DE4131670C2 - Zugprüfgerät sowie Verfahren zum Durchführen von Zugversuchen an verdrallten Prüfmaterialien - Google Patents
Zugprüfgerät sowie Verfahren zum Durchführen von Zugversuchen an verdrallten PrüfmaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zugprüfgerät zur Durchfüh
rung von Zugversuchen an Prüfmaterialien nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Durch
führung von Zugversuchen an verdrallten Prüfmaterialien
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7 bzw. 8.
Derartige Zugprüfgeräte werden beispielsweise benötigt,
um faden- oder bandförmige Materialien einer Zugspan
nung auszusetzen, indem über die beiden Spannklemmen
des Zugprüfgerätes durch Bewegen der einen Spannklemme
relativ zu der anderen eine Längenänderung des zwischen
zwei Einspannstellen verlaufenden Materialabschnittes
und dadurch bedingt eine Zugspannung erzeugt wird.
Ein wichtiges Einsatzgebiet derartiger Spannvorrichtun
gen sind Zugversuche an faden- oder bandförmigen, z. B.
textilen Materialien, zur Feststellung der Höchstzug
kraft, der Höchstzugkraftdehnung sowie des Verlaufs der
Kraft-/Dehnungskurve.
Für diese Zugversuche werden bevorzugt automatische
mikroprozessor-gesteuerte Prüfgeräte eingesetzt (siehe
Firmenprospekt der Firma Textechno: "Automatisches Zug
prüfgerät STATIMAT M").
Derartige Zugprüfgeräte werden auch zur Durchführung
von Zugversuchen an textilen Reifenkorden verwendet,
die vor dem Zugversuch einer Verdrallung, z. B. 100 Dre
hungen pro Meter, ausgesetzt sind. Hierzu ist der Rei
fenkord beispielsweise auf einer externen Maschine ver
drallt worden und anschließend im verdrallten Zustand
in das Zugprüfgerät eingespannt worden. Abgesehen da
von, daß diese Vorgehensweise sehr zeitraubend ist, hat
sie auch den Nachteil, daß nicht sichergestellt ist,
daß beim Übertragen des Prüfmaterials auf das Zugprüf
gerät eine teilweise Entdrallung des Prüfmaterials er
folgt.
Eine aus dem DE-GM 19 73 178 bekannte Prüfmaschine für
die Einzeldrahtprüfung besteht aus einer Kombination
einer Vielzahl von separaten Prüfvorrichtungen, z. B.
einer Zugprüfeinrichtung, einer Biegeprüfeinrichtung
und einer Verwindungsprüfeinrichtung. Des weiteren er
laubt die Prüfmaschine ein Richten ungerichteter Einzel
drähte. Die Zugprüfeinrichtung besteht aus einem oberen
beweglichen Spannfutter und einem unteren stationären
Abfangfutter. Ein unteres drehbares und stationäres,
nicht der Zugprüfeinrichtung zugeordnetes Spannfutter
wird in Verbindung mit dem oberen Spannfutter der Zug
prüfeinrichtung nur zum Richten verformter Einzeldrähte
bzw. für die separate Verwindungsprüfeinrichtung, nicht
jedoch in Verbindung mit der Zugprüfeinrichtung selbst
verwendet. Die Anordnung des drehbaren Spannfutters auf
der Seite der unbeweglichen Spannklemme hat den Nach
teil, daß während der Verdrallung des Prüfmaterials der
zwischen den Spannfuttern durch das sich verkürzende
Prüfmaterial entstehende Kraft- bzw. Spannungsaufbau
weder gemessen noch gesteuert werden kann.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Zugprüfgerät zum Durchführen
von Zugversuchen an verdrallten Prüfmaterialien zu schaffen,
mit denen eine automatisierte, schnelle und in hohem
Maße reproduzierbare Zugprüfung an verdrallten Prüfmate
rialien erfolgen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs
1, 7 bzw. 8.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die erste Spann
klemme mit einer Kraft-Meßeinrichtung in Verbindung steht,
und daß die Hilfsklemme an der in Zugrichtung beweglichen,
als Abzugsklemme dienenden Spannklemme auf der der Spann
klemme abgewandten Seite angeordnet ist und mit der Abzugs
klemme mitbewegbar ist.
Die Anordnung der Hilfsklemme relativ zu der als Abzugs
klemme dienenden Spannklemme und der mit der Kraft-Meßein
richtung verbundenen Spannklemme ist von wesentlicher
Bedeutung, da während des Verdrallvorgangs das
Prüfmaterial zwischen der ersten Spannklemme und der
Hilfsklemme eingespannt ist, während die Abzugsklemme
offen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt,
während des Verdrallens des Prüfmaterials, den Kraft-
und Spannungsaufbau in der Prüfstrecke zu messen und
beispielsweise durch Bewegung der mit der Abzugsklemme
verbundenen Hilfsklemme für einen gesteuerten
Spannungsabbau während des Verdrallens zu sorgen, oder
bestimmte Grenzwerte für die höchstmögliche Spannung
vorzugeben. Auf diese Weise ist es in einem auto
matisierten Prozeß möglich, dem Prüfmaterial die
erforderliche Anzahl von Drehungen zu erteilen und den
Zugversuch mit einer definierten reproduzierbaren
Vorspannung bei dann geschlossener Abzugsklemme zu be
ginnen. Die Erfindung schafft ein Zugprüfgerät mit dem
sich automatisierte und in hohem Maße reproduzierbare
Zugprüfungen an verdrallten Prüfmaterialien durchführen
lassen. Des weiteren ist ein Zugversuch mit verdralltem
Prüfmaterial in kurzer Zeit durchführbar, da der
verdrallte Prüfmaterialabschnitt durch die Anordnung
der Hilfsklemme gemeinsam mit der Abzugsklemme auf
einem Schlitten nur unwesentlich größer ist als die
tatsächliche Prüfstrecke.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, daß die Längskontraktionskraft während
der Verdrallung auch bei konstanter Einspannlänge kon
tinuierlich gemessen werden kann. Dies ermöglicht eine
neuartige Messung des Torsionsverhaltens fadenförmiger
Prüfmaterialien.
Die um die Längsachse des Materialabschnitts in der
Prüfstrecke gesteuert drehbare Hilfsklemme, die außer
halb der Prüfstrecke angeordnet ist, erlaubt in vor
teilhafter Weise eine Verdrallung des Prüfmaterials in
der Prüfstrecke mit hoher Genauigkeit, d. h. mit exakt
vorgegebener Umdrehungszahl pro Meter Materialmenge.
Die Zugprüfungen können mit exakter Reproduzierbarkeit
der Meßwerte und in kurzem Zeittakt erfolgen, da die
Hilfsklemme eine Automatisierung des gesamten Einspann-
und Verdrallungsvorgangs ermöglicht.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß eine zweite Hilfsklemme außerhalb der Prüfstrecke,
auf der der ersten drehbaren Hilfsklemme entgegenge
setzten Seite der Prüfstrecke angeordnet ist. Die zweite
Hilfsklemme ermöglicht es, den Materialabschnitt in der
Prüfstrecke vollständig, d. h. auch im Bereich beider
Spannklemmen, zu verdrallen, so daß sich das Prüfmate
rial auch im Bereich der Klemmflächen beider Spann
klemmen im verdrallten Zustand befindet. Auf diese
Weise werden Brüche an der ersten Spannklemme vermieden,
die bei bestimmten empfindlichen Materialien an der
Klemmenkante aufgrund des Übergangs von dem verdrallten
in den unverdrallten Zustand des Prüfmaterials auf
treten können.
Der Drehantrieb der ersten Hilfsklemme führt über die
Steuerung mit einer die Umdrehungen der Hilfsklemme
erfassenden Meßeinrichtung eine vorgegebene Umdrehungs
zahl aus. Dabei ist der Drehantrieb, z. B. ein Schritt
motor, derart genau gesteuert, daß weitestgehend exakt
ganzzahlige Umdrehungen ausführbar sind.
Die erste Hilfsklemme kann eine Zentriereinrichtung
aufweisen, die die Hilfsklemme in einer vorbestimmten
Drehposition arretiert. Die Zentriereinrichtung stellt
sicher, daß vor und auch nach dem Ausführen der vor
gegebenen Umdrehungszahl die erste Hilfsklemme in einer
bestimmten vorgegebenen Drehposition arretiert ist.
Dabei können Positionierfehler bis zu ca. 15° korri
giert werden. Die exakte Position ist einerseits von
Bedeutung, um die Ausführung ganzzahliger Umdrehungen
sicherzustellen und andererseits, um Kollisionen mit
einer automatischen Fadenzuführeinrichtung zu vermei
den. Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Zentrier
einrichtung zugleich den Öffnungsvorgang der Hilfsklem
me auslöst. Dies ist beim Einführen des Prüfmaterials
von Bedeutung, da mit dem öffnen der ersten Hilfsklemme
ihre exakte Ausrichtung sichergestellt ist.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindungen näher erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Spannvorrichtung einer
automatischen Zugprüfmaschine,
Fig. 2 die Abzugsklemme der Spannvorrichtung
mit drehbarer Hilfsklemme,
Fig. 3 ein Schnitt entlang der Linie III-III
in Fig. 2,
Fig. 4 ein Schnitt entlang der Linie IV-IV
in Fig. 2,
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit
geöffneter Hilfsklemme.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des in Fig. 1 gezeig
ten automatischen Zugprüfgerätes sind Zugversuche, in
denen faden- oder drahtförmige, aber auch bandförmige
Materialien hinsichtlich Höchstzugkraft, Höchstzug
kraftdehnung usw. untersucht werden können.
Die Spannvorrichtung 1 des Zugprüfgerätes besteht im
wesentlichen aus einer oberen Spannklemme 2 und einer
unteren Spannklemme 4, von denen mindestens eine zur
Durchführung des Zugversuches beweglich ist. Im Aus
führungsbeispiel der Fig. 1 ist dies die untere
Spannklemme, die als Abzugsklemme 4 verwendet wird. Die
obere Spannklemme 2 steht in Verbindung mit einer Kraft-
Meßeinrichtung.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Spannvorrichtung 1 wird
das Prüfmaterial 6 mit Hilfe einer geeigneten Zuführein
richtung 7 in die von den Spannklemmen 2, 4 definierte
Einspannebene in eine Prüfstrecke 5 vertikal eingeführt.
Die im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 gezeigte Zuführ
einrichtung 7 besteht aus einem um eine horizontale
Achse 9 schwenkbaren Greifer 15, der in einer vertika
len Führung im Bereich der Spannvorrichtung 1 auf- und
abbewegbar ist und einen horizontal zu dem Prüfmaterial
vorstehenden Arm 17 aufweist. Der Arm 17 weist an seinem
freien Ende eine ansteuerbare Spannklemme auf, die das
Greifen des Prüfmaterials 6 erlaubt. Durch Verschwenken
des Greifers 15 in Richtung auf das Prüfmaterial 6 kann
in der in Fig. 1 gezeigten Position des Greifers das
Prüfmaterial erfaßt werden und durch Zurückschwenken
und anschließendes Abwärtsbewegen des Greifers in die
Prüfstrecke 5 bis unterhalb der Abzugsklemme 4 einge
zogen werden.
Durch erneutes Verschwenken des Greifers 15 in Richtung
auf die Abzugsklemme 4 kann das Prüfmaterial in die
vorbestimmte Lage zwischen den Spannklemmen 2, 4 posi
tioniert werden.
Zwischen den Spannklemmen 2, 4 kann der zu prüfende
Materialabschnitt 8 des Prüfmaterials 6 während des
Zugversuches über die Spannklemmen 2, 4 zunehmend
gedehnt werden, wodurch entsprechend der Kraft-Deh
nungscharakteristik eine anwachsende Zugkraft entsteht.
Zum Aufbringen einer Verdrallung auf das Prüfmaterial
6, und zwar auf den zu prüfenden Materialabschnitt 8,
ist unterhalb der unteren Spannklemme bzw. Abzugsklemme
4 eine mit der unteren Spannklemme 4 mitbewegte dreh
bare Hilfsklemme 10 angeordnet, wobei die Zuführein
richtung 7 das Prüfmaterial 6 über die Abzugsklemme 4
hinaus bis in die drehbare Hilfsklemme 10 hinein ein
führt.
Die Abzugsklemme 4 mit der außerhalb der Prüfstrecke 5
angeordneten Hilfsklemme 10 ist am besten aus den Figu
ren 2 und 3 ersichtlich.
Wie in Fig. 2 gezeigt, ist die Hilfsklemme 10
unmittelbar unterhalb der Abzugsklemme 4 in einem Dreh
körper 22 angeordnet, der um die Achse des in der Prüf
strecke 5 befindlichen Materialabschnitts 8 drehbar
gelagert ist.
Der Drehkörper 22 ist unterhalb der Hilfsklemme 10 als
Hohlkörper gestaltet, der zur einen Seite ausgespart
ist, damit die Zuführeinrichtung 7 das Prüfmaterial 6
in den Drehkörper 22 hinein, in die Prüfstrecke 5, in
die Abzugsklemme 4 und in die Hilfklemme 10 einbringen
kann.
Unterhalb des Drehkörpers 22 ist ebenfalls koaxial zu
der Achse des Materialabschnittes 8 eine Absaug
einrichtung 20 angeordnet, über die nach dem Zugversuch
der abgetrennte Teil des Materialabschnittes 8 abge
saugt und damit automatisch entsorgt werden kann. Der
Materialabschnitt 8 wird dabei durch eine kreisförmige
Öffnung 28 am unteren Ende des Drehkörpers 22 in die
nicht mitrotierende Absaugeinrichtung 20 abgesaugt. Der
erforderliche Unterdruck kann beispielsweise mit Hilfe
eines Injektors 26 erzeugt werden.
Die Spannklemme 10 ist, wie am besten aus den Fig. 4
und 5 entnehmbar ist, federbetätigt, und zwar derart,
daß die Feder 30 die Hilfsklemme 10 normalerweise mit
einer vorbestimmten Vorspannkraft geschlossen hält. Das
Prüfmaterial 6 ist dabei exakt in der Drehachse des
Drehkörpers 22 und damit auch der Hilfsklemme 10 einge
spannt. Der Drehantrieb 12 wird von der Steuerung des
automatischen Zugprüfgerätes angesteuert und kann z. B.
als Schrittmotor eine exakte Anzahl von vollständigen
Drehungen ausführen. Der Drehantrieb 12 ist hierzu bei
spielsweise mit einem Riementrieb 30 mit dem Drehkörper
22 gekoppelt. Zur Steuerung des Drehantriebs 12 erhält
die Steuerung Umdrehungsmeßsignale einer Umdrehungsmeß
einrichtung 14, die je Umdrehung des Drehkörpers 22
einen oder mehrere Impulse erzeugt.
Die Genauigkeit der Steuerung des Drehantriebs 12 er
möglicht die Ausführung und exakte Einhaltung einer
vorbestimmten Anzahl von Umdrehungen, so daß der Dreh
körper 22 exakt positioniert werden kann.
Kleinere Positionierfehler bis zu 15° können, sofern
sie überhaupt auftreten, mit Hilfe einer Zentrierein
richtung 16 korrigiert werden. Die Zentriereinrichtung
16 weist einen pneumatisch betätigbaren Kolben 19 mit
einer konischen Spitze 21 auf, die in eine
entsprechende konische Aussparung 23 des Drehkörpers 22
eingreifen kann und damit die fehlerfreie Ausrichtung
des Drehkörpers 22 mit der Hilfsklemme 10 sicherstellt.
Die Zentriereinrichtung 16 dient gleichzeitig dazu, die
Spannklemme 10 vor dem Einführen eines neuen Material
abschnitts in die Prüfstrecke 5 bzw. nach Durchführung
des Zugversuchs zum Entsorgen des abgetrennten Material
abschnitts 8 zu öffnen. Hierzu drückt der Kolben 19 mit
der konischen Spitze 21 durch die konische Aussparung
23 hindurch auf einen beweglichen Klemmenteil 32 der
gegen die Federkraft der Feder 30 in Bewegungsrichtung
des Kolbens 19 zurückgedrückt wird und dadurch das Prüf
material 6 in der Hilfsklemme 10 freigibt. Beim Zurück
fahren des Kolbens 19 der Zentriereinrichtung 16 drückt
die Feder 30 das bewegliche Klemmteil 32 gegen ein star
res Klemmteil 34 und klemmt auf diese Weise das Prüfma
terial 6 ein. Für diesen Einspannvorgang genügt allein
die Federkraft der Feder 30, so daß die Klemmenspannung
auch während der Rotation des Drehkörpers 22 ohne Ener
giezufuhr von außen aufrechterhalten bleibt.
Oberhalb der oberen Spannklemme 2 kann eine weitere
stationäre Hilfsklemme 11 angeordnet sein, die bei ge
öffneten Spannklemmen 2, 4 allein mit der drehbaren
Hilfsklemme 10 zusammenwirkt, um das Prüfmaterial 6 zu
verdrallen.
Die Durchführung eines Zugversuches an einem verdrall
ten Textilmaterial erfolgt in folgenden Schritten:
Zunächst wird mit Hilfe der Zuführeinrichtung 7 das
Prüfmaterial 6 oberhalb der oberen Spannklemme 2 bzw.
der Hilfsklemme 11 in bereits beschriebener Weise ab
geholt und durch Herunterfahren der Zuführeinrichtung 7
in die Prüfstrecke 5 eingelegt. Hierbei sind sowohl die
Spannklemmen 2, 4 als auch die Hilfsklemme 10, und so
fern vorhanden, die zweite Hilfsklemme 11 geöffnet.
Nach Einführung des Prüfmaterials 6 in die Prüfstrecke
5 schließt zunächst die Hilfsklemme 10 und gleichzei
tig, oder auch nacheinander, entweder die obere Spann
klemme 2 oder die obere stationäre Hilfsklemme 11. Da
raufhin wird das Prüfmaterial 6 mit z. B. 100 Umdrehun
gen pro Meter zwischen den Einspannstellen verdrallt.
Wenn die exakte Umdrehungszahl erreicht ist, schließen
die Spannklemmen 2, 4, woraufhin die Hilfsklemmen 10,
11 geöffnet werden können, aber auch geschlossen blei
ben können. Nach Schließung der Spannklemmen 2, 4 kann
der Zugversuch in für sich bekannter Weise durchgeführt
werden. Nach dem Zerreißen des Materialabschnitts 8 in
der Prüfstrecke 5 können die unteren Spannklemmen, näm
lich die Abzugsklemme 4 und die Hilfsklemme 10, geöff
net werden, um ein Absaugen des abgetrennten Material
abschnitts 8 mit Hilfe der Absaugeinrichtung 20 zu er
möglichen.
Anschließend kann ein neuer Zugversuch durchgeführt
werden, wozu neues Prüfmaterial 6 mit Hilfe der Zuführ
einrichtung 7 in die Prüfstrecke 5 eingebracht wird.
Claims (8)
1. Zugprüfgerät zur Durchführung von Zugversuchen an Prüf
materialien (6) mit zwei Spannklemmen (2, 4) zum Einspan
nen eines von einer Zuführeinrichtung (7) bereitgestell
ten Prüfmaterials (6) und Übertragen einer Zugkraft in
einen zwischen den Spannklemmen (2, 4) in einer Prüf
strecke (5) verlaufenden Materialabschnitt (8) sowie mit
einer Steuerung und mit Meßeinrichtungen zur Aufnahme
von Meßwerten eines Zugversuches, und mit einer außer
halb der zwischen den Spannklemmen verlaufenden Prüf
strecke angeordneten, um die Längsachse des Materialab
schnitts in der Prüfstrecke mit einem steuerbaren
Drehantrieb (12) drehbaren Hilfsklemme,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Spannklemme (2) mit einer Kraft-Meßein
richtung in Verbindung steht und daß die Hilfsklemme
(10) an der in Zugrichtung beweglichen, als Abzugsklemme
(4) dienenden Spannklemme auf der der ersten Spannklemme
(2) abgewandten Seite angeordnet ist und mit der Abzugs
klemme (4) mitbewegbar ist.
2. Zugprüfgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite, stationäre Hilfsklemme (11) außerhalb
der Prüfstrecke (5) auf der der ersten Hilfsklemme
entgegengesetzten Seite der Prüfstrecke (5) angeordnet
ist.
3. Zugprüfgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (12) der Hilfsklemme
(10) über die Steuerung mit Hilfe einer die Umdrehungen
der Hilfsklemme (10) erfassenden Meßeinrichtung (14)
eine vorgegebene Umdrehungszahl ausführt.
4. Zugprüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Hilfsklemme (10) eine
Zentriereinrichtung (16) aufweist, die die erste
Hilfsklemme (10) in einer vorbestimmten Drehposition
arretiert.
5. Zugprüfgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentriereinrichtung (16) zugleich die Öffnung
der ersten Hilfsklemme (10) bewirkt.
6. Zugprüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Hilfsklemme (10) eine Ab
saugeinrichtung (20) für das Prüfmaterial (6) aufweist.
7. Verfahren zum Durchführen von Zugversuchen an verdrall
ten Prüfmaterialien durch Verdrehen des Prüfmaterials um
eine vorgegebene Anzahl von Drehungen und durch anschlie
ßendes Durchführen eines Zugversuchs mit einem zwischen
einer stationären, die Kraftmessung ausführenden, ersten
und einer zweiten, beweglichen Einspannklemme in einer
Prüfstrecke verlaufenden Materialabschnitt des Prüfma
terials,
gekennzeichnet durch
- - Einspannen des Prüfmaterials in der ersten sowie in einer zusätzlichen, jenseits der zweiten Einspann klemme angeordneten, dritten, mit der zweiten Ein spannklemme gemeinsam bewegten, um die Längsachse des Materialabschnitts gesteuert drehbaren Einspann klemme,
- - Verdrehen des Prüfmaterials im Bereich zwischen der ersten und dritten Einspannklemme um eine vorgegebene Anzahl von Umdrehungen,
- - Einspannen des Materialabschnitts durch Schließen der zweiten Einspannklemme, und
- - Durchführen des für sich bekannten Zugversuchs.
8. Verfahren zum Durchführen von Zugversuchen an verdrall
ten Prüfmaterialien durch Verdrehen des Prüfmaterials um
eine vorgegebene Anzahl von Drehungen und durch anschlie
ßendes Durchführen eines Zugversuchs mit einem zwischen
einer stationären, die Kraftmessung ausführenden, ersten
und einer zweiten, beweglichen Einspannklemme in einer
Prüfstrecke verlaufenden Materialabschnitt des Prüfma
terials,
gekennzeichnet durch
- - Einspannen des Prüfmaterials in zwei zusätzlichen, jeweils in Bezug auf die Prüfstrecke außerhalb der ersten und zweiten Einspannklemme angeordneten, dritten und vierten Einspannklemmen,
- - Verdrehen des Prüfmaterials im Bereich zwischen der dritten, mit der zweiten Einspannklemme gemeinsam bewegten, um die Längsachse des Materialabschnitts drehbaren Einspannklemme und der vierten, statio nären Einspannklemme um eine vorgegebene Anzahl von Umdrehungen,
- - Einspannen des Materialabschnitts durch Schließen der ersten und zweiten Einspannklemme, und Durchführen des für sich bekannten Zugversuchs.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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