DE2843993A1 - Verfahren zum abtrennen von wollwachs aus wollfett - Google Patents
Verfahren zum abtrennen von wollwachs aus wollfettInfo
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Description
Leinweber S V^.^.vn^
Rosentha! 7 /' ■!. Α,Γ-.;
D - 8000 München 2
Verfahren zum Abtrennen von Wollwachs aus Wollfett
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Extrahieren von Wollwachs als einem Produkt, das der Spezifikation
von Lanolin nahe oder gleichkommt, aus Fetten und anderen Verunreinigungen in teilweise entwässertem
Schlamm, in Zentrifugen gewonnenem Wollfett, Solvensextrahiertem Wollfett, durch "Säurekrackung" gewonnenem
Wollfett oder nach irgendeinem anderen Verfahren gewonnen,
wie es zur Behandlung von Flüssigkeit aus dem Säuberungs- öder Entfettungsprozeß von Rohwolle angewandt wird.
Die Erfindung soll ein einfaches Verfahren zur wirksamen
Trennung des größten Teils des verhältnismäßig wertvollen Wollwachses von den anderen Komponenten in Wollfett oder
einem Wollfett enthaltenden Gemisch bieten. Ferner soll sie das Anfallen von Verunreinigungen beim Extraktionsprozeß vermeiden und im Falle von nassem Schlamm ein im
Grunde genommen fettfreies festes Produkt liefern, das als "umweltfreundlicher" Schmutz verworfen werden kann.
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Weiter könnten die Fette (alle freien Fettsäuren werden in Seifen überführt) und anderes grenzflächenaktives Material,
das bei der letztlichen Reinigung des Wollwachses entfernt wird, zum Säubern von Rohwolle verwendet werden oder andere
Verwendung finden, wie bei der Herstellung verschiedener Fetterzeugnisse.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Trennen von Wollwachs vom Wollfett, bei dem Wollfett über den Schmelzpunkt
erwärmt, das geschmolzene Wollfett mit warmem Methanol gemischt, Alkali in einer Menge von etwa 120 % der zum Neutralisieren
des Wollfetts auf der Grundlage der Säurezahl berechneten erforderlichen Menge zugesetzt, die unlösliche
und nicht mischbare WoI!wachsschicht von der Methanolextraktschicht
abgetrennt und das Wollwachs durch herkömmliches Trocknen der WoI!wachsschicht gewonnen wird.
So bietet die Erfindung eine Binärphasen-Lösungsmittelextraktion von geschmolzenem Wollwachs aus Wollfett unter
Verwendung von Methanol als Lösungsmittel, mit anschließender Reaktion von Alkali (Kalium- oder Natriumhydroxid sind
beide geeignet, letzteres ist jedoch bevorzugt), das die freien Fettsäuren überwiegend in Seifen überführt. Die erforderliche
Alkalimenge beträgt etwa 20 % im Überschuß zu der aus der Säurezahl des Wollfetts berechneten und zum
Neutralisieren irgendwelcher anderen Komponenten in dem Gemisch, die nicht zum Wollfettgehalt beitragen (z.B.
eine Mineralsäure), notwendigen Menge. Die Seifen übertragen zusammen mit anderen polaren und grenzflächenaktiven
Materialien auf die Lösungsmittelphase, da sie eine grössere Affinität für Methanol als für das Wollwachs haben.
Eine Gegenstromextraktion ist notwendig, wenn der Aschegehalt der an Wollwachs reichen Raffinatschicht herabgesetzt
werden soll.
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Das Alkali kann entweder als festes Material oder in Form einer methanolisehen oder wäßrigen Lösung zugesetzt werden.
Geht die Säurezahl des Wollfetts nicht stark über 1 mg KOH/g hinaus oder ist eine Gegenstromextraktion nicht
erforderlich, ist eine alkalisch-methanolische Lösung am praktischsten, da weniger Wasser aus dem Methanol zu
entfernen ist, und das Massenverhältnis von Methanol zu Wollfett kann niedrig gehalten werden (z.B. 1 : 1), womit
eine ausgedehnte Destillation zur Rückgewinnung von Methanol vermieden wird. Für die meisten Wollfette jedoch ist die
Verwendung einer konzentriert-wäßrigen Alkalilösung vorzuziehen (z.B. 50 Gew./Vol.-% Natriumhydroxid), denn
a) die Säurezahl ist erheblich größer als die Einheit, was bedeutet, daß große Volumina Methanol zum Lösen von
genügend Alkali verwendet werden müssen, um die Säurezahl des Wollwachses auf etwa 1 Einheit oder darunter zu senken,
b) eine Gegenstromextraktion ist erforderlich, um den Aschegehalt des Wollwachsraffinats zu reduzieren, und
dies erfolgt gewöhnlich am besten unter Verwendung des gesamten Methanols für die Extraktion, statt einen Großteil
des Methanols zum Lösen des Alkali abzuzweigen, wo es in der ersten Stufe (nahe der Zufuhr von Wollfett) des Extraktionsprozesses
verwendet wird, c) Wasser wird auf jeden Fall vom Methanol abgetrennt werden müssen, da Wasser
bei der Überführung von Fettsäuren in Seifen frei wird, das Wollfett nicht völlig trocken und/oder Wasser während eines
Bleichvorgangs zugesetzt wird, z.B. mit einer konzentriertwäßrigen Wasserstoffperoxidlösung, bevor mit Methanol
extrahiert wird. Andererseits kann es sich als sehr vorteilhaft erweisen, die konzentrierten wäßrigen Lösungen des
Alkali und des Wasserstoffperoxids dem Wollfett in einem separaten Mischbehälter zum Bleichen zuzusetzen (da Wasserstoffperoxid
optimal bei etwa pH 10 wirkt), bevor das Gemisch der letzten Stufe im Zuge der Methanolextraktion
zugeführt wird. Auf diese Weise wird die gesamte Extraktionseinheit zum Extrahieren verwendet (und nicht teilweise
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für die Reaktion) und sowohl das Wollwachs als auch die Fettstoffprodukte werden gebleicht und weitere Maßnahmen
zum Entfernen von Wasser sind nicht notwendig, wie dies der Fall wäre, wenn das Bleichen nach der Methanolextraktion
erfolgen würde.
Gemäß einem weiteren Aspekt führt die Erfindung zur Extraktion von Wollfett aus einem wäßrigen Gemisch, das
Wollfett enthält (worin die Seifen in Fettsäuren überführt worden sind), und zwar vor der Abtrennung von Wollwachs
aus dem Wollfett, wozu das wäßrige Gemisch mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lipid-Lösungsmittel zum Entfernen
des größten Teils des Wassers gemeinsam destilliert wird, die Lösungsmittel-unlöslichen Feststoffe oder koaguliertes
Material aus der Lösung von Lipiden im Lösungsmittel nach herkömmlichen Maßnahmen entfernt werden,
das kondensierte Lösungsmittel und die wäßrigen Schichten getrennt werden, das Lösungsmittel für die gemeinsame
Destillation rückgeführt wird und Lipide/Lösungsmittel nach üblichem Trocknen der Lösung der Lipide im Lösungsmittel
gewonnen werden.
Nach dieser Ausführungsform wird das Wollfett zuerst aus
einer Emulsion oder einem nassen Schlamm extrahiert, worin alle Seifen in Fettsäuren überführt wurden, und zwar vor
der alkalisch-methanolischen Extraktion zur Gewinnung des Wollwachses, wodurch Lipide von den anderen Gemischkomponenten
abgetrennt werden, einschließlich insbesondere kolloidale Teilchen von Ton und anderem festen Material,
die gewöhnlich zu ihrer Entfernung erhebliche Probleme aufwerfen. Dies geschieht mit einem Lösungsmittel mit
bestimmten geeigneten Eigenschaften, durch zunächst erfolgendes gemeinsames Abdestiliieren des größten Teils des
Wassers und dann Abtrennen der gelösten Lipide aus dem Lösungsmittel durch Destillation. Die festen Komponenten,
die sich beim Entfernen des Wassers absetzen, werden aus der
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Lösung entfernt und vom größten Teil des anhaftenden Lösungsmittels
befreit, bevor sie verworfen werden. Das Entfernen des Wassers aus einem Gemisch von Lipiden mit
Wollfettgehalt durch Kodestillation mit einem geeigneten Lösungsmittel scheint dazu zu führen, alle festen Teilchen
in der Lipidlösung im Lösungsmittel koagulieren zu lassen und vermeidet das übliche Problem, daß kolloidale
Teilchen im Wollfett und schließlich in dem Wollwachsprodukt zurückbleiben. Die Koagulation der Feststoffe ermöglicht
ihre Entfernung aus der Lösung von Lipiden im Lösungsmittel ohne Schwierigkeiten, entweder durch Filtrieren,
Durchseihen, Dekantieren, Zentrifugieren usw. Das in dieser Feststoffmasse zurückbleibende Lösungsmittel
kann entweder durch Entfernen mit Dampf (bevorzugte Methode) oder durch Vakuumextraktion oder durch ähnliche herkömmliche
Verfahren entfernt werden. Die am meisten erwünschten Eigenschaften des Lösungsmittels sind Unmischbarkeit mit
Wasser und ein verhältnismäßig niedriger Siedepunkt. ist das Lösungsmittel mit Wasser nicht mischbar, trennt es sich
sofort von dem Wasser, das aus dem Ausgangsgemisch entfernt wurde, das Wollfett enthält, nachdem die Dämpfe
kondensiert worden sind. Das Lösungsmittel kann dann in die Destillationsapparatur zurückgeführt werden. Ein Lösungsmittel
mit verhältnismäßig niedrigem Siedepunkt ist erforderlich, um ein Verschmoren bestimmter Komponenten im
Wollfett zu vermeiden, das bei Temperaturen über 1000C
und/oder bei längerem Erhitzen am ausgeprägtesten ist. Die Vakuumdestillation des Wassers mit dem Lösungsmittel kann
als Vorteil angesehen werden, um die Betriebstemperatur weiter zu senken. Trichloräthylen hat sich als geeignetes
Lösungsmittel für rasche Kodestillation bei atmosphärischem Druck erwiesen und besitzt den weiteren Vorteil, daß es
ein verhältnismäßig billiges Lösungsmittel ist, nicht entflammbar ist und als wenig toxisch beurteilt wird.
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if
Da eine Spurenmenge des mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels,
wie des Trichloräthylens, gewöhnlich im
Wasser nach dem Entfernen und/oder der Kodestillation zur Gewinnung der Lipide aus einer Emulsion oder nassem
Schlamm zurückbleibt, kann es Schwierigkeiten machen, dieses Wasser in die Umwelt abzulassen. Daher befasst
sich die Erfindung weiter mit einer Methode zur sicheren Weiterverarbeitung dieses Wassers, wobei Dampf aus diesem
in einen Boiler aufsteigen gelassen und dieser Dampf zum Entfernen des Lösungsmittels aus den Schlammfeststoffen
verwendet wird. Die Dämpfe aus dem Dampfabtreibvorgang können dann mit den Dämpfen aus der Kodestillation kondensiert
werden, um das Wasser vom Lösungsmittel zu trennen. Der so produzierte überschüssige Dampf, dessen Gewicht
das Restgewicht zwischen dem mit dem Fettschlamm eingeführten Wasser und dem mit dem fettfreien Schmutz ausgetragenen
Wasser ist, kann dann durch die Verbrennungszone des Boilers geführt werden, um die mitgerissenen Spuren des Lösungsmittels
zu verbrennen. Führt man Dampf in die Verbrennungszone des Boilers ein, kann dies vorteilhaft dazu geschehen,
den Brennstoff besser zu zerstäuben, insbesondere, wenn ein viskoser, billiger Brennstoff zur Verfügung steht.
Doch ist die Dampfmenge, die durch die Verbrennungszone
eines Boilers geführt werden kann, verhältnismäßig gering (z.B. nicht größer als 10 % des Brennstoffs), und
dieses Verfahren ist daher auf Arbeitsweisen beschränkt, bei denen ein Boiler großen Fassungsvermögens für andere
Zwecke verwendet wird und/oder wo nur eine kleine Menge Wasser in das Verfahren mit dem Wollfett eingeführt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen unter Bezugnahme auf die Fließdiagramme der Figuren 1 bis 5 beschrieben,
die nur beispielsweise verschiedene Arbeitsweisen gemäß der Erfindung veranschaulichen.
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Fig. 1: Geschmolzenes Wollfett wird in einem Mischbehälter mit heißem Methanol und Natriumhydroxid (entweder als Feststoff
oder als Lösung, vorzugsweise als methanolische Lösung) vermischt, zugesetzt zu etwa 120 % der berechneten
erforderlichen Menge für die Neutralisation des Wollfetts auf der Grundlage der Säurezahl. Das Gemisch wird dann in
einen Scheider überführt, wo sich unlösliches Wollwachs von einem Methanolextrakt, der hauptsächlich Fettmaterial
als Seifen und etwas Wasser enthält, trennt. Sowohl die Wollwachsschicht als auch die Schicht des Fettmaterialextrakts
werden Trocknern zugeführt (z.B. Dünnfilmverdampfern) , wo Methanol und Wasser abgedampft werden, um
getrennt fraktioniert rückgewonnen zu werden, und das Methanol wird dem Mischbehälter wieder zugeführt. Wenn das Wollfett
nicht trocken war, weil es vor diesem Vorgang gebleicht worden ist, oder ein Bleichmittel auch dem Mischbehälter
zugesetzt wurde, z.B. eine konzentrierte Lösung von Wasserstoffperoxid, und/oder das Wollfett als Emulsion gewonnen
wurde und/oder das Natriumhydroxid als wäßrige Lösung zugesetzt wurde, ist natürlich mehr Wasser als durch die
Reaktion der Fettsäuren mit Natriumhydroxid unter Bildung von Seifen freigesetzt (d.h. 0,45 kg freigesetztes Wasser
pro kg verwendeten Natriumhydroxids) durch das Fraktionierungsverfahren
zu entfernen. Da die Löslichkeit von Wollfett in Methanol von der Konzentration abhängt, insbesondere
bei geringeren Werten löslicher ist, muß eine hohe Konzentration von Wollfett in Methanol angewandt werden,
um den Anteil von zusammen mit fettigem und anderem Material extrahiertem Wollwachs minimal zu halten. Außer zu einer
Verbesserung der Ausbeute an Wollwachs führt eine hohe Konzentration (z.B. 1 kg Wollfett pro kg Methanol) auch zu
einem geringeren Energiebedarf zum Verdampfen des Methanols bei dem Vorgang der Rückgewinnung des Lösungsmittels. Eine
hohe Konzentration führt jedoch auch zu einer höheren Aschekonzentration im Wollwachs, was besonders relevant ist, wenn
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die Säurezahl des Wollfetts hoch ist (z.B. wesentlich über 1 mg KOH/g). Daher muß in diesem Falle die Mindestkonzentration
an Wollfett in Methanol von der maximal zulässigen Aschekonzentration im Wollwachsprodukt eingestellt
werden, ist aber auf jeden Fall nicht ohne weiteres kleiner als etwa 1 kg Wollfett pro kg Methanol, und zwar
aufgrund physikalischer Grenzbedingungen für Handhabung und Trennung.
Figuren 2, 3 und 4: Wird ein geringer Aschegehalt im Wollwachs
gefordert (z.B. unter 0,15 Gew.-%, wie in British Pharmacopaeia für Lanolin verlangt), ist ein vielstufiges
Gegenstromextraktionsverfahren des neutralisierten Wollfetts mit Methanol erforderlich. Figur 2 veranschaulicht
Maßnahmen, durch die die Masse des in Methanol löslichen Materials vom Wollfett nach der gleichen Methode wie in
Fig. 1 dargestellt entfernt wird, und zwar außerhalb der Gegenstromextraktion, und sie wurden normalerweise angewandt,
wo der Wollwachsgehalt des Wollfetts niedrig ist (d.h. beträchtlich unter 50 %) und/oder wo die Zugabe von
Wasser zum System begrenzt werden soll (wobei das Alkali dann als Feststoff zugesetzt wird). Fig. 3 veranschaulicht
Maßnahmen, wodurch die gesamte Extraktion und Neutralisation in der Gegenstromextraktionsvorrichtung erfolgt,
und sie werden normalerweise angewandt, wo a) die Säurezahl des Wollfetts sehr gering ist, wobei dann eine verhältnismäßig
kleine Menge Methanol abgezweigt werden könnte, um eine konzentrierte Natriumhydroxidlösung zum Einführen in einer
geeigneten ExtraktionsZwischenstufe herzustellen (z.B. ein Wollfett mit einer Säurezahl von 3 mg KOH/g würde die Abzweigung
von nur 12,6 % des für eine Gegenstromextraktion von 1 kg Wolfett zu 1 kg Methanol verwendeten Methanols
zur Herstellung einer 2%igen methanolischen Natriumhydroxidlösung erforderlich machen, die zu 120 % der für die Neutralisation
berechneten erforderlichen Menge zugeführt wird),
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oder b) wo die Säurezahl groß ist, aber auch der Wollwachsgehalt
hoch ist, was die Zufuhr einer konzentriertwäßrigen Natriumhydroxidlösung in einer geeigneten Extraktionszwischenstufe
erforderlich macht (z.B. ein Wollfett mit einer Säurezahl von 20 mg KOH/g und einem
Wollwachsgehalt von 50 % würde 34,3 g einer 50%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung pro kg Wollfett bei Zusatz
zu 120 % der für die Neutralisation berechneten erforderlichen Menge notwendig machen, und dies ist nur 3,4 %
der Masse des Methanols für eine Gegenstromextraktion mit 1 kg Wollfett/1 kg Methanol oder entsprechend 1 kg
Wollwachs/2 kg Methanol). Fig. 4 veranschaulicht die am meisten bevorzugten Maßnahmen, wodurch Neutralisation und
Bleichvorgang in einem Mischbehälter vor der Extraktion mit Methanol erfolgen (z.B. wie in den Fig. 1, 2 oder
dargestellt).
Fig. 5: Wenn das Wollfett in einem nassen Schlamm enthalten
ist (z.B. mit etwa der Hälfte des Gewichts als Wasser und gleichen Anteilen Wollfett und Schmutz - recht typisch
für Schlamm, der durch eine physikalisch-chemische Behandlung von Reinigungsflüssigkeit für Wollabfälle entsteht)
oder in einer Emulsion (z.B. mit 30 % Wasser in Wollfett, wie sie durch Zentrifugieren einer Wolle-Reinigungsflüssigkeit
anfällt) und insbesondere in Gegenwart kolloidaler Teilchen von Schmutzstoffen, dann muß normalerweise
das Wollfett von diesem Material befreit werden, bevor es zur Gewinnung des Wollwachses mit Methanol extrahiert
wird. Dies kann geschehen, indem zuerst der größte Teil des Wassers durch Kodestillation mit einem geeigneten Lösungsmittel
(z.B. Trichloräthylen, destilliert mit minimal zwischen 11 bis 15 kg/kg des in der Emulsion oder im nassen
Schlamm enthaltenen Wassers) in einer Apparatur, wie einem Verdampfer (gegebenenfalls Vakuum-Arbeitsweise) unter angemessenem
Rühren entfernt wird. Wichtig ist, daß alle
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Seifen in dem Ausgangsmaterial vor diesem Prozeß in Fettsäuren überführt worden sind (was durch Erhitzen mit einer
Mineralsäure in Gegenwart von Wasser geschehen kann), damit sie sich in dem Lösungsmittel mit dem Wollfett lösen
und keine gelatinösen Massen bilden, was Seifen in Gemischen dieser Art leicht tun. Die Dämpfe werden kondensiert,
und das mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel trennt sich nahezu vollständig vom Wasser. Die Lösungsmittelunlöslichen Komponenten des Gemischs neigen leicht zur
Koagulation und werden aus der Lösung der Lipide in dem Lösungsmittel leicht abfiltriert. Das in diesem Feststoffen
nach dem Waschen mit einem Lösungsmittel verbleibende Lösungsmittel wird durch Dampf abgetrieben, vorzugsweise
in situ in dem Filter, und die Dämpfe werden zum Kühler und Scheider zur Rückgewinnung von Lösungsmittel und Wasser
rückgeführt. Die feuchten, fettfreien Feststoffe sind dann so weit, daß sie als Landauffüllmaterial usw. verworfen
werden können.(Laborfiltrationsdaten zeigen, daß die optimale Oberflächenbeladung mit Trockenfeststoffen auf
einem Filter bei 10 kg/m2 liegt, wenn die Menge an zum völligen Abtreiben von Trichloräthylen erforderlichem
Dampf mindestens etwa 0,5 kg Dampf pro kg trockener Feststoffe beträgt. Auch geht das restliche Wasser in dem
Schlamm nach dem Dampfabtreiben nicht leicht über 30 % des Gewichts der trockenen Feststoffe hinaus, und das Volumen
des feuchten Schlamms steigt um etwa 15 % über das Volumen
im trockenen, abgesetzten Zustand^ Die Lösung der Lipide im Lösungsmittel wird in einen Trockner überführt (z.B.
einen Dünnfilmverdampfer), um Lösungsmittel und Wollfett
zu trennen. Der Lösungsmitteldampf kann direkt dem Kühler oder vorzugsweise im Gegenstrom durch das Gemisch im Mischer-Verdampfer
geführt werden, um eine größere Verdampfungsgeschwindigkeit des Wassers durch Erhöhen der Konzentra
tion an Lösungsmittel in der Dampfphase über den Gleichgewichtswert hinaus zu erzwingen. Das so erhaltene Wollfett
befindet sich dann in einem geeigneten Zustand für eine
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alkalisch-methanolische Extraktion für Wollwachs. Das durch
das Verfahren angefallene Abwasser enthält leicht noch etwas Lösungsmittel, das zu einem Beseitigungsproblem führen
könnte (z.B. beträgt die Löslichkeit von Trichloräthylen in Wasser bei 250C 1 g/l). Um dieses Problem zu vermeiden,
kann das Abwasser einem Boiler zugeführt werden, um Dampf für verschiedene Zwecke zu erzeugen, darunter das Abtreiben
von Lösungsmittel aus den durch das Filter zurückgehaltenen Feststoffen. Der überschüssige Dampf, dessen Gewicht
die Differenz zwischen dem mit dem wollfetthaltigen Ausgangsmaterial eingeführten Wasser und dem mit dem fettfreien Schlamm ausgetragenen Wasser ist, wird zur Förderung
der Zerstäubung des Brennstoffs in der Verbrennungszone des Boilers eingesetzt, und das mitgerissene Lösungsmittel
wird so zerstört.
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Claims (11)
1. Verfahren zum Abtrennen von Wollwachs aus Wollfett/ dadurch
gekennzeichnet, daß das Wollfett auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt erwärmt, das geschmolzene
Wollfett mit heißem Methanol gemischt, Alkali in einer Menge von etwa 120 % der zur Neutralisation des Wollfetts
auf der Grundlage seiner Säurezahl berechneten erforderlichen Menge zugesetzt wird, die unlösliche
und nicht mischbare Wollwachsschicht von der Methanolextraktschicht abgetrennt und das Wollwachs durch herkömmliches
Trocknen der Wollwachsschicht gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wollwachsschicht vor dem Trocknen im Gegenstrom extrahiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation des Wollfetts mit Alkali und das
Trennen der Wollwachsschicht von der Methanolextraktschicht gleichzeitig in einer mehrstufigen Gegenstromextraktionsvorrichtung
durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation des Wollfetts mit Alkali gleichzeitig
mit dem Bleichen des Wollfetts mit Wasserstoffperoxid in einer Vormischstufe vor dem Einführen in die Gegenstromextraktionsvorrichtung
erfolgen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Methanolextraktschicht zur Gewinnung der Feststoffe getrocknet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Dämpfe vom Trocknungsvorgang sowohl der Wollwachsschicht
als auch der Methanolextraktschicht zur Rückgewinnung von
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ORIGINAL INSPECTED
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Methanol und Wasser fraktioniert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Methanol zur Durchführung eines kontinuierlichen
Extraktionsprozesses rückgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Alkali entweder Natriumhydroxid oder Kaiiumhydroxid verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkali entweder als Feststoff
oder als wäßrige oder methanolische Lösung zugesetzt wird.
10. Verfahren zum Extrahieren von Wollfett aus einem wäßrigen, Wollfett enthaltenden Gemisch (in dem die Seifen in Fettsäuren
überführt worden sind) vor der Abtrennung von Wollwachs aus dem Wollfett, dadurch gekennzeichnet, daß
das wäßrige Gemisch mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lipidlösungsmittel zum Entfernen des größten Teils
des Wassers gemeinsam destilliert wird, die im Lösungsmittel unlöslichen Feststoffe oder koaguliertes Material
aus der Lösung der Lipide im Lösungsmittel nach herkömmlichen Maßnahmen entfernt werden, die Schichten kondensierten
Lösungsmittels und Wasser getrennt werden, das Lösungsmittel zur Redestillation rückgeführt wird und
die Lipide/Lösungsmittel durch herkömmliches Trocknen der Lösung der Lipide im Lösungsmittel gewonnen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als mit Wasser nicht mischbares Lipid/Lösungsmittel
Trichloräthylen verwendet wird.
909817/0682
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