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Preßluft-Treib-. und Rückzughamnier. Es gibt gewisse Arbeiten, z.
B. im Kessel-, Eisenkonstruktions- und Schiffbau, bei denen Bohrungen, z. B. Nietlöcher
o. dgl., mit Hilfe von Dornen aufgetrieben werden. Falls die Dorne nicht durchgetrieben
werden können, müssen sie zurückgetrieben oder zurückgezogen werden.
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Diese letzte Arbeit bietet bis heute noch Schwierigkeiten; das Zurücktreiben
ist nur möglich, sofern der Dorn von der anderen Seite zugängig ist, meistens ist
hierfür ein zweiter i\Iann nötig. Das Zurückziehen muß heute noch mit besonderen
Apparaten ausgeführt werden, die an Stelle des Treibhammers mit dem Dorn verkuppelt
werden, wodurch ein beträchtlicher Zeitverlust eintritt.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt die Vereinfachung und Verbilligung
dieser Rückzugsarbeit. Sie beruht dh.rauf, daß das Eintreiben und -das Zurückziehen
des Dornes durch denselben Arbeiter und mit einem und demselben Werkzeug erfolgt.
Dies wird in der vorliegenden Erfindung erreicht durch einen Preßluftbammer, der
beim Eintreiben des Dornes auf diesen Dorn oder ein entsprechendes Zwischenstück
schlägt, während der Schlagkolben für den Rückzug des Dornes mit seinem anderen
Ende gegen das hintere Ende des Hammers bzw. gegen einen hinten iiii Zylinder angebrachten
Boden schlägt, wobei der Zylinder derart mit dem Dorn verbunden ist, daß diese Schläge
sich auf den Dorn übertragen und in umgekehrter Richtung wirken als die Schläge
beim Eintreiben.
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Der Wechsel in der Schlagrichtung wird dadurch erreicht, daß sämtliche
oder ein Teil :erLuftwege von einerHülse o.dgl._abhängig gemacht sind und durch
Drehen oder Verschieben dieser Hülse oder sonstigen Teiles derart verbunden werden,
daß die Bewegung des Schlagkolbens sich das eine Mal im unteren, das andere Mal
im oberen Ende des Zylinders abspielt.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine einfache derartige Ausführung
als Beispiel dargestellt.
Es können die verschiedensten Steuerungsarten
für vorliegenden Zweck verwendet werden; in dem dargestellten Beispiel ist eine
Steuerungsart angenommen, bei der der Schieber in der einen Richtung dauernd belastet
ist, während er nach der anderen Richtung zeitweise durch Kompressionsdruck unter
einen höheren Gesamtdruck gesetzt wird.
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A ist der Handgriff.
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B deutet Steuergehäuse nebst Steuerung an. C ist der Zylinder.
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D ist der Schlagkolben.
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E ist das Werkzeug (der Dorn).
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F sind Haltebolzen für das Werkzeug.
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G ist ein in dem Zylinder angebrachtes Schlagstück.
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11 ist die Umschalthülse.
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Für den Treibschlag sind folgende Luftwege (Kanäle) vorgesehen: i.
die Kanäle zur Zuleitung der Preßluft hinter den Schlagkolben für den Arbeitshub,
2. die Kanäle zum unmittelbaren Auspuff aus dem Zylinder, 3. die Kanäle für die
Luftzuführung und Luftabführung vor dem Schlagkolben, q.. die von der Steuerung
abhängigen Auspuffkanäle der hinteren Zylinderseite, nach deren Überschleifen die
Verdichtung der im hinteren Ende des Zylinders befindlichen Luft durch den Schlagkolben
erfolgt.
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Für den Rückzugschlag können die Kanäle i und 3 in ihrer Lage bleiben;
je nach der Steuerung, Schlagkraft und Schlagzahl wäre vielleicht die Luftzufuhr
vor dem Schlagkolben zu vergrößern, jedoch ist hiervon in dem dargestellten Beispiel
abgesehen. Geändert werden muß für den Rückzugschlag die Lage der Kanäle 2 und q..
Beim Vorwärtsgang des Schlagkolbens m@uß nämlich dann der Auspuff 2 früher erfolgen,
damit die Umsteuerung und die Luftzufuhr vor den Kolben so rechtzeitig vor sich
geht, daß der Schlagkolben C das Werkzeug E nicht mehr trifft. Beim Rückhub dagegen
darf die Kompression erst so spät einsetzen, daß der Kolben noch hinten gegen den
Zylinder oder das Schlagstück G schlägt; es muß also die Mündung des Kanals 4. weiter
nach hinten verlegt werden.
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Diese erforderlichen Verleungen der Kanäle 2 und q. werden durch'
die Umschalthülse H bewirkt; wird diese in die dargesteIlte Lage gebracht, so öffnet
sie die Kanäle 2' und q.' durch die Bohrung 2" und die Muschel d.". Es übern,--hmen
jetzt die Kanäle 2' und .I' die Aufgaben der Kanäle 2 unid q.. Diese Kanäle 2 un'd
q. können in dem gewählten Beispiel unverändert bleiben, andernfalls würden sie
in ähnlicher @Veise wie 2 und q.' von der Umschalthülse abhängig gemacht. Auch kann
der Kanal 3, d. h. die vordere Einströmung, von dieser Hülse abhängig gemacht werden.
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Da die Hülse am hinteren Ende des Zylinders angeordnet ist, liegen
sämtliche Kanäle in ihrem Bereich. Die Hülse wird zweckmäßig mit entsprechenden
Anschlägen versehen, so daß ohne weiteres die richtigen Lagen gefunden werden.
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In dem dargestellten Beispiel ist eine Hülse drehbar, sie kann jedoch
auch, wie bereits erwähnt, verschiebbar sein. In beiden Fällen, besonders im letzten
Falle, kann sie auch mit dem Handgriff A in Verbindung gebracht werden, derart,
daß im ersten Falle durch Drehen des Griffes zum Zylinder, im letzten Falle durch
das Vordrucken und Zurückziehen des Griffes ohne weiteres die Umschaltung erfolgt.
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Das Werkzeug E muß in geeigneter Weise durch Kappe, Vorstecker o.
.dgl. für idenRückzug genügend befestigt sein. In der Zeichnung sind Bolzen F vorgesehen.
Diese Sicherung hat zum Werkzeug für den Treibschlag wie bei jedem Preßlufthammer
Spiel, damit der Schlag lediglich auf das Werkzeug zur Wirkung kämmt. Beim Rückzug
wirkt das Spiel vergrößernd auf die Entfernung zwischen Kolben und Werkzeug, wodurch
der durch die Umschalthülse beabsichtigte Zweck unterstützt wird.