DE3534692C2 - - Google Patents
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- F16K11/078—Multiple-way valves, e.g. mixing valves; Pipe fittings incorporating such valves with all movable sealing faces moving as one unit comprising only sliding valves, i.e. sliding closure elements with pivoted and linearly movable closure members
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- F16K47/02—Means in valves for absorbing fluid energy for preventing water-hammer or noise
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerscheibenventil nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Ein derartiges Steuerscheibenventil ist aus der DE-OS 32 46 350
bekannt. Hier werden starke Druckstöße im Leitungssystem, welche
durch plötzliches Schließen der Sanitärarmatur hervorgerufen
werden könnten, durch eine Bewegungsbremse verhindert, die
mit der beweglichen Steuerscheibe gekoppelt ist. Diese Bewegungs
bremse besteht aus einem Kolben, der mit der beweglichen Steuer
scheibe über eine Kolbenstange verbunden ist und sich in einem
wassergefüllten Zylinder hin- und herbewegt. Der Zylinder selbst
ist im Armaturenkörper untergebracht; seine Befüllung erfolgt
über eine Verbindung mit dem Wasserauslauf der Armatur. Nach
teilig bei diesem bekannten Steuerscheibenventil ist, daß die
Bewegungsbremse räumlich schwierig unterzubringen ist und sowohl
bei der Herstellung als auch bei der Montage hohe Kosten verursacht.
Die bereits im Handel befindlichen Ventile sowie die
Armaturengehäuse, mit den zusammen die Ventile benutzt werden
sollen, müssen von Grund auf neu konstruiert werden, damit
die in der DE-OS 32 46 350 gegebene Lehre befolgt werden
kann.
Aus den obigen Gründen wurde in der älteren Patentanmeldung
P 35 31 932.1 bereits vorgeschlagen, eine Bewegungsbremse in
die bewegliche Steuerscheibe zu integrieren. Hierzu wurde dort
eine Zylinderbohrung in der zweiten Steuerscheibe vorgesehen,
in welcher sich ein Dämpfungskolben bewegt. Dieser hat ein
als Stößel ausgebildetes Ende, welches bei der Bewegung der
verschiebbaren Steuerscheibe auf ein festes Teil des Ventils
aufläuft und somit eine Relativbewegung zwischen dem Dämpfungskolben
und der Zylinderbohrung hervorruft. In der Zylinderbohrung
beim Gegenstand der älteren Patentanmeldung befindet
sich Luft. Hierbei handelt es sich um ein verhältnismäßig leicht
kompressibles Medium. Dies bedeutet, daß bei Beaufschlagung
des Dämpfungskolbens das eingeschlossene Luftvolumen zunächst
komprimiert wird, was einer elastischen Federung gleichkommt.
Läßt der Benutzer der Sanitärarmatur deren Betätigungshebel
los, bevor die inneren Strömungsvorgänge in der Bewegungsbremse
abgeschlossen sind, federt die bewegliche Steuerscheibe wieder
in Richtung auf ihre ursprüngliche Stellung zurück.
In der ebenfalls nicht vorveröffentlichten, älteren Patentanmeldung
P 35 34 149.7 wurde vorgeschlagen, die bewegliche Steuer
scheibe selbst in einem im wesentlichen geschlossenen Raum
anzuordnen, der mit einem fließfähigen Medium angefüllt ist,
und so gleichzeitig als Kolben der Bewegungsbremse zu ver
wenden. Diese Ausgestaltung setzt aber voraus, daß die
Schaffung eines geschlossenen Raumes möglich ist, in dem
sich die bewegliche Steuerscheibe verschiebt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steuerschei
benventil der eingangs genannten Art zu schaffen, bei wel
chem die Grundkonstruktion im wesentlichen beibehalten wer
den kann, eine Veränderung des äußeren Armaturengehäuses
nicht notwendig ist und insbesondere der Platzbedarf der
Bewegungsbremse selbst gering ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Zylinderbohrung in der zweiten Steuerscheibe angeordnet ist
und über eine Bohrung mit der Ausnehmung der zweiten Steuer
scheibe in Verbindung steht, daß der Dämpfungskolben mit
einem als Stößel ausgebildeten Ende mit einem Teil zusammen
wirkt, gegenüber welchem der Stößel bei der Bewegung der
zweiten Steuerscheibe eine Relativbewegung ausübt.
Erfindungsgemäß wird also die Zylinderbohrung unmittelbar in
der beweglichen Steuerscheibe untergebracht; die erforderliche
Relativbewegung zwischen Zylinderbohrung und Dämpfungskolben
wird dadurch erreicht, daß der mit einem Stößel versehene
Dämpfungskolben auf ein anderes Teil des Ventils aufläuft,
wenn sich die zweite Steuerscheibe bewegt. Die Befüllung
der Zylinderbohrung erfolgt auf kürzestem Wege aus der
wasserdurchflossenen Ausnehmung, die sich in der zweiten
Steuerscheibe befindet.
Geometrisch besonders günstig ist die Ausbildung, bei welcher
die Achse der Zylinderbohrung parallel zur Berührungsebene
der beiden Steuerscheiben verläuft und das Teil, mit welchem
der Stößel zusammenwirkt, eine Seitenwand des Ventils ist.
Auf diese Weise läßt sich die Zylinderbohrung in praktisch
allen derzeit bekannten beweglichen Steuerscheiben unter
bringen, ohne daß eine Veränderung der Außenabmessungen
notwendig ist.
Im allgemeinen ist ein Steuerscheibenventil in einem Kar
tuschengehäuse zusammengefaßt, in dem die beiden Steuerschei
ben angeordnet sind. Dann bietet es sich an, daß die Seiten
wand, auf welche der Stößel des Dämpfungskolbens aufläuft,
die Seitenwand des Kartuschengehäuses ist.
Es ist aber auch möglich, daß die Achse der Zylinderbohrung
senkrecht zur Berührungsebene der beiden Steuerscheiben ver
läuft, wobei dann der Stößel mit einer schrägen Rampe an dem
über ihm befindlichen stationären Teil des Ventils zusammen
wirkt. Bei vielen Steuerscheibenventilen wird die Bewegung
der zweiten Steuerscheibe durch einen Stellschaft bewirkt,
der in einem Lagerteil verschwenkbar gelagert ist und mit
einem Mitnahmekopf in eine Mitnahmeöffnung der zweiten Steuer
scheibe eingreift. In diesem Falle ist es zweckmäßig, daß die
schräge Rampe an dem Lagerteil ausgebildet ist. Handelt es
sich bei dem Steuerscheibenventil um ein Einhand-Mischventil,
so dreht sich in diesem Falle das Lagerteil bei der Verände
rung der Temperatur des auslaufenden Mischwassers mit, wo
durch auch die schräge Rampe in der erforderlichen Weise
mitgeführt wird.
Es ist auch möglich, daß der Stößel das Lagerteil durchsetzt
und an seinem Ende mit einem hammerartigen Ansatz des Stell
schaftes zusammenwirkt. Auch in diesem Falle ist dafür ge
sorgt, daß bei der Ausbildung des Steuerscheibenventils als
Mischventil sich der Stößel bei der Veränderung der Tempera
tur des auslaufenden Mischwassers mitverdrehen kann, da ja
das Lagerteil selbst verdrehbar ist.
Bei vielen Steuerscheibenventilen ist die zweite Steuer
scheibe aus einer flachen Keramikscheibe und einem Kunst
stoffteil zusammengesetzt. In diesen Fällen befindet sich
die Zylinderbohrung zweckmäßigerweise in dem Kunststoff
teil. Hierdurch werden die Herstellungskosten erheblich
reduziert, da das Kunststoffteil sehr viel einfacher zu
formen ist als die Keramikscheibe.
Eine besonders zweckmäßige Ausbildung der Bewegungsbremse
zeichnet sich dadurch aus, daß
- a) der Dämpfungskolben einen inneren Kolben und in axialem Abstand von diesem einen äußeren Kolben umfaßt;
- b) die Zylinderbohrung einen inneren Abschnitt und einen äußeren Abschnitt umfaßt, wobei der innere Kolben mit dem inneren Abschnitt der Zylinderboh rung und der äußere Kolben mit dem äußeren Abschnitt der Zylinderbohrung zusammenwirkt;
- c) ein Verdrängungsweg den inneren Abschnitt mit dem äußeren Abschnitt der Zylinderbohrung verbindet;
- d) die Bohrung, welche die Ausnehmung der zweiten Steuerscheibe mit der Zylinderbohrung verbindet, in den äußeren Abschnitt der Zylinderbohrung mündet. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt die Rückstellung des Dämpfungskolbens, der ja in keiner positiven Mitnahmeverbindung mit einem anderen Teil des Ventils steht, durch den Druck des in der Zylinderbohrung be findlichen Wassers. Es ist also keine Feder erforder lich. In wasserlosem Zustand bleibt der Dämpfungskolben in seiner innersten Position stehen.
Der Verdrängungsweg kann eine axiale Nut in der Wand des
inneren Abschnittes der Zylinderbohrung sein. In diesem
Falle ist es möglich, daß der Querschnitt der Nut über
deren Längserstreckung hinweg variiert. Hierdurch läßt
sich die Bremskraft während der Bewegung der Steuerscheibe
in gewünschter Weise verändern.
Bei einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist der
innere Kolben als Lippendichtung ausgebildet. Hierdurch
wird eine besondere Geschwindigkeitsabhängigkeit der Brems
kraft erzielt. Wenn ein Anschlag die nach außen gerichtete
Bewegung des Dämpfungskolbens begrenzt, steht dieser norma
lerweise nicht in Berührung mit dem Teil, auf welches er
zur Erzeugung der Bremskraft aufläuft. Hierdurch wird der
Verschleiß des Stößels sowie des mit diesem zusammenwirken
den Teils reduziert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert;
die einzige Figur zeigt einen Axialschnitt durch ein kartuschenartig aufgebautes Einhebel-Mischventil.
die einzige Figur zeigt einen Axialschnitt durch ein kartuschenartig aufgebautes Einhebel-Mischventil.
Das dargestellte Einhebel-Mischventil umfaßt ein becherförmiges
Kartuschengehäuse 1, dessen Boden von zwei Wasserzulauf
öffnungen 2 (nur eine in der Zeichnung dargestellt) und einer
Wasserrücklauföffnung 3 durchsetzt wird. In den Wasserzulauf
öffnungen 2 sowie in der Wasserrücklauföffnung 3 sind jeweils
hohlzylindrische Dichtungen 4 bzw. 5 angeordnet, mit denen
der wasserdichte Übergang zu dem nicht dargestellten äußeren
Armaturengehäuse hergestellt wird, in welches das Einhebel-
Mischventil eingesetzt wird.
Innerhalb des Kartuschengehäuses 1 und auf dessen Boden liegt
unverdrehbar und unverschiebbar eine erste Steuerscheibe
6 aus Keramikmaterial, deren nach oben zeigende Stirnfläche
auf hohe Güte und Ebene poliert ist. Die erste Steuerscheibe 6
enthält ebenfalls zwei Wasserzulauföffnungen 7 sowie eine Wasser
rücklauföffnung 8, die mit den entsprechenden Öffnungen 2, 3 im
Boden des Kartuschengehäuses 1 bzw. mit dem Innenraum der Dich
tungen 4, 5 kommunizieren.
Über der ersten Steuerscheibe 6 liegt eine zweite Steuerscheibe
9, die gegenüber der ersten Steuerscheibe 6 sowohl verdrehbar
als auch verschiebbar ist. Sie ist aus einer unteren, ebenen
Keramikscheibe und einem oberen Kunststoffteil 11 mittels
eines Formschlusses 32 und unter Beilage einer Dichtung 12
zusammengesetzt. Die Keramikscheibe 10 ist an der unteren
Stirnseite, die auf der ersten Steuerscheibe 6 gleitet,
ebenfalls auf hohe Güte und Ebene poliert. Sie enthält eine
großflächige Durchgangsöffnung 13, die sich nach oben in
einer Ausnehmung 14 des Kunststoffteils 11 fortsetzt. Die
Durchgangsöffnung 13 der Keramikscheibe 10 und die Ausnehmung
14 des Kunststoffteils 11 bilden gemeinsam einen Umlenkkanal
15 der zweiten Steuerscheibe 9, über den bei entsprechender
Relativstellung der beiden Steuerscheiben 6, 9 Wasser von den
Zulauföffnungen 7 zu der Rücklauföffnung 8 der ersten Steuer
scheibe 6 fließen kann.
Die zweite Steuerscheibe 9 wird durch einen Stellschaft 16
bewegt, der mittels eines Zapfens 17 in einem drehbaren Lager
teil 18 verschwenkbar gelagert ist und gemeinsam mit dem La
gerteil 18 um die senkrechte Ventilachse verdreht werden kann.
Das Lagerteil 18 ragt dabei mit einem axialen Hals aus dem
Kartuschengehäuse 1 heraus. Das Lagerteil 18 weist an seiner
Unterseite eine Nut 22 auf, deren parallele Seitenflächen als
Führungsflächen für entsprechende Führungsflächen an der zwei
ten Steuerscheibe 9 dienen.
Der Stellschaft 16 ist an seinem unteren Ende mit einem ver
größerten Mitnahmekopf 20 versehen, der in eine Mitnahmeöff
nung 21 an der oberen Stirnseite der zweiten Steuerscheibe 9
eingreift. Auf dem oberen Ende des Stellschaftes 16 wird ein
nicht dargestellter Bedienungshebel in bekannter Weise be
festigt.
Das Einhebel-Mischventil ist in der Zeichnung in seiner Offen
stellung gezeigt. Es wird in die Schließstellung gebracht, in
dem die bewegliche Steuerscheibe 9 durch eine Verschwenkung des
Stellschaftes 16 gegen den Uhrzeigersinn in der Zeichnung nach
rechts verschoben wird, bis der Umlenkkanal 15 der zweiten
Steuerscheibe 9 die Wasserzulauföffnungen 7 der ersten Steuer
scheibe 6 nicht mehr überlappt. Damit diese Schließbewegung
nicht zu rasch erfolgen kann (was zu Wasserschlägen im ange
schlossenen Leitungssystem führen könnte), ist die bewegliche
Steuerscheibe 9 mit einer Bewegungsbremse ausgestattet.
Hierzu ist in das Kunststoffteil 11 der beweglichen Steuerschei
be 9 eine abgestufte Zylinderbohrung 23 eingebracht, deren Ach
se parallel zur Bewegungsrichtung der beweglichen Steuerscheibe
9, also parallel zur Berührungsebene der beiden Steuerscheiben
6, 9 verläuft.
In der Zylinderbohrung 23 ist ein als Doppelkolben ausgebilde
ter Dämpfungskolben 24 verschiebbar angeordnet. Er umfaßt einen
inneren Kolben 24 a und einen äußeren Kolben 24 b, die über eine
Stange 25 in axialem Abstand voneinander gehalten sind.
Der innere Kolben 24 a, der mit dem inneren, schmäleren Abschnitt
23 a der Zylinderbohrung 23 zusammenwirkt, ist als elastische
Lippendichtung ausgestaltet. Der äußere Kolben 24 b, der mit dem
äußeren, weiteren Abschnitt 23 b der Zylinderbohrung 23 zusammen
wirkt, ist ein starrer Körper, in dessen Umfangswand eine O-Ring
dichtung 26 eingelegt ist. In seinem aus der Zylinderbohrung 23
herausragenden Bereich ist er als Stößel 27 mit abgerundetem
Kopf gestaltet. In der Unterseite des Stößelbereiches des
äußeren Kolbens 24 b ist eine achsparallele Nut 28 bestimmter
Länge eingeformt, in die ein Anschlagstift 29 eingreift. Die
ser ist senkrecht stehend im Kunststoffteil 11 befestigt.
In der Seitenwand des inneren Abschnittes 23 a der Zylinder
bohrung 23 befindet sich eine achsparallele Nut 30 geringen
Querschnitts. Eine Bohrung 31 kleinen Durchmessers verbindet
den äußeren Abschnitt 23 b der Zylinderbohrung 23 mit dem
Umlenkkanal 15 der zweiten Steuerscheibe 9.
Die beschriebene Bewegungsbremse für die zweite Steuerscheibe
9 arbeitet wie folgt:
Wenn in der in der Zeichnung dargestellten Offenstellung des
Ventils Wasser durch den Umlenkkanal 15 der zweiten Steuer
scheibe 9 fließt, wird die Zylinderbohrung 23 über die Boh
rung 31 mit Wasser gefüllt. Der in der Zylinderbohrung 23
herrschende Druck schiebt den Doppelkolben 24 so weit es
geht nach außen, bis der Anschlagstift 29 am inneren Ende
der Nut 28 anliegt. In dieser Position, die in der Zeichnung
dargestellt ist, hat der Stößel 27 des äußeren Kolbens 24 b
einen Abstand von der Wand des Kartuschengehäuses 1.
Wenn nun zum Schließen des Ventils die zweite Steuerscheibe 9
in der Zeichnung nach rechts bewegt wird, wird diese Bewegung
zunächst nicht beeinflußt. Erst wenn der Stößel 27 an die be
nachbarte Wand des Kartuschengehäuses 1 anstößt, beginnt eine
Art "Stoßdämpferwirkung": Bei anhaltender Bewegung der zweiten
Steuerscheibe 9 nach rechts wird das Wasser vom äußeren Kolben
24 a über die Bohrung 31 aus dem äußeren Abschnitt 23 b der
Zylinderbohrung 23 in den Umlenkkanal 15 verdrängt. Gleichzei
tig tritt der innere Kolben 24 a in die innere Zylinderbohrung
23 a ein und verdrängt das hierin befindliche Wasser über die
Nut 30 in den äußeren Abschnitt 23 b der Zylinderbohrung 23.
Die dabei resultierende Bremskraft ist im wesentlichen durch
den Querschnitt der Nut 30 in der Wand des Abschnittes 23 a
der Zylinderbohrung 23 bestimmt. Sie widersetzt sich einer
zu raschen Bewegung der zweiten Steuerscheibe 9 im letzten
Teil des Schließvorganges vor der vollständigen Schließ
stellung.
Alternativ zur Nut 30 käme als Verdrängungsweg für das in
dem inneren Abschnitt 23 a der Zylinderbohrung 23 befindli
che Wasser auch eine Umfangskerbe oder eine Durchgangsboh
rung im inneren Kolben 24 a in Betracht. Bei Einsatz einer
Nut ergibt sich jedoch der Vorteil, daß deren Querschnitt
über ihre Längserstreckung hinweg variiert werden kann.
Auf diese Weise läßt sich eine mit der Verschiebung der
zweiten Steuerscheibe 9 progressiv ansteigende Bremskraft
erzielen.
Durch die Ausbildung des inneren Kolbens 24 a als Lippendich
tung ist es möglich, die Bremskraft besonders
stark von der
Bewegungsgeschwindigkeit der zweiten Steuerscheibe 9 abhängig
zu machen. Ist diese groß, so herrscht in der Zylinderbohrung
23 ein verhältnismäßig hoher Druck, der die Dichtungslippe
des inneren Kolbens 24 a fest an die Zylinderwand anlegt. Eine
Verdrängung des Wassers aus dem inneren Abschnitt 23 a der Zy
linderbohrung 23 ist dann ausschließlich über die Nut 30 mög
lich. Bei langsamer Bewegung der zweiten Steuerscheibe 9 da
gegen ist der Druck in der Zylinderbohrung 23 so klein, daß
die Dichtlippe des inneren Kolbens 24 a von der Zylinderwand
abheben und so einen verhältnismäßig großen Verdrängungsquer
schnitt freigeben kann. Eine Bremskraft ist dann kaum mehr
spürbar. Dies ist ein durchaus erwünschter Effekt.
Wird das Ventil durch Bewegen der zweiten Steuerscheibe 9 in
der Zeichnung nach links wieder geöffnet, so dringt Wasser
über die Bohrung 31 aus dem Umlenkkanal 15 in die Zylinder
bohrung 23 ein und stellt den Dämpfungskolben 24 wieder in
die in der Zeichnung gezeigte Stellung zurück.
Ist das Ventil an keiner Wasserleitung angeschlossen, wie
dies etwa in Ausstellungsräumen häufig der Fall ist, tritt
keine Bremswirkung auf. Der Dämpfungskolben 24 bleibt in
seiner innersten Position stehen. Auch dies ist ein erwünsch
tes Merkmal.
Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform mit sich
parallel zur Scheibenverschiebung bewegendem Dämpfungskolben
24, der mit der Seitenwandung des Kartuschengehäuses 1 zu
sammenarbeitet, ist geometrisch die günstigste. Sie benötigt
die geringste Bauhöhe für das Kunststoffteil 11.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die Achse der Zy
linderbohrung im Kunststoffteil der beweglichen Steuerscheibe
senkrecht zur Bewegungsrichtung der zweiten Steuerscheibe an
zuordnen.
Bei einem in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsbei
spiel wird der Stößel des senkrecht zur Berührungsebene der
beiden Steuerscheiben stehenden Dämpfungskolbens durch eine
schräge Rampe am darüber befindlichen Lagerteil betätigt, auf
die er bei der Verschiebung der zweiten Steuerscheibe in der
"kritischen" Phase der Schließbewegung aufläuft.
Bei einem zweiten, in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestell
ten Ausführungsbeispiel ist der Stößel eines senkrecht zur Be
rührungsebene der beiden Steuerscheiben angeordneten Dämpfungs
kolbens axial durch das ganze Lagerteil hindurchgeführt. Das
Ende des Stößels ragt also aus der oberen Stirnseite des Lager
teils heraus und wird dort von einem seitlich an den Stellschaft
angeformten Hammer beaufschlagt.
Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele betrafen sämt
liche ein Einhebel-Mischventil, bei welchem die Schließbewe
gung der zweiten Steuerscheibe eine Linearbewegung ist.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, das beschriebene
Konzept der Bewegungsbremse bei Absperrventilen einzusetzen,
in denen die bewegliche Steuerscheibe koaxial zur feststehen
den Steuerscheibe verdreht wird. In diesen Fällen wirkt der
Stößel des Dämpfungskolbens mit einer entsprechenden Steuer
kurve an einem anderen Ventilteil, z.B. an der Kartuschen
gehäusewand, zusammen.
Claims (13)
1. Steuerscheibenventil, insbesondere für den Sanitärbereich,
mit einer ersten Steuerscheibe, welche mindestens eine
Wasserzulauföffnung enthält; mit einer zweiten Steuer
scheibe, welche auf der ersten Steuerscheibe aufliegt
und eine vom Wasser durchströmte Ausnehmung aufweist,
wobei eine Bewegung der zweiten Steuerscheibe eine Ver
änderung der die Steuerscheiben durchfließenden Wasser
menge bewirkt, mit einer Bewegungsbremse, die einen in
einer Zylinderbohrung bewegbaren Dämpfungskolben umfaßt
und der Bewegung der zweiten Steuerscheibe zumindest in
dem Bewegungsabschnitt unmittelbar vor der vollständigen
Schließstellung eine Bremskraft entgegensetzt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderbohrung (23) in der zwei
ten Steuerscheibe (9) angeordnet ist und über eine Bohrung
(31) mit der Ausnehmung (15) der zweiten Steuerscheibe
(9) in Verbindung steht, daß der Dämpfungskolben (24)
mit einem als Stößel (27) ausgebildeten Ende mit einem
Teil (1) des Ventils zusammenwirkt, gegenüber welchem
der Stößel (27) bei der Bewegung der zweiten Steuerscheibe
(9) eine Relativbewegung ausübt.
2. Steuerscheibenventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Achse der Zylinderbohrung (23) parallel zur
Berührungsebene der beiden Steuerscheiben (6, 9) verläuft
und das Teil (1), mit welchem der Stößel (27) zusammenwirkt,
eine Seitenwand des Ventils ist.
3. Steuerscheibenventil nach Anspruch 2 mit einem Kartuschen
gehäuse, in dem die beiden Steuerscheiben angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand die Seitenwand
des Kartuschengehäuses (1) ist.
4. Steuerscheibenventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Achse der Zylinderbohrung senkrecht zur Berüh
rungsebene der beiden Steuerscheiben verläuft und der Stößel
mit einer schrägen Rampe an dem über ihm befindlichen statio
nären Teil des Ventils zusammenwirkt.
5. Steuerscheibenventil nach Anspruch 4, bei welchem die Bewe
gung der zweiten Steuerscheibe durch einen Stellschaft be
wirkt wird, der in einem Lagerteil verschwenkbar gelagert
ist und mit einem Mitnahmekopf in eine Mitnahmeöffnung der
zweiten Steuerscheibe eingreift, dadurch gekennzeichnet,
daß die schräge Rampe an dem Lagerteil ausgebildet ist.
6. Steuerscheibenventil nach Anspruch 1, bei welchem die Bewe
gung der zweiten Steuerscheibe durch einen Stellschaft be
wirkt wird, der in einem Lagerteil verschwenkbar gelagert
ist und mit einem Mitnahmekopf in eine Mitnahmeöffnung der
zweiten Steuerscheibe eingreift, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stößel das Lagerteil durchsetzt und an seinem Ende
mit einem hammerartigen Ansatz des Stellschaftes zusammen
wirkt.
7. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die zweite Steuerscheibe aus einer flachen Keramik
scheibe und einem Kunststoffteil zusammengesetzt ist, da
durch gekennzeichnet, daß sich die Zylinderbohrung (23) in
dem Kunststoffteil (11) befindet.
8. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Dämpfungskolben (24) einen inneren Kolben (24 a) und in axialem Abstand von diesem einen äußeren Kolben (24 b) umfaßt;
- b) die Zylinderbohrung (23) einen inneren Abschnitt (23 a) und einen äußeren Abschnitt (23 b) umfaßt, wobei der innere Kolben (24 a) mit dem inneren Ab schnitt (23 a) der Zylinderbohrung (23) und der äußere Kolben (24 b) mit dem äußeren Abschnitt (23 b) der Zylinderbohrung (23) zusammenwirkt;
- c) ein Verdrängungsweg (30) den inneren Abschnitt (23 a) mit dem äußeren Abschnitt (23 b) der Zylinderbohrung (23) verbindet;
- d) die Bohrung (31), welche die Ausnehmung (15) der zwei ten Steuerscheibe (9) mit der Zylinderbohrung (23) verbindet, in den äußeren Abschnitt (23 b) der Zylin derbohrung (23) mündet.
9. Steuerscheibenventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängungsweg eine axiale Nut (30) in der Wand des
inneren Abschnittes (23 a) der Zylinderbohrung (23) ist.
10. Steuerscheibenventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Nut (30) über deren Längserstreckung
hinweg variiert.
11. Steuerscheibenventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängungsweg durch den inneren Kolben hindurchge
führt ist.
12. Steuerscheibenventil nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der innere Kolben (23 b) als
Lippendichtung ausgebildet ist.
13. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (29) die nach außen
gerichtete Bewegung des Dämpfungskolbens (24) begrenzt.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534692 DE3534692A1 (de) | 1985-09-28 | 1985-09-28 | Steuerscheibenventil, insbesondere fuer den sanitaerbereich |
CH3558/86A CH672175A5 (de) | 1985-09-28 | 1986-09-05 | |
AU62666/86A AU582274B2 (en) | 1985-09-28 | 1986-09-15 | Control disc valve |
KR1019860007748A KR950005883B1 (ko) | 1985-09-28 | 1986-09-15 | 제어디스크 밸브 |
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