DE3537372A1 - Vorrichtung zum abtragen von putz von einer wandung - Google Patents
Vorrichtung zum abtragen von putz von einer wandungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen von
Putz von einer Wandung, mit einem im wesentlichen aus einer
Trag- und Abdeckplatte bestehenden Gehäuse mit Handgriff und
zwei im Gehäuse geradlinig gegenläufig zueinander, maschi
nell oszillierend bewegten, mit Abtragwerkzeugen besetzten
Werkzeugträgern.
Vorrichtungen der genannten Art dienen in erster Linie dazu,
die Oberseite einer frisch verputzten Wandung, wenn der Putz
nach einigen Stunden abgetrocknet aber noch nicht ausgehär
tet ist, zu ebnen und/oder zu strukturieren. Diese Nachbe
arbeitung von Putzwänden ist insbesondere dann erforderlich,
wenn der Putz maschinell auf die zu verputzende Wandung auf
gespritzt wird.
Vorrichtungen, mit welchen der Putz maschinell abgetragen
werden kann, sind bereits bekannt. Ein Putzbearbeitungsge
rät mit den eingangs genannten Merkmalen ist aus der DE-PS
24 53 262 bekannt. Alle bisher bekannten maschinellen Vor
richtungen zum Abtragen von Putz haben aber den Nachteil,
daß sie viel zu schwer sind und ihre Handhabung mühselig
ist, weshalb auch heute noch der Gipser in den meisten Fäl
len zum Handkratzer greift, einem bequem mit einer Hand zu
führenden, mit Stahlstiften besetzten Griffbrett, auch wenn
er dabei das Abhobeln von Putzschichten mit Muskelkraft
durchführen muß. Auch das aus der DE-PS 24 53 262 bekannte
Gerät ist durch die Verwendung eines Elektromotors mit nach
geschaltetem Getriebe so schwer, daß es mit beiden Händen an
zwei Handgriffen gehalten und geführt werden muß. Da mit der
Vorrichtung auf der Putzfläche kreisende Bewegungen ausge
führt werden müssen, sind beim Halten des Putzbearbeitungs
gerätes mit beiden Händen größere Körperschwerpunktsverlage
rungen der Bedienungsperson erforderlich. Die Bedienungs
person muß mit der Abtragvorrichtung aber häufig auf einem
Gerüst stehend arbeiten, wo nach Möglichkeit immer eine Hand
zum Halten freibleiben sollte und Verlagerungen des Körper
schwerpunktes die Sturzgefahr erhöhen.
Es ist grundsätzlich bekannt, bei von Hand zu haltenden,
maschinell betriebenen Bearbeitungsvorrichtungen zur Auf
hebung auftretender Drehmomente und zum Ausgleich von Kraft
impulsen, die an der Hand der Bedienungsperson spürbar wer
den würden, gegenläufige Teile vorzusehen, beispielsweise
bei Schneidmessern und Heckenscheren. Diese Maßnahmen können
jedoch bei Geräten, bei welchen die Bedienungsperson auch
den Antriebsmotor und ein Kurbelgetriebe o. dgl., mit wel
chem die rotierende Bewegung des Motors in eine oszillie
rende Längsbewegung übersetzt wird, tragen muß, nicht ver
hindern, daß merkliche Vibrationen verbleiben, welche
- abgesehen vom großen Gewicht der Geräte - die Bedienungs
person ermüden und die Gefahr von Sehnenscheidenentzündun
gen mit sich bringen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zum Abtragen von Putz von einer Wandung zu schaf
fen, die leicht ist, so daß sie von einer Bedienungsperson
mit einer einzigen Hand gehalten und geführt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der ein
gangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
jeder Werkzeugträger mit mindestens einer gesonderten, über
Schlauchleitungen mit einer entfernt angeordneten Druck
mediumquelle mit nachgeordneter Steuereinrichtung verbunde
nen Zylinder/Kolben-Anordnung als Antriebsorgan gekoppelt
ist, daß die Werkzeugträger symmetrisch zu einer senkrecht
zur Bewegungsrichtung der Werkzeugträger verlaufenden Mit
telebene der Vorrichtung angeordnet sind und daß der einzige
Handgriff auf der Oberseite der Abdeckplatte des Gehäuses
zentral angeordnet ist.
Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung, die
pneumatisch oder auch hydraulisch betrieben werden kann,
sind sowohl der pneumatische oder hydraulische Druckerzeu
ger als auch die die Zylinder/Kolben-Anordnungen in ihrer
Bewegung steuernde Ventileinrichtung entfernt angeordnet,
so daß diese Teile nicht von der Bedienungsperson gehalten
werden müssen. Bereits dadurch läßt sich eine sehr starke
Gewichtsverminderung im Vergleich zu anderen bekannten ein
schlägigen Vorrichtungen erreichen. Auch läßt sich die Vor
richtung sehr kompakt in einer den Handputzkratzern ver
gleichbaren Größe herstellen, indem als Antriebsorgane so
genannte Minilineareinheiten verwendet werden, bei welchen
in einem Gehäuseblock ein Zylinder mit beidseitig beauf
schlagbarem Kolben oder zwei Parallelzylinder mit jeweils
einseitig beaufschlagbarem Kolben, aber jeweils nach beiden
Seiten verlaufender und in Haltekörpern für die Werkzeug
träger endenden Kolbenstangen - vorzugsweise mit zusätz
lichen Führungsstangen für die Haltekörper - ausgebildet
oder gelagert sind. Diese Minilineareinheiten erlauben eine
kompakte und raumsparende Bauweise der Vorrichtung, die
eine weitere merkliche Gewichtseinsparung ergibt.
Der gesonderte Antrieb der beiden Werkzeugträger und ihre
gesonderte Anordnung an der Vorrichtung erlauben eine genau
gleich große Ausbildung der gegenläufig zueinander bewegten
Massen sowie eine genaue Abstimmung der Bewegungskurven bei
der Antriebsorgane aufeinander. Die von der Bedienungsperson
am einzigen Handgriff der Vorrichtung spürbaren Vibrationen
sind daher minimal und praktisch ausschließlich Auswirkun
gen zeitlich begrenzt auftretender unterschiedlicher Wider
standswerte, welche von der bearbeiteten Wandung auf die
einzelnen Werkzeuge einwirken und die sich auch bei einem
Handputzkratzer bemerkbar machen.
Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung kann
sich das Gehäuse praktisch auf eine Abdeckplatte beschrän
ken, die auf ihrer einen Seite den einzigen und zentral an
geordneten Handgriff und auf ihrer anderen Seite die Füh
rungs- und Zylinderkörper der Zylinder/Kolben-Anordnungen
trägt. Die Lagerstellen für die Kolbenstangen und die Füh
rungsstangen lassen sich gut abdichten, so daß ein sicheres
Arbeiten der Antriebsorgane auch in der hier entstehenden
staubigen Atmosphäre gewährleistet ist. Ein weiterer wesent
licher Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß
die Frequenz der Oszillationsbewegung der beiden Werkzeug
träger veränderbar ist, wobei die Verstellung in von pneu
matischen oder hydraulischen Steuergeräten her bekannter
Weise stufenlos erfolgen kann. Damit läßt sich der Arbeits
rhythmus der Vorrichtung in einen resonanzfrequenzfreien
Frequenzbereich legen oder nachregulieren. Um ein Eindringen
von Staub in den zwischen den beiden gegenläufig oszillie
renden Werkzeugträgern liegenden Abstandsbereich zu erschwe
ren, können die beiden Werkzeugträger an ihren sich gegen
überliegenden Rändern zweckmäßig zu Schutzwandungen verlän
gert sein, die sich in jeder Betriebsstellung gegenseitig
überlappen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäß ausgebildeten Vorrichtung anhand der beiliegenden Zeich
nung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Unteransicht der Vorrichtung mit der
Arbeitsfläche der Abtragwerkzeuge;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung
entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung
entlang der Linie III-III in Fig. 1.
Die dargestellte Vorrichtung weist ein rinnenförmiges Ge
häuse 10 mit einem aus Fig. 3 ersichtlichen Querschnitt auf,
das mit seinem zentralen Teil eine Abdeckplatte 11 bildet,
auf deren Oberseite und Außenseite des Gehäuses 10 an zen
traler Stelle ein bügelartiger Handgriff 12 befestigt ist.
Auf der Unterseite der Abdeckplatte 11 sind im Innern des
rinnenförmigen Gehäuses 10 die Zylinderkörper 13 und 14 von
zwei Zylinder/Kolben-Anordnungen mit Abstand voneinander und
symmetrisch zu einer Mittelebene M, die der Schnittlinie
III-III entspricht, so angeordnet, daß die aus den Zylin
derkörpern 13 und 14 herausragenden Kolbenstangen 15, 16 in
Längsrichtung des rinnenförmigen Gehäuses 10 miteinander
fluchten. In den Zylinderkörpern 13 und 14 der beiden gleich
ausgebildeten, aber spiegelbildlich symmetrisch zueinander
angeordneten Zylinder/Kolben-Anordnungen sind neben einem
aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Pneumatikzylinder mit
einem doppelt beaufschlagbaren Kolben Lagerbohrungen für
zwei parallel zu den Kolbenstangen 15 und 16 verlaufende,
durchgehende Führungsstangen 17 und 18 ausgebildet. An jedem
Ende der Führungsstangen 17 und 18 ist ein quaderförmiger,
die beiden Führungsstangen 17 und 18 miteinander verbinden
der Haltekörper 19 und 20 bzw. 21 und 22 befestigt, und an
den beiden innenliegenden Haltekörpern 20 und 21 der beiden
Zylinder/Kolben-Anordnungen ist auch das freie Ende der
jeweiligen Kolbenstange 15 oder 16 befestigt. Die frei lie
genden Teile der Kolbenstangen 15, 16 und der Führungsstan
gen 17, 18 können von nicht dargestellten Schutzbälgen um
geben sein.
Auf der Unterseite der beiden Haltekörper 19, 20 und 21, 22
einer jeden Zylinder/Kolben-Anordnung ist ein plattenförmi
ger, die beiden Haltekörper miteinander verbindender Werk
zeugträger 23 und 24 mittels Schrauben 25 befestigt. Auf den
Werkzeugträgern 23 und 24 sind ihrerseits seitlich über das
Gehäuse 10 überstehende gitterartige Schabwerkzeuge 26 aus
wechselbar befestigt, die mit sich kreuzenden, in Längs
richtung des Gehäuses 10 oder quer dazu verlaufenden, am
besten aus Fig. 1 ersichtlichen Stegen 27 versehen sind,
deren Ränder in nicht dargesteller Weise Schabkanten bil
den, von denen ein Teil in der einen und ein Teil in der
anderen Bewegungsrichtung wirksam ist. Es können aber auch
andersgeartete Werkzeuge angeordnet werden.
Die beiden Zylinder/Kolben-Anordnungen sind mit ihren
Zylinderkörpern 13 und 14 in nicht dargestellter Weise über
Schlauchleitungen mit einem entfernt angeordneten Druckluft
erzeuger und einem ihm nachgeschalteten Steuergerät verbun
den, das den doppelt beaufschlagbaren Kolben mit ihren Kol
benstangen 15 und 16 eine oszillierende Bewegung in Rich
tung der in Fig. 1 und 2 eingetragenen Doppelpfeile 28 er
teilt. Dabei ist die Steuereinrichtung so eingestellt, daß
die oszillierenden und auf die Werkzeugträger 23 und 24 mit
ihren Schabwerkzeugen 26 übertragenen oszillierenden Be
wegungen der miteinander fluchtenden Zylinder/Kolben-Anord
nungen immer gegenläufig erfolgen. Beide Werkzeugträger 23
und 24 sind im Mittelteil der Vorrichtung an ihren sich
gegenüberliegenden Seiten zu Schutzwandungen 29 und 30 ver
längert, die sich überlappen und das Eindringen von Staub
in den zwischen ihnen liegenden Gehäuseraum 31 (Fig. 2) er
schweren. Die Werkzeuge 26 können auch direkt an den Halte
körpern 19 - 22 befestigt sein, so daß die Teile 23, 24
ganz entfallen oder nur noch Abdeckwandungen bilden kön
nen.
Die nicht dargestellte Steuereinrichtung für die pneumati
schen Zylinder/Kolben-Anordnungen ist in an sich bekannter
Weise so ausgebildet, daß die Oszillationsfrequenz der bei
den Anordnungen gleichzeitig und in gleichem Maße veränder
bar ist.
Die Vorrichtung wird am einzigen Handgriff 12 von einer Be
dienungsperson mit einer Hand erfaßt. Dabei kann am Bedie
nungshandgriff 12 ein nicht dargestellter Schalter angeord
net sein, mit welchem die beiden Zylinder/Kolben-Anordnun
gen mit ihren Zylinderkörpern 13, 14 jeweils gleichzeitig
eingeschaltet werden können. Die Druckluftanschlüsse, die
Schaltventile und die Steuerventile der Steuereinrichtung
sowie der Drucklufterzeuger selbst sind aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Sie befinden sich alle
- mit möglicher Ausnahme eines Ein/Aus-Schalters - entfernt
vom Gehäuse 10 der Vorrichtung. Selbstverständlich können
auch hydraulische Zylinder/Kolben-Anordnungen als Antriebs
organe vorgesehen sein.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Abtragen von Putz von einer Wandung, mit
einem im wesentlichen aus einer Trag- und Abdeckplatte
bestehenden Gehäuse mit Handgriff und zwei im Gehäuse
geradlinig gegenläufig zueinander, maschinell oszillie
rend bewegten, mit Abtragwerkzeugen besetzten Werkzeug
trägern, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Werkzeugträger
(23, 24) mit mindestens einer gesonderten, über Schlauch
leitungen mit einer entfernt angeordneten Druckmedium
quelle mit nachgeordneter Steuereinrichtung verbundenen
Zylinder/Kolben-Anordnung (13-16) als Antriebsorgan ge
koppelt ist, daß die Werkzeugträger (23, 24) symmetrisch
zu einer senkrecht zu ihrer Bewegungsrichtung verlaufen
den Mittelebene (M) der Vorrichtung angeordnet sind und
daß der einzige Handgriff (12) auf der Oberseite der Ab
deckplatte (11) des Gehäuses (10) zentral angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der einzige Handgriff (12) auf die Bewegungsrichtung (28)
der Werkzeugträger (23, 24) ausgerichtet angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß jedem Werkzeugträger eine sogenannte Minilinear
einheit mit mindestens einem, in einem an der Abdeck
platte (11) befestigten Zylindergehäuse (13, 14) ausge
bildeten Zylinder mit beidseitig beaufschlagbarem Kolben
zugeordnet ist, dessen Kolbenstange (15, 16) an seinem
freien Ende mit mindestens einem Haltekörper (20, 21)
verbunden ist, und daß der plattenförmige Werkzeugträger
(23, 24) an diesem Haltekörper (20, 21) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
im Zylindergehäuse (13, 14) der beiden Zylinder/Kolben-
Anordnungen zusätzlich durchgehende, zwei auf entgegenge
setzten Seiten der Zylindergehäuse (13, 14) angeordnete
Haltekörper (19, 20; 21, 22) miteinander verbindende Füh
rungsstangen (17, 18) gelagert sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden gegenläufig bewegbaren
Werkzeugträger (23, 24) mit lösbaren und auswechselbaren,
Schabkanten (27) für beide Bewegungsrichtungen aufweisen
den Schabwerkzeugen versehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden mit den Schabwerkzeugen
(26) besetzten plattenförmigen Werkzeugträger (23, 24)
jeweils eine gleich große Arbeitsfläche aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitsflächen der Werkzeugträger (23, 24) und/oder
Schabwerkzeuge (26) quadratisch sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Werkzeugträger (23, 24) an
ihren sich gegenüberliegenden Rändern zu Schutzwandungen
(29, 30) verlängert sind, die sich in jeder Betriebsstel
lung gegenseitig überlappen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenz der oszillierenden Ver
stellbewegung der Werkzeugträger (23, 24) einstellbar
ist.
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