DE3519163A1 - Elektrodenmaterial fuer eine funkenstrecke - Google Patents
Elektrodenmaterial fuer eine funkenstreckeInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Elektrodenmaterial für eine Funkenstrecke zur Erzeugung von Stoßwellen für die
berührungsfreie Zerkleinerung von Konkrementen in Körpern von Lebewesen.
Aus der DE-PS 23 51 247 ist eine Einrichtung zum
Zerkleinern von im Körper eines Lebewesens befindlichen Konkrementen mit einer Fokussierkammer bekannt, wobei die Fokussierungskammer ein Teil eines
Rotationsellipsoids ist und in deren einem Brennpunkt 35 wendung von Materialien gelöst, wie sie in der Patent-Stoßwellen durch Funkenentladung erzeugbar sind. Das anmeldung P 32 26 648 angegeben sind. Konkrement befindet sich im zweiten Brennpunkt. Die Ausgestaltungen der Erfindungen sind Gegenstände
Zerkleinern von im Körper eines Lebewesens befindlichen Konkrementen mit einer Fokussierkammer bekannt, wobei die Fokussierungskammer ein Teil eines
Rotationsellipsoids ist und in deren einem Brennpunkt 35 wendung von Materialien gelöst, wie sie in der Patent-Stoßwellen durch Funkenentladung erzeugbar sind. Das anmeldung P 32 26 648 angegeben sind. Konkrement befindet sich im zweiten Brennpunkt. Die Ausgestaltungen der Erfindungen sind Gegenstände
Fokussierungskammer ist dabei mit einer Flüssigkeit von Unteransprüchen.
gefüllt. Mittels einer Funkenstrecke wird durch elektri- Die erfindungsgemäße Verwendung bereits legierter
sehe Unterwasserfunkenentladung di° in einem Kon- 40 Wolframschwermetallpulver erlaubt die Herstellung
densator gespeicherte elektrische Energie in mechani- von sehr feinkörnigen gesinterten Wolfram-Schwerme-
Wolfram-Kupferlegierungen, die die refraktären Eigenschaften
von Wolfram mit der guten elektrischen Leitfähigkeit des Kupfers verbinden. Auch diese Werkstoffe
sind für die genannten Anwendungen zu spröde und erleiden einen starken mechanischen Abtrag. Diese
Werkstoffe besitzen einen Kupferanteil von > 20%. Da die Elektroden thermisch hoch belastet werden, bildet
sich eine schmelzflüssige Phase von Cu (Schmelzpunkt 10830C), die von der Oberfläche über eine Tiefe von ca.
100 μΐη oder mehr in das Innere der Elektrodenspitze
reicht. Die Erosion derartiger Schmelzbereiche ist umso stärker, je höher der Binderphasenanteil und je höher
die Schmelztemperatur der Binderphase ist.
Aus der DE-OS 32 26 648 sind Wuchtgeschosse aus einem vorlegierten Wolframpulver bekannt, die im gesinterten
Zustand sehr kleine polygone Wolframkörner (kleiner 5 μηι) enthalten, zwischen denen in dünner
Schicht ein Matrixmetall verteilt ist. Die Literaturstelle nennt keine elektrischen oder thermischen Eigenschaften
wie elektrische oder thermische Leitfähigkeit, Abbrandfestigkeit, Zündverhalten, Zunderverhalten, Korosions-
oder Oxidationsbeständigkeit, die eine Übertragung des Materials von der Wehrtechnik auf Elektroden
oder Funkenstrecken nahelegen würden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektrodenmaterial anzugeben, dessen Abbrandfestigkeit
gegenüber den bisher verwendeten Stahlelektroden aufgrund hoher thermischer und mechanischer Stabilität
wesentlich vergrößert ist, dessen Abbrand gleichmäßig über die Oberfläche verteilt erfolgt, (das keine Materialausbrüche
aufweist) und dessen elektrische Leitfähigkeit ausreichend hoch ist (> 104 ß~1 cm1 bei Raumtemperatur).
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ver
sehe Stoßwellenenergie umgewandelt. Wird die elektrische
Unterwasserfunkenentladung in dem Brennpunkt der rotationselliptischen Fokussierungskammer gezündet,
so lassen sich nahezu punktförmig im zweiten Brennpunkt Stoßwellen hoher Amplitude (1 Kbar mit
geringen Impulslängen (1 μβεο) erzeugen. Die im Körper
von Lebewesen befindlichen Konkremente können mit diesen Stoßwellen in abgangsfähige Bruchstücke
zertrümmert werden.
Bekannt ist aus der DE-PS 26 35 635 eine Funkenstrecke mit zwei aus einer Halterung herausragenden
Elektroden, wobei eine Elektrode verlängert und über eine Schleife zurückgeführt ist, so daß sich die Elektroden
axial gegenüberliegen. Als Material für die Elektrodenspitzen sind u.a. Tantal und Wolfram vorgeschlagen.
Die Elektroden unterliegen hohen thermischen und meachanischen Belastungen. Tantal besitzt zwar eine
hohe thermische Abbrandfestigkeit, ist jedoch in seiner mechanischen Festigkeit nicht ausreichend für eine hohe
Standzeit, d. h. für die Erzeugung einer hohen Zahl von Unterwasserfunkenentladungen. Wolfram hat in
diesem speziellen Anwendungsfall aufgrund seiner hohen Sprödigkeit ebenfalls keine hohen Standzeiten. Es
wird durch die mechanische Belastung sehr schnell zerstört.
Andere in der Technik gebräuchliche Elektrodenwerkstoffe
sind Verbundwerkstoffe, beispielsweise tallelektroden, da der Sinterprozeß ohne flüssige Phase
erfolgen kann. Diese Elektroden weisen daher eine außerordentlich hohe Streckgrenze und Zugfestigkeit auf.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung als Elektrodenmaterial bietet der genannte Werkstoff den Vorteil
einer Kombination der hohen thermischen Belastbarkeit des Wolframs mit der hohen mechanischen Festigkeit,
die durch den feinkörnigen Verbundwerkstoff mit einer zähen Nickelbasislegierung gegeben ist. Die Feinkörnigkeit
des Materials ist dabei in zweifacher Weise von Bedeutung. Einerseits führt die Feinkörnigkeit des
gesintertem Materials zu einer Erhöhung der Streckgrenze gegenüber konventionell flüssigphasengesintertem
Material (Hall-Petch-Beziehung). Zum anderen sorgt die Feinkörnigkeit des Materials dafür, daß an der
Funkeneinschlagstelle die durch den Funken ausgelöste thermische und mechanische Belastung immer über eine
Vielzahl von Gefügebestandteilen (Körnern) verteilt wird. Im Gegensatz zu grobkörnigem, flüssigphasengesintertem
Material, bei dem die Größe der Funkeneinschlagstelle vergleichbar ist zur Gefügekorngröße,
wirkt feinkörniges Material auch gegenüber der sehr mikroskopischen Belastung eines Funkeneinschlags als
Verbundwerkstoff mit den kombinierten Eigenschaften hoher thermischer Belastbarkeit des Wolframs und hoher
Festigkeit und Duktilität der Binderlegierung. Aufgrund der Feinkörnigkeit des Materials erfolgt der Ab-
3
brand der Elektroden sehr gleichmäßig. Dies bewirkt ladung. Deutlich ist auch eine Abplattung der Wolframeine
geringe Wanderung des Funken-Fußpunkts auf körner am äußeren Rand unter dem Einfluß der Druckden
Elektroden, sodaß bei fokussierender Stoßwellen- stoße zu erkennen. Im Kern der Elektrode liegt das
anwendung geringe Druckschwankungen bei aufeinan- typische Festphasen-Sintergefüge mit polygonalen
derfolgenden Funkenentladungen im zweiten Fokus 5 Wolfram-Körnern vor.
auftreten. Grobkörnige Wolfram-Schwermetall-Elek- Fig. 3 zeigt das Gefüge im Übergangsbereich zwi-
troden, wie sie durch Flüssigphasensinterung erhalten sehen dem Funkeneinschlagsbereich und weniger belawerden,
zeigen grob-ausbruchartigen Abbrand, der sehr stetem Bereich der Elektrode, in dem kein Aufschmelstarke
Druckschwankungen bei der Fokussierung der zen der Binderlegierung erfolgte. Stoßwelle zu Folge hat.
Auch bei konventionell flüssigphasengesintertem, grobkörnigem Material ist eine hohe Festigkeit durch
mechanische Umformung zu erzielen. Im erfindungsgemäßen Anwendungsfall wird jedoch das Material auch
thermisch sehr hoch belastet. In einer oberflächennahen Zone werden dabei Temperaturen von 1450° C überschritten.
Dies führt bei konventionell flüssigphasengesintertem Material, das durch mechanische Kaltverformung
verfestigt wurde, zu einer Entfestigung durch Rekristallisation.
Der Abbrand derartiger Elektroden ist deutlich größer als von Elektroden mit feinkörnigem Gefüge. Im
Rekristallisationsbereich der Elektroden sind Rißbildungen und Ausplatzungen zu erkennen, die sowohl zu
verstärktem Abbrand als auch zu den o. g. irregulär ausgebildeten Funken führen, die nicht von der geometrischen
Elektrodenspitze ausgehen und daher zu Druckschwankungen führen. Hohe Festigkeit auch in
dem thermisch belasteten Bereich der Elektrodenspitzen kann daher nur über sehr feinkörniges Material
erhalten weiden. Physikalische Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit und elektrische Leitfähigkeit des erfindungsgemäßen
Materials unterscheiden sich nicht von grobkörnigem Material derselben Legierungszusammensetzung.
Bei einem Wolframgehalt von 90 Gewichtprozent der Legierung sind diese physikalischen Eigenschaften
ungefähr so wie bei reinem Wolfram. Die Korrosionsbeständigkeit der erfindungsgemäßen Elektroden
in wässrigen Medien und feuchter Luft ist deutlich besser als die der Stahlelektroden.
Legiertes Wolfram-Schwermetallpulver der Zusammensetzung 90 Gew% Wolfram, 6 Gew% Nickel,
2 Gew% Kobalt, 2 Gew% Eisen wird unter allseitigem Druck zu Zylindern von 8 mm 0 und 60 mm Länge verpreßt.
Der Preßdruck beträgt 300 Nmm2. Die Preßlinge werden zunächst in Wasserstoff atmosphäre bei 900° C
10 h lang vorgesintert und anschließend im Vakuum bei einem Druck von 10~5 mbar 5 h bei 1360° fertig gesintert.
Die dann vorliegenden Rohlinge besitzen einen Druchmesser von ca. 5 mm bei einer Länge von 45 mm.
Die Rohlinge werden durch spanende Formgebung in die gewünschte Elektrodenform gebracht. Der Abbrand
derartiger Elektroden bei der Unterwasserfunkenentladung ist um einen Faktor 2,5 geringer als der gebräuchlicher
Stahlelektroden.
Fig. 1 zeigt den metallographischen Schliff einer erfindungsgemäßen
Elektrode nach der Benutzung im Bereich der Elektrodenspitze. Der Vergrößerungsmaßstab
ist 50 :1. Der Abbrand ist gleichmäßig über die Oberfläche im Bereich der Spitze verteilt.
Fig. 2 zeigt in lOOOfacher Vergrößerung das Gefüge
im Spitzenbereich. Die äußere Schicht zeigt über eine Tiefe von ca. 25 μΐη ein Gefüge mit abgerundeten Wolframkörnern.
Die Abrundung erfolgte durch Schmelzen der Binderlegierung unter dem Einfluß der Funkenent-
Claims (3)
1. Verwendung einer gesinterten, mehrphasigen Wolframlegierung mit hohem Wolframanteil nach
Patentanmeldung P 32 26 648, wobei Wolfram in Form sehr kleiner Körner (kleiner 5 μΐη) vorliegt,
die von einer dünnen Schicht einer Binderlegierung umhüllt sind, als Elektrodenmaterial für eine Funkenstrecke
zur Erzeugung von Stoßwellen, insbesondere in Wasser oder anderen Flüssigkeiten.
2. Verfahren zur Herstellung von Elektrodenmaterial nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Festphasensintern eine kurze Wärmebehandlung mit flüssiger Phase durchgeführt wird, bei
der die polygonen Wolframkörner abgerundet werden.
3. Verfahren zur Herstellung von Elektrodenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßlinge aus einem vorlegierten Pulver mit 90% Wolfram, 6% Nickel, 2% Kobalt und 2% Eisen
bei 9000C 10 Stunden vorgesintert und im Vakuum
bei 1360° C 5 Stunden fertiggesintert werden.
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