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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung und Aufzeichnung der Elastizität der Wölbung eines
Schis durch Messung des Druckes, den der an der Stelle der Bindung mit einer vorwählbaren Kraft belastete Schi auf eine ebene Unterlage ausübt. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, die elastischen
Eigenschaften eines Schis zu messen und aufzuzeichnen, so dass für den Schi eine Kennlinie, vorzugsweise in
Form einer Kurve, erhalten wird, die für das Reibungsverhalten des Schis auf einer Unterlage bei seiner
Benutzung wesentliche Aufschlüsse gibt. Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es, die Schier so zu messen, dass Paare zusammengesetzt werden können, bei denen beide Schier gleiche Eigenschaften aufweisen. Da
Schiläufer unterschiedliches Körpergewicht haben, ist es mit Hilfe der Erfindung auch möglich, die Schier dem jeweiligen Körpergewicht des Benutzers anzupassen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein
Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe man Aufschlüsse erhält, die es ermöglichen, die Schier für den jeweiligen
Gebrauchszweck zu spezialisieren. Ferner gebedie erfindungsgemässen Messungen die Möglichkeit einer "Nachahmung"von Schiern, so dass entsprechende Schier aus andern Holzsorten als gewöhnlich oder auch aus
Kunststoff, Aluminium od. dgl. hergestellt werden können.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1063405 ist bereits eine Vorrichtung zum Messen der Elastizität der
Wölbung eines Schis bekannt, doch wird bei dieser Vorrichtung die Messung durch Registrierung der
Schidurchbiegung an mindestens drei über die Länge des Schis verteilten Stellen vorgenommen. Dabei wird die
Belastung des Schis an der Stelle derBindung nach und nach erhöht und man misst zwei Werte, nämlich die
Belastung, die notwendig ist, um zum ersten Mal in der Mitte des Schis einen Gegendruck zu erhalten, und dann die notwendige Belastung, um erstmals einen gleichen Gegendruck an sämtlichen Messpunkten zu erreichen.
Dergestalt lässt sich aber keine Kurve erzielen, die die Druckbelastung an allen Stellen des Schis zum Ausdruck bringt, so dass mit der bekannten Vorrichtung lediglich Werte über die Elastizität eines Schis erhalten werden, wogegen die Erfindung die Verteilung des Belastungsdruckes auf eine starre Unterlage betrifft.
Aus der norw. Patentschrift Nr. 68203 ist ausserdem eine Vorrichtung zur Angabe der Durchbiegung eines
Schis unter Belastung bekannt, wobei diese Vorrichtung eine punktweise Belastungskennlinie in gleicher Art wie die zitierte deutsche Auslegeschrift ergibt, jedoch ist hier eine völlig weiche Unterlage vorhanden. Mittels der
Vorrichtung nach der norw. Patentschrift registriert man lediglich die Schidurchbiegung, und die dieser Vorrichtung zugrundelietende Aufgabe besteht darin, zwei Schier und deren Durchbiegungseigenschaften bzw. die Schier mit einem Idealfall zu vergleichen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Schi entlang seiner Längsachse an einem in der ebenen Unterlage angebrachten Druckaufnehmer vorbeigeführt wird, wobei ein Schreiber die Druckverteilung längs des Schis aufzeichnet.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist eine den Schi unterstützende Bank, eine Einrichtung zur Schibelastung sowie einen auf der Bank angeordneten Druckaufnehmer auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Schibelastung zusammen mit dem Schi der Bank entlang über den Druckaufnehmer bewegbar und letzterer mit einem Schreiber verbunden ist. Dabei kann die Einrichtung zur Schibelastung ein Druckkolben mit Zylinder sein.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Band mit Abstützrollen für den Schi versehen, so dass die Bewegung des Schis leicht durchgeführt werden kann. Ferner ist die Einrichtung zur Schibelastung mittels einer Vorschubeinrichtung verschiebbar und mit Rollen auf Schienen der Band geführt, so dass sich eine einfache und zweckmässige Konstruktion ergibt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erklärt. Es zeigen : Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens schematisch in Seitenansicht, Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 im grösseren Massstab, Fig. 3 einen Längsschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und 4 zwei mit der Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3 bei verschiedenen Gewichtsbelastungen aufgenommene Registrierungskurve.
Die Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3 besteht aus einer Messbank--2--, deren Länge etwa der doppelten Länge eines Schis--l--entspricht. An der oberen Kante der Bank--2--sind über deren ganze Länge Abstützrollen--12--für den Schi --1-- (Fig. 3) vorgesehen. An einer Stelle der Bank--2--ist eine druckempfindliche Rolle--3--angeordnet, die mit einem Schreiber--8--zur Registrierung der Druckbelastungen verbunden ist, wobei der Umfang der Rolle--3--die durch die Abstützrollen--12-- bestimmte Bahn etwas überragt. Die druckempfindliche Rolle ist in bekannter Weise ausgebildet bzw. gelagert und arbeitet mit einem Drahtwiderstandsgeber, einem Halbleiter oder mit einem pneumatischen oder hydraulischen Druckgeber zusammen.
Der Schreiber--8--kann jede beliebige geeignete Ausbildung aufweisen.
Über der Bank--2--ist ein Druckkolben --4-- vorgesehen, der mit einem Druckzylinder--5-verbunden und in einem Rahmen --13-- aufgehängt ist, der auf Rollen--9, 10--an Schienen oder Randflanschen--11--auf der Bank --2-- geführt ist. Am Rahmen--13--greift eine endlose Schnur --6-- an, die mit einer den Rahmen--13--und damit den Zylinder--5--samt Druckkolben--4-der Bank --2-- entlang hin- und herschiebenden Antriebsvorrichtung--7--verbunden ist.
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Wenn die Kennlinie eines Schis--l--aufgenommen werden soll, wird der Schi am linken Ende der Messbank-2-auf die Abstützrollen-12-aufgebracht und der Druckkolben --4-- zu der Stelle des Schis geführt, wo später die Bindung angebracht werden soll. Dann wird mittels des Druckzylinders--5--die gewünschte Gewichtsbelastung des Kolbens --4-- eingestellt, der Antriebsmotor --7-- in Gang gesetzt und der Schi zusammen mit der vom Druckkolben --4-- und vom Druckzylinder --5-- gebildeten Einrichtung zur Schibelastung der Bank --2-- entlang verschoben.
Wenn die Schispitze die druckempfindliche Rolle
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3-berührt,Schi-l-über die Rolle --3-- geführt wird, werden Kurven aufgenommen, die den in Fig. 4 gezeigten entsprechen, während der Schi--l--über die Abstützrollen --12-- rollt.
Fig. 4 zeigt zwei Kurven, die der Druckbelastung auf die Unterlage über die ganze Länge des Schis entsprechen. Die Stelle für die Schispitze ist mit--F--und das hintere Schiende mit--B--bezeichnet. Die obere Kurve zeigt die Druckverteilung bei einer Gewichtsbelastung von 40 kp an der Bindung und die untere Kurve bei einer Gewichtsbelastung von 90 kp. Derartige Kurven können für alle Schier aufgenommen werden und es lassen sich dadurch Schipaare derart zusammenstellen, dass jeweils Schier mit gleichen Kurven gewählt werden.
Aus der oberen Kurve, die die Druckbelastung auf einen Schi mit einem Schiläufer von 80 kg, dessen Gewicht gleichmässig auf beide Schier verteilt ist und der z. B. einen Abhang hinabfährt, zeigt, ist ersichtlich, dass der Schi bei der Schaufel mit schwachem Druck gegen den Abhang drückt. Die Bindungsstelle ist mit--M-- angegeben. Es zeigen sich in der oberen Kurve zwei markante Druckpunkte vor und hinter der Schibindung. Eine solche Kurve ist für einen guten Langlaufschi typisch. Beim Wachsen des Schis muss daher an den beiden Hauptdruckbelastungspunkten Gleitwachs aufgebracht werden, wogegen es verhältnismässig bedeutungslos ist, welches Wachs sich unmittelbar unter der Bindung befindet.
Wenn der Schiläufer sein volles Gewicht nur auf einen Schi legt, wenn er also beispielsweise einen Anhang hinaufsteigt, wird die Gewichtsbelastung auf den Schi etwa 90 kp. Dabei ergibt sich die in Fig. 4 unten dargestellte Kurve. Hier tritt eine markante Druckbelastung unter der Schibindung auf, was besagt, dass der Schiläufer an dieser Stelle ein Steigwachs aufbringen muss.
Wenn man über solche Kurven für alle Schier verfügt, kann man je nach Benutzung bestimmen, welche Schier am besten für welchen Zweck geeignet sind. Ein für Langlaufzwecke ungünstiger Schi wird z. B. im Bereich der Schibindung keinen Nullpunkt für die Druckbelastung haben und daher nicht für die Benutzung unter Verhältnissen jeglicher Art geeignet sein. Gleiches gilt für den Fall, wenn der Schiläufer für den Schi zu schwer ist.
Wenn ein Schierzeuger einen Schi aus einem andern Werkstoff als früher, z. B. aus Kunststoff, herzustellen beabsichtigt, kann er nun die Dicke und den Kunststofftyp so einstellen, dass er Kurven erzielt, die jene entsprechender Holzschier gleichen, wodurch es möglich wird, reproduzierbare Schier zu erzeugen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Bestimmung und Aufzeichnung der Elastizität der Wölbung eines Schis durch Messung des Druckes, den der an der Stelle der Bindung mit einer vorwählbaren Kraft belastete Schi auf eine ebene
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ebenen Unterlage angebrachten Druckaufnehmer vorbeigeführt wird, wobei ein Schreiber die Druckverteilung längs des Schis aufzeichnet.