DE3524228C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
- D06C19/00—Breaking or softening of fabrics
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Üblicherweise werden derartige Polwaren, wie beispiels
weise Teppichböden, Möbelvelours, Kleidersamte oder
Dekorationssamte, nach der Herstellung durch geeignete
Verfahren ausgerüstet. Hierbei durchlaufen die Pol
waren während des Waschens bzw. des Färbens eine erste
Naßbehandlungsstufe, an die sich eine Wärmebehandlung,
ein Aufarbeiten der Polschicht und ggf. ein Ausrüstungs
prozeß anschließt. Ein derartiger, allgemeiner Aus
rüstungsablauf kann sowohl kontinuierlich als auch
diskontinuierlich ablaufen.
Bei der kontinuierlichen Ausrüstung werden normaler
weise die Polwaren im breiten Zustand, beispielsweise
in einem Jet Bulker gewaschen und anschließend nach
teilweiser oder vollständiger Entwässerung gefärbt.
Bezüglich des kontinuierlichen Färbens werden bevor
zugt zwei Verfahren angewendet, die sich im wesent
lichen nur in bezug auf das Aufbringen des Farbstoffes
voneinander unterscheiden. So werden bei der Ausgieß
methode die Polwaren mit einer bestimmten Menge einer
wäßrigen Farbstoffflotte getränkt und anschließend
auf eine definierte Restflottenmenge entwässert,
während bei der Schaumfärbung der Farbstoff über einen
genau definierten Schaum aufgetragen wird. In beiden
Fällen erfolgt die Fixierung des Farbstoffes durch
eine sich hieran anschließende Dämpfbehandlung.
Das diskontinuierliche Ausrüstungsverfahren sieht für
die erste Naßbehandlungsstufe ggf. zunächst ein Waschen
der Polwaren, beispielsweise auf einer entsprechenden
Kufe, vor, an das sich auf dem gleichen Aggregat ein
Ausziehfärbeverfahren anschließt.
Unabhängig von dem ausgewählten Färbeverfahren folgt
sowohl bei der kontinuierlichen als auch bei der dis
kontinuierlichen Arbeitsweise im Rahmen der weiteren
Ausrüstung der Polwaren ein Trocknungsprozeß, der
üblicherweise, ggf. nach vorheriger mechanischer Ent
wässerung, auf einem entsprechenden Spannrahmen oder
Trockner durchgeführt wird. Anschließend wird die Pol
schicht der Polwaren, beispielsweise durch Bürsten,
Schlagen und Scheren, mechanisch aufgearbeitet. Hieran
schließt sich vielfach ein Ausrüstungsprozeß an, der
beispielsweise bei Teppichböden eine Rückenbeschichtung
mit synthetischen oder natürlichen Polymeren oder bei
hochwertigen Kleidersamten eine Kunstharzausrüstung
umfaßt.
Die so hergestellten Polwaren weisen vielfach Polver
lagerungen auf, die sowohl beim Lagern nach der Aus
rüstung als auch während des Gebrauchs auftreten. Hier
bei handelt es sich um fleckenartige oder örtlich
lokal begrenzte Erscheinungen, deren Ursache in licht
streuungsbedingten Schattierungseffekten zu sehen ist.
Eine eindeutige Erklärung für das Auftreten derartiger
Fehlererscheinungen, die auch als
als Shading-Effekte bezeichnet werden,
ist der Fachwelt nicht bekannt (Bull. ITF 23,
1969, H. 145, 821; Heimtex 27, 1975, H. 4, 21; Chemie
fasern/Textilindustrie, 29/81, 1979, 602). Bei
Teppichböden wurde aus der Tatsache geschlossen, daß
auch bei wiederholter Verlegung von Ersatzböden an
der ursprünglichen Stelle der gleiche Fehler wieder
auftrat, der Schluß gezogen, daß die Ursache für das
Auftreten von Shading-Effekten umweltbedingt sei.
Lediglich die Informationen (Objekt 10, 1983, H. 2, 7;
Objekt 10, 1983, H. 6, 6) von zwei Teppichherstellern
weisen daraufhin, daß die Vermeidung des Auftretens
von derartigen Shading-Effekten im Gebrauch der
Teppichböden möglich sei, wobei den vorstehend auf
geführten Veröffentlichungen keine weiteren,
technisch konkret zu verwertenden Angaben zu ent
nehmen sind.
Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 ist aus der DE-OS 19 14 145 bekannt. Hierbei wird bei dem bekannten
Verfahren ein Florgewebe mit einem Flor aus ungedrehten bzw. unge
zwirnten Polyacrylfasern vor der Färbung derart mechanisch bearbeitet,
daß die Florfasern in Warenlaufrichtung gesehen oder entgegengesetzt
hierzu ausgerichtet werden. Hierdurch soll bei dem bekannten Verfahren
erreicht werden, daß unmittelbar nach dem Färben keine sofort sicht
baren Florverlegungen auftreten, die zu einem entsprechend unruhigen
Warenbild der Fertigware führen. Hinweise darauf, daß durch Anwendung
des bekannten Verfahrens das zuvor genannte Shading-Problem beseitigt
werden kann, sind der DE-OS 19 14 145 nicht zu entnehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der angegebenen Art zur Verfügung zu stellen, durch das das spätere
Auftreten von Shading besonders wirkungsvoll vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird somit ein Verfahren zur Ausrüstung von Polwaren
beschrieben, bei dem die Polwaren einer mechanischen Bearbeitung zur
Ausrichtung des Pols, einer ersten Naßbehandlungsstufe, einer Wärme
behandlungsstufe, einer sich hieran anschließenden Aufarbeitungsstufe
ggf. einem Ausrüstungsprozeß unterworfen werden. Hierbei wird die
mechanische Bearbeitung der Polwaren, deren Pol aus gedrehten und/oder
gezwirnten Polyamidgaren besteht, derart durchgeführt, daß die ge
drehten und/oder gezwirnten Polyamidgarne des Pols wenigstens teil
weise aufgedreht werden, wodurch das Problem des Auftretens von
Shading-Effekten eliminiert wird.
Aufgrund umfangreicher Forschungsarbeiten konnte festgestellt werden,
daß sich die gedrehten bzw. gezwirnten Polnoppen infolge von mecha
nischen Beanspruchungen, insbesondere auch unter Einfluß von wechseln
der Feuchtigkeit, beim späteren Gebrauch teilweise und unterschiedlich
stark aufdrehen und somit Bereiche erzeugen, die im Vergleich zur
übrigen Polware eine unterschiedliche Lichtreflektion besitzen und
damit Shading zeigen.
Die Ursache für dieses unterschiedliche
Aufdrehen der Polnoppen ist darin zu
sehen, daß die Garne der Polschicht der Polwaren
latent vorhandene Spannungen aufweisen. Hierbei ent
stehen derartige Spannungen in den der Ausrüstung
vorgelagerten Stufen, beispielsweise beim Weben,
Tuften oder sogar bei der Faser- bzw. Rohgarn
herstellung oder dem damit verbundenen Sekundär
spinnen oder Zwirnen. Werden nunmehr diese latent
vorhandenen Spannungen der Garne in der Polschicht
vor der ersten Naßbehandlungsstufe nicht beseitigt,
so erfolgt in der Naßbehandlungs
stufe bzw. der sich hieran anschließenden Folgeprozesse
eine Fixierung dieser momentanen Spannungszustände.
Darüber hinaus werden zusätzlich lokal begrenzte Unter
schiede in der Poldrehung fixiert
und während der weiteren Ausrüstung durch die einheit
liche Aufarbeitung der Polschicht nur latent beseitigt.
Eine anschließende mechanische Beanspruchung der
fertig ausgerüsteten Polwaren, beispielsweise bei
Teppichböden ein Begehen, Bürsten oder Staubsaugen,
oder ein Feuchtigkeitswechsel, hebt diese lediglich
latente Stabilisierung der
Drehung der Polnoppen auf, was dann die vorstehend
aufgeführte Fehlerursache verursacht, da
sich die Polnoppen durch Rotation
um die eigene Achse weiter aufdrehen.
Um dies zu verhindern, sieht das erfindungsgemäße Ver
fahren vor, die Polwaren mechanisch vor der ersten Naß
behandlungsstufe, die beispielsweise, wie vorstehend
ausgeführt, bei der kontinuierlichen Arbeitsweise
das Waschen bzw. Aufbringen des Farbstoffes oder bei
der diskontinuierlichen Arbeitsweise das Waschen bzw.
Färben in der Kufe darstellt, derart zu bearbeiten,
daß die gedrehten bzw. gezwirnten
Polyamidgarne des Pols
wenigstens teilweise
aufgedreht und hierdurch die
in der Polschicht vorhandenen latenten Spannungen be
seitigt werden, so daß so behandelte Polwaren weder
beim Lagern noch beim späteren Gebrauch Polverlagerungen
und somit Shading-Effekt
zeigen.
Im einfachsten Fall besteht die mechanische Bearbeitung
des erfindungsgemäßen Ausrüstungsverfahrens in einem
Führen der Polwaren mit ihrer Rückseite um eine Umlenk
einrichtung, beispielsweise eine Walze oder Walzen
segmente, was eine Änderung der Warenlaufrichtung be
wirkt. Bezüglich des Winkels der Laufrichtungsänderung
ist anzumerken, daß dieser zwischen 20° und etwa 180°
liegt, abhängig von der jeweiligen Dichte des einge
arbeiteten Pols. Hierdurch wird erreicht, daß in Längs
richtung der Abstand zwischen den oberen Abschnitten
der einzelnen Polnoppen vergrößert und somit das Auf
drehen derselben gefördert wird. Mit zunehmender Größe
des Winkels der Richtungsänderung und abnehmender
Größe des Walzendurchmessers erhöht sich in Lauf
richtung gesehen der Abstand zwischen den oberen Enden der
Polnoppen, so daß bei dicht eingestellten Polwaren
eine Walze mit kleinem Durchmesser, der beispielsweise
etwa 3-10 cm beträgt, und eine Änderung der Lauf
richtung der Polwaren von etwa 150° bis etwa 180° vor
zusehen sind. Bei sehr dicht im Pol eingestellten
Polwaren werden diese vorteilhafterweise mehrfach
umgelenkt, wobei ein derartiges wiederholtes Um
lenken zwangsläufig auch ein Führen der Polwaren mit
der Polseite um Umlenkeinrichtungen erforderlich macht.
Um ein solches Umlenken der Oberseite der Polwaren in
schonender Weise zu ermöglichen, sind die hierfür ein
gesetzten Umlenkeinrichtungen, beispielsweise eben
falls Walzen, entsprechend groß zu dimensionieren,
damit ein unerwünschtes Verhaken der oberen Ab
schnitte der Polnoppen verhindert wird. Entsprechend
ist der Winkel der Richtungsänderung klein zu halten.
Bei Polwaren mit einem hohen Quadratmetergewicht,
beispielsweise bei Teppichböden, empfiehlt es sich,
die vorstehend aufgeführten Umlenkeinrichtungen
durch zusätzliche Stützelemente zu stabilisieren,
um ein Durchbiegen der Walzen und somit einen Falten
lauf der Polwaren zu verhindern. Würde man auf eine
derartige Abstützung verzichten, so fände durch die
im Anschluß an die mechanische Bearbeitung statt
findende Naßbehandlung bzw. Wärmebehandlung eine
Fixierung der durch diesen Faltenlauf her
vorgerufenen momentanen Spannungszustände statt,
die durch den Ausrüstungsprozeß nur überdeckt, je
doch nicht beseitigt werden. Eine anschließende
mechanische Beanspruchung der Fertigware oder
ein Feuchtigkeitswechsel würde diese, lediglich
latente Stabilisierung aufheben, was dann zu weiteren
Polverlagerungen und somit Fehlern in der Fertigware
führt.
Darüber hinaus fördert eine mechanische Bearbeitung der
Poloberseite der Polwaren das gewünschte Aufdrehen der
Polnoppen und das Ausrichten des Pols, wobei hierfür
die an sich aus der Aufarbeitungsstufe der Polschicht
bekannten Vorrichtungen, wie beispielsweise ent
sprechende Bürsten oder Kämme, verwendet werden, die
parallel zur Warenebene in alle Richtungen auf den Pol
einwirken können.
Ein abwechselndes Stauchen und Längen der Polwaren,
ggf. in Verbindung mit einem Anschlagen derselben, er
höht die Bewegungsfreiheit der einzelnen Polnoppen und
ermöglicht somit ihr weiteres Aufdrehen bzw. Öffnen.
Hierfür eignen sich insbesondere Vorrichtungen, die
einen punktuellen bzw. auf eine enge Fläche begrenzten
zeitlichen Kontakt mit der Warenunterseite ermög
lichen, wie beispielsweise entsprechend geformte Noppen
walzen oder rotierende Schlagelemente, da hierdurch
der Abstand der oberen Abschnitte von benachbarten
Polnoppen nicht nur in Laufrichtung, sondern auch
quer dazu zeitweilig vergrößert wird, so daß eine der
artige mechanische Bearbeitung, insbesondere jedoch
bei dicht eingestellten Polwaren, ein hervorragendes
Aufdrehen der Polnoppen ermöglicht. Der gleiche Effekt
kann durch Anblasen der Polschicht mit einem Gas mittels ent
sprechend ausgebildeten Düseneinrichtungen erzielt
werden.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sieht vor, daß man im Anschluß an die erste
Naßbehandlungsstufe vor und/oder bei der Wärmebehandlung
eine zweite mechanische Bearbeitung zur Ausrichtung
des Pols und zum weiteren Aufdrehen der Polnoppen durch
führt, und somit Spannungen von deren Fixierung ausgleicht.
Eine derartige zusätzliche Bearbeitung bietet sich vor
zugsweise in solchen Fällen an, wenn während der ersten
Naßbehandlungsstufe energetisch ungünstige Pollagen
oder sonstige Spannungszustände erzeugt bzw. vorhandene
ungünstige Pollagen oder Spannungszustände durch die
erste Naßbehandlungsstufe nicht ausgeglichen worden
sind, so daß eine sich hieran anschließende Wärmebe
handlung eine Fixierung derselben bewirken und dann
die bereits mehrfach aufgeführten unerwünschten Polver
lagerungen in der fertigen Polware verursachen würde.
Im Zusammenhang mit den vorstehend dargelegten Aus
führungen wird darauf verwiesen, daß bei der Betrachtung
der Beständigkeit einer Fixierung nicht die Behandlungs
temperatur eines thermischen oder hydrothermischen Pro
zesses, sondern dessen Auswirkung auf die Faserstruktur
relevant ist, die sich in einer bestimmten thermischen
Stabilität eines hierbei erzeugten kristallinen Netz
werkes ausdrückt und die als Effektivtemperatur ange
geben wird. Diese Effektivtemperatur der jeweiligen Be
handlung weicht im allgemeinen von der gemessenen Be
handlungstemperatur ab. Auf die vorstehenden Aus
führungen bezogen bedeutet dies, daß eine stabile
Fixierung erst dann erreicht wird, wenn die Effektiv
temperatur dieser Fixierung höher liegt als die
Effektivtemperatur des Behandlungsprozesses, in dem
ein bestimmter Spannungszustand bzw. eine bestimmte
Pollage oder Poldrehung erzeugt worden ist.
Was die Temperatur des erfindungsgemäßen Verfahrens
anbetrifft, so ist hierzu zu bemerken, daß vorzugs
weise die mechanische Bearbeitung der Polwaren bei
Raumtemperatur erfolgt. Wird die mechanische Bearbeitung
jedoch in einem Temperaturbereich oberhalb der Raumtempe
ratur, beispielsweise bei einer Effektivtemperatur
zwischen etwa 50° und etwa 180°C, durchgeführt, so
kann hierdurch abhängig von der Beständigkeit der
Drehungsfixierung des jeweils eingesetzten Rohgarnes
und dessen Feuchtigkeit ein stärkeres Aufdrehen der Pol
noppen hervorgerufen und somit die Beseitigung von latent
vorhandenen Spannungen verbessert werden. Dies führt
dazu, daß selbst im Pol besonders dicht angestellte
Polwaren, bei denen wegen der Reibung zwischen den
benachbarten Polnoppen ein Aufdrehen derselben be
hindert wird, durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgerüstet werden können, ohne daß die
vorstehend beschriebene unterschiedliche Ablaufdrehung beim Lagern
oder bei entsprechendem Gebrauch auftritt.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Ausrüstungsverfahrens sieht vor, daß die mechanische
Bearbeitung in einer Dampfatmosphäre durchgeführt wird,
wobei sowohl Sattdampf, Naßdampf als auch überhitzter
Dampf zur Anwendung kommen. Hierdurch findet nicht
nur ein Aufheizen der Polwaren statt, das, wie vor
stehend ausgeführt, das Aufdrehen der Polnoppen ver
bessert, sondern gleichzeitig kondensiert Dampf
auf der Oberfläche der sich langsam aufheizenden
Polwaren, was dazu führt, daß der kondensierte Dampf
die gegenläufige Friktion zwischen benachbarten
Polnoppen verringert und somit deren Aufdrehen er
leichtert.
Ebenfalls verbessert ein Feuchtigkeitswechsel der
Polwaren bzw. der umgebenden Atmosphäre den Auf
drehvorgang, da hierdurch
die reversible Längen
änderung des Pols ständig verändert wird, was zur Über
windung der Reibung und der Verhakung zwischen Polenden
benachbarter Polnoppen beiträgt.
Zur besseren Verdeutlichung der Erfindung sowie zum
Nachweis der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren er
zielten vorteilhaften Wirkungen dienen die nachfolgenden
Beispiele:
Zur Gewinnung von Vergleichswerten gegenüber den er
findungsgemäß behandelten Polwaren wurde ein Polyamid-
Veloursteppichboden mit einer Polnutzschicht von 500
g/m2 wie folgt ausgerüstet:
Auf einer entsprechend ausgerüsteten Kufe wurde der
Teppichboden zunächst unter Zusatz von entsprechenden
Tensiden bei etwa 80°C gewaschen und anschließend nach
dem an sich bekannten pH-Gleitverfahren bei Kochtem
peratur gefärbt. Hierbei betrug die Effektivtemperatur
dieser ersten Naßbehandlungsstufe etwa 180°C. Anschlie
ßend erfolgte nach einer mechanischen Entwässerung bei
Raumtemperatur ein Trocknen der Polware bei einer Trockner
temperatur von 140°C, was einer Effektivtemperatur
von etwa 160°C entspricht. Nach mechenischer Aufar
beitung durch Scheren und Strichlegen bei Raumtemperatur
erhielt der Teppichboden nach den üblichen Techniken
eine Rückenbeschichtung bei einer Effektivtemperatur
von ebenfalls 160°C.
Der so ausgerüstete Teppich zeigte bereits nach einer
einwöchigen Lagerzeit leichte Ansätze von Shading-
Effekten, die nach Verlegung und Gebrauch sich innerhalb
von wenigen Monaten deutlich verstärkten.
Im Unterschied zu dem vorstehend geschilderten Arbeits
ablauf wurde ein weiterer, ansonsten in seiner Konstruk
tion gleicher Teppichboden zusätzlich zu dem vorstehend
geschilderten Ausrüstungsablauf vor der ersten Naßbehand
lungsstufe mechanisch bearbeitet. Hierbei umfaßte die
bei Raumtemperatur stattfindende mechanische Bearbeitung
ein Umlenken der Ware, ein Bürsten der Polschicht in
Warenlaufrichtung und ein abwechselndes Stauchen und
Längen des Teppichbodens. Anschließend wurde dieser unter
den vorstehend beschriebenen Bedingungen und den dort
aufgeführten Effektivtemperaturen gewaschen, gefärbt,
getrocknet, aufgearbeitet und rückenbeschichtet. Der
so ausgerüstete Teppichboden wies weder bei der Lagerung
noch nach einem mehrmonatigen Gebrauch trotz intensiver,
bewußt herbeigeführter zusätzlicher Beanspruchungen irgend
welche Shading-Effekte auf.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ausrüstung von Polwaren, bei dem die Polwaren einer
mechanischen Bearbeitung zur Ausrichtung des Pols, einer ersten Naß
behandlungsstufe, einer Wärmebehandlungsstufe, einer sich hieran an
schließenden Aufarbeitungsstufe und ggf. einem Ausrüstungsprozeß
unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Be
arbeitung an Polwaren, deren Pol aus gedrehten und/oder gezwirnten
Polyamidgarnen besteht, derart durchgeführt wird, daß die gedrehten
und/oder gezwirnten Polyamidgarne des Pols wenigstens teilweise auf
gedreht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mecha
nische Bearbeitung ein Führen der Polwaren mit ihrer Rückseite um
mindestens eine Umlenkeinrichtung zur Änderung der Polwarenlaufrich
tung umfaßt und daß der Winkel dieser Richtungsänderung zwischen etwa
20° und 180° beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenk
einrichtung eine Walze oder Walzensegmente ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mechanische Bearbeitung ein abwechselndes Stauchen
und Längen der Polwaren, ein Anschlagen, ein Anblasen, ein Bürsten
und/oder Kämmen der Polschicht in Warenlaufrichtung, entgegengesetzt,
quer und/oder rotierend dazu umfaßt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mechanische Bearbeitung bei Raumtemperatur erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Bearbeitung in einem Temperaturbereich oberhalb
von Raumtemperatur bis etwa 180°C erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Bearbeitung in einer Dampfatmosphäre erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß man während der mechanischen Bearbeitung einen Feuchtig
keitswechsel der Polwaren und/oder der Umgebungsatmosphäre durchführt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in Anschluß an die erste Naßbehandlungsstufe vor
und/oder bei der Wärmebehandlung eine zweite mechanische Bearbeitung
zur Ausrichtung des Pols und/oder zum wenigstens teilweisen weiteren
Aufdrehen von Polnoppen durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853524228 DE3524228A1 (de) | 1985-07-06 | 1985-07-06 | Verfahren zur ausruestung von polwaren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853524228 DE3524228A1 (de) | 1985-07-06 | 1985-07-06 | Verfahren zur ausruestung von polwaren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3524228A1 DE3524228A1 (de) | 1987-01-08 |
DE3524228C2 true DE3524228C2 (de) | 1990-11-29 |
Family
ID=6275137
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853524228 Granted DE3524228A1 (de) | 1985-07-06 | 1985-07-06 | Verfahren zur ausruestung von polwaren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3524228A1 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3096561A (en) * | 1959-12-14 | 1963-07-09 | Collins & Aikman Corp | Tufted pile fabric and method |
DE1914145A1 (de) * | 1969-03-20 | 1970-10-01 | Kuesters Eduard Maschf | Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Florgeweben,insbesondere von Geweben mit Flor aus Acrylfasern beim Faerben |
FR2016736A1 (en) * | 1969-11-15 | 1970-05-15 | Martinetti Jean | Producing of plushed fabric |
-
1985
- 1985-07-06 DE DE19853524228 patent/DE3524228A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3524228A1 (de) | 1987-01-08 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |