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Betonfertigplatte mit Geschoßabdeckteil
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und Balkonkragteil Die Erfindung betrifft eine Betonfertigplatte
für Gebäude, bestehend aus einem Geschoßabdeckteil und einem Balkonkragteil, die
mit Abstand voneinander angeordnet und über Bewehrungsglieder miteinander verbunden
sind, und zwischen denen sich eine Isolierschicht befindet, durch welche die Bewehrungsglieder
hindurchreichen.
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Derartige Betonfertigplatten sind beispielsweise im deutschen Gebrauchsmuster
84 02 929 beschrieben. Beim praktischen Gebrauch hat sich jedoch herausgestellt,
daß die Bewehrungsglieder in demjenigen Bereich, der die Isoliersicht durchstößt,
verhältnismäßig korrosionsanfällig und dadurch gefährdet sind.
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Zur Behebung dieses Mangels würde sich nach dem Stande der Technik
anbieten, die Bewehrungsglieder beispielsweise aus nicht-rostendem Stahl herzustellen,
wodurch jedoch erhebliche zusätzliche Kosten entstehen würden.
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Des weiteren würde sich anbieten, die Bewehrungsstähle mit einer geeigneten
Harzschicht, beispielsweise einer Acrylharzbesch ichtung, zu , zu isolieren. Auch
dieses Verfahren ist kostspielig und hat darüber hinaus noch den
Mangel,
daß die Harzschicht verhältnismäßig empfindlich gegen Verletzungen ist. Sie muß
außerdem mit erheblicher Schichtdicke hergestellt werden, damit das Eindiffundieren
von Feuchtigkeit mit Sicherheit unterbunden wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbekannten Betonfert
igplatten, welche aus einem Geschoßabdeckteil und einem Balkonkragteil bestehen,
die mit Abstand voneinander angeordnet und über Bewehrungsglieder miteinander verbunden
sind und zwischen denen sich eine Isolierschicht befindet, durch welche die Bewehrungsglieder
hindurchreichen, dahingehend zu verbessern, daß ihre Korrosionsanfälligkeit im Bereich
der bloßliegenden Bewehrungsglieder verringert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Bewehrungsglieder
im Bereich zwischen dem Geschoßabdeckteil und dem Balkonkragteil wenigstens zum
größten Teil mit einer lediglich dem Korrosionsschutz dienenden Betonhülle umgeben
sind. Es wurde festgestellt, daß bereits Betonhüllen mit einer Wandstärke von 10-20
mm ausreichen, um das angesprochene Korrosionsproblem mit Sicherheit zu lösen.
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Bei der praktischen Ausführung derartiger umhüllter Bewehrungsglieder
zwischen dem Geschoßabdeckteil und dem Balkonkragteil von Betonfertigplatten ist
jedoch zu berücksichtigen, daß spätestens im Einbauzustand die gesamte aus dem Kragmoment
resultierende Kraft von den Bewehrungsgliedern aufgenommen werden muß. Hierbei entsteht
in den untenliegenden Bewehrungsgliedern eine Stauchkraft und in den obenliegenden
Bewehrungsgliedern eine Zugkraft. Der auf die unteren Druckglieder wirkende, sich
im Bereich der Isolierung fast ausschließlich auf den Stahlquerschnitt konzentrierende
Druck
bewirkt eine geringfügige Stauchung und Verformung der Stähle, welche zu einer Überbeanspruchung
und zum Bruch des schwachen, die Stähle umhüllenden Betonquerschnitts führen kann
mit der Folge, daß dessen Korrosionsschutzfunktion nicht mehr erfüllt wird. Es ist
deshalb von Bedeutung, bei der Herstellung der Betonfertigplatte einerseits eine
genaue Zentrierung der Bewehrungsglieder zu erreichen, damit die Betonhülle möglichst
gleichmäßig ausgebildet werden kann. Andererseits hat sich gezeigt, daß die beschriebenen,
aus dem Kragmoment resultierenden Kräfte kompensiert werden können, wenn die Betonhülle
auf einer verhältnismäßig kurzen Strecke ringförmig oder teilringförmig unterbrochen
wird und die Unterbrechung durch einen weichelastischen Werkstoff, beispielsweise
einen nicht-porösen druckbeständigen Kunststoff ausgefüllt wird. Die erwähnten Erkenntnisse
und Beobachtungen lassen sich nun in praktischer Weise zusammenfassen, indem vor
dem Guß die Bewehrungsglieder mit entsprechenden Abstützplatten aus Kunststoff umgeben
werden und dann der Beton eingegossen wird. Nach Fertigstellung des Gusses und Erhärten
des Betons liegt eine Platte vor, deren Bewehrungsglieder im Bereich zwischen dem
Geschoßabdeckteil und dem Balkonkragteil mit Beton umhüllt sind und bei denen die
Betonhülle eine ring-oder teilringförmige Unterbrechung aufweist, in die die erwähnte
Kunststoffplatte als radial sich erstreckende Druckplatte eingesetzt ist. Bei einer
vorteilhaften Ausgestaltung weist die Druckplatte bügelartige Fortsätze auf, die
(vor dem Guß) in Führungsrillen der Isolierschicht eingreifen, wodurch sichergestellt
wird, daß sie während des Gießvorganges fest an der vorbestimmten Stelle sitzenbleiben.
Die Druckplatte wird vorzugsweise aus Polyethylen oder Polypropylen hergestellt.
Es sind aber auch andere Kunststoffe mit entsprechenden Eigenschaften verwendbar,
beispielsweise Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyacrylate oder ähn-
liche
Stoffe. Diese Stoffe weisen bei hinreichender Druckbeständigkeit die hier erforderliche
Elastizität auf, um die erwähnten Kräfte zu kompensieren. Sie sind andererseits
nicht porös, so daß auch im Bereich der Druckplatte das Eindiffundieren von Feuchtigkeit
verhindert wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 eine vereinfachte perspektivische Darstellung
einer aus zwei miteinander verbundenen Teilen bestehenden Betonfertigplatte; Fig.
2 eine vereinfachte perspektivische Darstellung eines Teiles eines stabförmigen
Bewehrungsgliedes, welches mit einer Betonschicht umgeben ist; Fig. 3 eine perspektivische
Darstellung eines Isolierteiles, welches in die Betonfertigplatte eingesetzt wird;
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Isolierteil gemäß Fig. 3.
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In der Zeichnung ist die Betonfertigplatte als Ganzes mit 1 bezeichnet.
Die Platte besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen, nämlich einem Geschoßabdeckteil
2 und einem Balkonkragteil 3. Die beiden Teile sind mit Abstand voneinander angeordnet
und über Bewehrungsglieder 4;4' miteinander verbunden. Die Fertigplatte ruht im
Bereich der Bewehrungsglieder auf einer Stützmauer 5.
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Zwischen dem Geschoßabdeckteil 2 und dem Balkonkragteil 3 befindet
sich üblicherweise eine Isolierschicht 6, die der Übersichtlichkeit halber in Fig.
1 nicht dargestellt ist. Die Isolierschicht ist aber in den Fig. 3 und 4 gezeigt.
Die Bewehrungsglieder 4;4'
reichen durch Öffnungen, die sich in
der Isolierschicht befinden, durch diese hindurch.
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Die Teile 2 und 3 der Betonfertigplatte sind in bekannter Weise mit
Hohlkanälen 7 ausgestattet, welche sich in Längsrichtung der Platte erstrecken und
welche den Zweck haben, das Gewicht der Platte zu reduzieren und gleichzeitig als
Verlegekanäle für Installationen zu dienen. Die Hohlkanäle 7 werden bei der Herstellung
der Platte mit eingegossen, indem vor dem Guß torpedoartige Rohre in den Gießtisch
eingefahren werden. Nach Durchführung des Gusses und Erhärten des Betons werden
die Rohre aus der Platte herausgezogen, so daß die dargestellten Hohlkanäle verbleiben.
Da auch die Isolierschicht 6 beim Gießen der Platte mit eingearbeitet wird, ist
es unumgänglich, daß auch diese Isolierschicht 6 entsprechende Hohlkanäle 8 aufweist,
welche im allgemeinen nach Fertigstellung des Gusses durch entsprechende Verschlußpfropfen
verschlossen werden.
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Die Bewehrungsglieder 4;4' sind im Bereich 9 zwischen dem Geschoßabdeckteil
2 und dem Balkonkragteil 3 wenigstens zum größten Teil mit einer lediglich dem Korrosionsschutz
dienenden Betonhülle 10 umgeben. Um dies zu verdeutlichen, ist in Fig. 2 der Zeichnung
ein Ausschnitt eines rundstabförmigen Bewehrungsgliedes 4 perspektivisch dargestellt.
Das Bewehrungsglied ist auf seinem gesamten Umfang und praktisch über seine gesamte
Länge mit einer Betonhülle 10 umgeben, die es vor Feuchtigkeit und damit vor Korrosion
schützt.
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Lediglich ein kleiner Ringspalt 11 ist in der Betonhülle ausgespart;
dieser Ringspalt ist aber durch eine in Fig. 2 T-förmig dargestellte Druckplatte
12 ausgefüllt. Die dargestellte T-Form ist für die Wirkung dieser Platte, die weiter
unten geschildert wird, unwesentlich; es können auch andere Formen gewählt werden.
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In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der Isolierschicht 6 dargestellt.
Diese Isolierschicht kann aus einem geeigneten Kunststoff bestehen, etwa schaumförmigem
Polystyrol, Schaum-Polyethylen, Polyacrylaten oder ähnlichem. Auch anorganische
Werkstoffe, beispielsweise Schaumglas, können für die Herstellung der Isolierschicht
eingesetzt werden.
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Fig. 3 läßt erkennen, daß in die Isolierschicht 6 rillenförmige Aussparungen
13;13' eingearbeitet sind, durch welche die Bewehrungsglieder 4 hindurchreichen
Es ist wichtig, daß sich im Bereich dieser Aussparungen die Betonhülle 10 (Fig.
2) allseitig gleichmäßig ausbildet, was erreicht wird, indem die Bewehrungsglieder
4 sorgfältig in den Aussparungen 13 zentriert werden. Erfindungsgemäß wird dies
erreicht, indem die Bewehrungsglieder 4 durch Druckplatten 12 geführt werden, wobei
diese Druckplatten folglich eine Doppelfunktion ausüben. Einerseits dienen sie der
Zentrierung der Bewehrungsglieder; andererseits dienen sie aber auch der Druckkompensation
wie einleitend erläutert worden ist.
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Damit die Druckplatten 12 stabil und eindeutig in die Isolierschicht
6 eingesetzt werden können, ist in diese Isolierschicht eine Führungsnut 14 eingearbeitet.
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In diese Führungsnut greifen die Druckplatten 12 mit entsprechenden
angearbeiteten flügelartigen Fortsätzen 15.
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In Fig. 4 ist der Vorgang des Einsetzens der Bewehrungsglieder 4 in
die Isolierschicht 6 dargestellt. Bevor ein solches Bewehrungsglied 4 eingelegt
wird, wird eine passende Druckplatte 12 aufgestreift und an die erforderliche Stelle
geschoben. Alsdann wird das Bewehrungsglied 4 in den vorgesehenen Spalt 13 eingesetzt
und
zwar derart, daß die Fortsätze 15 der Druckplatte 12 in die Führungsnut 14 eingreifen.
Es ist erkennbar, daß den Bewehrungsgliedern 4 auf diese Weise ein hinreichender
Halt gegeben wird und daß die Bewehrungsglieder auch beim Eingießen des Betons nicht
verschoben werden können.
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Nach dem Eingießen und Erhärten des Betons sind die Druckplatten 12
dann in die um die Bewehrungsglieder gebildete Betonhülle 10 eingebettet, wie dies
in Fig. 2 dargestellt ist.
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Bezugszeichenliste 1 Betonfertigplatte 2 Geschoßabdeckteil 3 Balkonkragteil
4;4' Bewehrungsglieder 5 Stützmauer 6 Isolierschicht 7 Hohlkanäle der Betonplatte
8 Hohlkanäle der Isolierschicht 9 Bereich zwischen 2 und 3 10 Betonhülle 11 Ringspalt
12 Druckplatte 13;13' Führungsnut 14 Führungsnut 15 Fortsätze