DE3518859A1 - Wiederaufladbare elektrochemische hochtemperaturzelle - Google Patents
Wiederaufladbare elektrochemische hochtemperaturzelleInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Zelle. Insbesondere betrifft die Erfindung eine wiederaufladbare
elektrochemische Hochtemperaturzelie und ein Verfahren zur Verhinderung oder Verminderung der progressiven Zunahme
des Innenwiderstandes in einer elektrochemischen Zelle bei deren zyklischer Beladung und Entladung.
Die Erfindung liefert eine wiederaufladbare elektrochemische Hochtemperaturzelle, die eine bei Betriebstemperatur
schmelzflüssige Natriumanode, einen ebenfalls bei der Betriebstemperatur der Zelle schmelzflüssigen Halogenidsalzelektrolyten,
eine verträgliche Kathode, die in Kon-
X5 takt mit dem flüssigen Elektrolyten ist und, zwischen
Anode und flüssigem Elektrolyten und die Anode vom flüssigen Elektrolyten isolierend, einen festen beta-Aluminiumoxidelektrolyten
aufweist, wobei der geschmolzene Salzelektrolyt Natriumkationen als einzige Alkalikationen darin/
Aluminiumkationen, Chloridanionen und Fluoridanionen
aufweist und der flüssige Elektrolyt beim voll beladenen Zustand der Zelle dazu befähigt ist, als ein Gemisch dargestellt
zu werden, welches AlCl3, NaCl und NaF enthält,
worin der molare Anteil an AlCl3 nicht größer als der molare Anteil an Natriumhalogenid ist.
In der vorliegenden Beschreibung wird der Ausdruck beta-Aluminiumoxid
in weitem Sinn gebraucht, um alle Phasen von Natriumion-leitenden beta-Aluminiumoxid, wie beta"-Alumi-QQ
niumoxid, zu umfassen.
Während der Entladung der Zelle wird an der Kathode Natriumhalogenid
gebildet. Dies bedeutet, daß bei Beobachtung der oben angegebenen Beschränkungen der Zusammensetzung des
flüssigen Elektrolyten dieser bei keiner Stufe des Ladungs-/ Entladungszyklus im Durchschnitt AlCl3-reich wird, das
heißt, daß der molare Anteil von AlCl3 im flüssigen Elektrolyten
niemals denjenigen von Natriumhalogenid übersteigt.
-δ-Dies bedeutet/ daß in keiner Stufe des Zellenzyklus im
Prinzip freies AlCl- im flüssigen Elektrolyten vorhanden sein soll.
Der Mengenanteil an NaF im flüssigen Elektrolyten kann zwischen 2 % und 25 %, auf molarer Basis, liegen, und liegt
vorzugsweise zwischen 10 % und 20 %, und im typischen Fall 10 und 15 %, immer auf molarer Basis.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verhältnis zwischen AlCl3 und Natriumhalogenid auf molarer Basis im
flüssigen Elektrolyten 1:1, wenn die Zelle voll geladen ist, wobei der molare Anteil an Chloridionen im flüssigen
Elektrolyten größer ist als der molare Anteil an Fluoridionen darin.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das Verhältnis zwischen AlCl3 und NaCl, auf molarer Basis, im
flüssigen Elektrolyten 1 : 1 sein, wenn die Zelle voll geladen ist.
Das aktive Kathodenmaterial in der voll geladenen Zelle kann ein übergangsmetallhalogenid sein, das aus der folgenden
Gruppe gewählt ist: FeCl2, NiCl3, CoCl2, CrCl3, MnCl3
und Gemische davon. Von diesen sind FeCl2, NiCl3 und
Gemische davon bevorzugt, insbesondere
Statt dessen kann das aktive Kathodenmaterial in der voll beladenen Zelle eine chlorierte intermediäre hochschmelzende
Hartmetallverbindung sein, wobei die intermediäre hochschmelzende Hartmetallverbindung aus folgender Gruppe
gewählt ist: Carbide, Nitride, Phosphide, Boride und Silicide oder Gemische davon, oder aus der Gruppe der Übergangsmetalle, welche Eisen, Nickel, Kobalt, Chrom, Mangan und
Gemische davon umfasst . Kathoden dieser Art, insbesondere diejenigen die Fe3C enthalten, sind in wesentlichen Einzelheiten
in der US-PS 4 288 506 der Anmelderin beschrieben. Carbide von Legierungen von Eisen und Nickel wurden
ebenfalls als wirksam befunden.
Im typischen Fall ist der geschmolzene Salzelektrolyt ein Natriumaluminiumchlorid-Elektrolyt/ der mit einem Mengenanteil
an Natriumfluorid dotiert ist, der geringer, auf molarer Basis, als der Anteil an Natriumchlorid im Elektrolyten
ist. Es wurde gefunden, daß der hauptsächliche und unerwartete Vorteil der Erfindung der ist, daß beim
Vergleich mit der gleichen Zelle mit praktisch dem gleichen Flüssigelektrolyten mit der Ausnahme, daß der Elektrolyt
nicht mit Natriumfluorid dotiert ist, sondern nur Natriumaluminiumchlorid enthält, das aus einem Gemisch von
AlCl3 und NaCl besteht, das heißt im molaren Verhältnis
1:1, wenn die Zelle voll beladen ist, so daß er als NaAlCl. ausgedrückt werden kann, eine beträchtlich verminderte
Zunahme im Innenwiderstand der Zelle zu beobachten ist, wenn sie durch eine Anzahl von Ladungs-/Entladungs-Zyklen
geführt wird.
Die Erfindung erstreckt sich demgemäß auch auf ein Verfahren zum Betrieb einer wiederaufladbaren elektrochemischen
Hochtemperaturzelle, enthaltend eine Natriumanode, die bei
Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, einen geschmolzenen flüssigen Salzelektrolyten, der ebenfalls
bei Betriebstemperatur der Zelle flüssig ist, eine verträgliche Kathode, die in Kontakt mit dem Flüssigelektrolyten
steht und, zwischen Anode und flüssigem Elektrolyt und die Anode vom flüssigen Elektrolyten isolierend, einen
festen beta-Aluminiumoxidelektrolyt, wobei der flüssige Elektrolyt Natriumkationen als einige Alkalikationen,
Aluminiumkationen und Chloridanionen umfaßt, zur Vermeidung
der progressiven Zunahme im Innenwiderstand der Zelle, bei deren zyklischer Ladung und Entladung, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man den flüssigen Elektrolyt mit einem Mengenanteil an Natriumfluorid so dotiert, daß der
flüssige Elektrolyt bei voll beladenem Zustand der Zelle als ein Gemisch dargestellt werden kann, das AlCl3, NaCl
und NaF enthält und worin der molare Anteil von AlCl-,
nicht größer ist als der molare Anteil von Natriumhalogenid.
Ohne an irgendeine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
daß die Zunahme im Innenwiderstand beim Durchführen einer Anzahl von Ladungs-/Entladungs-Zyklen, der gleiche
Zellen ohne Natriumfluorid-Dotierungsmittel unterliegen, vom Vorliegen von freiem oder überschüssigem AlCl3 im
flüssigen Elektrolyten, das möglicherweise darin gelöst ist, stammen kann. Wenn überdies die Kathode Eisen enthält,
besteht die Möglichkeit von freiem oder gelöstem FeCl- oder FeCl2 im flüssigen Elektrolyten. Dieses freie
AlCl3, möglicherweise verstärkt durch Substanzen, wie
freies FeCl- oder FeCl3 oder möglicherweise andere analoge
Übergangsmetallchloride, können die Oberfläche des beta-Aluminiumoxids an der Grenzfläche fester Elektrolyt/flüssiger
Elektrolyt angreifen. Wenn diese gelösten Substanzen als Lewis-Säuren und die Oberfläche des beta-Aluminiumoxids
als Lewis-Base betrachtet werden, kann die Reaktion zwischen diesen Säuren und dieser Base zu Reaktionsprodukten
führen, welche den freien Durchtritt von Natriumionen durch die Oberfläche des festen Elektrolyten aus beta-Aluminiumoxid
an der Grenzfläche zwischen festem Elektrolyt und flüssigem Elektrolyt blockieren und so den Innenwiderstand
der Zelle erhöhen.
Es wird angenommen, ohne daß eine Festlegung auf eine Theorie erfolgen soll, daß das Natriumfluorid-Dotierungsmittel
die Menge an freiem AlCl3 im flüssigen Elektrolyten
vermindern kann und wenn die Kathode Eisen enthält, kann das Natriumfluorid-Dotierungsmittel auch die Aktivität
von Substanzen wie AlCl3, FeCl- und/oder FeCl3 im flüssigen
Elektrolyten unterdrücken, entweder indem ihre Löslichkeit verändert oder indem hochgradig stabile Komplexe damit
gebildet werden. Solche Komplexe können durch ihre Natur . eine relativ verminderte Tendenz zur Vergiftung der beta-Aluminiumoxidoberflache
haben. Aus diesem Grund ist ein molares Verhältnis 1 : 1 zwischen AlCl3 und Natriumhalogenid
-δι im flüssigen Elektrolyten eine der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung, da bei diesem Molverhältnis die
Löslichkeit von FeCl2 darin sich beim Minimum befindet.
Es wird angenommen, daß ähnliche Erwägungen auch gelten können, wenn andere Übergangsmetalle, wie die oben erwähnten,
in der Kathode vorliegen.
Es ist möglich, daß das Vorliegen von Fluoridionen im
flüssigen Elektrolyten die Verminderung des Vorliegens von freiem AlCl3 oder anderen verwandten sauren Substanzen
und von Substanzen wie FeCl3 oder dergleichen Übergangsmetallchloride,
wenn Übergangsmetalle in der Kathode vorliegen, bewirkt . Dies kann so sein, weil die entsprechenden
Fluoride der gelösten Substanzen, wie AlF-, FeF-.
oder dergleichen weniger löslich sein können als die Chloride in der Schmelze und zum Ausfallen neigen, zum Beispiel
wie AlF3, FeF3 oder dergleichen, oder wie teilweise
ausgetauschte Substanzen, wie AlClF2, FeClF2 oder dergleichen,
die ebenfalls verminderte Löslichkeit haben im Vergleich mit den Chloriden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. In Beispiel 2 zeigt die einzige Zeichnung eine Kurve des Zellenwiderstandes
Ohm cm2 gegen die Anzahl der Ladungs-/Entladungs-Zyklen,
durch welche die Zellen von Beispiel 2 geführt wurden.
Um die Zweckmäßigkeit der Erfindung zu zeigen, wurden Versuche durchgeführt, wobei wachsende Mengen an NaF zu
äquimolaren Gemischen von NaCl und AlCl3 zugesetzt und die Schmelzpunkte gemessen wurden. Die Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
AlCl3 | NaCl | NaF |
50 | 50 | 0 |
45 | 45 | 10 |
40 | 40 | 20 |
35 | 35 | 30 |
Tabelle
Bestandteile (Mol-%) Schmelzpunkt (0C)
156 155 154 154
^q Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß die Dotierung
eines äquimolaren AlCl-^/NaCl-Gemisches mit NaF keine
unannehmbare Änderung im Schmelzpunkt hervorruft.
In einem Vergleichsversuch wurden zwei praktisch identische sekundäre oder wiederaufladbare elektrochemische Hochtemperatur-Energiespeicherzellen
nach folgenden Anordnungen aufgebaut:
1. Na/beta-Aluminiumoxid/NaAlCl4/FeCl2 (auf Kohlenstoff)
2. Na/beta-Aluminiumoxid/NaAlX. /FeCl2 (auf Kohlenstoff)
In Zelle Nr. 2 umfaßt das Symbol X Cl und F -Anionen, wobei das molare Verhältnis von Cl" : F~ 32 : 1 und das
molare Verhältnis von AlCl- : NaCl : NaF im flüssigen Elektrolyten 8:8:1 ist (d. h. ausgedrückt in Mol-%
etwa 47 : 47 : 6). In beiden Zellen waren die Natriumkationen
die einzigen Alkalikationen im flüssigen Elektrolvten·
Diese zwei Zellen wurden bis zu etwa 140 Zyklen unter identischen Bedingungen geladen und entladen und die Werte
für die Zyklenzahl (und somit Lebensdauer) gegen den inneg5
ren Widerstand sind auf der beigefügten Zeichnung gezeigt, die eine Kurve des Innenwiderstandes in Ohm cm2 während
der Entladung gegen die Zykluszahl ist.
3518859 -ιοί Aus der Kurve ist ersichtlich, daß der Innenwiderstand der
Zelle Nr. 2 gemäß der Erfindung über die ersten 140 Zyklen praktisch konstant blieb und tatsächlich war er weiterhin
bis zu etwa 230 Zyklen konstant. Im Fall der Zelle Nr. 1 (Kontrolle nach dem Stand der Technik) stieg der Innenwiderstand
nach und nach, so daß nach 140 Zyklen ihr Innenwiderstand sich dem doppelten Wert des Widerstandes der
Zelle gemäß der Erfindung näherte. Überdies hatte die Zelle gemäß der Erfindung zu allen Zeiten einen geringeren
Innenwiderstand als die Kontrollzelle.
Aus der Tabelle im Beispiel 1 ist zu ersehen, daß das Natriumfluorid in jedem Fall dem Gemisch von AlCl3 und
NaCl mit einem Molverhältnis von 50 : 50 zugegeben also eindotiert wurde. Das heißt, das Gemisch kann als NaAlCl4
ausgedrückt werden. Dieses Vorgehen ist durch praktische Erwägungen bestimmt.
Es wurde auch gefunden, daß der beste Weg für eine Schmelze, die aus NaCl und AlCl3 besteht und ausreichend rein und
homogen zur Verwendung als flüssiger Elektrolyt in elektrochemischen Zellen der hier beschriebenen Art ist, darin
besteht, AlCl3 und NaCl als Ausgangsmaterialien miteinander
zu mischen, wobei das NaCl nur wenig mehr als 50 %, auf molarer Basis, ausmacht und dieses Gemisch auf eine Temperatur
über 200 0C zu erhitzen, das heißt im Bereich von 500 0C. Es gibt dafür mehrere Gründe.
Erstens sei darauf hingewiesen, daß es zwar im Prinzip möglich ist, Gemische von AlCl3 und NaCl zu haben, die
AlCl-j-reich sind, das heißt die mehr als 50 Mol-% AlCl3
enthalten, nicht aber umgekehrt. Be,i den fraglichen Temperaturen,
also unterhalb 500 0C, führt die Zugabe von NaCl zu einem Gemisch von AlCl3 und NaCl, das ein 50 :
Molverhältnis darstellt, nicht dazu, daß die Schmelze NaCl-reich wird, weil das NaCl einfach darin unlöslich ist.
Dies bedeutet, daß jedes Ausgangsgemisch von NaCl und AlCl-, das mehr als 50 Mol-% NaCl enthält, zu einer Schmelze
führt, die immer noch ein 50 : 50 Molverhältnis zwischen AlCl3 und NaCl hat, da das überschüssige NaCl lediglich
in fester Form als Niederschlag oder dergleichen vorliegt, der sich von der Schmelze absetzt.
Andererseits entstehen Probleme bei der Bildung einer Schmelze aus dem Ausgangsmaterial, das mehr als 50 Mol-%
AlCl3 enthält. Der Grund dafür ist, daß AlCl3 bei etwa
sublimiert und demgemäß können Verluste an AlCl3 und Problerne
des Dampfdruckes bei AlCl-v-reichen Ausgangsgemischen
auftreten, wenn nicht das Schmelzen in einem Autoklaven erfolgt. Die erhaltene AlCl3-Schmelze ist weiterhin vom
Standpunkt der Lewis-Säure betrachtet sauer.
Daraus folgt, daß zur Herstellung einer Schmelze, die ein Gemisch von AlCl3 und NaCl enthält, es ohne Verwendung
eines Autoklaven und ohne Probleme, die vom AlCl3-Dampfdruck
oder dem Säuregrad entstehen, es am leichtesten oder am praktischsten ist, mit einer neutralen 50 : 50 molaren
Mischung von AlCl3 und NaCl zu beginnen. Um zu gewährleisten,
daß dieses Gemisch neutral ist und daß die erhaltene Schmelze das gewünschte Molverhältnis 50 : 50 hat,
wird zweckmäßig ein leichter Überschuß an NaCl verwendet, der sich dann aus der überstehenden Schmelze absetzt.
Es sei auch darauf hingewiesen, daß AlCl3, insbesondere
das im Handel für die großtechnische Verwendung erhältliche im typischen Fall Verunreinigungen enthält und auch Verunreinigungen
darin entstehen können durch polymerisationsartige Änderungen am AlCl3, die Komplexe bilden können,
welche im Zusammenhang mit Schmelzen für flüssige Elektrolyten in elektrochemischen Zellen als Verunreinigungen
betrachtet werden können. Ein Ausgangsgemisch, das AlCl3
enthält, welches solche Verunreinigungen aufweist, sowie NaCl, wobei NaCl etwas mehr als die Hälfte des Gemisches
auf molarer Basis bildet, wird demgemäß erhitzt, zum Beispiel auf 500 0C, um eine verhältnismäßig reine überstehende
Schmelz zu erhalten, die aus AlCl3 und NaCl im
Molverhältnis 50 : 50 besteht. Das überschüssige NaCl und die Verunreinigungen, die im AlCl3 enthalten waren oder
hierin gebildet wurden, setzen sich ab. Die verhältnismäßig reine überstehende Schmelze kann dann für den
gewünschten schmelzflüssigen Elektrolyten in einer elektrochemischen Zelle benutzt werden.
Bezüglich dieser Schmelze sei darauf hingewiesen, daß zusätzliches
zugesetztes NaCl darin unlöslich ist und lediglieh ausfällt, daß jedoch zusätzliches zugegebenes AlCl3
sich löst und zu einer AlCl3-reichen sauren Schmelze führt.
Wie oben erwähnt, vermeidet die beschriebene Arbeitsweise Dampfdruckprobleme, die sich durch die Sublimation von
AlCl3 im Ausgangsmaterial ergeben, und die gebildete Schmelze
ist vom Lewis-Säure-Standpunkt aus neutral und demgemäß verhältnismäßig einfach zu handhaben. In diesem Zusammenhang
sei auch darauf hingewiesen, daß das Erhitzen, im typischen Fall auf etwa 500 0C, immer auf eine Temperatur
über 200 0C erfolgt, so daß im Prinzip Dampfdruckprobleme
entstehen können, wenn überschüssiges AlCl3 vorliegt.
Aus den oben beschriebenen Gründen ist es demgemäß am zweckmäßigsten,
das NaF gemäß der Erfindung in eine Schmelze einzudotieren, die AlCl3 und NaCl im Molverhältnis 50 : 50
enthält. Dies ist der Grund, warum die Tabelle in Beispiel 1 äquimolare Mengen von AlCl3 und NaCl enthält, in welche
NaF eingegeben wird.
Ausgehend von einer 50 : 50 molaren Schmelze von AlCl3 und
NaCl führt das anfängliche Dotieren mit NaF zur Ausfällung von wenigstens etwa äquivalenten Mengen an NaCl auf molarer
Basis, so daß das 50 : 50 Molverhältnis aufrechterhalten wird, aber zwischen Aluminiumhalogenid einerseits und
Natriumhalogenid andererseits. Das Volumen des in die Schmelze gegebenen Natriumfluorids ist etwa gleich dem
Volumen des Natriumchlorids, das aus der Schmelze ausfällt, so daß nur geringe Volumenveränderungen der Schmelze erfolgen.
Wenn zunehmende Anteile von Natriumfluorid in eine 50 :
molare AlCl3/NaCl-Schmelze gegeben werden, bilden sich
komplexere Niederschläge, die sich absetzen, und Natrium und/oder Aluminiumkationen, und Chlorid und/oder Fluoridanionen
enthalten. Die Schmelze selbst behält ihr 50 : 50 Verhältnis auf molarer Basis zwischen Aluminiumhalogenid
und Natriumhalogenid bei, und es ist möglich, den molaren Anteil an Natriumfluorid in der dotierten Schmelze auf 20
bis 30 %, auf molarer Basis, oder mehr zu erhöhen. Es gehen dann steigende Anteile an Ausgangsmaterialien im
Niederschlag verloren, der gewünschtenfalls verworfen werden kann, oder, wenn er im flüssigen Elektrolyten in
einer elektrochemischen Zelle verbleibt, kann er tatsächlich Teil des aktiven Kathodenmaterials bilden. Wenn so
beispielsweise eine Zelle aus ihrem entladenen Zustand beladen wird, kann dies erfolgen, indem man eine geeignete
trockene Kathodenpulvermischung aus Eisen und Natriumchlorid mischt und dann diese Pulvermischung mit geschmolzenem
Salzelektrolyten sättigt. Wenn die Dotierung mit Natriumfluorid
angewandt wird, kann das Natriumfluorid Teil der trockenen Pulvermischung bilden, wobei undotiertes 50 :
molares NaAlCl. zur Sättigung des Pulvers verwendet wird. In diesem Fall löst sich das Natriumfluorid im flüssigen
Elektrolyten und der daraus sich bildende Niederschlag, der überwiegend aus Natriumchlorid besteht, bildet sich
im gesättigten Pulvergemisch in verteilter Form. Das Natriumchlorid im Niederschlag, das auf molarer Basis etwa
dem verwendeten Natriumfluorid-Dotierungsmittel äquivalent
ist, kann dann Teil des Gemisches aus entladenem aktiven Eisen und Natriumchlorid bilden, wobei die Menge an erwartetem
Niederschlag in Betracht gezogen wird, wenn man die Mengenanteile an Eisen und Natriumchlorid im anfänglichen
trockenen Pulvergemisch berechnet.
Wenn aber die oben erwähnten komplexeren Niederschläge,
die Aluminiumkationen enthalten, gebildet werden, beginnt das Volumen des gebildeten Niederschlages das Volumen an
zugesetztem Natriumfluorid beträchtlich zu übersteigen, so
daß das Volumen der verbleibenden Schmelze beginnt, deutlich
vermindert zu werden.
Während im Prinzip jedes Dotieren mit Natriumfluorid die
Zunahme im Innenwiderstand der Zelle gemäß der Erfindung vermindern kann, wurde in Untersuchungen gefunden, daß
die wirksame minimale Menge für das Natriumfluorid zur Verbesserung der Lebensdauer der Zelle im Bereich von 2
bis 3 %, auf molarer Basis, liegt. Bezüglich der oberen ■ Grenze für die Dotierung mit Natriumfluorid ist zu bemerken,
daß eine überschüssige Menge an Natriumfluorid-Dotierungsmittel aus den obigen Gründen zu Ausfällungen
führt, die hinsichtlich der oben erwähnten unlöslichen Substanzen übermäßig groß werden können.
Es ist am bequemsten, einfach die 50 : 50 molare Schmelze von AlCl-/NaCl mit NaF zu dotieren und die dotierte Schmelze
unmittelbar in die Zelle einzubringen. Auf diese Weise können sich die Niederschläge in der Zelle bilden und während
diese Niederschläge in verhältnismäßig geringen Mengen harmlos sind und höchstens eine gewisses Totgewicht
darstellen, können übermäßige Mengen an solchen Niederschlagen das Verhalten der Zelle nachteilig beeinflussen,
sowohl im Hinblick auf übermäßiges Totgewicht als auch im Hinblick auf die erhältlichen verhältnismäßig verminderten
Ladungs- und Entladungskapazitäten.
Vom praktischen Standpunkt und bei Ausgleich der verschiedenen oben erwähnten Erwägungen und unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß übermäßige Mengen an Fluoridionen die Mengenanteile an hochschmelzenden Feststoffen im Elektrolyten
auf ein unannehmbares Maß erhöhen können, scheint der zweckmäßigste Mengenanteil an zuzugebendem Natriumfluorid-Dotierungsmittel
darin zu bestehen, daß man einen flüssigen Elektrolyten bereitstellt, der unmittelbar in
eine Zelle eingegeben werden kann und kein Übermaß an unlöslichen Verbindungen eintritt, also im Bereich von
10 bis 15 % auf molarer Basis. Mit anderen Worten werden
zu einer 50 : 50 molaren AlCl3/NaCl-Schmelze 10 bis 15 %,
auf molarer Basis, an NaP zugegeben. Eine etwa äquivalente molare Menge an NaCl wird unlöslich und fällt aus, wobei
der Niederschlag möglicherweise etwas Aluminiumkationen und Fluoridanionen enthält, jedoch kann die dotierte
Schmelze als ganzes in der elektrochemischen Zelle dieser Art verwendet werden, ohne daß man die überstehende Schmelze
zur Verwendung in der Zelle dekantieren müßte.
In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß dieses Vorgehen zum Vorliegen von Natriumchloridniederschlag
in unlöslicher Form in der flüssigen Elektrolytschmelze in der Zelle führt, und dieses überschüssige NaCl
wirkt als Sicherheitsspielraum, so daß auch in voll beladenem Zustand der Zelle immer etwas Natriumchlorid in fester
Form vorliegt, was gewährleistet, daß der Anteil an Aluminiumchlorid in dem geschmolzenen Salzelektrolyten niemals
50 % auf molarer Basis übersteigen kann, so daß die Schmelze nie sauer wird.
Es sei auch bemerkt, daß zwar im allgemeinen mehr Chloridanionen als Fluoridanionen in der Schmelze vorliegen, jedoch
mögliche Situationen gemäß der Erfindung auftreten können, wo der Mengenanteil an Fluoridanionen auf molarer
Basis größer ist als der der Chloridanionen, überdies kann,
abhängig von anderen Erwägungen, wie der Zweckmäßigkeit zur Erzielung eines hohen Anteiles an Fluoridanionen in
der Lösung, eine Situation auftreten, wo andere Kationen als Natrium und Aluminium im flüssigen Elektrolyten vor-
3Q liegen (obwohl im allgemeinen Alkalikationen außer Natrium
zu vermeiden sind, da sie die Leitfähigkeit des beta-Aluminiumoxids
vermindern), und die Erfindung umfaßt demgemäß auch diese Möglichkeit.
Die Erfindung hat den wünschenswerten Effekt, daß sie eine beträchtliche Verminderung der Geschwindigkeit erzielt,
mit welcher der Innenwiderstand der Zelle steigt, wenn sie durch eine beträchtliche Anzahl von Ladungs-/Entladungs-Zyklen
geführt wird, überdies ergibt das Dotieren eines Natriumaluminiumchlorid-Salzschmelzelektrolyten,
der aus einem äquimolaren Gemisch von NaCl und AlCl., mit Natriumfluor id
besteht, wobei das molare Verhältnis von AlCl3 in der Mischung nicht größer gehalten wird als der Anteil an
Natriumhalogenid und tatsächlich nicht größer als der
Anteil an NaCl, den unerwarteten Vorteil, daß keine unannehmbare Erhöhung im Schmelzpunkt eintritt, wenigstens
bis das NaF mehr als wenigstens 20 bis 30 % (auf molarer Basis) der Schmelze bildet.
Es ist bekannt, daß bestimmte Fluoridverbindungen der hier
in Frage stehenden Metalle, wie Kryolith (Na3AlFg) einen
viel höheren Schmelzpunkt haben (etwa 1000 0C) als die entsprechenden
Chloridverbindungen (Na3AlCl6 mit 150 0C).
In entsprechender Weise hat AlF-, einen viel höheren
Schmelzpunkt (etwa 990 0C) als AlCl3. Es wäre somit zu
erwarten, daß die Zugabe von NaF in den in der obigen Tabelle gezeigten Mengen zu einer äquimolaren NaCl/AlCl3-Schmelze
eine beträchtliche rasche und unannehmbare Zunahme im Schmelzpunkt der Schmelze zur Folge hätte. Im
Gegensatz dazu wurde festgestellt, daß Zugaben beträchtlicher Mengen an NaF möglich sind, ohne den Schmelzpunkt
auf einen unannehmbaren Grad zu erhöhen, während auch praktisch keine anderen nachteiligen Einflüsse auf das
Zellverhalten erfolgen und die Geschwindigkeit der Zunahme im Innenwiderstand, wie oben beschrieben, deutlich vermindert
wird.
Schließlich sei betont, daß es wichtig ist, daß andere Alkalikationen als Natriumkationen, zum Beispiel Lithiumoder
Kaliumkationen, im flüssigen Elektrolyten nicht erwünscht sind, da diese Alkalikationen in das beta-Aluminiumoxid
an der Grenzfläche beta-Aluminiumoxid/flüssiger Elektrolyt
eintreten, was zu einem raschen und unannehmbaren Aufbau des Innenwiderstandes und einer permanenten und
irreversiblen Schädigung der Zelle führen kann.
Claims (11)
1. Wiederaufladbare elektrochemische Hochtemperaturzelle,
enthaltend eine Natriumanode, die bei der Betriebs- *·-
temperatur zelle geschmolzen ist, einen geschmolzenen flüs- *
sigen Halogenidsalzelektrolyten, der ebenfalls bei Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, eine
verträgliche Kathode, die in Kontakt mit dem flüssigen Elektrolyten steht und, zwischen der Anode und dem
flüssigen Elektrolyten und die Anode vom flüssigen Elektrolyten isolierend, ein fester beta-Aluminiumoxidelektrolyt,
dadurch gekennzeichnet, daß der geschmolzene Salzelektrolyt Natriumkationen als einzige Alkalikationen,
Aluminiumkationen, Chloridanionen und Fluoridanionen
enthält, wobei der flüssige Elektrolyt in voll beladenem Zustand der Zelle fähig ist, als ein Gemisch
das AlCl-, NaCl und NaF enthält, dargestellt zu werden, worin der molare Anteil von AlCl., nicht größer als der
molare Anteil von Natriumhalogenid ist.
2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil von NaF im flüssigen Elektrolyten zwischen 2 %
und 25 %, auf molarer Basis, ist.
3. Zelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenanteil an NaF im flüssigen Elektrolyten zwischen
10 % und 20 %, auf molarer Basis, liegt.
4. Zelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem AlCl.,
und dem Natriumhalogenid auf molarer Basis im flüssigen
Elektrolyten 1 : 1 ist, wenn die Zelle voll beladen ist, wobei der molare Anteil von Chloridionen im flüssigen
Elektrolyten größer ist als der molare Anteil von Fluoridionen
darin.
5. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen dem AlCl3 und NaCl auf molarer Basis im flüssigen Elektrolyten 1 : 1
beträgt, wenn die Zelle voll geladen ist.
6. Zelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch '* gekennzeichnet, daß das aktive Kathodenmaterial in der
* 20 voll beladenen Zelle ein übergangsmetallhalogenid aus
A der Gruppe FeCl3, NiCl3, CoCl2, CrCl37 MnCl3 und
Mischungen davon ist.
7. Zelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als aktives Kathodenmaterial FeCl2, NiCl2 oder Gemische davon
verwendet werden.
8. Zelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das 30
aktive Kathodenmaterial FeCl2 ist oder enthält.
9. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das aktive Kathodenmaterial eine chlorierte dazwischenliegende hochschmelzende Hartmetallverbindung
umfaßt, wobei die intermediäre hochschmelzende Hartmetallverbindung aus der Gruppe der Carbide, Nitride,
Phosphide, Boride und Silizide oder Gemischen davon, der Gruppe der Übergangsmetalle enthaltend Eisen, Nickel,
Kobalt, Chrom, Mangan und Gemischen davon, ausgewählt ist.
10. Zelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die hochschmelzende Hartmetallverbindung aus der Gruppe
Fe-,C und Carbiden von Legierungen von Eisen und Nickel ausgewählt ist.
11. Verfahren zum Betrieb einer wiederaufladbaren elektrochemischen
Hochtemperaturzelle, enthaltend eine Natriumanode,
die bei Betriebstemperatur der Zelle geschmolzen ist, einen geschmolzenen flüssigen Salzelektrolyten,
der ebenfalls bei Betriebstemperatur der Zelle flüssig ist, eine verträgliche Kathode, die in Kontakt mit dem
Flüssigelektrolyten steht und, zwischen Anode und flüssigem Elektrolyt und die Anode vom flüssigen Elektrolyt
isolierend, einen festen beta-Aluminiumoxidelektrolyt,
wobei der flüssige Elektrolyt Natriumkationen als einsige Alkalikationen, Aluminiumkationen und Chloridanionen
umfaßt, insbesondere für Zellen nach Anspruch 1 bis 10, zur Vermeidung der progressiven Zunahme im
Innenwiderstand der Zelle bei deren zyklischer Ladung und Entladung, dadurch gekennzeichnet, daß man den
flüssigen Elektrolyt mit einem Mengenanteil an Natriumfluorid so dotiert, daß der flüssige Elektrolyt bei
voll beladenem Zustand der Zelle als ein Gemisch dargestellt werden kann, das AlCl3, NaCl und NaF enthält
und worin der molare Anteil von AlCl3 nicht größer ist als der molare Anteil von Natriumhalogenid.
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