DE3719063A1 - Roboterhandgelenk - Google Patents
RoboterhandgelenkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Roboterhandgelenk gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Das Handgelenk ist für einen
Industrieroboter bestimmt.
Für ein präzises Arbeiten mit einem Roboter ist es wichtig,
daß das Spiel in den Getriebeeinheiten des Handgelenks so
klein wie möglich ist. Aus diesem Grunde ist es üblich, die
Getriebeeinheiten justierbar auszubilden. Verschiedene Aus
führungsformen, welche die Justierung des Spiels zwischen
zwei zylindrischen Zahnrädern gestatten, sind bekannt. Die
meisten von ihnen sind jedoch sehr raumaufwendig und sind
daher für den Einsatz in Roboter-Handgelenken nicht ge
eignet, da dort eine schlanke Konstruktion erforderlich ist,
mit der auch enge Räume, wie beispielsweise der Innenbereich
von Autokarosserien usw. zugänglich sind. Ein weiterer häu
figer Nachteil der bekannten Ausführungsformen besteht
darin, daß die Nachjustierung ein zeitaufwendiger Vorgang
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handgelenk der
eingangs genannten Art zu entwickeln, bei welchem eine Ju
stierung des Spiels in dem Stirnradgetriebe des Handgelenks
einfach und schnell ausgeführt werden kann und die dafür er
forderlichen Justiermittel die Abmessungen des Handgelenks
nicht wesentlich beeinflussen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Roboterhandgelenk gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches er
findungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
genannten Merkmale hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den wei
teren Ansprüchen genannt.
Durch die Konstruktion nach der Erfindung sucht das Zwi
schenrad, welches zwischen zwei zylindrischen Zahnrädern der
Getriebeeinheit liegt, automatisch seine Position zwischen
diesen beiden Zahnrädern, wodurch eine schnelle Justierung
des Spiels möglich ist.
Das Tragglied kann vorzugsweise durch eine kreiszylindrische
Wandfläche im Handgelenkgehäuse geführt werden. Dies ergibt
eine raumsparende Konstruktion. Eine große mechanische Sta
bilität des Antriebes wird dadurch erreicht, daß die Achs
kräfte des Zwischenrades direkt auf das Handgelenkgehäuse
übertragen werden.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das
Zwischenrad auf einem exentrischen Achsstummel angeordnet,
der auf dem verschiebbaren Tragglied vorgesehen ist. Hier
durch ist es möglich, separate Justierungen des Spiels zwi
schen dem Zwischenrad und jedem der beiden benachbarten
Zahnräder vorzunehmen. Außerdem können bei einer solchen
Ausführungsform relativ große Toleranzen bei der Werkzeug
maschinenbearbeitung zugelassen werden.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Industrieroboters, der mit
einem Roboterhandgelenk gemäß der Erfindung ausgerü
stet ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Sekundärarm des Roboters,
Fig. 3 eine Skizze zur Darstellung des Aufbaus der Antriebe
für die verschiedenen Teile des Handgelenks,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Handgelenks, wobei ein Teil
der Wand des Handgelenkgehäuses weggeschnitten ist,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Handgelenk teilweise im
Schnitt,
Fig. 6 ein Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform ge
mäß der Erfindung, die einen Teil des Stirnradge
triebes zeigt.
Der in Fig. 1 gezeigte Roboter hat einen Ständer 1, der
mittels eines Motors M 1 um eine vertikale Achse A relativ
zur Grundplatte 2 gedreht werden kann. Ein erster Roboterarm
3, der Primärarm, ist drehbar um eine Achse B im Ständer 1
gelagert. Am oberen Ende des Arms 3 ist ein zweiter Arm 4,
der Sekundärarm, drehbar um eine Achse C gelagert. Die Dre
hung des Arms 4 erfolgt mittels eines parallelen
Verbindungsgliedes 11, dessen unteres Ende drehbar an einer
vom Motor angetriebenen Kurbel 12 befestigt ist und dessen
oberes Ende drehbar mit dem hinteren Teil des Arms 4 verbun
den ist. Zur Drehung des Arms 3 sind in dem Ständer 1 Moto
ren und geeignete Getriebe eingebaut.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den zweiten Arm 4 des Ro
boters. Dieser besteht aus einem hinteren Teil 41, welches
um die Achse C drehbar ist, und einem vorderen Teil 42, wel
ches an das hintere Teil 41 angeschlossen und um die
Längsachse D des Arms 4 drehbar ist. Der äußere Abschnitt
des vorderen Armteils 42 besteht aus einem Handgelenk, wel
ches aus zwei Handgelenkteilen 50 und 60 aufgebaut ist, zwi
schen denen ein Handgelenkteil 5 drehbar angeordnet ist. Das
Handgelenkteil 5, das sogenannte Kippglied ("tilt"), ist
drehbar um eine Achse E und ist mit einem Werkzeughalter in
Form einer drehbaren Scheibe 6 versehen. Die Drehscheibe 6
ist um die Längsachse F des Kippgliedes 5 drehbar.
Fig. 3 zeigt die Anordnung zum Antrieb des vorderen Arm
teils 42, des Kippgliedes 5 und der Drehscheibe 6. Das vor
dere Armteil 42 wird von einem Motor M 4 über ein Getriebe
mit vier Stirnzahnrädern (Zylinderzahnräder) 43 bis 46 ange
trieben, wobei das Rad 46 fest am Armteil 42 befestigt ist.
Das Kippglied 5 wird von einem Motor M 5 über ein Kegelrad
ritzel 51 angetrieben, welches fest auf der Motorwelle sitzt
und sich im Eingriff mit einem Kegelzahnrad 52 befindet,
welches am Handgelenkgehäuse um eine Achse G drehbar ange
ordnet ist, die senkrecht zur Drehachse D des vorderen Arm
teils 42 verläuft. Das Zahnrad 52 ist mit einem zylindri
schen Ritzel 53 verbunden, welches seinerseits über ein Zwi
schenrad 54 einen Zahnkranz 55 antreibt, der fest am Gehäuse
des Kippgliedes angeordnet ist.
Der Antrieb für die Drehscheibe 6 umfaßt, ebenso wie der An
trieb für das Kippglied, einen Motor M 6, auf dessen Welle
ein Kegelradritzel 61 angeordnet ist, welches sich im Ein
griff mit einem Kegelzahnrad 62 befindet, welches im Handge
lenkgehäuse drehbar gelagert ist und um eine Achse H drehbar
ist, die senkrecht zu der Drehachse D des vorderen Armteils
42 verläuft. Das Zahnrad 62 ist mit einem zylindrischen Rit
zel 63 verbunden, welches über ein Zwischenrad 64 ein zylin
drisches Zahnrad 65 antreibt, welches drehbar um die
Drehachse E des Kippgliedes 5 gelagert ist. Das Zahnrad 65
ist mit einem Kegelradritzel 66 verbunden, welches sich im
Eingriff mit einem Kegelzahnrad 67 befindet, das fest mit
der Drehscheibe 6 verbunden ist.
Die Fig. 4 und 5 zeigen die Konstruktion des zentralen
Teils des Antriebs in einer der beiden identischen Handge
lenkhälften. Ein Achsstummel 72 ist an der einen Hälfte 71
des Handgelenkes befestigt, wobei das Kegelzahnrad 62 dreh
bar auf dem Achsstummel 72 angebracht ist. Ein Achsstummel
75 ist an das Zahnrad 62 geschraubt, und das zylindrische
Ritzel 63 ist auf diesem Achsstummel 75 befestigt. Die Achs
stummel 72 und 75 sind koachsial zueinander. Der Antriebsmo
tor 6 ist an die Handgelenkgehäusehälfte 71 angeschraubt,
und das Ritzel 61 ist auf der Welle des Antriebsmotors M 6
befestigt und befindet sich im Eingriff mit dem Zahnrad 62.
Das Ritzel 63 treibt das zylindrische Zahnrad 65 über das
Zwischenrad 64 an. Das Zahnrad 65 ist drehbar auf der Kipp
welle 78 angeordnet, die ihrerseits drehbar um die Achse E
im Handgelenkgehäuse angeordnet ist.
Das Zwischenrad 64 ist mittels eines Kugellagers 80 auf ei
nem exentrischen Achsstummel 81 drehbar angeordnet, welcher
drehbar befestigt ist an einer im wesentlichen als Ringsek
tor geformten Justierscheibe 82. Diese Scheibe 82 wird von
einer kreiszylindrischen Wandfläche 83 in dem Handgelenkge
häuse geführt und kann mittels zweier Justierschrauben 84, 85
längs einer kreisförmigen Bahn verschoben werden, deren Mit
telpunkt mit der Drehachse des Ritzels 63 zusammenfällt. Die
Justierschrauben 84, 85 sind in einem als Ringsektor geform
ten Abstützteil 86 befestigt, welches an den Handgelenkge
häuse befestigt ist.
Beim Einjustieren des Spiels zwischen den zylindrischen
Zahnrädern 63, 64 und 65 wird zunächst der zylindrische Achs
stummel 81 so weit gedreht, bis das gewünschte Spiel zwi
schen den Rädern 63 und 64 erreicht ist. Der Achsstummel 81
wird dann in seiner Lage festgesetzt durch Anschrauben einer
Scheibe 87 an das Achsende. Danach wird die Justierscheibe
82 mittels der Justierschrauben 84, 85 soweit gedreht, bis
das gewünschte Spiel zwischen den Rädern 64 und 65 erreicht
ist.
Es ist auch möglich, die Spieleinstellung in einem einzigen
Schritt vorzunehmen, vorausgesetzt, daß der Achsstummel 81
eine ausreichend große Exentrizität hat, um gedreht zu wer
den, wenn die Justierscheibe 82 verschoben wird. Das Zwi
schenrad 64 nimmt eine Position zwischen den Rädern 63 und
65 ein.
Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der Einrichtung
zur Justierung des Spiels. Bei dieser Ausführungsform werden
an Stelle von Justierschrauben 84, 85 Keilglieder 88, 69 ver
wendet, die zwischen die bewegliche Justierscheibe 82 und
das Abstützteil 86 hineinschiebbar und zurückziehbar sind,
und zwar mit Hilfe von Schrauben 90, 91 von außerhalb des
Handgelenkgehäuses 71.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen
beschränkt; vielmehr ist eine Vielzahl von Abänderungen mög
lich. Wenn die Zahnräder und die Lager des Handgelenkgehäu
ses mit hoher Präzision hergestellt werden, kann im wesent
lichen auf die Exentrizität des Achsstummels 81 verzichtet
werden.
Das Abstützteil 86 braucht kein separates Teil zu sein, das
an dem Handgelenkgehäuse fest montiert ist. Wenn das Gehäuse
ein Druckgußteil ist, ist es einfacher, das Abstützteil in
Form von Schultern integral mit dem Gehäuse zu vereinigen.
In einem solchen Falle sind die Schraublöcher für die Ju
stierschrauben 84, 85 zweckmäßigerweise in der Scheibe 82 an
geordnet, und die Köpfe der Schrauben stützen sich auf den
angegossenen Schultern des Handgelenkgehäuses ab.
Anstelle der Führung der Justierscheibe 82 durch die zylin
drischen Wandflächen 83 im Handgelenkgehäuse kann die
Scheibe 82 alternativ auch durch den Achsstummel 75 geführt
werden. Diese Lösung ist jedoch etwas ungünstiger, da in
diesem Falle der Achsstummel 75 länger sein muß, was eine
größere Breitenabmessung des Handgelenks mit sich bringt.
Außerdem müssen die von dem Zwischenrad auf die Welle aus
geübten Kräfte von dem längeren Wellendende aufgenommen wer
den, welches dabei Verformungen erleiden kann, die die Wie
derholungsgenauigkeit des Roboters beeinträchtigen.
Claims (7)
1. Roboterhandgelenk mit einem Handgelenkgehäuse (50, 60),
welches an einem Roboterarm (4) befestigt wird, mit einem
als Kippglied bezeichneten Handgelenkteil (5), welches dreh
bar im Gehäuse gelagert ist, wobei die Drehachse des Kipp
gliedes senkrecht zur Längsachse des Roboterarms (4) ver
läuft, mit einer Werkzeugbefestigungsvorrichtung (6), die
drehbar im Kippglied (5) gelagert ist, und mit Antriebsmit
tel zur Drehung des Kippgliedes und der Werkzeugbefesti
gungsvorrichtung (6), wobei die genannten Antriebsmittel
mindestens einen Getriebezug enthalten, der aus zylindri
schen Zahnrädern (63, 64, 65) mit parallelen Drehachsen be
steht und in welchem das erste Zahnrad (63) über ein Zwi
schenzahnrad (64) ein zweites Zahnrad (65) antreibt, da
durch gekennzeichnet, daß das Zwischenrad
(64) auf einem verschiebbaren Tragglied (82) gelagert ist,
der mittels Justierglieder (84, 85) längs einer Kreisbahn
verschiebbar ist, deren Mittelpunkt mit der Drehachse des
ersten Getrieberades (63) zusammenfällt.
2. Roboterhandgelenk nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Tragglied (82) mit einem
Teil seiner Oberfläche gegen eine kreiszylindrische Füh
rungsfläche (83) im Gehäuse anliegt, wobei die Mittelpunkts
linie dieser Führungsfläche mit der Drehachse des ersten
Zahnrades (63) zusammenfällt.
3. Roboterhandgelenk nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenrad (64) auf einem exentrischen Lagerzapfen (81) am
verschiebbaren Tragglied (82) angeordnet ist.
4. Roboterhandgelenk nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf dem Tragglied (82) ein
Festsetzglied (87) angeordnet ist zum Festsetzen des Trag
zapfens (81) in einer gewünschten Lage.
5. Roboterhandgelenk nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trag
glied aus einem im wesentlichen ringsektorförmig geformten
Justierscheibe besteht, die derart angeordnet ist, daß sie
gegen die genannte Führungsfläche (83) des Gehäuses mittels
der genannten Justierglieder pressbar ist, welche Justier
glieder aus zwei Justierschrauben (84, 85) bestehen, die zwi
schen den Stirnflächen der Justierscheibe 82 und einem im
Gehäuse vorhandenen Abstützteil (86) angeordnet sind.
6. Roboterhandgelenk nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß auch das Abstützteil (86) im
wesentlichen ringsektorförmig geformt ist und zusammen mit
der Justierscheibe (82) die Achse (75) des ersten Zahnrades
(63) umgibt.
7. Handgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Justier
glieder aus Keilgliedern (88, 89) bestehen, welche zwischen
dem beweglichen Tragglied (82) und dem Abstützteil (86) des
Gehäuses verschiebbar sind.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |