DE3532767A1 - Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der spannkraft der einzelnen saiten von bespannten ballschlaegern, insbesondere tennisschlaegern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der spannkraft der einzelnen saiten von bespannten ballschlaegern, insbesondere tennisschlaegernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung
der Spannkraft der einzelnen Saiten von bespannten Ballschlä
gern, insbesondere Tennisschlägern, sowie auf eine Vorrich
tung zur Durchführung des Verfahrens.
Beim Bespannen von Tennisschlägern werden die Saiten mit einer
genau vorgegebenen Zugkraft aufgezogen. In Abhängigkeit von
der Zeit, der Benutzungsdauer und der Benutzungsstärke ver
ringert sich diese Zugkraft. Da die Zugkraft der Saiten einen
wesentlichen Einfluß auf die Schlagwirkung des Tennisschlä
gers hat, ist die Kenntnis der Zugkraft der Saiten und damit
die Härte der Bespannung sowie daraus resultierend die erfor
derliche Korrektur der Bespannung von Bedeutung.
Es ist allgemein bekannt, die Härte der Bespannung eines Ten
nisschlägers durch den Klang zu prüfen. Dabei wird meist mit
dem Rahmen eines Tennisschlägers auf die bespannte Fläche eines
anderen Tennisschlägers geschlagen. In Abhängigkeit von der
Klanghöhe ist dabei sehr leicht festzustellen, welcher von
zwei oder mehr Tennisschlägern am härtesten bzw. am weiche
sten bespannt ist. Von dieser Klanghöhe kann jedoch keine ge
naue Aussage darüber gemacht werden, mit welcher Zugkraft die
einzelnen Saiten gespannt sind.
Es sind ferner Meßgeräte bekannt, mit denen die gesamte Be
spannung eines Tennisschlägers gemessen werden kann. Dabei
wird der Tennisschläger in das Meßgerät eingespannt und über
eine Hebelkonstruktion wird eine genau definierte Kraft in das
Zentrum der Schlagfläche eingeleitet. Als Maß für die Zugkraft
der Saiten bzw. Bespannungshärte wird die Auslenkung eines
Hebels aus der Nullage herangezogen. Derartige Meßgeräte haben
den Nachteil, daß ein direkter Zusammenhang zur Angabe der
Zugkraft in Kilogramm, die bei jeder Neubespannung eines Ten
nisschlägers gefordert bzw. angegeben wird, normalerweise
nicht zu erkennen ist. Das bedeutet, daß bei jeder Neubespan
nung eines Tennisschlägers eine Bezugsgröße mit dem Meßgerät
ermittelt werden muß, die bei späteren Messungen zu Vergleichs
zwecken herangezogen wird und eine verhältnismäßig grobe Aus
sage über die Bespannung des Tennisschlägers ermöglicht. Da
die Bespannung des Schlägers als Ganzes gemessen wird, ist es
nicht möglich, eine Aussage über die unterschiedlichen Zug
kräfte in den Längs- und Quersaiten bzw. zwischen den einzel
nen Saiten der Längs- und Querbespannung zu machen. Ein be
deutsamer Nachteil eines solchen Meßgerätes besteht darin, daß
dasselbe durch die für das Einspannen des Tennisschlägers vor
gegebene Größe für einen Transport, beispielsweise in Sport
taschen, ungeeignet ist und durch das erforderliche Einspan
nen des Schlägers umständlich in seiner Handhabung ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Ermittlung der Spannkraft der einzelnen Saiten von bespann
ten Ballschlägern, insbesondere Tennisschlägern zu schaffen,
welches eine sichere Aussage über die Spannung jeder einzel
nen Saite ermöglicht und welches mittels einer Vorrichtung
durchgeführt werden kann, die leicht transportiert und damit
ohne Schwierigkeiten in jeder Sporttasche untergebracht werden
kann. Die Zugkraft jeder einzelnen Saite soll dabei mit der in
der Branche üblichen Maßeinheit, also in Kilogramm, gemessen
und angegeben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen,
bei dem mindestens zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Spannstifte zwischen zwei gleichseitige Saiten-Auflagerpunkte
an sich gegenüberliegenden Seiten der zu messenden Saite in
die Bespannung eingeführt und an der Saite zum Anliegen ge
bracht werden und bei dem zumindest ein Spannstift von einer
die Saite aus ihrer geradlinigen Grundstellung auslenkenden
Prüfkraft beaufschlagt und die für eine vorgegebene Auslenkung
der Saite erforderliche Prüfkraft gemessen und angezeigt wird.
Ein solches Verfahren ermöglicht es, jede Saite einzeln und an
jeder beliebigen Stelle der Bespannung zu messen und somit
exakte Aussagen über die Bespannung, beispielsweise eines Ten
nisschlägers, zu machen. Dabei ist einerseits festzustellen,
in welchem Maße die Zugkraft der einzelnen Saiten - von der
Neubespannung ausgehend - während der Benutzung abnimmt. Fer
ner ist zu überprüfen, ob die geforderten Zugkräfte bei der
Neubespannung des Ballschlägers auch tatsächlich eingehalten
wurden.
Weitere Merkmale des Verfahrens sowie von zur Durchführung des
Verfahrens geeigneten Vorrichtungen sind in den Ansprüchen
2-8 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung in
vereinfachter Weise dargestellter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine teilweise geschnittene Vor
richtung gemäß der Erfindung in ihrer Grundstellung,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in ihrer Meßstellung und
Fig. 3 eine weitere Ausbildung einer Vorrichtung.
Die in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellte Vorrich
tung 1 dient zum Ermitteln bzw. Messen der Zug- bzw. Spann
kraft der einzelnen Saiten 2, beispielsweise eines Tennisschlä
gers. Dabei besteht die Vorrichtung aus einem geschlossenen
Gehäuse 3 mit beispielsweise kreisförmigem Querschnitt, wel
ches so groß ausgebildet ist, daß es leicht von einer Hand
erfaßt und gedreht werden kann. Um einen sicheren Halt am Ge
häuse 3 zu gewährleisten, kann dasselbe aufgerauht oder mit
besonderen Griffmulden versehen sein. Im Zentrum des Gehäuses
3 ist eine nur angedeutete Welle 4 drehbar gelagert, die mit
einem Ende aus dem Gehäuse 3 herausragt und dort ein als Scheibe
ausgebildetes Stellglied 5 trägt. In die freie, dem Gehäuse 3
abgewandte Stirnfläche des drehbaren Stellgliedes 5 sind zwei
sich diametral gegenüberliegende Spannstifte 6 und 7 einge
setzt. Ferner ist auf diesem drehbaren Stellglied 5 ein Arm 8
befestigt, an dessen freiem Ende ein an sich bekannter, elek
trischer Schalter 9 angeordnet ist. Von diesem Schalter 9
führen nur angedeutete Drähte in das Innere des Gehäuses 3,
beispielsweise zu einem Wandler 10.
Im Inneren des Gehäuses 3 ist auf der nur angedeuteten Welle 4
beispielsweise eine weitere Scheibe aufgesetzt, die in diesem
Ausführungsbeispiel den gleichen Durchmesser wie das Stellglied
5 aufweist und daher nicht getrennt zu erkennen ist. In die
Umfangsfläche dieser inneren Scheibe ist das eine Ende einer
Zugfeder 11 eingehängt, die mit ihrem anderen Ende am Gehäuse
3 befestigt ist. Ferner trägt diese innere Scheibe einen radial
nach außen gerichteten Arm 12, der an seinem freien Ende den
an sich bekannten Schleifkontakt 13 eines Potentiometers 14
aufweist. Das Potentiometer 14 ist fest im Gehäuse 3 angeord
net. Von dem Schleifkontakt 13 und dem Potentiometer 14 führen
nur angedeutete Leitungen zu dem Wandler 10. Der Wandler 10 ist
seinerseits elektrisch mit einem Anzeigegerät verbunden.
Beim Messen der Spann- bzw. Zugkraft einer Saite 2 eines Ten
nisschlägers wird die Vorrichtung 1 so gegen die Schlagfläche
des Tennisschlägers bewegt, daß sich die beiden Spannstifte 6,7
an gegenüberliegenden Seiten der Saite 2 befinden. Dabei ist
der Abstand zwischen den beiden Spannstiften 6, 7 so bemessen,
daß er normalerweise größer ist als der Abstand zwischen zwei
benachbarten Saiten 2, jedoch kleiner als der doppelte Abstand
zwischen zwei benachbarten Saiten 2. Die in der Fig. 1 ge
zeichnete Grundstellung des Stellgliedes 5 kann durch einen
einseitig wirkenden, nicht dargestellten Anschlag vorgegeben
sein. Die Zugfeder 11 weist dabei eine geringe Vorspannung auf.
Sobald die beiden Spannstifte 6, 7 an den sich gegenüberliegen
den Seiten der zu messenden Saite 2 anliegen, wird das Gehäuse
3 entsprechend dem Pfeil 16 gedreht. Die Zugfeder 11 hat nun
das Bestreben, das Stellglied 5 ebenfalls in Richtung des Pfei
les 16 zu drehen. Da die beiden Spannstifte 6, 7 an der Saite 2
anliegen, wird das Stellglied 5 nur in dem Maße gedreht, wie
es durch die Kraft der Zugfeder 11 möglich ist. Die Zugfeder
11 ist so bemessen, daß die Drehbewegung des Stellgliedes 5
gegenüber der Drehbewegung des Gehäuses 3 zurückbleibt. Mit der
Verdrehung des Stellgliedes 5 wird auch der Arm 8 verschwenkt,
der mit seinem Schalter 9 in der Stellung des Stellgliedes 5
an der Saite 2 zum Anliegen kommt. Dabei wird der Schalter 9
geschlossen.
Während der Drehbewegung von Gehäuse 3 und Stellglied 5, die
unterschiedlich groß sind, findet eine Relativbewegung zwischen
dem Schleifkontakt 13 und dem Potentiometer 14 statt. In der
Stellung von Stellglied 5 und Gehäuse 3 gemäß Fig. 1 nimmt der
Schleifkontakt 13 eine Stellung am Potentiometer 14 ein, die
einer bestimmten Spann- bzw. Zugkraft der Saite 2 entspricht.
In dem Moment, in dem der Schalter 9 geschlossen wird, wird
gleichzeitig der am Potentiometer vorhandene Spannungswert im
Wandler 10 in ein Meßsignal umgewandelt, welches in dem Anzei
gegerät 15 sichtbar wird und die genaue Spann- bzw. Zugkraft
der Saite 2 anzeigt.
Je stärker nun eine Saite 2 gespannt ist, um so größer ist die
Relativbewegung zwischen dem Stellglied 5 und dem Gehäuse 3
und damit der von dem Schleifkontakt 13 am Potentiometer 14
zurückgelegte Weg. In Abhängigkeit dieses Weges steigt der vom
Potentiometer 14 abgegebene Spannungswert und damit das vom
Wandler 10 weitergeleitete Meßsignal. Der am Arm 8 befestigte
Schalter 9 wird also immer nur nach einer vorgegebenen Auslen
kung der Saite 2 wirksam, der genau dem Zeitpunkt der Abgabe
des Meßsignals entspricht.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung 21 trägt das Gehäu
se 23 zwei ortsfeste Spannstifte 26, 27. Zwischen diesen beiden
Spannstiften 26, 27 ist ein verschiebbarer Spannstift 24 vor
gesehen, der auf einem Stellglied 25 befestigt ist. Das Stell
glied 25 ist hier über eine Zugfeder 31 mit einer Zugstange 37
verbunden, die im Gehäuse 23 verschiebbar geführt ist und von
einem im Gehäuse 23 gelagerten Doppelhebel 38 in Richtung des
Pfeiles 36 verschoben werden kann. An dem Stellglied 25 ist
ein Arm 28 befestigt, der an seinem freien Ende mit einem Teil
eines Kontaktes 29 versehen ist. Ferner ist an dem Stellglied
25 ein Hebel 32 befestigt, der an seinem freien Ende den
Schleifkontakt 33 eines Potentiometers 34 aufweist. Das Poten
tiometer 34 ist hier über ein Gestänge 39 mit dem Zugglied 37
verbunden.
Bei der Bewegung des Zuggliedes 37 durch den Doppelhebel 38
legt dasselbe - durch die Zugfeder 31 bedingt - einen größeren
Weg zurück als das Stellglied 25, so daß eine Relativbewegung
zwischen dem Schleifkontakt 33 und dem Potentiometer 34 statt
findet. Sobald der Schalter 29 geschlossen ist, dies entspricht
einer vorgegebenen Auslenkung der Saite 22, wird auch hier der
Spannungswert vom Potentiometer auf einen nicht gezeichneten
Wandler übertragen und von dort als Meßwert einem Anzeigegerät
35 zugeführt. Zur Energieversorgung ist in die Gehäuse 3,23
eine Batterie eingesetzt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ermittlung der Spannkraft der einzelnen
Saiten von bespannten Ballschlägern, insbesondere Tennis
schlägern,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Spannstifte zwischen zwei gleichseitigen Saiten-Auflager
punkten an sich gegenüberliegenden Seiten der zu messen
den Saite in die Bespannung eingeführt und an der Saite
zum Anliegen gebracht werden und daß zumindest ein Spann
stift von einer die Saite aus ihrer geradlinigen Grund
stellung auslenkenden Prüfkraft beaufschlagt und die für
eine vorgegebene Auslenkung der Saite erforderliche Prüf
kraft gemessen und angezeigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfkraft auf einen bewegbaren Spannstift als Zug-
oder Druckkraft aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfkraft über zwei schwenkbar angeordnete Spann
stifte als Drehmoment aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfkraft über eine vorspannbare Zugfeder in den
oder in die Spannstift(e) eingeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlängerung der Zugfeder für das Aufbringen der
Prüfkraft über ein Potentiometer abgegriffen und als
elektrische Stellgröße über einen Wandler einem Anzeige
gerät für die Saitenspannung zugeführt wird.
6. Vorrichtung zur Ermittlung der Spannkraft der einzelnen
Saiten von bespannten Ballschlägern, insbesondere Tennis
schlägern, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1-5,
gekennzeichnet durch
ein von Hand erfaßbares Gehäuse (3,23) mit einem verschieb
baren oder drehbaren Stellglied, (5,25) das mindestens
einen bewegbaren Spannstift (6,7;24) aufweist, über eine
Zugfeder (11, 31) mit dem Gehäuse (3,23) verbunden ist und
einen in Abhängigkeit von der Saitenauslenkung betätigbaren
Schalter (9,29) trägt sowie mit einem Potentiometer (14, 34)
und einem Wandler (10) mit zugeordnetem Anzeigegerät (15, 35).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (23) zwei ortsfeste Spannstifte (26, 27)
aufweist, zwischen denen ein dritter, mit dem Stellglied
(25) verschiebbarer Spannstift (24) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (5) drehbar im Gehäuse (3) gelagert
ist und zwei Spannstifte (6,7) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853532767 DE3532767A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der spannkraft der einzelnen saiten von bespannten ballschlaegern, insbesondere tennisschlaegern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853532767 DE3532767A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der spannkraft der einzelnen saiten von bespannten ballschlaegern, insbesondere tennisschlaegern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3532767A1 true DE3532767A1 (de) | 1987-03-19 |
Family
ID=6280924
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853532767 Withdrawn DE3532767A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der spannkraft der einzelnen saiten von bespannten ballschlaegern, insbesondere tennisschlaegern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3532767A1 (de) |
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