DE3532737A1 - Verfahren zur raffination von pflanzlichen oelen oder fetten - Google Patents
Verfahren zur raffination von pflanzlichen oelen oder fettenInfo
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- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Raffination von
pflanzlichen Ölen oder Fetten gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs.
Ein derartiges kontinuierliches Verfahren ist beispielswei
se von J. Baltes in "Gewinnung und Verarbeitung von
Nahrungsfetten" (1975) S. 149 bis 213 und von H.P. Kaufmann
in "Neuzeitliche Technologie der Fette und Fettprodukte"
(1965) S. 685 bis 716 beschrieben. Bei diesen kontinuier
lichen Verfahren, die auch als Sharples- oder Alfa-Laval-
Verfahren bekannt sind, wird die eingespeiste Öl- oder
Fettmenge zur Entschleimung mit Phosphorsäure und
anschließend mit Lauge, vorzugsweise Natronlauge, zur
Entsäuerung behandelt, worauf mit einem Separator die in
dieser Stufe anfallende Seife einschließlich der mitgeris
senen Schleimstoffe abgetrennt und das ablaufende Öl oder
Fett mit weiterer Lauge versetzt und gewaschen wird, wobei
das hierbei in dieser zweiten Stufe anfallende Phasenge
misch wiederum in einem Separator aufgetrennt und die Öl-
oder Fett-Anteile in weiteren Stufen analog mit Lauge und
Wasser oder Wasser allein wiederum versetzt und separiert
werden.
Bei dem bekannten kontunierlichen Verfahren werden die aus
der ersten Stufe anfallende Seife oder der sogenannte
Seifenfluß oder Soapstock und die Waschwässer gesammelt;
(Baltes a.a.O. Seite 155, 157) mit Schwefelsäure gespalten
und auf Fettsäure weiterverarbeitet. Der Grund für die
gemeinsame Verarbeitung der bei der ersten Stufe anfallen
den Seife und den in der zweiten und den weiteren Stufen
anfallenden weiteren Seifenanteilen aus der Laugenachbehand
lung und dem Waschen lag einmal darin, daß der in der
ersten Stufe anfallende Seifenfluß bei größerem Wasserge
halt besser pumpfähig wird und man der Auffassung war, daß
die Fettsäurespaltung leichter durchgeführt werden kann.
Die Seifenspaltung nach dem Alfa-Laval-Verfahren erfolgt
mit Schwefelsäure bei Temperaturen von 80 bis 95°C und
einem pH-Wert von mindestens 3 bis 4, wobei die vereinigten
Seifen und Waschwässer mindestens 50 bis 90 Gew.% Wasser
enthalten sollten.
Dieses bekannte Verfahren zeigt erhebliche Nachteile.
Einmal ist ein erheblicher Aufwand an Säure erforderlich,
die vor dem Ablassen in die Kanalisation aufwendig neutra
lisiert werden muß. Zum anderen verbleiben in den Grenz
schichten schwer zerstörbare Restemulsionen, die einerseits
noch Neutralöl enthalten und zum anderen wegen ihrer
Umweltbelastung nicht oder nur aufwendig beseitigt werden
können. Ferner stellt die Fettsäurespaltung bei pH-Werten
im Bereich nahe oder gar unter 3 erhebliche Anforderungen
an die Separatoren und andere korrosionsanfällige Anlagen
teile.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt,
die kontinuierliche Raffination von pflanzlichen Ölen oder
Fetten wirtschaftlicher zu gestalten, indem weniger Mineral
säure und damit gar keine Lauge zwecks Rückneutralisation
der überschüssigen Mineralsäure verbraucht und praktisch
weder Öl noch Fettsäure oder andere zum Beispiel wasserlös
liche Ballaststoffe wie etwa Glycerin oder Monoglyceride
mit Abwässern abgeführt werden müssen und sie ferner auch
umweltfreundlicher zu gestalten, indem die zu verwerfenden
Anteile an Waschwasser oder restlichen Salzmengen besser
aufgearbeitet und bzw. abgeführt werden können. Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das in
der ersten Stufe anfallende von Fettsäure befreite Spaltöl
in solcher Qualität zu erhalten, daß es für Tierfutter
zwecke verwendet werden kann, ohne daß noch Verunreinigun
gen wie Bitterstoffe oder Salze in dem Spaltöl enthalten
sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein Verfahren gemäß
Kennzeichen des Hauptanspruches vorgeschlagen, wobei weite
re vorteilhafte Abwandlungen in den Unteransprüchen erwähnt
sind.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird einmal die aus der
ersten Stufe anfallende Seife getrennt von den in den
weiteren Stufen der Nachentsäuerung und Waschung anfallen
den Seife gesondert aufgearbeitet, zum anderen erfolgt die
Fettsäurespaltung des Materials der ersten Stufe bei einem
sehr milden pH-Wert von 5 bis 6, wobei ein nur höchstens 40
Gew.% Wasser enthaltender Seifenfluß eingesetzt wird,
während die aus der zweiten und weiteren Stufe anfallende
Seife bei einem etwas niedrigeren pH-Wert von 4 bis 5 unter
Zusatz von Schwefelsäure oder Salzsäure unter Kochen
behandelt wird.
Im folgenden wird das Verfahren anhand eines Fließschemas
näher erläutert.
Das bei 2 zufließende Rohöl wird kontinuierlich bei 4 mit
Phosphorsäure entschleimt und bei 6 mit Natronlauge ent
säuert und gelangt bei 8 in die erste Trennstufe, in der
die Feststoffe, wie Alkaliseife, abzentrifugiert werden,
die noch Ölschleim und Alkaliphosphate enthalten. Die
ablaufende Öl- oder Fett-Phase wird bei 10 mit weiterer
Natronlauge nachentsäuert und bei 12 mit weiterem Wasser
gewaschen und bei 14 wieder durch einen Separator geführt,
wobei Neutralöl und Waschwasser getrennt werden. Das
Neutralöl durchläuft weitere derartige Stufen, bei denen
mindestens die Stufe 12 und 14 wiederholt wird. Im
beiliegenden Fließschema stellt 14 die Trennung der 2. bis
4. Stufe dar.
Das aus der ersten Stufe erthaltene Material ist eine stark
alkalische Natriumseife, die mit Ölschleimen und Natrium
phosphat verunreinigt ist. Dieses Material wird in einer
üblichen Mischvorrichtung 22 über einen Vorratsbehälter 24
mit Schwefelsäure versetzt und gemischt, wobei der pH-Wert
in einem verhältnismäßig hohen, also sich dem Neutralpunkt
nähernden Bereich von 5 bis 7 vorzugsweise 6 gehalten wird.
Anschließend wird bei 26 die erhaltene Fettsäure mit dem
Sulfatsalzwasser dekantiert, wobei ein Schlamm in einem
Speicherbehälter 28 verbleibt, der etwa 70% anorganische
Bestandteile, bezogen auf die Trockensubstanz, enthält.
Dieser kann zweckmäßig verbrannt oder anders, zum Beispiel
durch Versintern, deponiefähig bereitet werden, so daß der
Großteil dieser Verunreinigungen überhaupt nicht in einen
Abwasserkreislauf einbezogen wird.
Das bei 30 anfallende Gemisch aus Fettsäure und Resten von
evenutell schwach schleimhaltigen Sulfatsalzwasser wird bei
32 in einen Separator gegeben. Die hier bei 34 anfallende
Fettsäure ist von ausgezeichneter Qualität und kann ohne
weitere Reinigung der Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Die aus dem Separator bei 36 anfallende Alkalisulfatlösung
ist mengenmäßig gering und hat nur geringe Anteile an
umweltschädigenden Bestandteilen und kann ohne Schwierigkei
ten beseitigt werden.
Die aus der 2. und den weiteren Stufen bei 14 anfallenden
Waschwässer werden bei 40 gesammelt und bei 42 gekocht und
in einem Behälter bei 44 mit Schwefelsäure oder Salzsäure
aus einem Vorratsbehälter 43 auf einen pH-Wert von 4 bis 5
gebracht und nach der Säurekochung anschließend einem
Separator 46 zugeführt. Bei Verwendung von Salzsäure
entfällt auch die Sorge um Betonkorrosion. Die hier bei 48
in geringeren Anteilen anfallende Fettsäure kann auf übliche
Weise weiterverarbeitet werden, während die bei 50 anfallen
den erheblichen Wassermengen mit einem äußerst geringen
Gehalt an Fettbestandteilen und einem geringen, für die
Ableitbedingungen ausreichend niedrigen CSB-Wert ohne
Schwierigkeiten in das Siel abgeleitet werden oder falls
erforderlich, noch einer Flotation oder, Ausflockung unter
worfen werden können.
Claims (3)
1. Verfahren zur Raffination von pflanzlichen Ölen oder
Fetten, bei dem die gegebenenfalls vorher entschleim
ten Öle oder Fette einer mehrstufigen Laugenentsäuerung
mit anschließender Waschung mit Wasser zur Entfernung
von Seifenresten unterworfen werden, wobei der anfal
lende Seifenfluß mit Schwefelsäure behandelt und die
sich bildende Fettsäure abgetrennt und die wässrige
Phase abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) den aus der ersten Raffinations-Stufe anfallenden konzentrierten Seifenfluß bei einem pH-Wert von etwa 5 bis 7 mit Schwefelsäure bei Temperaturen über 20°C behandelt, wonach die gebildete Fettsäu re ohne Waschen auf an sich bekannte Weise abgetrennt wird, und
- b) die in der zweiten oder in den weiteren Stufen anfallende Seife und Waschwasser mit Schwefelsäu re oder Salzsäure bei einem pH-Wert von etwa 4 bis 5 und höherer Temperatur behandelt, wonach die gebildete restliche Fettsäure von der wässri gen Phase auf an sich bekannte Weise abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den aus der ersten Stufe anfallenden Seifenfluß
auf einen Wassergehalt unter 40 Gew.% Wasser ein
stellt, die Seifenspaltung bei einem pH-Wert von etwa
6 vornimmt und die Abtrennung mittels mechanisch
trennender Vorrichtungen durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß man die nachverseifte zweite oder weiteren
Stufen oder die aus Waschstufen stammenden Phasen mit
Mineralsäure kocht und anschließend die Fettsäure
mittels eines Separators abtrennt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853532737 DE3532737A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Verfahren zur raffination von pflanzlichen oelen oder fetten |
DK438986A DK438986A (da) | 1985-09-13 | 1986-09-12 | Fremgangsmaade til raffinering af planteolier og -fedtstoffer |
NL8602306A NL8602306A (nl) | 1985-09-13 | 1986-09-12 | Werkwijze voor het raffineren van plantaardige olien of vetten. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853532737 DE3532737A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Verfahren zur raffination von pflanzlichen oelen oder fetten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3532737A1 true DE3532737A1 (de) | 1987-03-19 |
DE3532737C2 DE3532737C2 (de) | 1988-03-17 |
Family
ID=6280904
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853532737 Granted DE3532737A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Verfahren zur raffination von pflanzlichen oelen oder fetten |
Country Status (3)
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---|---|
DE (1) | DE3532737A1 (de) |
DK (1) | DK438986A (de) |
NL (1) | NL8602306A (de) |
-
1985
- 1985-09-13 DE DE19853532737 patent/DE3532737A1/de active Granted
-
1986
- 1986-09-12 NL NL8602306A patent/NL8602306A/nl not_active Application Discontinuation
- 1986-09-12 DK DK438986A patent/DK438986A/da not_active Application Discontinuation
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
BALTES: Gewinnung und Verarbeitung von Nahrungsfetten, 1975, S.149-213, Paul Parey Verlag, Berlin u. Hamburg * |
KAUFMANN: Neuzeitliche Technologie der Fette und Fettprodukte, Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster, Westf., 1965, S.685-716 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3532737C2 (de) | 1988-03-17 |
DK438986A (da) | 1987-03-14 |
NL8602306A (nl) | 1987-04-01 |
DK438986D0 (de) | 1986-09-12 |
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