DE10112461C2 - Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Entladungen in einem wässrigen Medium - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Entladungen in einem wässrigen MediumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung elektri
scher Entladungen in einem wässrigen Medium, insbesondere zur
elektrohydraulischen Erzeugung von Stoßwellen gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Elektrohydraulische Stoßwellen werden in zunehmendem Maße in
der Medizin zur Diagnostik und insbesondere zur Therapie ein
gesetzt. Die häufigste Anwendung ist die Zerstörung von Kör
perkonkrementen, z. B. Nierensteinen, durch extrakorporal er
zeugte Stoßwellen. Zunehmend werden extrakorporal erzeugte
Stoßwellen auch zur Behandlung orthopädischer Erkrankungen und
zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Es werden auch Untersuchun
gen durchgeführt zur Behandlung von Tumoren und Herzerkrankun
gen.
Bei der elekrohydraulischen Erzeugung von Stoßwellen wird eine
hohe elektrische Spannung zwischen den Spitzen zweier Elektro
den angelegt, die sich in einem flüssigen Medium befinden.
Zwischen den Spitzen kommt es zu einem Spannungsdurchbruch und
somit zu einer Entladung. Dadurch wird eine Plasmablase er
zeugt, die sich explosionsartig ausdehnt und eine Druckstoß
welle erzeugt. Diese Stoßwelle wird in den Körper des Patien
ten eingekoppelt, wobei die Stoßwellen in den meisten Fällen
auf ein zu behandelndes Zielgebiet fokussiert werden.
Da die Elektroden an Spannung gelegt werden und den Entla
dungsstrom führen müssen, wird für die Elektroden ein elek
trisch leitender metallischer Werkstoff verwendet. Bisher wer
den die Elektroden aus Stahl der Werkstoff-Nr. 1.2000-1.3000
hergestellt, der eine gute Bearbeitbarkeit für die Herstellung
der Spitzenkonfiguration aufweist.
Unter der großen Belastung durch das bei der Entladung erzeug
te Plasma und die Druckwelle wird von den Spitzen der Elektroden
Material abgetragen. Dieser sog. Abbrand der Elektroden
stellt ein großes Problem dar. Das abgebrannte Material ver
schmutzt das wässrige Medium in der Umgebung der Elektroden
und wirkt nachteilig auf das Entladeverhalten. In vielen be
kannten Ausführungen wird das wässrige Medium umgepumpt, um
das Abbrand-Material und bei der Entladung erzeugte Gasbläs
chen aus dem wässrigen Medium zu filtern. Die Abbrand-Partikel
können sich dabei schädigend auf die Ventile und das flüssig
keitsführende System auswirken. Außerdem wird durch den Ab
brand die Form der Elektrodenspitzen verändert und der Abstand
der Spitzen vergrößert sich. Diese Vergrößerung des Spitzenab
standes führt schließlich dazu, daß keine Entladung mehr
stattfindet. Es ist bekannt, die Elektroden mechanisch nachzu
führen, um die Abstandsvergrößerung der Spitzen durch den Ab
brand zu kompensieren. Dieses Nachführen der Elektroden ist
mechanisch aufwendig. Da in der Regel nur eine der Elektroden
nachgefahren wird, verschiebt sich der Ort des Stromdurch
schlags, so daß die Stoßwellenerzeugung und -fokussierung de
justiert wird.
Ein weiteres Problem besteht in der Korrosion der Elektroden
in dem wässrigen Medium. Diese Korrosion wird teilweise noch
dadurch verstärkt, daß dem wässrigen Medium Salze zugesetzt
werden, um die Leitfähigkeit zu verbessern und den elektri
schen Durchschlag zu erleichtern. Die Korrosion der Elektroden
erlaubt nur kurze Lagerzeiten der Vorrichtung. Es ist bekannt,
die Lagerfähigkeit dadurch zu verbessern, daß die Elektroden
oberflächlich beschichtet, z. B. vernickelt oder lackiert,
werden. Diese Beschichtung schützt den Elektroden-Werkstoff
während der Lagerung vor Korrosion. Wird die Elektrode jedoch
in Benutzung genommen, so wird die Oberflächenbeschichtung bei
den ersten Entladungen durch den Abbrand zerstört und kann
nachfolgend nicht mehr als Korrosionsschutz dienen. Eine La
gerfähigkeit der Elektroden nach der ersten Benutzung ist da
her auch bei einer solchen Schutzbeschichtung nicht gegeben.
Zudem kann das Material der Beschichtung, das bei der Entla
dung in das wässrige Medium in der Umgebung der Elektroden
spitze gelangt, die Leitfähigkeit des Mediums unkontrolliert
beeinflussen, so daß der Betrieb der Vorrichtung unzuverlässig
wird.
Aus der WO 92/16039 ist es bekannt, zur Stoßwellenerzeugung in
einem flüssigem Medium mittels eines elektrischen Spannungs
durchbruchs Elektroden zu verwenden, die aus einer Legierung
mit hoher thermischer Festigkeit bestehen, die wenigsten 5 Ge
wichts-% und vorzugsweise zwischen 5 und 40 Gewichts-% von
mindestens einem der Metalle Wolfram, Molybdän,
Cobalt, Vanadium und Chrom enthalten. Die Elektroden weisen
Schockfestigkeit, eine sehr gute Duktilität, einen hohen
Schmelzpunkt und eine gute Korrosiosbeständigkeit auf.
Aus der DE 35 19 163 C2 ist es bekannt für Elektroden zur Er
zeugung von Stoßwellen in einem flüssigen Medium eine gesin
terte mehrphasige Wolframlegierung mit hohem Wolframanteil zu
verwenden. Diese Legierung weist eine hohe thermische Belast
barkeit und eine hohe mechanische Festigkeit auf. Die mechani
sche Bearbeitung des Werkstoffes ist allerdings schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Erzeugung elektrischer Entladungen in einem wässrigen Medium,
insbesondere zur elektrohydraulischen Erzeugung von Stoßwel
len, zur Verfügung zu stellen, welche eine bessere Lagerfähig
keit und eine längere Betriebsdauer gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrich
tung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Als Werkstoffe für die Elektroden, werden erfindungsgemäß als
Super-Legierungen (super alloy) bezeichnete NE-Legierungen
verwendet, die zumindest einen Nickelgehalt von < 8% aufweisen.
Besonders vorteilhaft hat sich eine solche Super-Legierung er
wiesen, die einen Cobaltgehalt und einen Nickelgehalt von je
weils über 12,5% aufweist. Insbesondere kann die Legierung zu
sätzlich durch einen Wolframanteil von 0,1-15% gekennzeich
net sein. Schließlich erweist sich ein Titananteil von 0,1-
5% bei diesen Super-Legierungen als vorteilhaft.
Bei den vorstehenden Prozent-Angaben handelt es sich um Ge
wichtsprozent. Bei den nicht angegebenen restlichen Bestand
teilen handelt es sich um bei Super-Legierungen übliche Legie
rungsbestandteile.
Der für die Herstellung der Elektroden verwendete Werkstoff
weist die erforderliche gute mechanische Bearbeitbarkeit auf,
die für die Herstellung der Elektroden notwendig ist, und die
elektrische Leitfähigkeit, die für die Verwendung als Elektro
de notwendig ist. Der erfindungsgemäße Werkstoff vereinigt
diese Eigenschaften mit einer hohen Korrosionsbeständigkeit,
um die Lagerfähigkeit der Vorrichtung zu verbessern, und einer
hohen Thermoschockbeständigkeit, wodurch die Spitzen der E
lektroden den hohen thermischen und mechanischen Beanspruchun
gen bei der Entladung besser Stand halten und einen geringeren
Abbrand aufweisen. Diese Eigenschaften sind gleichbedeutend
mit einer hohen Zunderfestigkeit, einem hohen Schmelzpunkt,
einer hohen spezifischen Wärme, einer hohen Warmfestigkeit,
einer hohen Wärmeleitfähigkeit und einem niedrigen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten. Aufgrund dieser Eigenschaften
schmilzt der Elektroden-Werkstoff in der hohen Temperatur des
bei der Entladung entstehenden Plasmas nur in einer sehr dünnen
Oberflächenschicht auf, wobei das aufgeschmolzene Material
eine genügend hohe Haftung an der Spitze der Elektrode hat, so
daß das aufgeschmolzene Material durch die Druckwelle der Ent
ladung nicht von der Spitze weggerissen wird und sich an
schließend wieder an der Spitze verfestigen kann. Durch diese
Thermoschockbeständigkeit wird der Abbrand der Elektrodenspit
zen stark reduziert, so daß die Betriebsdauer erheblich ver
längert wird, d. h. die Anzahl der Entladungen vergrößert
wird, die durchgeführt werden können bis eine Aufbereitung der
Elektroden und der Vorrichtung notwendig wird.
Die hohe Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes ermöglicht
nicht nur eine lange Lagerzeit der ungebrauchten Elektroden,
sondern ermöglicht auch eine Lagerung der Vorrichtung, wenn
die Elektroden bereits benutzt wurden. Dies ist insbesondere
in Kombination mit der höheren Widerstandsfähigkeit und dem
geringen Abbrand der Elektroden von Bedeutung. Die hohe Ther
moschockbeständigkeit und die verlängerte Standfestigkeit der
Elektroden hat zur Folge, daß die Elektroden nicht bereits
nach einer Verwendung verbraucht sind. Es ist daher vorteil
haft und notwendig, daß die Elektroden nach einem ersten Ge
brauch für eine längere Zeit gelagert werden können, bis sie
zu einer oder mehreren späteren Verwendungen eingesetzt wer
den.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Entladungen in ei
nem wässrigen Medium, insbesondere zur elektrohydrauli
schen Erzeugung von Stoßwellen, mit Elektroden aus einem
metallischen Werkstoff, an welche eine Spannung angelegt
wird, um zwischen ihren Spitzen einen Spannungsdurchbruch
in dem wässrigen Medium zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß als me
tallischer Werkstoff mit einer guten mechanischen Bear
beitbarkeit, einer hohen Korrosionsbeständigkeit, einer
thermischen und mechanischen Festigkeit und einer hohen
Thermoschockbeständigkeit eine Super-Legierung mit einem
Nickelgehalt von < 8% verwendet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werk
stoff einen Cobaltgehalt und einen Nickelgehalt von je
weils über 12,5% aufweist.
3. Vorrichtung nach der Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, daß der Werk
stoff einen Wolframanteil von 0,1-15% aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werk
stoff einen Titananteil von 0,1-5% aufweist.
5. Elektrode zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche.
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Owner name: HEALTH TRONICS, INC., MARIETTA, GA., US |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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R071 | Expiry of right |