 durch die Dachluke 14 und die Fülluke
27 hindurch auf die schräge Oberfläche des Preßschiebers 17 ge
worfen werden, wo dann eine Umlenkung in das Sammelabteil 25
hinein erfolgt. Nach der Entleerung einer oder mehrerer Müllton
nen 13 kann der Abfall 38 durch Verschieben des Preßschiebers 17
nach hinten verdichtet werden.
Soll das unterste Sammelabteil 26 mit Abfall 39 gefüllt werden,
so befinden sich die beiden darüber liegenden Preßschieber 16,
17 in der Position, wo gerade die beiden Fülluken 27, 28 freige
geben werden, während der unterste Preßschieber 18 sich in seiner
vorderen Ladestellung befindet, ähnlich wie der Preßschieber 17
bei der Beschickungsposition nach Fig. 4.
Nunmehr wird durch die Dachluke 14, die Fülluken 27, 28 und die
benachbarten Wände ein Füllschacht für das untere Sammelabteil
26 über die obere Schrägfläche des Preßschiebers 18 gebildet.
Das Verpressen des Abfalls 39 kann nun ähnlich wie in den ande
ren Sammelabteilen erfolgen.
Das Entleeren der einzelnen gefüllten Sammelabteile geht so vor
sich, daß das Fahrzeug zunächst an einen Ort fährt, wo der be
treffende Abfall gesammelt werden soll. Anschließend wird dann
die gewünschte Entladeklappe 19, 20 oder 21 geöffnet und der zu
geordnete Preßschieber 16, 17 oder 18 in Tätigkeit gesetzt, um
den gesammelten Abfall nach hinten auszustoßen. Anschließend
fährt das Fahrzeug dann an einen anderen Ort, wo das nächste
Sammelabteil zu entleeren ist.
Nach den Fig. 6 bis 8 sind die als doppelt wirkende Zylin
der ausgebildeten hydraulischen oder pneumatischen Mittel 36
in Tunneln 40 der zugeordneten Preßschieber 16, 18 unterge
bracht. Die hydraulischen Mittel sind so vor Verschmutzung oder
Beschädigung geschützt. Der Tunnel 40 des oberen hydraulischen
Mittels 36 erstreckt sich in Längsrichtung brückenartig über
die Fülluke in dem einzigen vorgesehenen Zwischenboden 22,
und zwar in der Fahrzeugmitte.
Nach Fig. 7 ist die Fülluke 27 zwischen den vorderen Bereichen
der Sammelabteile 24, 25 durch eine Deckelanordnung 29 ver
schlossen, die mittels einer hydraulischen Krafterzeugungsvor
richtung 41 geöffnet werden kann.
Nach Fig. 8 besteht die Deckelanordnung 29 aus zwei seitlich
des Tunnels 40 angeordneten Einzelklappen 29 a, 29 b, welche so
nach unten verschwenkbar sind, daß sie neben dem mittleren Tunnel
40 a des unteren Preßschiebers nach unten schwenken können.
An den Deckenwänden der Sammelabteile 24, 25 befinden sich Säge
zähne 42, welche nach hinten gerichtet sind, damit verhindert
wird, daß sich verpreßtes Material wieder federnd nach vorn aus
dehnen kann.
In Fig. 7 und 8 ist der untere Preßschieber 18 in seiner vor
deren Ladestellung gezeigt, während sich der obere Preßschie
ber 16 in derjenigen etwas nach hinten verschobenen Lage befin
det, in welcher die Fülluke 27 freigegeben ist. Ein Befüllen
des unteren Sammelabteils 25 kann jedoch erst erfolgen, wenn
die Deckelanordnung 29 geöffnet ist.
In Fig. 6 sind beide Preßschieber 16, 18 in ihrer vordersten
Ladestellung angedeutet, welche auch die bevorzugte Transport
stellung ist, weil hierdurch die Aufnahmekapazität der Sammel
abteile 24, 25 am größten ist.
In Fig. 7 ist bei 11′, 14′ auch noch angedeutet, daß der Auf
zug eine wesentlich größere Breite aufweisen kann, damit zwei
Mülltonnen nebeneinander oder eine Doppel-Mülltonne 13′ nach
Fig. 11 durch den Aufzug 11′ angehoben und umgekippt werden
können. Die Dachluke 14′ und der nach hinten erweiterte Teil 15′
des darüber befindlichen Deckels befinden sich oberhalb des
Preßschiebers 16, wenn dieser gerade so weit nach hinten ver
schoben ist, daß er eben die Fülluke 27 freigibt. Wird jetzt
der einheitliche oder auch zweigeteilte Deckel 15, 15′ geöff
net, so wird die Luke 14, 14′ freigegeben, und die vordere
Mülltonne bzw. der vordere Mülltonnenteil kann durch die Füll
luke 27 hindurch in das untere Sammelabteil 25 entleert werden,
während die weiter hinten vom Aufzug erfaßte Mülltonne oder
das dort befindliche Mülltonnenabteil mit anderem Müll in die
Luke bzw. den Lukenteil 14′ und damit in das Sammelabteil 24
entleert wird. In einem einzigen Arbeitsgang können so zwei
verschiedene Mülltonnen bzw. Mülltonnenabteile in unterschied
liche Sammelabteile des Abfallsammelbehälters 12 entleert werden.
Fig. 9 zeigt mehr im einzelnen, wie der erfindungsgemäße Kipp-
Aufzug 11 funktioniert.
An den Kipp-Aufzug 11 in ihrer Größe angepaßten Mülltonnen 13
werden unten am Aufzug eingehängt. Anschließend wird der Deckel
15 durch eine Hydraulik 52 in die in Fig. 9 strichpunktiert
angedeutete Lage nach oben geschwenkt. Der hochfahrbare Schlit
ten 43 des Kippaufzuges 11 ist über ein Gestänge 44 mit dem
Deckel 15 verbunden, so daß der Schlitten 43 durch sich öff
nenden Deckel 15 nach oben angehoben und schließlich in der aus
Fig. 9 ersichtlichen Weise so gekippt wird, daß die Mülltonne
13 gekippt und unter selbsttätigem Aufschwenken ihres Deckels
13′′ sich in die Dachluke 14 entleeren kann.
Nach Fig. 10 können an der der Seitenwand des Abfallsammelbe
hälters 12 zugewandten Seite der Mülltonne 13 optische oder
magnetische Markierungen 31 angeordnet sein, die durch am
Fahrzeug angebrachte optische oder induktive Sensoren abge
tastet werden können. Auch können an der betreffenden Seiten
wand der Mülltonne mechanische, angegossene Schaltnocken 32 ange
bracht sein, die über Endschalter oder sonstige Sensoren am
Fahrzeug ebenso wie die Markierungen 31 diejenigen Schaltvor
gänge auslösen, welche die Deckel 29 und Preßschieber 16, 17,
18 in diejenigen Positionen bringen, die erforderlich sind, um
den in der betreffenden Mülltonne befindlichen Abfall in das
richtige Sammelabteil des Abfallsammelbehälters 12 zu befördern.
Fig. 11 zeigt die Vorderansicht einer für das erfindungsgemäße
Abfallsammelfahrzeug besonders geeignete Doppel-Mülltonne
13′ mit einem einzigen Deckel 13′′. Diese Mülltonne weist zwei
nebeneinander liegende Sammelabteile 45, 46 für unterschiedliche
Abfallarten auf, die dann aufgrund der in Fig. 7 gestrichelt
angedeuteten Ausführungsform gleichzeitig in unterschiedliche
Sammelabteile 24, 25 des Abfallsammelbehälters 12 entleert wer
den können, was einen besonders rationellen Entsorgungsbetrieb
gestattet.
Vorteilhafterweise werden die im Zwischenboden 22 vorgesehenen
Deckel 29 a (Fig. 8) über den zugeordneten Hydraulikzylinder 41
durch einen Steuerbefehl betätigt, der von dem darüber befind
lichen Preßschieber 16 abgeleitet ist. D.h., daß die Deckelan
ordnung 29 automatisch öffnet, wenn der Preßschieber 16 nach
hinten verschoben wird.
Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Öffnung des Deckels 15 einen
Steuervorgang auslöst, der die Preßschieber 16, 17, 18 automa
tisch in die für das gewünschte Entleeren der Mülltonnen 13 er
forderliche Position verschiebt.
Außerdem kann die Schließbewegung des Deckels 15 zur Einleitung
der Preßverschiebung der Preßschieber 16, 17, 18 ausgenutzt
werden. Eine vollständige Füllung eines Sammelabteils kann
durch eine Lampe angezeigt werden, deren Aufleuchten davon
abhängig gemacht werden kann, daß ein bestimmter Verdichtungs
weg des zugeordneten Preßschiebers nicht überschritten wird.
Die Entladeklappen 19, 20, 21 werden durch pneumatische oder
hydraulische Mittel betätigt und nach Bedarf verriegelt.
Eine vom Fahrzeugmotor angetriebene hydraulische Pumpe 48
(Fig. 6) erzeugt das hydraulische Druckmittel für die einzel
nen Hydraulikzylinder.
Erfindungsgemäß sind im Bereich des Kipp-Aufzugs 11 bzw. der
vorderen Ladestellung der Preßschieber 16, 17, 18 seitliche
Wartungsklappen 47 montiert, nach deren Abnehmen die zu war
tenden Teile freigelegt sind.
In diesem Bereich befinden sich auch sämtliche Steueranlagen,
so daß auch sie nach Abnahme der Wartungsklappen 47 zugänglich
sind.
Claims (11)
1. Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeug mit einem auf dem Fahrzeug
chassis angeordneten, hinten wenigstens eine Entladeklappe
aufweisenden Abfallsammelbehälter, an dem seitlich ein
Kipp-Aufzug für Mülltonnen vorgesehen ist, mittels dessen
dort befestigte Mülltonnen entlang der Seitenwand des Abfall
sammelbehälter bis in Dachhöhe angehoben und dann derart nach
innen umgekippt werden können, daß die Öffnung der Mülltonnen
oberhalb einer normalerweise durch einen Deckel verschlosse
nen, beim Entleeren einer Mülltonne jedoch geöffneten Dach
luke zu liegen kommt, und mit wenigstens einem kraftbetätig
ten Preßschieber, der den Abfallsammelbehälter nach vorne ab
schließt und in Fahrzeuglängsrichtung zwischen einer vor
deren Ladestellung, in der der Abfall durch die Dachluke
einfüllbar ist, und einer hinteren Preßstellung, in der der
Abfall aus dem Bereich der Dachluke nach hinten geschoben
ist, verschiebbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß der Abfallsammelbehälter (12) durch wenigstens
einen horizontalen Zwischenboden (22, 23) in mehrere hori
zontale Sammelabteile (24, 25, 26) unterteilt ist, jedem
von denen ein eigener Preßschieber (16, 17, 18) zugeordnet
ist, und daß die Zwischenböden (22, 23) im vorderen Bereich,
wo sich die Preßschieber (16, 17, 18) in der vorderen Lade
stellung befinden, mit der Dachluke (14) ausgerichtete Füll
luken (27, 28) aufweisen, welche durch Verschieben der zuge
ordneten Preßschieber (16, 17) nach hinten freilegbar sind.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fülluken (27, 28) durch die in die vordere
Ladestellung verschobenen Preßschieber (16, 17) verschließ
bar sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß für jede Fülluke (27, 28) eine eigene kraftbe
tätigte Deckelanordnung (29) vorgesehen ist.
4. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Preßschieber (16, 17,
18) so weit nach hinten verschiebbar sind, daß der in jedem
Sammelabteil (24, 25, 26) gesammelte Abfall durch die zuge
ordnete geöffnete Entladeklappe (19, 20, 21) hierdurch ent
leerbar ist.
5. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entladeklappen (19,
20, 21) oben um Querachsen (30) verschwenkbar am Abfallsam
melbehälter (12) angelenkt sind.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die unter einer darüberliegenden Entladeklappe
(19, 20) befindlichen Entladeklappen (20, 21) in Seitenan
sicht im geschlossenen Zustand von oben schräg nach vorn
unten verlaufen.
7. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aufzug (11) so breit
ausgebildet ist, daß er entweder zwei Mülltonnen (13) gleich
zeitig nebeneinander oder eine breite Mehrfach-Mülltonne (13′)
zu einer entsprechend breiten Dachluke (14) anheben und kippen
kann, wobei die Dachluke sich bis über den hinter der Fülluke
(27, 28) befindlichen Bereich des Zwischenbodens so weit er
streckt, daß dort eine weitere Lukenöffnung (14′) von solcher
Breite zur Verfügung steht, daß eine der Mülltonnen (13) oder
ein Abteil der Mehrfach-Mülltonne (13′) hinter dem obersten
Preßschieber (16) unmittelbar auf den obersten Zwischenboden
(22) entleert werden kann.
8. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Mülltonnen (13, 13′)
mechanische, optische oder magnetische Markierungen (31, 32)
vorgesehen sind, die mit Sensoren am Fahrzeug derart zusammen
wirken, daß die Preßschieber (16, 17, 18) und die Fülluken
(27, 28) selbsttätig in die Position verschoben bzw. geklappt werden, in
welcher der Inhalt der betreffenden Mülltonne (13, 13′) in
das richtige Sammelabteil (24, 25, 26) fällt.
9. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein einziger Zwischenbo
den (22) den Abfallbehälter (12) in zwei Sammelabteile (24,
25) unterteilt.
10. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Sammelabteile (24,
25, 26) im wesentlichen gleich groß sind.
11. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Preßschieber (16,
17, 18) in ihrer vorderen Ladestellung in vertikaler Rich
tung miteinander ausgerichtet sind.
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DE3537546C2 (de) | 1988-03-31 |
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