EP0048386B1

EP0048386B1 - Vorrichtung zum Entfernen von Materialresten von einer Fläche

Info

Publication number: EP0048386B1
Application number: EP81107074A
Authority: EP
Inventors: Arnold Feldhues
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-09-24
Filing date: 1981-09-09
Publication date: 1985-02-13
Also published as: ATE11743T1; DE3168913D1; DE8025515U1; EP0048386A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Farb-, Teppich- und/oder Materialresten von einer Fläche, mit an einem Schwingungserreger befestigter Schneidplatte, die an zwei einander parallel gegenüberliegenden Umfangsseiten mit Schneiden versehen ist, die über je einen Übergangsbereich mit der Schneidplatte in Verbindung stehen und einen spitzen Winkel zur Bearbeitungsfläche bilden.
Das Entfernen derartiger Materialreste fällt bei der Rεnovierung von Wohn- oder Geschäftsräumen nach der Abnahme von Tapeten, Fußbodenbelägen, Verkleidungen oder ähnlichem an. In diesen Fällen werden die an den zu renovierenden Flächen verbliebenen Reste von Farben, Kunststoffen, Klebemitteln oder auch von zu entfernendem Material von Hand mit einem Spachtel oder mit Hilfe von maschinellen Schleifgeräten in mühevoller Arbeit entfernt. Von Nachteil dabei ist nicht nur der hohe Arbeitsaufwand, sondern auch der erhebliche Verbrauch von Schleifmitteln.
Es sind jedoch auch Vorrichtungen bekannt (US-A-2 984 908), die mit Hilfe beweglicher Schneidplatten arbeiten, die über ein Exzentergetriebe gegenüberliegend in hin- und hergehende Bewegung versetzt werden. Bei dieser Vorrichtung liegt der Mittelbereich des Gerätes auf der zu bearbeitenden Fläche auf. Bei dieser Vorrichtung wird daher das Gewicht des Schwingungserregers nicht genutzt, sondern lediglich die Federkraft, die bei der Durchbiegung der Schneiden erzeugt wird. Die bekannte Vorrichtung hat sich nicht durchsetzen können, da von den Schneiden keine ausreichende Kraft auf die Reste ausgeübt wird.
Weiterhin ist eine Vorrichtung bekannt (US-A-3 811 160), bei der an die vibrierende Platte eines Schwingschleifers eine durchgehende Platte befestigt ist, an deren Enden zwei Schneiden senkrecht nach unten zeigen. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist es, daß die senkrecht stehenden Schneiden sich in eine Oberfläche einrütteln und Beschädigungen erzeugen können. Die Vorrichtung muß daher sehr sorgfältig von Hand geführt werden und muß ständig in Bewegung sein.
Schließlich sei noch auf die DE-A-2 818 073 hingewiesen. Bei dieser Vorrichtung ist an einer gedämpft an einem Schwingungserreger aufgehängten Platte eine Schneidklinge befestigt. Die Maschine treibt über die Platte die Schneidklinge mit einer oszillierenden Bewegung an, die in der Ebene der Platte verläuft. Das mit der Schneidklinge bestückte Schälwerkzeug ist nur an einer Seite der Maschine angeordnet, so daß diese während des Arbeitens schräg angehoben und geführt werden muß. Das Anheben kann auch durch eine Stützrolle erleichtert werden.
Nachteil dieser Vorrichtung ist es, daß die Klingenstellung offenbar sehr genau eingestellt werden muß, damit der Schälvorgang optimal verläuft. Das ist bei Handführung ermüdend und verkrampfend. Die radgestützte Ausführung erfordert aber einen erheblichen technischen Mehraufwand, insbesondere muß auch die Klinge verstärkt werden, damit das Zusammenspiel von Oszillation, Klingenvorschub und Arbeitsgeschwindigkeit zu einem optimalen Ergebnis führt. Für einen Heimwerker ist daher die radgestützte Vorrichtung zu kostspielig.
Für die Erfindung besteht damit die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit deren Hilfe unter Überwindung bisher bestehender Schwierigkeiten und Nachteile eine rationelle, ermüdungsfreie und rasch fortschreitende Arbeitsweise bei der Entfernung von Materialresten ermöglicht wird, wobei die Vorrichtung leicht zu handhaben und preisgünstig zu verwirklichen sein muß.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die folgende Einzelheiten aufweist:

- die Schneidplatte ist unterhalb des Gehäuses des Schwingungserregers angeordnet,
- die Übergangsbereiche zu den Schneiden sind durch schräg nach außen verlaufende Randpartien gebildet, die mit der Schneidplatte und den mit den Schneiden versehenen Schneidstreifen durch Radiusübergänge federnd-elastisch verbunden sind.

Mit der Vorrichtung gemäß Erfindung wird im Unterschied zum Stand der Technik eine rationelle und ermüdungsfreie Arbeitsweise dadurch erreicht, daß die Schneiden in der Frequenz der Schwingung schneidende und hobelnde Arbeitshübe in der Größenordnung der Schwingungsamplitude vollführen, die die als Erhebungen auf der zu glättenden Fläche stehenden Materialreste wirksam abhebt. Eine Kontrolle der Schrägstellung der Maschine oder der Schneiden ist nicht erforderlich.
Dadurch, daß die Schneidplatte mit ihrer charakteristischen, erfindungsgemäßen Anordnung und Formgebung mit abgeschrägten Rändern und im spitzen Winkel zur bearbeiteten Fläche auslaufenden Schneiden ausgestattet ist, wobei die abgeschrägten Randpartien der Schneidplatte eine gewisse federnd-elastische Wirkung haben, wird ein wirkungsvolles Schneiden erreicht, ohne daß die zu glättende Fläche angegriffen wird. Die Höhe, mit der die Schneidplatte über der Fläche liegt, kann verschieden hoch sein.
Die Schneidplatte hat eine polygonale, vorzugsweise eine rechteckige, im Mittelbereich aufgewölbte Grundfläche und zwei annähernd parallele Ränder mit Schneiden. Die Schneiden selbst können gerade, aber auch gezahnt oder gezackt sein.
Bei den verschiedenen Ausführungsformen ergibt sich außerdem der Vorteil, daß die Vorrichtung mit einem handelsüblichen Schwingschleifer als Antrieb für relativ geringe Anschaffungskosten als neue, leistungsfähige Vorrichtung zur Verfügung steht, die viele einschlägige Glättarbeiten erleichtert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und dabei näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorrichtung nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine andere Darstellung;
Fig. 4 ein Randdetail bei der Schneide gemäß den Fig. 1 und 3;
Fig. 5a und 5b zwei verschiedene Klingenformen.

Die Schneidplatte hat üblicherweise eine rechteckige Gestalt, deren Mittelbereich aufgewölbt ist und die zwei parallele Ränder mit nach unten überstehenden Schneiden besitzt, während die Stirnseiten schneidenlos sind. Die in der Fig. 1 dargestellte Form entspricht nicht dieser Form, da sie eine Ausführungsform mit zwei Schneidstreifen anstelle einer Platte zeigt.
Fig. 1 zeigt die Vorrichtung gemäß Erfindung in arbeitsbereitem Zustand. Eine aus zwei Schneidstreifen 2, 2' und der Unterlage 1' bestehende Schneidplatte 1 erstreckt sich in ihrer Mittelpartie annähernd parallel zu der zu bearbeitenden Fläche 3 und ist dabei in der Mittelpartie oberhalb der zu bearbeitenden Fläche angeordnet. Die Schneidplatte 1 steht mit dieser über die Schneidstreifen 2, 2' in Kontakt. Letztere sind in Richtung auf die Fläche 3 abgeschrägt, wobei die Randpartien 4, 4' mit Schneiden 5, 5' versehen sind. Die Schneiden 5, 5' sind zu diesem Zweck durch ein bei Schneidwaren dem Fachmann bekanntes Verfahren gehärtet. Die Schneiden 5, 5' laufen im spitzen Winkel αzur Fläche 3 aus. Auf der Fläche 3 vorhandene, zu entfernende Materialreste 7, 7' werden, wie aus der Darstellung in den Figuren deutlich erkennbar, in einer Kombination von kleinhübigen, in rascher Folge mit der Frequenz der Schwingung erfolgenden Schneid- und/oder Hobelbewegungen abgehoben.
Die eigentliche ein- oder mehrteilige Schneidplatte 1 kann zum Schärfen oder nach Verschleiß nach dem Lösen der Befestigungselemente, beispielsweise in Form von Schrauben 8, von dem eigentlichen Schwingungserreger 9 gelöst werden. Dabei sind die Schraubenbohrungen in der Schneidplatte 1 so angeordnet, daß sie mit den vorhandenen Bohrungen handelsüblicher Schwingschleifer übereinstimmen.
Wie aus den Figuren weiterhin zu erkennen ist, besitzt der Schwingungserreger 9 einen oder mehrere Handgriffe 10. Weiterhin ist eine elektrische Zuleitungsschnur vorhanden, die jedoch im vorliegenden Falle nicht dargestellt ist. Demgemäß handelt es sich bei den gezeigten Ausführungen um motorisch angetriebene Schwingschleifer handelsüblicher, dem Fachmann vertrauter Bauart. Solche bekannten Geräte sind entweder als Kreisschwinger oder als Linearschwinger ausgebildet, wobei auch beide, alternativ an einem Gerät einstellbare Schwingungsarten bei handelsüblichen Geräten möglich sind. Für die Erfindung eignen sich, wie Versuche ergeben haben, beide Schwingungsarten. Diese sind im übrigen in der Darstellung mit den Pfeilen 11 (Kreisschwinger) und 11' (Linearschwinger) symbolisiert.
Eine andere Ansicht zeigt die Fig. 3. Deutlich sind die beiden Schneidstreifen 2, 2' zu erkennen, die im Mittelbereich geteilt sind. Jeder der beiden Schneidstreifen 2, 2' besitzt Randpartien 4, 4', die in Schneiden 5, 5' auslaufen. Die Schneidplatte 1 kann auch in einer anderen Ausführungsform gestaltet sein, etwa in Form eines regelmäßigen Sechsecks.
Eine etwas andere Formgebung der Randpartie 4 der Schneidplatte 1 zeigt Fig. 4. Dabei ist diese mit größeren Radiusübergängen 12, 13 ausgestattet. Hierdurch wird eine etwas weicher-elastische Wirkung erzielt, was in Abstimmung mit dem Schneiden-Material in einigen Fällen von Vorteil ist.
Zu erkennen ist auch in den Fig. 3 und 4 der spitze Winkel IX, den die Schneiden 5, 5' mit der Fläche 3 bildet. Dieser Winkel α liegt etwa zwischen 5 und 25°, ohne daß diese Winkelangaben letztlich limitierend sein sollen.
Die Fig. 5a zeigt die Möglichkeit, die Schneiden mit einer geraden Schneidkante auszustatten, während die Fig. 5b eine gezackte Schneidkante darstellt.

Claims

1. Vorrichtung zum Entfernen von Farb-, Teppich- und/oder Materialresten von einer Fläche, mit an einem Schwingungserreger (9) befestigter Schneidplatte (1), die an zwei einander parallel gegenüberliegenden Umfangsseiten mit Schneiden (5, 5') versehen ist, die über je einen Übergangsbereich mit der Schneidplatte in Verbindung stehen und einen spitzen Winkel zur Bearbeitungsfläche bilden, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Schneidplatte (1) unterhalb des Gehäuses des Schwingungserregers (9) angeordnet ist und

- daß die Übergangsbereiche durch schräg nach außen verlaufende Randpartien (4, 4') gebildet sind, die mit der Schneidplatte (1) und den mit den Schneiden (5, 5') versehenen Schneidstreifen (2, 2') durch Radius- übergänge (12, 13) federnd-elastisch verbunden sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (5, 5') eine gezackte oder gezahnte Kante haben (Fig. 5b).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidplatte eine polygonale, vorzugsweise rechteckige Grundform hat