-
Die Erfindung betrifft einen Tennisschlägergriff auf
-
dem dem Schlägerkopf abgewandten freien Endstück des Schlägerschafts.
-
Ein Tennisschläger ist ein schwingungsfähiges Gebilde, das durch Ballberührung
beim Spielen zu Schwingungen angeregt werden kann. Diese Schwingungen besitzen einen
Schwingungsknoten etwa im Zentrum der Bespannung und einen weiteren Schwingungsknoten
im Schlägerschaft mit mehr oder weniger großem Abstand vom Griff. Wenn ein Ball
in dem Schwingungsknoten der Bespannung des Schlägerkopfes - also im sogenannten
Schlagzentrum - auftrifft, treten im Schlägerschaft Schwingungen nicht auf. Beim
Auftreffen des Balls an anderer Stelle der Bespannung werden jedoch überall, außer
in den Bereichen mit Schwingungsknoten, Biegeschwingungen angeregt, die unerwünschte
Rückwirkungen auf Hand und Arm des Spielers haben können. Ideal wäre es also, wenn
der in den Schlägerschaft fallende Schwingungsknoten im Bereich des beim Spielen
mit der Hand anzufassenden Schlägergriffs läge.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tennisschlägergriff
zu schaffen, der ohne das Erfordernis eines Eingriffs in die übrigen Teile des Schlägers
und damit ohne Beeinträchtigung von dessen Schlageigenschaften, insbesondere auch
austauschbar, so am Schaft zu befestigen ist, daß die Grifffläche bei normalen,
durch Ballberührung hervorgerufenen Biegeschwingungen des Schlägers höchstens die
aus dem Bereich eines Schwingungsknotens bekannten Schwingungen kleiner bzw. kleinster
Amplitude ausführen kann. Die erfindQlgsgemäße Lösung ist für den Tennisschlägergriff
eingangs genannter Art gekennzeichnet durch eine nur mit dem freien Längsende des
Schlägerschafts
fest verbundene (erste) Griffunterlage.
-
diese braucht im Prinzip lediglich die Porm einer nur mit dem Schaftlängsende
verbundenen Gabel zu haben, deren beide Schenkel an den zu den Schlägerebenen parallelen
Griffflächen liegen.
-
Da die vorzugsweise als Hülse, insbesondere mit dem bei Tennisschlägern
üblichen, meist ach teckigen, Querschnitt, ausgebildete Griffunterlage nur mit dem
freien Längsende des Schafts fest verbunden ist, fillrt sie bei entsprechender Wahl
der Steifigkeiten von Schaft und Griff eine einer Schaftschwingung entgegen gerichtete
Griffschwingung aus, deren Amplitude o vorzugeben ist, daß sich die Amplituden von
Schaftschwingung und Schwirgung der ersten Griffunterlage etwa im mittleren Bereich
der Länge des Handgriffs auslöschen.
-
Um die Schaft schwingungen nach Anregung durch einen Ballkontakt in
zeitlich vernünftigen Grenzen zn Abklingen zu bringen, ist es weiterhin vorteilhaft,
zwischen den Schlägerschaft und die erste Griffunterlage, insbesondere im Bereich
stärkster Relativbewegung am freien Längsende der Griffunterlage, Dämpfungselemente
einzubauen. Auch wenn die Griffunterlage beispielsweise als annähernd glockenförmige
Hülse bzw. als einseitig geschlossener rohrförmiger Körper im wesentlichen berührungslos
über das freie Endstück des Schlägerschafts gestülpt und nur mit dem freien Ende
des Schafts verbunden wird, kann der durch den Abstand zwischen Hülse und Schlägerschaft
aufgespannte Raum teilweise oder ganz, vor al.lem an der o£-fenen Seite der Hülse,
mi einem Dämpfungsmittel ausgefüllt werden.
-
Durch die Wirkung der nur mit dem freien Längsende.des Schlägerschafts
verbundenen ersten Griffunterlage wird, wegen der Überlagerung der Schwingungen
von Schlägerschaft und Griffunterlage ein zusätzlicher Schwingungsknoten im Handgriffbereich
erzeugt, ohne die Lage des im Schlägerkopf vorhandenen Schwingungsknotem merklich
bzw. störend zu verändern. Ein Vorteil der Erfindung besteht daher darin, daß sie
Änderungen des Schlägers ausser im Handgriffbereich nicht erfordert und daher die
Schlageigenschaften nicht beeinträchtigt. Der in der Griffunterlage zusätzlich gebildete
Schwingungsknoten kann durch Auswahl von Form, Material und Massenverteilung problemlos
etwa in die Mitte des Handgriffs gelegt werden. Die auf die Hand bzw. auf den Arm
des Spielers einwirkenden Schwingungen sind dann für den normalen Tennisspieler
ausreichend gering.
-
Wenn ein Schwingungsknoten etwa in der Mitte des Handgriffs liegt,
sind, da die Hand des Tennisspielers eine gewisse Breite hat, an den Handkanten
immer noch Schwingungen merklich, deren Aplituden bei Leistungsspielern störende
Werte annehmen können. Gemäß weiterer Erfindung werden Wirkungen von Biegeschwingungen
auf die Hand bzw.
-
den Arm des Spielers praktisch ganz ausgeschlossen, wenn mit Abstand
über der ersten bzw. inneren Griffunterlage eine zweite bzw. äußere Griffunterlage
nur in einem Biegeschwingungsknoten des Schlägerschafts und in einem bzw.
-
dem zusätzlichen Biegeschwingungsknoten der inneren Griffunterlage
mit Hilfe von Verbindungselementen befestigt ist. Vorzugsweise werden die Verbindungselemente
jeweils in furmochliissig (biegeweich, spielfrei), z.B, als die innere Griffunterlage
umspannende Ringscheiben, gegen Verdreh- und Axialkräfte gesicherten Lagern auf
dem Schlägerschaft bzw. auf der inneren Griffunterlage und/
oder
in der äußeren Griffunterlage befestigt werden, derart, daß der Handgriff den erforderlichen
stabilen Zusammenhang mit dem übrigen Schläger besitzt. Da die hierbei den eigentlichen
Handgriff bildende bzw. die entsprechende Bewicklung tragende äußere Griffunterlage
nur in Schwingungsknoten befestigt ist, sind auf ihrer ganzen Flache Wirkungen auch
von außerhalb des Schlagzentrums auf den Schlägerkopf auftreffenden Bällen herrührenden
Biegescnwingungen praktisch nicht zu verspüreng
Anhand der schematischen
Darstellung in der Zeichnung werden Einzelheiten der Erfindung erläuterte Es zeigen:
Fig. 1 einen Tennisschläger teilweise im Schnitt mit zugehöriger, senkrecht zur
Schlägerebene verlaufenden Biegeschwingung; und Fig. 2 einen gegenüber dem Griff
von Fig. 1 verbesserten rEennisschlagergriff im Schnitt.
-
Der Tennisschläger nach Fig. 1 besteht aus dem Kopf 1 mit Rahmen 2
und Bespannung 3, dem Schlägerschaft 4 und dem insgesamt mit 5 bezeichneten Handgriff.
Bei Erregung des Schlägers im sogenannten Schlagzentrum 6 der Bespannung 3 führt
ein Tennisschläger senkrechI-' zur Schlägerebene eine Eigenschwingung aus, deren
prinzipielle Schwingungsform in Fig. 1 mit der auf die Schlägerlänge bezogene Amplitudenkurve
7 angegeben wird. Die Biegeeigenschwingung entsprechend Kurve 7 besitzt einen Schwingurlgsknoten
SKI im Bereich des Schlagzentrums 6 und einen weiteren Schwingungsknoten SK2 im
Schaft 4. Wenn der Schwingulgsknoten SK2 wie üblich nicht in den Bereich des ilandgriffs
5 fällt, sondern in einigen Zentimetern Abstand in Richtung auf den Schlägerkopf
1 im Schaft 4, angeordnet ist, führt der Handgriff 5 bei erregung der r'igenschwingung
gemäß Amplitudenkurve 7 eine Schwingung mit erheblicher Amplitude aus.
-
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird über dem Handgriffbereich
des Schafts 4 eine als einseitig geschlossene Hülse, d.h. nach Art einer Gabel wirkende,
rariffun terlage 8 angeordnet, die nur mit dem freien Ende 9 des Schafts 4 fest
verbunden ist. Als Verbindung dient beispielsweise ein mit dem geschlossenen Ende
10 der inneren
Griffunterlage 8 verbundener und im Innern des Schafts
4 verankerter Bolzen 11. Die innere Griffunterlage 88 soll in sich so stabil sein,
daß sie einen festen Halt des Schlägers gewährleisten kann, auch wenn sie nur mit
i.hrem geschlossenen Ende 10 am Schaft 4 befestigt ist.
-
Wenn die erfindungsgemäße erste bzw. innere Griffunterlage 8 außer
am freien Ende 9 des Schafts 4 - abgesehen von eventuellen Dämpfungsmitteln 12 im
Zwischenrauni zum Schaft - die Schaftoberfläche nicht berührt und einen gewissen
Mindestabstand von dieser Oberfläche besitzt, führt sie bei einer Eigenschwingung
des Schlägers nach Kurve 7 eine Schwingung annähernd entsprechend der Tælgente 13
aus, die im frei ausschwingenden Ende 14 der Kurve 7 an diese angelegt ist. Ersichtlich
schneidet die Tangente 13 die Mittellinie 15 der Amplitudenkurve 7 nach Fig. 1 in
einem Punkt SK3, der näher als der Schwingungsknoten 52 am freien Ende 9 des Schafts
4 liegt und damit in den Bereich des Handgriffs 5 fällt, Wenn dieser durch die erfindungsgemäße
Art der Befestigung der inneren Griffunterlage 8 erzeugte zusätzliche Schwingungsknoten
SK3 etwa in der Mitte der Länge des Handgriffs 5 liegt, werden auf die ligand des
Spielers höchstens die angrenzend an den Schwingungsknoten SK3 auftretenden relativ
geringen Schwingunkmrpl ituden übertragen.
-
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird über der ersten bzw. inneren
Griffunterlage 8 eine zweite bzw. äußere Griffunterlage 16 angeordnet. Die äußere
Griffunterlage 16 kann im Prinzip zwei die beiden parallel zur Schlägerfläche liegenden
Griffflächen bildenden Platten bestehen.
-
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird ein beiderseits offenes Rohr
mit einem bei Tennisschlägern üblichen, achteckigen
Querschnitt
vorgesehen. Das Rohr kann auch, beispielsweise aus ästhetischen Gründen, an dem
an das freie Längsende 9 des Schafts 4 angrenzenden Ende geschlossen sein. Die Griffbewicklung
19 wird auf die Außenfläche der äußeren Griffunterlage 16 aufgebracht.
-
Wesentlich ist die Befestigung der äußeren Griffunterlage 16. Hierzu
dienen in Fig. 2 Verb,ndungselemente in Form von Ringscheiben 17 und 18. Eine Ringscheibe
17 verbindet die äußere Griffunterlage 16 mit dem Schaft 4 in dessen Schwingungsknoten
SK2, eine Ringscheibe 18 verbindet die äußere Griffunterlage 16 mit der inneren
Griffunterlage 16 in deren Schwingungsknoten Sg3. Die Ringscheibert 17 und 18 sollen
mit dem Schaft 4 bzw. der inneren Griffunterlage 8 und/oder der äußeren Griffunterlage
16 formschlüssig gegen Verdreh- und Ax.ialkräfte gesichert befestigt werden. Eine
Eigenschwingung des Schlägers mit Schwingungsknoten SK2 und SK3 im Schaft 4 bzw.
-
in der inneren Griffunterlage 8 kann dann eine Schwingungsrückwirkung
auf die äußere Griffunterlage 16 nicht haben.
-
Aus Fig. 2 ergibt sich, daß sich die äußere Griffunterlage 16 etwas
weiter in Richtung auf den (in Fig. 2 nicht gezeichneten) Schlägerkopf 1 erstrecken
muß als eigentlich für die Handgriffbewicklung 19 erforderlich wäre.
-
Diese zusätzliche Längserstreckung ergibt sich daraus, daß der Schwingungsknoten
SK2 des Schlägerschafts 4 durch die erfindungsgemäße Manipulation im Handgriff 5
nur wenig beeinflußt wird und daher mit Abstand vom Handgriff 5 angeordnet bleibt.
Für die Statik der Ausbildung des Handgriffs 5 nach Fig. 2 wäre auch die Verlängerung
20 der inneren Griffunterlage 8 über die Ringscheibe 18 hinaus nicht erforderlich.
Die Verlängerung 20 hat ;jedoch
für die Schwingungsdynamik sowie
die Möglichkeit zum Anbringen von Dämpfungsmitteln eine wesentliche Funktion und
wird in der Regel nicht durch eine Materialverteilung zwischen geschlossenem Ende
10 von innerer Griffunterlage 8 und deren Verbindung mit der Ringscheibe 18 zu ersetzen
sein.
-
Bezugszeichenliste 1 = Kopf 2 = Rahmen 3 = Bespannung 4 = Schaft 5
= Handgriff 6 = Schlagzentrum 7 = Amplitudenkurve 8 = innere Griffunterlage 9 =
freies Ende von 4 10 = geschlossenes Ende von 8 11 = Bolzen 12 = Dämpfungsmittel
17 = Tangente 14 = freie Ausschwingung 15 = Mittellinie 16 = äußere Griffunterlage
17 = Ringscheibe (4/16) 18 = Ringscheibe (8/16) 19 = Bewicklung 20 = Verlängerung
von 8