-
Beschreibung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vibrationsplatte nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
-
Vibrationsplatten dieser Gattung sind in vielerlei Ausführungen bekannt.
-
Bei allen bekannten gattungsgemäßen Vibrationsplatten besorgt der
Schwingungserreger auch die Fortbewegung der Platte. Der Schwingungserreger kann
dabei ein sogenannter Kreisschwinger ggf. mit umkehrbarer Drehrichtung oder ein
Schwingungserreger, der eine gerichtete Schwingung erzeugt, sein, wobei im letzteren
Falle die Schwingungsrichtung unter einem von 90" verschiedenen Winkel in der Fahrtrichtung
des Geräts geneigt ist, so daß eine für den Fahrantrieb ausnützbare Kraftkomponente
vorhanden ist. Die Neigung der Schwingungsrichtung kann zur Erzielung von Vorlauf
und Rücklauf umschaltbar sein.
-
Die Erzeugung des Vortriebs mit Hilfe des Schwingungserregers hat
ihre eigenen Probleme. Bei bindigen Böden kann es vorkommen, daß die Platte am Boden
kleben bleibt, weil die vom Schwingungserreger erzeugte Schwingkraft mit Vortriebs-Komponente
nicht ausreicht, die Platte gleichzeitig vom Boden zu lösen und in der gewünschten
Fahrtrichtung weiterzubewegen.
-
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Vibrationsplatten
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so zu gestalten, daß sie auch auf bindigen
Böden nicht kleben bleiben können.
-
Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des
Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
-
Bei der erfindungsgemäßen Vibrationsplatte ist stets ein wesentlicher
Bereich der Bodenplatten von mindestens einem Band unterlegt, so daß die Bodenplatte
dort mangels eines direkten Kontaktes mit Verdichtungsgut auch dann nicht kleben
bleibt, wenn dieses bindig ist.
-
Die Bodenplatte kann sich daher unabhängig von der Bodenbeschaffenheit
unter den Vibrationskräften von ihrer Unterlage auch jederzeit lösen, womit die
Voraussetzung für die problemlose Fortbewegung der Vibrationsplatte in Fahrtrichtung
unter allen Betriebsbedingungen gewährleistet ist. Die Fortbewegung kann dabei entweder
in bekannter Weise allein mittels einer entsprechenden Schwingungskomponente oder
auch allein oder in Kombination mit einer solchen Schwingungskomponente mittels
eines das Band bzw. die Bänder der Länge nach zwangsweise bezüglich der Bodenplatte
bewegenden Fahrantriebs gemäß Anspruch 3 herbeigeführt werden. In jedem Falle wird
bei der Fortbewegung der Vibrationsplatte jedes im unteren Trum mit der Unterseite
ggf. an einem bindigen Untergrund klebende
Band hinter dem nacheilenden
Ende der Bodenplatte von diesem "losgeschält", was eines weitaus geringeren Kraftaufwandes
bedarf, als das Loslösen einer über ihre gesamte Fläche kleben gebliebenen Bodenplatte
auf einmal, wie dies im Stande der Technik bisher oft erfolglos versucht worden
ist.
-
Die Verdichtungsarbeit leistet auch bei der erfindungsgemäßen Vibrationsplatte
nach wie vor die Bo-Bodenplatte, wobei deren Schwingbewegung im Bereich des Bandes
bzw. der Bänder über diese in den Boden eingeleitet wird. Die Bänder können hierbei
in solcher Weise griffig gestaltet werden (Anspruch 9), daß dadurch zum einen ein
guter Bodenkontakt und zum anderen auch eine Begünstigung der Einleitung der Verdichtungskraft
in den Untergrund erreicht wird.
-
Der besondere Fahrantrieb gemäß Anspruch 3 löst in Verbindung mit
dem Gegenstand der Ansprüche 1 und 2 noch zwei weitere, im Stande der Technik nicht
zufriedenstellend gelösten Probleme in optimaler Weise.
-
Das eine Problem besteht darin, daß die bekannten Vibrationsplatten
, bei denen die Fortbewegung allein mittels einer Schwingungskomponente in Fahrtrichtung
bewirkt wird, nur ein ziemlich begrenztes Steigvermögen haben. Das andere Problem
ergibt sich daraus, daß die bekannten Vibrationsplatten nur mit im Betrieb befindlichem
Schwingungserreger unter voller Verdichtungsleistung selbstfahrend sind. Häufig
ist es nötig, eine Vibrationsplatte von einem Einsatzort zu einem anderen, mehr
oder minder weit entfernten zu transportieren, wobei auf dem Transportweg Bodenverhältnisse
vorliegen können, die ein Darüberfahren mit Verdichtungsleistung wegen der Gefahr
einer Beschädigung von Untergrund und/oder Platte nicht zulassen. In diesem Falle
mußten dann die bekannten Platten auf einem besonderen Transportmittel überstellt
werden.
-
Demgegenüber hat die erfindungsgemäße Vibrationsplatte gemäß Anspruch
3 wegen des gesonderten Fahrantriebs eine weitaus bessere Steigfähigkeit, wobei
bei ihr der Vortrieb von dem Band oder den Bändern bewirkt wird, die, ohne den Verdichtungsbetrieb
zu stören, zwischen der Unterseite der Bodenplatte und dem Untergrund mittels des
Fahrantriebs hindurchziehbar sind und dabei die Vibrationsplatte wegen der Umlenkung
an der plattenfesten Umlenkvorrichtung nach Art eines Raupenantriebs vorwärtsbewegen.
Infolge des Fahrantriebs ist sie überdies auch bei abgeschaltetem Schwingungserreger
selbstfahrend, so daß sie unabhängig von der Beschaffenheit des Untergrunds von
einem Einsatzort zum anderen ohne zusätzliche Hilfsmittel umsetzbar ist.
-
Sowohl im Verdichtungsbetrieb als auch beim Umsetzen ist durch Umschalten
der Bandantriebsrichtung (Anspruch 4) eine Fortbewegung vorwärts und rückwärts erreichbar.
Bei Verwendung von Bändern oder Bandgruppen auf der einen und der anderen Seite
der vertikalen Längsmittelebene der Vibrationsplatte (Anspruch 2) ist in Verbindung
mit je einem eigenen Fahrantrieb für jede Seite (Anspruch 5) eine Kurvenfahrt und
in weiterer Verbindung mit einer Antreibbarkeit der Bänder bzw. Bandgruppen in Gegenrichtung
(Anspruch 6) auch ein Wenden des Geräts auf der Stelle erzielbar.
-
Die weiteren Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungen der
Gegenstände der Ansprüche 1 bis 6 und 9.
-
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
-
In der Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung: Fig.
1 eine erfindungsgemäße Vibrationsplatte in Ansicht von der Seite, und Fig. 2 die
Vibrationsplatte nach Fig. 1 in Ansicht von vorn.
-
Die in der Zeichnung dargestellte Vibrationsplatte weist eine Bodenplatte
1 auf, die sich zwischen massiven Seitenplatten 2 erstreckt, die über eine Querplatte
3 miteinander verbunden sind. Auf der Bodenplatte 1 ist ein Schwingungserreger 4,
z.B. ein Unwuchterreger, der im vorliegenden Falle eine gerichtete Schwingung mit
zur Bodenplatte vertikaler Schwingungsrichtung erzeugt, angebracht. Zwischen den
Seitenplatten 2 erstrecken sich vor und hinter der Bodenplatte 1 Achsen 5 bzw. 6,
auf denen Umlenkrollen 5a bzw. 6a laufen, die leistenartige, sich parallel zur jeweiligen
Achse 5 bzw. 6 erstreckende, über den Umfang der Umlenkrollen gleichmäßig verteilte
Formschlußelemente 7 tragen.
-
Die Rollen 5a und 6a sind in der Längsmitte geteilt und durch einen
nicht dargestellten, ggf. in ihrem Inneren vorgesehenen Drehantrieb, z.B. einen
Hydro- oder Elektromotor, unabhängig voneinander im und gegen den Uhrzeigersinn
antreibbar. Der Antrieb der Rollen 5a und/oder 6a könnte von der gleichen Kraftquelle
her, z.B. einem Verbrennungsmotor, abgeleitet sein, die den Antrieb des Schwingungserregers
4 besorgt. Über die Umlenkrollen 5a und 6a auf der einen Seite der vertikalen Längsmittelebene
L der Vibrationsplatte und über die Rollen 5a und 6a auf der anderen Seite dieser
Längsmittelebene ist jeweils ein endloses Band 8 geführt, daß sich mit seinem unteren
Trum unter der Bodenplatte 1 und mit seinem oberen Trum darüber erstreckt. Die Bänder
8 haben eine sich in ihre Längsrichtung erstrekkende und zu den leistenartigen Formschlußelementen
7 der Rollen 5a und 6a passende Perforation 9, in die die Formschlußelemente 7eingreifen.
-
Die vorgenannten Teile bilden zusammen die Untermasse der Vibrationsplatte,
auf die abgefedert (10) die Obermasse (11) aufgesetzt ist, die die Kraftquelle 12
z.B. einen Verbrennungsmotor, für die verschiedenen, bei der erfindungsgemäßen Vibrationsplatte
anzutreibenden Bauelemente, wie den Schwingungserreger 4 und die Umlenkrollen 5a
und/oder 6a, sowie den Hydraulikölbehälter 13 umfaßt Die Obermasse 11 belastet die
Untermasse, die ihr gegenüber unter der Wirkung des Schwingungserregers 4 vibriert
und den Untergrund über die Bodenplatte 1 verdichtet. Die Bodenplatte 1 steht hierbei
mit dem Untergrund nicht direkt sondern über die endlosen Bänder 8 indirekt in Kontakt,
die die Verdichtungsleistung über die ganze Fläche der Bodenplatte 1 hinweg in den
Untergrund übertragen. Aufgrund der Perforation 9 sind die Bänder 8 auch besonders
griffig,ohne daß ihre gute Gleitfähigkeit bezüglich der Bodenplatte 1 beeinträchtigt
wird oder sich Verdichtungsgut dazwischen festsetzen kann.
-
Im Betrieb der Vibrationsplatte ruhen die Bänder im Bereich der Bodenplatte
1 auf dem Untergrund, und die letztere wird wegen des zwangsweisen Antriebs der
Bänder durch die Rollen 5a und/oder 6a auf dem unteren Trum der Bänder je nach der
Drehrichtung der Rollen für den Betrachter der Fig. 1 zwangsweise nach links oder
rechts geschoben, so lange die Rollen die gleiche Drehrichtung haben, bzw. bezüglich
des Bodens auf der Stelle gedreht, wenn die Rollen 5a, 6a auf der einen Seite der
Längsmittelebene L einerseits und die diesbezüglichen Rollen auf der anderen Seite
dieser Ebene L andererseits in Gegenrichtung angetrieben
sind.
-
Unabhängig vom Vorhandensein eines Zwangsantriebes für die Rollen
Sa und/oder 6a bzw. für die Bänder 8 gewährleisten die letzteren, daß sich die Bodenplatte
1 auch bei bindigen Böden unter den Schwingungskräften von ihrer Unterlage lösen
und dann leicht in Fahrtrichtung fortbewegt werden kann. Hierbei werden dann die
eventuell am Untergrund klebenden Bänder 8 hinter dem nacheilenden Ende der Bodenplatte
vom Untergrund losgelöst, wofür ein geringer Kraftaufwand ausreicht. Unter diesen
Umständen könnte die Vorwärtsbewegung der Vibrationsplatte auch allein durch den
Schwingungserreger 4 mittels einer Schwingungskomponente in Fortbewegungsrichtung
der Vibrationsplatte herbeigeführt werden. Der zwangsweise Fahrantrieb über die
Bänder 8 hat demgegenüber aber noch verschiedene besondere Vorteile. Zum einen kann
ein Schwingungserreger verwendet werden, der eine gerichtete Schwingung mit zur
Bodenplatte senkrechter Schwingungsrichtung, also ohne Kraftverlust durch eine etwaige
Vortriebskomponente in Fahrtrichtung, erzeugt. Zum anderen gewährleistet der Zwangsantrieb
eine besonders große Steigfähigkeit. Da schließlich der Fahrantrieb auch bei abgeschaltetem
Schwingungserreger 4 funktionsfähig ist, kann die Vibrationsplatte ohne jegliche
Gefahr, Beschädigungen zu verursachen oder selbst beschädigt zu werden, unabhängig
von der Beschaffenheit des Untergrundes von einem Einsatzort zum anderen gefahren
werden.
-
Anstelle von nur je einem Band auf der einen bzw.
-
anderen Seite der vertikalen Mittelebene L könnten auch mehrere, schmalere
Bänder jeweils mit Perforation vorgesehen sein. Ebenso könnten die beiden Bänder
zu einem einzigen Band ohne Teilung an der Mittelebene L vereint sein, wenn auf
das Wenden des Geräts auf der Stelle verzichtet werden kann.
-
Bei der in der Zeichnung dargestellten geteilten Ausführung der Rollen
5a und 6a mit je einem Band auf jeder Seite könnte anstelle der beiden Seitenplatten
2 mit Querplatte 3 auch eine einzige, stegartige vertikale Platte zwischen den beidseitigen
Rollen vorgesehen und so volle Seitenfreiheit erzielt werden.
-
Die Vibrationsplatte kann in beliebigen Größen gebaut und, bei kleineren
Ausführungen, auch mit einer Führungsdeichsel versehen werden, wenn - bei einer
solchen einfachen Ausführung - eine Kurvenfahrt mittels geteilter Bänder von umschaltbarer
Laufrichtung nicht vorgesehen wird.
-
- Leerseie -