DE19608995C1 - Verfahren und Prüfgerät zur Messung der Spannung in Saiten von Tennis-, Squash- oder Badminton-Schlägern - Google Patents
Verfahren und Prüfgerät zur Messung der Spannung in Saiten von Tennis-, Squash- oder Badminton-SchlägernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der
Spannung in Saiten von Tennis-, Squash- oder Badminton-Schlägern
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Jeder Sportler bevorzugt eine bestimmte "Härte" seines Schlägers,
d. h. die in einer Saite gemessene Spannung muß einen bestimmten
Wert erreichen. Aus diesem Grunde wird dem Bespanner eines
Schlägers vorgegeben, mit wieviel Newton ein Schläger zu bespannen
ist. In Abhängigkeit von der Zeit, der Benutzungsdauer und der
Benutzungsstärke verringert sich die Zugkraft. Da die Zugkraft der
Saiten einen wesentlichen Einfluß auf die Schlagwirkung des
Tennisschlägers hat, ist die Kenntnis der Zugkraft der Saiten, und
damit die Härte der Bespannung sowie daraus resultierend die
erforderliche Korrektur der Bespannung von Bedeutung.
Es ist landläufig bekannt, Meßgeräte einzusetzen, mit denen die
gesamte Bespannung eines Schlägers insbesondere Tennisschlägers
gemessen werden kann.
So sind z. B. Prüfgeräte zur Messung der Spannung in Saiten von
Tennis-, Squash- oder Badminton-Schlägern in verschiedenen
Ausführungen bekannt geworden.
In der DE 44 10 318 A1 der Anmelder wird
beispielsweise ein Verfahren beschrieben, bei dem ein Prüfgerät mittels
einer Befestigungseinrichtung auf der Oberseite einer Bespannung
durch Einklemmen von Saiten zwischen einem Befestigungsteil und
dem Gehäuse derart ausgerichtet und festgesetzt wird, daß bei Druck
auf den Druckpunkt Druckfläche und Anschlagfläche die Bespannung
berühren und somit eine Druckkraft auf den zwischen Druckplatte und
Gehäuse angeordneten Drucksensor ausgeübt wird. Der ermittelte
Wert wird in einer Auswerteelektronik verarbeitet.
Nachteilig an dieser Lösung ist, daß der Meßvorgang bedingt durch
das Zusammenschrauben von Befestigungsteil und Gehäuse und das
Auseinanderschrauben nach der Durchführung des Meßvorganges
relativ aufwendig ist. Außerdem besteht die Gefahr, daß das
Befestigungsteil verlorengeht, wenn das Gerät nicht benutzt wird.
Aus der US-Patentschrift 4,590,808 ist ein Verfahren und ein Gerät
zur Untersuchung der Spannung in Bespannungen z. B. von
Tennisschlägern bekannt, bei dem ein glockenförmiges Gehäuse auf
die Oberseite einer Bespannung gesetzt und von der Unterseite ein mit
einer kugelförmigen Oberfläche versehenes Auslenkungsteil an einer
durch das Netz der Bespannung hindurchragenden Stange befestigt
wird. Durch Umlegen des Exzenterhebels wird über ein Joch eine
Zugkraft auf einen Balken ausgeübt, an dem das Auslenkungsteil
befestigt ist. Je nach Größe der Spannung in der Bespannung wird die
Stange ausgelenkt. Diese Auslenkung wird mittels Sensoren gemessen
und einer entspr. Elektronik verarbeitet, die die Werte dann an eine
Anzeigeeinrichtung weitergibt.
Auch dieser Lösung haftet der Nachteil an, daß je ein Teil der
Meßvorrichtung auf der Ober- und auf der Unterseite einer
Bespannung angebracht werden muß. Außerdem besteht die
Vorrichtung aus einer Vielzahl von Teilen, wodurch das Gerät relativ
teuer wird.
Aus der FR 2 506 938 A1 ist eine weitere Vorrichtung
zur Messung der Spannung in Bespannungen bekannt, bei dem ein
zylinderförmiges Gehäuse in einer durch einen Deckel
verschlossenen Vertiefung eine Druckfeder aufnimmt. Zentrisch
durch das Gehäuse und die Druckfeder ist ein mit einer Meßuhr
verbundener Zugbolzen geführt, der an seinem freien Ende mit
einem Gewinde versehen ist. Dieses freie Ende wird beim Auflegen
der Vorrichtung auf die Besaitung durch die Bespannung
hindurchgesteckt. Auf das Gewinde wird anschließend eine Mutter
aufgeschraubt, deren Durchmesser mindestens zwei Saitenpaare
überdeckt. Vor dem Aufschrauben der Mutter muß die Meßanzeige
durch Vorspannen der Feder mittels eines Verstellrades justiert.
An dieser Lösung ist nachteilig, daß sie aus vielen Teilen besteht
und daß die Vorrichtung auf der Ober- und der Unterseite der
Bespannung befestigt werden muß.
Eine weitere Lösung wird in der DE 36 29 529 A1 beschrieben, die
ähnlich der Vorrichtung gem. FR-Patentanmeldung funktioniert.
Auch bei dieser Vorrichtung wird eine Anzeigeeinrichtung mittels
eines durch die Bespannung gesteckten und mit einem Aufnahmeteil
verschraubten Bolzens die Spannung in einer Bespannung gegen
die Kraft einer vorgespannten Druckfeder bestimmt.
Auch für diese vorbekannte Ausführung gilt, daß sie zu aufwendig
und benutzerunfreundlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Prüf- oder
Meßvorrichtung dahingehend zu verbessern, daß bei einfacher
Handhabung die richtige Bespannungshärte im Balltreffpunkt eines
Schlägers gemessen werden kann, ohne daß Schlägerkonstruktion,
Werkstoffe oder Saitendurchmesser Einfluß auf das Meßergebnis
haben.
Erfindungsgemäß wird ein solches Prüf- oder Meßgerät auf die
Oberseite einer Bespannung aufgelegt und die Druckplatte an ihrem
Außenrand so gegen das Gitternetz einer Bespannung gedrückt, bis
der Randbereich der Druckplatte das Gitternetz der Bespannung
berührt. Je nach Härte der Bespannung wird ein einen
Schiebewiderstand betätigendes Federelement mehr oder weniger
ausgelenkt. Der entsprechende Widerstandswert wird in einer
Auswerteelektronik in Newton umgerechnet und in einem Display
angezeigt.
Weitere Merkmale des Verfahrens sowie einer zur Durchführung des
Verfahrens geeigneten Vorrichtung sind in den anschließenden
Ansprüchen offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Tennisschlägers mit
aufgesetztem Meßgerät;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teilbereich eines Tennisschlägers mit
aufgesetztem Meßgerät, aber abgenommenem Gehäuse;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Tennisschläger mit aufgesetztem
Meßgerät mit aufgeschnittenem Gehäuse;
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung des Meß- oder Prüfgerätes.
In Fig. 1 ist ein Schläger mit einer Bespannung (11) als Schlagfläche -
z. B. eines Tennisschlägers - abgebildet. Dieser Schläger besteht aus
einem Griffteil (12) und einem Rahmen (2), der die Bespannung (11)
aufnimmt. Diese Bespannung (11) besteht aus einer fadenförmigen
Saite. Diese in Längs- und Querrichtung eingezogenen Saiten bilden
ein aus vielen Kreuzungspunkten bestehendes Maschennetz.
Im sog. Schlagzentrum der Bespannung ist das Prüfgerät zur Messung
der Spannung in den Saiten aufgelegt. Die Auflageplatte (1) trägt ein
Gehäuse (10), welches die in den weiteren Figuren dargestellte
Mechanik und die Auswerteelektronik aufnimmt. Der gemessene Wert
wird in einem im Gehäuse (10) vorgesehenen Display (9) angezeigt.
Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht auf einen Teil eines Schlägers wie das
Meß- oder Prüfgerät (3) auf die Bespannung (11) aufgelegt wird, und
daß in dem Gehäuse (10) ein Federelement - hier als Blattfeder (5)
dargestellt - angeordnet ist, welches form- oder kraftschlüssig mit einem
Stempel (8) verbunden ist. Dieser Stempel (8) ist gleitend in der
Auflageplatte (1) gelagert. An seiner Unterseite ist eine Druckplatte (4)
befestigt, die auf der Bespannung (11) des Schlägers aufliegt. Die
vorzugsweise runde Platte ist so groß gewählt, daß sie mindestens vier
Kreuzungspunkte der Bespannung (11) berührt. An dem Stempel (8) ist
ein Stellhebel (7) vorgesehen, dessen freies Ende einen
Schiebewiderstand (6) betätigt. Je nach Größe der Auslenkung
verschiebt der Stellhebel (7) die Regeltaste des Schiebewiderstandes.
Diese Verschiebung verursacht eine Widerstandsänderung, die in einer
Auswerte-Elektronik umgerechnet wird. In einem Display (9) wird dann
die gemessene Spannung der Saiten in Newton angezeigt. Das Display
(9) ist im Gehäuse (10) untergebracht, welches in Fig. 2 nicht
dargestellt ist.
In Fig. 3 ist in einem Querschnitt durch einen Tennisschläger und
durch das darauf liegende Meßgerät die Meßsituation dargestellt, d. h.
das Meß- oder Prüfgerät (3) ist auf die Bespannung (11) eines
Tennisschlägers aufgelegt und die Aufnahmeplatte (1) wurde gegen die
Kraft des Federelementes (5) soweit gegen die Bespannung (11)
gedrückt, bis die Unterseite des Randbereiches der Aufnahmeplatte (1)
die Bespannung berührt. Es ist klar zu erkennen, daß das Netz der
Bespannung (11) durch den Druck der Druckplatte (4) durchgebogen
ist. D.h. gegen die Druckkraft des Federelementes (5) wurden
Druckplatte (4) und Stempel (8) verlagert. Diese Verlagerung bewirkte
über den Stellhebel (7) eine Veränderung des Schiebewiderstandes
(6).
Im Ausführungsbeispiel ist die Blattfeder (5) fest mit der
Aufnahmeplatte (1) verbunden. Es sind auch verschiebbare
Befestigungs- oder Auflagepunkte (14) für das Federelement denkbar.
Durch das Verschieben der Befestigungs- oder Auflagepunkte (14) ist
ein "Eichen" des Gerätes möglich. Auch kann die Widerstandskraft
verändert werden.
Fig. 4 zeigt in einem Schaubild die Anordnung der Einzelteile. So ist
z. B. deutlich gemacht, daß der Widerstand (6) mit einer Auswerte-
Elektronik (13) verbunden ist, welche den ermittelten Wert an ein
Display (9) weitergibt. Dieses zeigt dann die Härte der Bespannung
(11) in Newton oder Kp an.
Anstelle eines Schiebewiderstandes (6) kann auch ein mit einem Ritzel
versehener Drehwiderstand vorgesehen werden. In diesem Fall ist
dann der Stempel (8) als in das Ritzel eingreifende Zahnstange
ausgebildet.
Auch ist es vorstellbar, einen sogenannten Drucksensor einzusetzen.
Versuche haben jedoch gezeigt, daß die heute handelsüblichen
Drucksensoren für diesen Anwendungsfall zu ungenau sind.
Insbesondere kann es vorkommen, daß bei mehreren nacheinander
durchgeführten Messungen unterschiedliche Ergebnisse angezeigt
werden.
Bezugszeichenliste
1 - Auflageplatte
2 - Rahmen
3 - Meß- oder Prüfgerät
4 - Druckplatte
5 - Federelement (Blattfeder)
6 - Schiebewiderstand
7 - Stellhebel
8 - Stempel
9 - Display
10 - Gehäuse
11 - Bespannung
12 - Griffteil
13 - Auswerte-Elektronik
14 - Befestigungs- oder Auflagepunkte
2 - Rahmen
3 - Meß- oder Prüfgerät
4 - Druckplatte
5 - Federelement (Blattfeder)
6 - Schiebewiderstand
7 - Stellhebel
8 - Stempel
9 - Display
10 - Gehäuse
11 - Bespannung
12 - Griffteil
13 - Auswerte-Elektronik
14 - Befestigungs- oder Auflagepunkte
Claims (8)
1. Verfahren zur Messung der Spannung in Saiten von Tennis-,
Squash- oder Badmintonschlägern, dadurch gekennzeich
net, daß
- - das auf das Maschennetz einer Bespannung (11) aufgelegte Meß- oder Prüfgerät (3) mit seiner Druckplatte (4) bis zur Anlage der Unterseite der Auflageplätte (1) an den Saiten des Maschennetzes gedrückt wird,
- - ein mit der Druckplatte (4) verbundener Stempel (8) durch den Druck auf die Auflageplatte (1) verlagert wird und durch diese Verlagerung einen Schiebewiderstand (6) betätigt,
- - der ermittelte Widerstandswert in einer Auswerte- Elektronik (13) umgerechnet und in einem Display (9) an gezeigt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein auf das Maschennetz einer Bespannung (11) aufgelegtes
Meß- oder Prüfgerät (3) mit seiner Druckplatte (4) bis zur
Anlage der Unterseite der Auflageplatte (1) an den Saiten
des Maschennetzes gedrückt wird, wobei in der
Auflageplatte (1) eine mit einem an einem Federelement (5)
befestigten Stempel (8) verbundene Druckplatte (4)
verschiebbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (8) direkt oder über einen an ihm
befestigten Stellhebel (7) einen Schiebewiderstand (6)
betätigt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (8) als Zahnstange ausgebildet ist und
diese in das Ritzel eines Drehwiderstandes eingreift.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement (5) eine Blattfeder ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement (5) eine Spiralfeder ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement (5) eine hydraulische oder pneumatische
Feder ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft der Blattfeder (5) durch die Verschiebung
der Befestigungs- oder Auflagepunkte (14) verändert werden
kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19608995A DE19608995C1 (de) | 1996-03-08 | 1996-03-08 | Verfahren und Prüfgerät zur Messung der Spannung in Saiten von Tennis-, Squash- oder Badminton-Schlägern |
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Publications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE19608995C1 (de) |
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- 1996-03-08 DE DE19608995A patent/DE19608995C1/de not_active Expired - Fee Related
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