DE3511817C2 - Dosiervorrichtung - Google Patents
DosiervorrichtungInfo
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- G01—MEASURING; TESTING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung zum Dosieren eines feinteiligen Materials mit einer
Speicherkammer, einer an die Speicherkammer anschließenden drehbaren Dosiereinheit mit
mehreren oben offenen Ausnehmungen, von denen sich wenigstens eine in die Speicherkammer
öffnet, einem sich nach oben erstreckenden Entleerungskanal und einer die Relativbewegung
zwischen der Dosiereinheit und der Speicherkammer bewirkenden, die Dosiereinheit in bestimmte
Drehstellungen weiter schaltenden Betriebseinheit.
Verschiedene Arzneimittelpräparate werden zur Zeit in zerkleinerter, gemahlener oder granulierter
Form oder in Form von Mikrokapseln gehandhabt oder ausgeteilt. Diese Substanzen werden
in harte Gelatinekapseln gefüllt, die für orale Verabreichung gedacht sind und vom Patienten ganz
geschluckt werden. Kinder und Erwachsene, die beim Schlucken einer ganzen Kapsel
Schwierigkeiten haben, erhalten die Empfehlung, die Kapsel zu öffnen und den Inhalt auf ein
geeignetes Stück Nahrungsmittel zu verteilen und zu schlucken. Es ist jedoch schwierig, die
Kapsel zu öffnen und den Inhalt ohne Verlust der Substanz herauszuschütten. Harte Gelatinekapseln
sind ein teurer aber wirksamer Weg zur Handhabung pharmakologischer aktiver
Substanzen und ihr Austeilen an Patienten, die in der Lage sind, die Kapseln ungebrochen zu
schlucken. Es ist jedoch nicht vernünftig, diesen teuren Weg der Verabreichung in harten
Gelatinekapseln zu verwenden, wenn der Patient später mit einiger Schwierigkeit die Kapsel öffnet
und den Inhalt ausschüttet.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, feinteiliges Material mit Dosiervorrichtungen genau zu
verabreichen. Beispielsweise beschreibt die DE-OS 20 52 051 eine Dosiervorrichtung mit einer
Betriebseinheit und einer Speicherkammer. Die Betriebseinheit wird relativ lose an das Gehäuse
der Vorrichtung angepaßt. Substanzen mit kleinen Partikeln fallen deshalb leicht auf die
Gleitoberflächen zwischen den zwei relativ zueinander beweglichen Einheiten, so daß die
zugefühte Substanz klemmt. Mit einer solchen Dosiervorrichtung ist es schwierig, kleine Mengen
zerkleinerter oder granulierter Substanzen mit einer Genauigkeit zu dosieren, die für die
Verabreichung von Arzneimitteln ausreicht.
Eine Dosiervorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen zeigt das DE-GM 19 48 180. Die
Vorrichtung hat aber ebenso wie die Dosiervorrichtung gemäß der US-PS 20 88 836 keine
Abstreifer und gestattet daher keine genaue Dosierung, wie sie beispielsweise bei Arzneimitteln
erforderlich ist. Bei den Dosierungsvorrichtungen, die in dem DE-GM 19 56 458 und der US-PS
34 58 091 beschrieben sind, sind zwar Abstreifer vorgesehen, doch erlauben auch diese keine
genaue Dosierung, und die Vorrichtungen sind auch nur für Grobdosierung, wie für Kaffebohnen,
vorgesehen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand daher darin, eine Dosiervorrichtung zum
Dosieren eines feinteiligen Materials, insbesondere pharmakologisch aktiver Substanzen, mit
hoher Genauigkeit, zu bekommen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Dosiervorrichtung mit den eingangs genannten
Merkmalen gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß an der Speicherkammer eine
Abstreichereinheit mit federnden oder elastischen, bei der Relativbewegung zwischen der
Dosiereinheit und der Speicherkammer über die Öffnung der Ausnehmungen streichenden
Abstreifern angeordnet ist und daß die Dosiereinheit durch eine Feder gegen die Abstreichereinheit
gedrückt wird.
Mit dem Aufbau gemäß der vorliegenden Erfindung wird verhindert, daß die Substanz mit den
Gleitoberflächen in den zwei zueinander bewegenden Teilen der Dosiervorrichtung in
Berührung kommt, und auf diese Weise ist eine Zuführung jeder Dosierung ohne irgendwelche
Probleme erreichbar. Bei der Dosiervorrichtung gemäß der Erfindung ermöglichen die Abstreifer
das Füllen der Ausnehmungen in der Dosiereinheit in genau reproduzierbarer Weise. Dadurch,
daß die Abstreifer das Material nicht nur abstreifen, sondern auch zusammendrücken, bekommt
man eine reproduzierbare Packdichte und hohe Dosiergenauigkeit.
In der Zeichnung bedeutet:
Fig. 1 eine axiale Querschnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Dosiervorrichtung
gemäß der Erfindung und
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
Die Dosiervorrichtung gemäß der Erfindung wird bevorzugt in Kunststoff hergestellt und kann so
vorgesehen sein, daß sie vier getrennte Einheiten wie folgt aufweist:
eine Betriebseinheit 1 am Boden der Dosiervorrichtung;
eine federbeaufschlagte Dosiereinheit 2;
eine Abstreichereinheit 3; und
eine Speicherkammer 4, die mit einem Entleerungskanal 5 für die Abgabe der Dosis vorgesehen ist.
eine Betriebseinheit 1 am Boden der Dosiervorrichtung;
eine federbeaufschlagte Dosiereinheit 2;
eine Abstreichereinheit 3; und
eine Speicherkammer 4, die mit einem Entleerungskanal 5 für die Abgabe der Dosis vorgesehen ist.
Ein weiteres separates Teil, (eine Kunststoff- oder Metallhaube 6), ist in der Zeichnung gezeigt und
bevorzugt, ist aber nicht wesentlich. Diese kann von einer (nicht gezeigten) Umfangsrippe am
oberen Teil der Betriebseinheit 1 festgehalten werden. Diese Rippe schafft die Möglichkeit, daß
die Haube entfernbar festgehalten wird. Ein alternativer Weg des Abdichtens der Vorrichtung
besteht in der Schaffung eines Stopfens in der Oberseite des Entleerungskanals 5.
Am unteren Mittelteil der Speicherkammer 4 ist die Abstreichereinheit 3 fest an der Innenwand
der Speicherkammer 4 angebracht, so daß sie sich nicht relativ zu dieser drehen kann. Die
Abstreichereinheit 3 weist den unteren Teil des Entleerungkanals 5 auf, der einstückig mit der
Speicherkammer 4 ausgebildet ist. Aus Fig. 2 sieht man deutlicher, daß die Abstreichereinheit
3 fünf sich radial erstreckende Arme aufweist, deren jeder einen federnden bzw. elastischen
Abstreifer 8 trägt, der sich in Gleitberührung mit der oberen Fläche der Dosiereinheit 2 befindet,
die ihrerseits mit sechs am Umfang im Abstand angeordneten, kegelstumpfförmigen Ausnehmungen
7 versehen ist, die unmittelbar unter den Abstreifern 8 angeordnet sind. Für das
Führen der Drehbewegung der Dosiereinheit 2 weist die Abstreichereinheit 3 einen äußeren
Umfangsrand, der mit der zylindrischen äußeren Oberfläche der Dosiereinheit 2 in Eingriff tritt, und
einen kurzen Innenring, der mit der oberen Fläche der Dosiereinheit einwärts von den
Ausnehmungen 7 in Eingriff ist, um ein Festklemmen beim Zuführen zu verhindern, auf. Die
Dosiereinheit 2 ist durch eine Feder 9 belastet, um sie gegen die Abstreichereinheit 3 zu
drücken. Zwischen der Dosiereinheit, die einen gezahnten Ring 13 hat, und der Feder ist eine
Scheibe 14 angeordnet, die an der Speicherkammer 4 verkeilt ist. Die Betriebseinheit 1, gegen
welche das andere Ende der Feder 9 anschlägt, trägt einen federnden Arm 12, der mit dem
gezahnten Ring 13 in Eingriff bringbar ist. Somit steuert die Scheibe 14 in wirksamer Weise die
Winkelbewegung der Betriebseinheit 1 und der Dosiereinheit 2, so daß eine der Ausnehmungen
7 immer in der richtigen Position anhält, d. h. unmittelbar unter dem Entleerungskanal 5, wie in Fig. 1
zu sehen ist. Ferner verringert die Scheibe 14 die Reibung zwischen der Feder und der
Dosiereinheit. In der Betriebseinheit 1 ist ein Raum 10 vorgesehen, gemäß Darstellung geschlossen
durch ein poröses Polster oder Kissen, und in dem Raum 10 kann ein Trocknungsmittel
eingegeben werden, z. B. ein Silikagel, um den Inhalt der Vorrichtung gegen Luftfeuchtigkeit
zu schützen. Der Eintritt von Feuchtigkeit wird auch durch die Haube 6 verringert.
Eine feinteilige, pharmazeutische aktive Substanz wird innerhalb der Speicherkammer 4
gespeichert, und die Dosiertätigkeit erfolgt, wenn die Dosiervorrichtung gemäß Darstellung in Fig. 1
in aufrechter Position steht, durch Drehen der Betriebseinheit zuerst im Uhrzeigersinn und dann
im Gegenuhrzeigersinn. Der von dem gezahnten Ring 13 und dem federnden Arm 12 gebildete
Ratschenmechanismus schaltet die Dosiereinheit intermittierend, so daß erst eine und dann eine
andere Ausnehmung unmittelbar und dem Entleerungskanal erscheint. Alle Ausnehmungen
gehen nacheinander an der Speicherkammer vorbei und können mit dem darin befindlichen
feinteiligen Material gefüllt werden. Somit kann eine bestimmte Menge feinteiliger, pharmazeutisch
aktiver Substanz durch die korrekte Wahl der Größe der Ausnehmung 7 dosiert werden. Die
Wirkung der Abstreifer 8 auf der Abstreichereinheit 3 besteht in erster Linie darin, das feinteilige
Material in die Ausnehmung zu zwingen und zusammenzudrücken, und in zweiter Linie, das
feinteilige Material genau bündig mit der Oberseite der Ausnehmungen zu machen. Dies
bedeutet, daß beim Ankommen einer Ausnehmung 7 unmittelbar unter dem Entleerungskanal 5
die Ausnehmung vollständig und genau gefüllt wird.
Alles, was dann notwendig ist, besteht darin, die Dosiervorrichtung auf den Kopf zu stellen und
das feinteilkige Material den Entleerungskanal 5 hinunterfließen zu lassen. Durch Auswahl der
Größe der Ausnehmungen kann somit die Größe einer Dosis ausgewählt werden, die innerhalb
weiter Grenzen verändert werden kann, z. B. von 1 bis 5 mg oder 5 bis 200 mg. Die Anzahl von
Ausnehmungen in der Dosiereinheit kann sich je nach unterschiedlichen Faktoren verändern , wie
z. B. die Menge aktiver Substanz, die in jeder Dosis verabreicht werden sollte, oder die
physikalischen Eigenschaften der aktiven Substanz. Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat
die Dosiereinheit 6 Ausnehmungen, und diese Ausnehmungen sind zylindrisch oder vorzugsweise
kegelstumpfförmig, wie gezeigt ist.
Die Größe der Speicherkammer kann so ausgewählt werrden, daß sie den erwarteten
Bedürfnissen für eine spezielle aktive Substanz genügt. In der Dosiervorrichtung kann die Kammer
beispielsweise genug aktive Substanz für etwa 100 Dosierungen enthalten. Die Dosiervorrichtung
hat eine Öffnung zum Füllen oder Nachfüllen aktiver Substanz im oberen Teil der Speicherkammer.
Die Öffnung ist vorzugsweise durch einen Kunststoffstopfen 11 abgedichtet.
Bei einer alternativen Ausführungsform hat die Dosiervorrichtung einen federnden Keil, welcher
die Beschickung der Vorrichtung mit eine Hand ermöglicht. Jeder Stoß auf den Keil veranlaßt ein
intermittierendes Schalten der Dosiervorrichtung, so daß eine Ausnehmung, die mit der aktiven
Substanz gefüllt ist, mit dem Entleerungskanal in Verbindung gebracht wird.
Die Dosiervorrichtung kann als Behälter und Hilfe bei der Abgabe einer großen Anzahl von aktiven
Substanzen benutzt werden, wie z. B. Enprophyllin, Theophyllin und Terbutalin.
Um die Dosiergenauigkeit der Dosiervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zu
demonstrieren, wurden die folgenden Versuche mit unterschiedlichen Dosiereinheiten mit
unterschiedlichen Größen der Ausnehmungen A-G durchgeführt. Der Behälter wurde mit einem
Theophyllinpräparat in einer Mikrokapsel, gemischt mit 1 bis 2% Talkum, gefüllt. Wenn die
Dosiergenauigkeit von 500 Dosen festgestellt wurde, erhielt man eine Maximalabweichung von
3,5%. Siehe nachstehende Tabelle. Die nachstehenden Daten sind Durchschnittswerte von 500
Dosen aus jeder Dosiervorrichtung.
Als Vergleich wird Bezug auf den Hersteller des Mittels genommen, welcher einzeln aufführt, daß
90% der Kapseln ein Gewicht haben sollen, welches nicht mehr als um 10% von dem verlangten
Gewicht abweicht. Der Rest soll um nicht mehr als 20% abweichen. Mit der Dosiervorrichtung
gemäß der Erfindung werden diese Erfordernisse in einem reichlichen Spielraum erfüllt.
Claims (10)
1. Dosiervorrichtung zum Dosieren eines feinteiligen Materials mit einer Speicherkammer
(4), einer an die Speicherkammer anschließenden drehbaren Dosiereinheit (2) mit
mehreren oben offenen Ausnehmungen (7), von denen sich wenigstens eine in die
Speicherkammer öffnet, einem sich nach oben erstreckenden Entleerungskanal (5) und
einer die Relativbewegung zwischen der Dosiereinheit (2) und der Speicherkammer (4)
bewirkenden, die Dosiereinheit in bestimmte Drehstellungen weiter schaltenden
Betriebseinheit (1), dadurch gekennzeichnet, daß an der Speicherkammer (4) eine
Abstreichereinheit (3) mit federnden oder elastischen, bei der Relativbewegung zwischen
der Dosiereinheit und der Speicherkammer über die Öffnungen der Ausnehmungen (7)
streichenden Abstreiferen (8) angeordnet ist und daß die Dosiereinheit (2) durch eine
Feder (9) gegen die Abstreichereinheit (3) gedrückt wird.
2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebseinheit (1)
unter schrittweisem Schalten der Dosiereinheit in bezug auf die Speicherkammer (4)
drehbar ist.
3. Dosiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebseinheit
(1) entweder in Uhrzeigerrichtung oder gegen Uhrzeigerrrichtung um die Drehachse der
Dosiereinheit (2) drehbar angeordnet ist und daß ein Ratschenmechanismus (12, 13)
zwischen der Betriebseinheit (1) und der Dosiereinheit (2) vorgesehen ist, der das
intermittierende Weiterschalten der Dosiereinheit (2) nur in einer Drehrichtung erlaubt.
4. Dosiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ratschenmechanimsus
einen Federarm (12) auf der Betriebseinheit (1) aufweist, welcher mit im
Winkelabstand angeordneten Zähnen (13) auf der Dosiereinheit (2) in Eingriff tritt.
5. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebseinheit (1) unter der Dosiereinheit (2), angebracht ist.
6. Dosiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Scheibe (14), die
mit der Speicherkammer (4) verkeilt ist, durch die Feder (9) gegen die Dosiereinheit (2)
gedrückt wird, welche zwischen der Scheibe (14) und der Betriebseinheit (1) angeordnet ist.
7. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entleerungskanal (5) durch die Speicherkammer (4) hindurchgehend vorgesehen
ist.
8. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicherkammer (4) einen verschließbaren Einlaß (11) aufweist, mittels dessen die
Speicherkammer nachfüllbar ist.
9. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiereinheit (2) mit sechs am Umfang im Abstand angeordneten Ausnehmungen
(7) versehen ist.
10. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (7) Kegelstumpfform haben und an ihrem offenen Ende, über
welches sie mit der Speicherkammer (4) in Fließverbindung stehen, breiter sind.
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