Dosiervorrichtung, insbesondere Arzneimitteldosiervorrichtung und Verwendung einer Dosiervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung, insbesondere für kleinpartikuläre pharmazeutische Präparate, für Präparate in Form von Pellets, Granulaten oder Extrudaten, insbesondere eine Arzneimitteldosiervorrichtung, im Einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruches 1 ; ferner eine Verwendung einer Dosiervorrichtung.
Kleinteilige Darreichungsformen von pharmazeutischen Präparaten, wie Pellets, Granulate oder Extrudate, weisen gegenüber Single-Unit-Formen, wie Tabletten, unter anderem die Vorteile auf, dass die kleinpartikulären Präparate zum einen eine gleichmäßigere Verteilung im Intestinaltrakt zeigen, was besonders wichtig bei Retardformen ist, und zum anderen besser zu schlucken sind, wenn sie als Einzelpartikel verabreicht werden. Des weiteren kann mit einer einzigen Darreichungsform ein weiter Dosisbereich abgedeckt werden, in dem unterschiedliche Mengen in entsprechenden Kapseln abgefüllt bzw. verabreicht werden.
Üblicherweise werden derartige kleinpartikuläre pharmazeutische Präparate in Kapseln aus Hartgelatine abgefüllt, die jedoch gegenüber der Bulkware, d.h. den kleinpartikulären pharmazeutischen Präparaten, eine Reihe von Nachteilen besitzen. So muss der Wasseranteil von Hartgelatinekapseln größer oder gleich 10% sein, da die Hartgelatinekapseln ansonsten verspröden können, so dass sie bereits im Packmittel oder beim Herausnehmen aus dem Packmittel brechen. Dies kann bei feuchteempfindlichen Präparaten zu erheblichen Stabilitätsproblemen führen, woraus häufig kurze Shelf-lifes resultieren.
Da die Relation zwischen der Präparatmenge und der Kapselhülle für verschiedene Dosen unterschiedlich ist, muss für jede Dosis eine eigene aufwendige Stabilitätsprüfung durchgeführt werden.
Die Kombination mehrerer kleinpartikulärer Präparate ist nur bedingt möglich, da die unterschiedlichen Dosierungen, d.h. das Mischungsverhältnis zwischen den einzelnen Präparaten, vorab bereits festgelegt ist. Eine konventionelle Kombinationsform von zwei Wirkstoffen, deren Einzelkomponenten in zwei bzw. drei Dosierungen vorliegen, erfordert z.B. bereits sechs fixe Arzneimittelkombinationen.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, mit Hilfe von Dosiervorrichtungen eine größere Menge eines kleingranulierten pharmazeutischen Präparates in eine vorgegebene Teilmenge abzumessen, welche anschließend beispielsweise an den Patienten ausgegeben wird.
So offenbaren die US 4,805,811 und die EP-O 787 979 A1 jeweils eine gattungsgemäße Dosiereinrichtung mit einer Kammer zur Aufnahme einer größeren Menge eines kleingranulierten pharmazeutischen Präparates. An der Dosiereinrichtung ist ein Drehschieber vorgesehen, an welchem mehrere Dosierkammern mit vorgegebenen Volumina ausgebildet sind. Durch Drehen des Dosierschiebers um eine vertikal ausgerichtete Achse wird aufeinander folgend jeweils eine der Dosierkammern mit einer Teilmenge des in der Kammer enthaltenen Präparates befüllt und beim Weiterdrehen des Dosierschiebers wieder entleert. Die Ausgangsöffnung der mit dem zu dosierenden Präparat befüllten Kammer und die Auswurföffnung für das dosierte Präparat sind in axialer Richtung versetzt zueinander angeordnet. Unterschiedliche Dosierungen werden erreicht, in dem eine entsprechende Anzahl an Teilmengen mit Hilfe des Drehschiebers aus der Kammer entnommen wird.
Durch diese bekannten Dosiereinrichtungen soll insbesondere erreicht werden, dass ältere Menschen und Kinder oder Personen, denen das Schlucken größerer Tabletten schwer fällt, dosierte Mengen an leicht zu schluckenden kleinpartikulären Präparaten abmessen und aufnehmen können.
Aus der EP-O 217390 A2, der FR-2 380 536 sowie der FR-2 380 537 ist jeweils eine Dosiervorrichtung bekannt, die mit einer mit einem kleinpartikulären pharmazeutischen Präparat gefüllten Kammer ausgestattet ist, aus der mit Hilfe einer an einem Schieber ausgebildeten Dosierkammer bzw. einer Dosierspirale eine definierte, konstante Teilmenge des Präparates aus der Kammer entnommen werden kann.
Des weiteren sind aus der US-4 ,273,254, der GB 1 316 174, der US-4,237,884, der WO 95/25050 oder der US-5,255,786 sogenannte Tablettenvereinzeler bekannt, bei denen mehrere Tabletten in einer Kammer aufgenommen und beispielsweise mit Hilfe eines Schiebers einzeln aus der Kammer entnommen werden können.
Aus der GB 1 511 107 ist eine Mess- und Dosiervorrichtung zum Dosieren von körnigen Legierungen oder Metall beschrieben, bei der das Volumen einer
Dosierkammer entsprechend einer definierten Teilmenge einstellbar ist. Dazu ist in einem Dosierschieber ein Stempel beweglich und in vorgegebenen Stellungen mit Hilfe eines keilförmigen Nockens justierbar. Ähnliche Dosiervorrichtungen sind aus der GB 215 577 und der GB 139 342 bekannt.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Dosiervorrichtungen dienen dabei der Dosierung unterschiedlichster Präparate für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke. Der Aufbau und die Auslegung der Dosiervorrichtung erfolgt in Abhängigkeit der Konsistenz und Eigenschaften des zu dosierenden Präparates. Die beschriebenen Ausführungen zeichnen sich dabei durch einen komplexen Aufbau und zum Teil ein kompliziertes Handling aus. Ferner bauen einige der Vorrichtungen aufgrund der Prinzip bedingt erforderlichen großen Abstände zwischen der Übergabeöffnung aus der mit dem zu dosierenden Präparat befüllten Kammer und der Ausgabeöffnung für das dosierte Präparat sehr groß, so dass diese gerade für die manuelle Dosierung von pharmazeutischen Präparaten umständlich zu handhaben sind. Dies gilt ferner auch für die konstruktive Umsetzung der zum Teil vorgesehenen
unterschiedlichen Möglichkeiten der Volumenänderung der Dosierkammer und deren Bewegung zwischen der Befüll- und Entleerstellung. Dazu sind jeweils unabhängig voneinander zu betätigende Stelleinrichtungen für die Dosiervolumeneinstellung und die Bewegung der Dosierkammer vorgesehen, wobei zur Rückstellung der Dosierkammer entsprechende Maßnahmen erforderlich sind, die durch zusätzliche Bauteile und zusätzlich benötigten Bauraum charakterisiert sind. Insbesondere wird eine automatische Rückstellung nur durch Betätigung entgegen einer Vorspannkraft realisiert, wozu wiederum entsprechende Mittel vorzusehen sind.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Dosiereinrichtung bzw. ein Verfahren zur Dosierung, vorzugsweise Eigendosierung, kleinpartikulärer pharmazeutischer Präparate anzugeben, mit der bzw. mit dem eine patientenorientierte, individuell und stufenlos anpassbare exakte Dosierung eines kleinpartikulären pharmazeutischen Präparates bzw. kleinpartikulärer pharmazeutischer Präparate möglich ist, wobei die Dosiervorrichtung durch eine kompakte Bauweise und ein einfaches Handling charakterisiert sein soll.
Diese Aufgabe wird durch eine Dosiereinrichtung mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 gelöst. Eine erfindungsgemäße Verwendung der Dosiervorrichtung ist im Anspruch 30 angegeben.
Eine Dosiervorrichtung zur Dosierung kleinpartikulärer pharmazeutischer Präparate, welche durch eine Erstreckung in Höhenrichtung und in Längsrichtung charakterisiert ist, umfasst wenigstens eine Kammer zur Aufnahme einer größeren Menge des Präparates und eine Dosiereinheit, umfassend einen wenigstens eine Dosierkammer zur Aufnahme einer definierten Teilmenge des Präparates aufweisenden Drehschieber, wobei die Dosierkammer zwischen einer Füllstellung, in der sie mit Präparat aus der Kammer zu befüllen ist, und einer Abgabestellung, in der das Präparat aus der Dosierkammer aus der Dosiervorrichtung auszugeben ist, beweglich ist. Die Dosierkammer ist um eine Drehachse zumindest zwischen
der Befüll- und Entleerstellung drehbar gelagert und weist eine Aufnahmeöffnung für das zu dosierende Präparat, welche in der Befüllstellung mit einer mit der Kammer wenigstens mittelbar gekoppelten oder diese bildenden ersten Übergabeöffnung fluchtet, auf und eine Abgabeöffnung für das dosierte Präparat-, welche in der Abgabestellung mit einer mit einer Ausgabeöffnung aus der Dosiervorrichtung wenigstens mittelbar verbundenen oder diese bildenden weiteren zweiten Übergabeöffnung fluchtet. Die Übergabeöffnungen sind in Höhenrichtung der Dosiervorrichtung in vertikaler Richtung zueinander versetzt angeordnet. Erfindungsgemäß ist die Drehachse in vertikaler Richtung zwischen den beiden Übergabeöffnungen angeordnet und erstreckt sich parallel oder geneigt zur Längsrichtung wenigstens einer der Übergabeöffnungen, d.h. in einem Winkel zur Höhenrichtung. Das Volumen der Dosierkammer zur Vorgabe der aus der Dosiervorrichtung abzugebenden definierten Teilmenge des Präparates ist einstellbar. In den Zwischenstellungen zwischen Befüll- und Entleerstellung fungiert der Drehschieber als Sperreinrichtung zwischen den beiden
Übergabeöffnungen, d.h. bei Verdrehen von der Befüll- zur Entleerstellung wird ein direkter Durchtritt des Präparates zwischen den Übergabeöffnungen von der Kammer zur Ausgabeöffnung aus der Dosiervorrichtung vermieden. Dadurch ist es möglich, zum einen eine exakte Dosierung des Präparates mit Hilfe der Dosierkammer selbst, und nicht wie bisher üblich, durch mehrfaches Befüllen und Entleeren einer verhältnismäßig kleinen Dosierkammer, vorzunehmen und zum anderen die Verschiebewege für die Dosierkammer, die zumindest einem Kreisbogensegment entsprechen, sehr kurz zu halten, was in Analogie auch für die Anordnung der Übergabeöffnungen und deren Abstände zueinander gilt, wodurch die Dosiervorrichtung sehr kompakt gehalten werden kann. Des Weiteren ist aufgrund der Anordnung zwischen den Übergabeöffnungen und der im wesentlichen horizontalen Ausrichtung der Drehachse eine einfache Führung von Verstelleinrichtungen zur Volumenänderung in der Dosierkammer möglich, unabhängig von der Lage der Kammer. Diese können leicht zugänglich ausgeführt sein.
Durch die Einstellbarkeit der Dosierkammer ist es möglich, eine patientenorientierte individuelle Anpassung der Dosen, zum Beispiel bei einer Dosierung des Präparates bezogen auf das Körpergewicht oder bei einer Anpassung der Dosis an diumale Bedürfnisse, vorzunehmen. Des weiteren kann die Dosis des Präparates über einen längeren Einnahmezeitraum individuell angepasst werden, so dass Präparate, die beispielsweise in einer Anfangsphase in größeren Dosen eingenommen werden müssen, über den Einnahmezeitraum gezielt verringert werden können. Ebenso können Patienten anfangs niedrige Dosen allmählich auf die therapeutisch notwendige Dosis steigern, um so die Verträglichkeit zu verbessern. Von besonderem Vorteil ist diese Flexibilität der
Dosierung bei Kindern, da hierbei aufgrund der unterschiedlichen Körpergewichte von wenigen kg bis ca. 70 kg eine Vielzahl von Dosisstärken notwendig ist. Geeignete Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung gestatten die Dosierung pharmazeutischer Präparate z.B. im Bereich von 40- 800 mg oder 0,4-8 g, vorzugsweise 50-750 mg, oder 0,5-7,5 g.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den Unteransprüchen und den Figuren.
Vorzugsweise ist die Drehachse senkrecht zur Höhenrichtung, d.h. in Längsrichtung ausgerichtet bzw. in einer horizontalen Ebene verlaufend angeordnet. Die Höhenrichtung beschreibt dabei in Standlage der Dosiervorrichtung betrachtet die Vertikalrichtung. Diese Anordnung erlaubt ein besonders leichtes Handling einer derartigen Dosiervorrichtung, da die Standlage auch der üblicherweise gehandhabten Bedienlage entspricht. Generell wird unter Höhenrichtung die Erstreckung der Dosiervorrichtung in vertikaler Richtung und unter Längsrichtung die Erstreckung in axialer Richtung, insbesondere in der entsprechenden Axialschnittebene verstanden.
Der Drehschieber ist im Grundkörper der Dosiervorrichtung in Längsrichtung geführt und vorzugsweise gegen Verschiebung in axialer Richtung gesichert und in Umfangsrichtung zumindest unter Krafteinwirkung drehbar gelagert. Der
Grundkörper weist dazu in Abhängigkeit seiner Ausgestaltung als einteilige Baueinheit oder mehrteilige Baueinheit zur Gewährleistung der Montage einen zumindest einseitig offenen Führungskanal auf, vorzugsweise jedoch in Form einer Durchgangsöffnung- bzw. einen sich über die gesamte Erstreckung erstreckenden Kanal, der zumindest im Bereich der Einbaulage der aufzunehmenden Dosierkammer durch kreisrunde Querschnitte charakterisiert ist. Die Geometrie der Führungsöffnung im Bereich der Erstreckung der Dosierkammer in Längsrichtung entspricht dabei dem Querschnittsverlauf der - Dosierkammer über deren Erstreckung in Längsrichtung vorzugsweise unter Bildung einer Spaltdichtung in Umfangsrichtung zwischen den
Übergabeöffnungen. Dadurch wird gewährleistet, dass beim Verdrehvorgang des Drehschiebers und damit der Dosierkammer kein dosiertes Präparat unerwünscht aus der Dosierkammer austreten kann.
Die axiale Sicherung erfolgt über entsprechende Anschläge für den Drehschieber und/oder die mit diesen gekoppelten Elemente im Führungskanal bzw. den diesen bildenden Grundkörper und/oder entsprechende form- oder kraftschlüssig wirkende Mittel, beispielsweise Klemm-, Schnapp- , Rast- oder Bajonettverbindungen.
Bezüglich der Anordnung der Drehachse gegenüber den Übergabeöffnungen in Längsrichtung betrachtet und der Ausrichtung der Drehachse gegenüber der Höhenrichtung ergeben sich im wesentlichen zwei Möglichkeiten: a) die Drehachse ist parallel zur Längsachse der ersten und zweiten Übergabeöffnung angeordnet; b) die Drehachse ist geneigt zur Längsachse der ersten und zweiten Übergabeöffnung angeordnet.
Im Fall a) ist die Dosierkammer in Längsrichtung der Drehachse über ihre Erstreckung in Längsrichtung, d.h. über deren Erstreckung parallel zur Drehachse betrachtet durch einen konstanten Querschnitt charakterisiert. Bei Ausführungen gemäß b) ist die Dosierkammer in Längsrichtung der Drehachse über ihre
Erstreckung in Längsrichtung durch eine Querschnittsänderung charakterisiert, welche stetig erfolgt. Die Ausgestaltung der Dosierkammern bedingt die erforderliche Verstelleinrichtung, welche im Fall b) zur Vermeidung sprunghafter Absätze in der Dosierkammerwandung nur über in die Dosierkammer einschiebbare Einschubelemente realisiert werden kann, um einen unerwünschten Austritt von dosiertem Präparat zwischen der Befüll- und Entleerstellung zu vermeiden und in den Zwischenstellungen zwischen Befüll- und Entleerstellung _ eine Spaltdichtung zwischen Dosierkammer und Umgebung zu gewährleisten. Die
Dosierkammer begrenzenden Wände sind bei Ausführung b) vorzugsweise ortsfest. Bei Ausführung der Dosierkammer mit konstantem Querschnitt in
Längsrichtung kann eine Volumenänderung sowohl durch eine Verschiebung eines, die Dosierkammer bildenden Wandbereiches als auch durch verschiebbare Einschubelemente, beispielsweise Keilelemente erfolgen.
Die Drehachse kann dabei horizontal, d.h. quer zur Höhenrichtung oder geneigt gegenüber der Horizontalebene angeordnet sein. Eine Ausrichtung in Vertikal richtung, d.h. Höhenrichtung in der Standlage der Dosiervorrichtung ist ausgeschlossen.
Bezüglich der Anordnung von erster und zweiter Übergabeöffnung zueinander bestehen ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten. Diese sind zumindest in einem Winkelbereich von einschließlich 20° bis 220°, vorzugsweise 90° bis 200° zueinander versetzt angeordnet. Die Anordnung erfolgt je nach Anbindung an die Kammer und die Ausgabeöffnung aus der Dosiervorrichtung, welche ebenfalls im Grundkörper eingearbeitet sind. Gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung sind die erste und zweite Übergabeöffnung in einem Winkel von 180° zueinander versetzt angeordnet und in einer vertikalen Ebene, frei von einem Versatz in axialer Richtung. D.h. beide sind übereinander angeordnet. Der Dosiervorgang, einschließlich Abgabe des Präparates ist dann durch eine halbe Drehung des Drehschiebers um die Drehachse charakterisiert. Um eine magazinartige Dosierung, d.h. eine in gleichen Verdrehwinkel-Abständen hintereinander mögliche Dosierung vornehmen zu können, sind vorzugsweise
gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung bei Ausführung mit um 180° versetzt angeordneten Übergabeöffnungen wenigstens zwei um 180° zueinander versetzt angeordnete, d.h. bezüglich der Drehachse symmetrisch angeordnete Dosierkammern vorgesehen. Ein Verdrehen der ersten Dosierkammer von der Befüll- zur Entleerstellung bewirkt gleichzeitig ein Verdrehen der zweiten
Dosierkammer von der Entleerstellung zur Befüllstellung. Bei dieser Ausführung kann eine in Längsrichtung besonders kompakte Dosiervorrichtung gestaltet werden, da auch alle Anschlussöffnungen oder Kanäle an die Übergabeöffnungen in vertikaler Richtung verlaufen bzw. ausgerichtet werden können. Ferner ist eine Verdrehung um 180° für den Nutzer gut handhab- und fühlbar. Durch das
Vorsehen weiterer zwei Dosierkammern mit 90° Versatz zu den bestehenden Dosierkammern kann der Verdrehwinkel um die Hälfte verkürzt werden. Ferner kann aufgrund der ständig nachrückenden Dosierkammern auf Verstellmechanismen zur Zurückstellung der Dosierkammer verzichtet werden.
Vorzugsweise werden bei Vorsehen einer Mehrzahl von Dosierkammern diese jeweils paarweise symmetrisch bezogen zur Drehachse angeordnet, wobei der Winkel zwischen zwei in Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten Dosierkammern jeweils konstant ist und dem Verdrehwinkel zwischen Befüll- und Entleerstellung entspricht. Der Verdrehwinkel ist dabei durch die entsprechende Anordnung der Übergabeöffnungen derart gewählt, dass dieser multipliziert mit der Anzahl der Dosierkammern 360° ergibt. In diesem Fall bewirkt jede Verdrehbewegung einer Dosierkammer von einer Befüll- zu einer Entleerstellung ein Verdrehen einer weiteren Dosierkammer aus einer nicht wirksamen Stellung in die Befüllstellung. Derartige Ausführungen sind insbesondere zur magazinartigen Dosierung und Abgabe von dosiertem Präparat geeignet, welche sich durch kurze Dosierzeiten und die rasche Aufeinanderfolge von Dosiermengenabgaben auszeichnet.
Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Volumen der Dosierkammer vorzugsweise stufenlos einstellbar. Damit ist eine Eignung für unterschiedliche Präparate, Dosiermengen und einen breiten Anwendungsbereich gegeben.
Die Dosiereinheit umfasst zur Gewährleistung der einzelnen Funktionen Dosierung und Abgabe des dosierten Präparates eine Verstelleinrichtung zur Einstellung des Volumens der Dosierkammer, umfassend wenigstens ein verschiebbar gelagertes Verstellelement zur Veränderung des Volumens der
Dosierkammer, welches über einen Verstellantrieb parallel zur Drehachse hin und her beweglich ist und eine Verdreheinrichtung zur Bewegung der Dosierkammer zwischen der Befüllstellung und derΛbgabestellung. Dabei bildet das Verstellelement entweder eine axial verschiebbare Wand der Dosierkammer, ein Einschubelement zum Einschieben in die Dosierkammer zur Verringerung des
Volumens oder ist mit diesen Elementen zumindest unter Bildung einer baulichen Einheit verbunden.
Die Verstelleinrichtung kann vielgestaltig ausgeführt sein. Entscheidend ist, dass eine beliebige Sollvorgabe in Form einer beliebigen durch den Anwender vorgegebenen Größe, welche die erforderliche Dosiermenge wenigstens mittelbar charakterisiert, beispielsweise eine Winkelvorgabe, ein Verschiebeweg oder eine Drehbewegung in eine entsprechende translatorische Bewegung des Verstellelementes umgesetzt wird. Vorzugsweise wird als Verstelleinrichtung ein Spindelantrieb genutzt, dessen Antrieb in Form eines zylindrischen
Verstellantriebes, insbesondere Verstellrades um einen der gewünschten Volumenänderung entsprechenden Winkel verdreht wird und diese Drehbewegung in eine translatorische Bewegung am Verstellelement umgesetzt wird. Der Verstellantrieb in Form des Verstellrades ist dazu koaxial zur Drehachse angeordnet und als hülsenartiges Element ausgeführt, welches den Drehschieber in Umfangsrichtung und wenigstens teilweise in axialer Richtung umschließt. Das Verstellrad ist in axialer Richtung vorzugsweise fixiert. Im einfachsten Fall durch einen Anschlag am Grundkörper, insbesondere der Führungsöffnung für den Drehschieber und/oder den Drehschieber selbst. Das Verstellrad ist für die Funktion der Einstellung der Volumenänderung frei von einer drehfesten
Verbindung mit dem Drehschieber. Das Verstellrad ist jedoch über eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem Verstellelement verbunden. Bei
Ausführung der Verstelleinrichtung als Spindelantrieb erfolgt die Kopplung über ein entsprechendes Gewinde, vorzugsweise ein Trapezgewinde, welches jeweils an einem einen Innenumfang und an einem einen Außenumfang bildenden Teilbereich von Verstellrad und Verstellelement angeordnet ist. Im Hinblick auf eine besonders kompakte und einfach montierbare Bauweise sind die entsprechenden Mitnahmeelemente am Innenumfang des Verstellantriebes und am Außenumfang des Verstellelementes vorgesehen. Bei Ausführung mit Gewinde und mehreren Verstellelementen, welche in unterschiedlichen Dosierkammern wirksam werden, ist bei Anordnung der Mitnahmeelemente in Form von Gewindebereichen an den Verstellelementen die Gewindesteigung mit zu berücksichtigen. D.h., dass einander in Umfangsrichtung benachbart angeordnete Verstellelemente bei gleicher Grundgeometrie und gleicher Grundposition gegenüber der jeweiligen Dosierkammer in Längsrichtung sich hinsichtlich der Anordnung der Mitnahmeelemente unterscheiden. Diese sind in axialer Richtung um den dem Winkel zwischen den beiden Dosierkammem entsprechenden Steigungsanteil des Gewindes versetzt angeordnet. Andernfalls wären bei identisch ausgeführten Verstellelementen diese in unterschiedlichen Positionen einzubauen, was jedoch eine Verringerung des tatsächlich von allen Dosierkammern nutzbaren Volumenänderungsbereiches zur Folge hätte. Vorzugsweise wird daher zur Gewährleistung der gleichzeitigen Einstellung aller Dosierkammern die erst genannte Möglichkeit gewählt.
Um die Dosierung vornehmen zu können, wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung vorgeschlagen, am Dosierelement einen Stempel vorzusehen, der am Dosierelement verschiebbar gelagert ist und dessen Stempelkopf zur Veränderung des Volumens der Dosierkammer in dieser hin und her beweglich ist. Dieser Stempel bildet das Verstellelement. Durch den Spindelantrieb ist es möglich, das Volumen der Dosierkammer von außen ohne großen Aufwand stufenlos einzustellen. Des Weiteren ist es möglich, durch Vorsehen einer Skala am Verstellrad die Position des Stempels außen anzuzeigen, so dass eine sehr exakte Dosierung des Präparates mit hoher Wiederholrate möglich ist. Die Skala kann beispielsweise
eine Relation zwischen dem Körpergewicht und der Dosis des Präparates angeben.
Auch die Verdreheinrichtung umfasst einen Antrieb, der mit dem Drehschieber drehfest verbindbar ist und bei Verdrehung eine Verdrehung des Drehschiebers bewirkt. Der Antrieb wird im einfachsten Fall von einem Betätigungselement in Form eines Verdrehrades, welches manuell betätigbar ist, gebildet. Dieses ist hülsenartig ausgeführt, wobei das Verdrehrad den Drehschieber in - .
Umfangsrichtung und teilweise in axialer Richtung umschließt. Zur Verdrehung ist das Verdrehrad form- und/oder kraftschlüssig mit dem Drehschieber verbindbar. Vorzugsweise sind Drehschieber, Verdreheinrichtung und Verstelleinrichtung im Sinne einer kurzen Bauweise koaxial zur Drehachse und mit geringem Versatz zueinander in Längsrichtung angeordnet.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung wird das Betätigungselement der Verstelleinrichtung von der Verdreheinrichtung gebildet. In diesem Fall fungiert das Verdrehrad als Portionierrad, welches zwei Funktionen unabhängig voneinander übernehmen kann. Diese werden durch zwei Funktionsstellungen charakterisiert, wobei das Portionierrad zwischen diesen in Längsrichtung verschiebbar ist. Das Portionierrad ist in Längsrichtung dazu gegenüber der Verstelleinrichtung und dem Drehschieber axial verschiebbar. In der ersten Funktionsstellung sind das Verstellrad der Verstelleinrichtung und das Portionierrad drehfest miteinander verbunden, wobei die Verbindung frei von einer drehfesten Verbindung zwischen dem Portionierrad und Drehschieber ist. In der zweiten Funktionsstellung sind das Verstellrad, das Portionierrad und der Drehschieber drehfest verbunden. Dies bietet den Vorteil, dass die Verdrehbewegung des Drehschiebers frei von einer Relativbewegung des Verstellrades oder Verstellelementes gegenüber diesem ist. Das Verstellrad und damit das Verstellelement werden zur Verschiebung der Dosierkammer quasi festgestellt.
Vorzugsweise sind die einzelnen Elemente - Drehschieber, Portionierrad und Verstellrad in den Funktionsstellungen in axialer Richtung gegeneinander gesichert. Die Sicherung ergibt sich dabei zum einen durch die Ausgestaltung und das Zusammenwirken der Elemente selbst und ferner durch zusätzliche, vorzugsweise formschlüssige Mittel, die zumindest in den beiden
Funktionsstellungen die Lage von Portionierrad und Verstellrad zueinander in axialer Richtung fixieren. Zur Realisierung der Verbindung weist das Portionierrad im einfachsten Fall am Innenumfang eine in Längsrichtung ausgerichtete Verzahnung auf, die mit dazu komplementären Verzahnungsbereichen am Verstellrad und dem Drehschieber in Eingriff bringbar ist.
Gemäß einer Weiterentwicklung ist mit der Dosiervorrichtung ein das pharmazeutische Präparat enthaltender Vorratsbehälter lösbar verbindbar, der die Kammer mit dem Präparat befüllt. Die Verwendung eines separaten Vorratsbehälters hat den Vorteil, dass während der Lagerzeit die Bulkware in dichten Packmitteln - falls sinnvoll mit Trockenstopfen - absolut trocken verpackt werden kann, d.h. Stabilitätsprobleme aufgrund von Feuchte werden verhindert. Erst bei Anbruch des Arzneimittels wird die Dosiervorrichtung auf den Vorratsbehälter aufgesetzt, so dass die weitere Stabilität des Präparates nur für die Verbrauchsdauer (Tage bis wenige Wochen) gewährleistet sein muss. Bei einer Unterbrechung der Einnahme kann die Dosiervorrichtung auch wieder durch den Stopfen ersetzt werden, wodurch wieder ein dichtes Packmittel erreicht wird. Ferner muss eine Stabilitätsprüfung für die Bulkware nur für die längste Gebrauchsdauer mit der Dosiervorrichtung, d.h. für die niedrigste Dosierung, vorgenommen werden. Über einen Adapter kann eine Kompatibilität zu einer Vielzahl von Vorratsbehälterausführungen gewährleistet werden.
Häufig werden mehrere kleinpartikuläre Präparate miteinander kombiniert in einer Hartgelkapsel abgefüllt, wobei zwischen den Präparaten ein definiertes Mischungsverhältnis bestehen muss, dass sich durch die Dosierung der Präparate ergibt. Bei derartigen Kombinationen können jedoch Kompatibilitätsprobleme auftreten. So sind bei Präparatkombinationen nur fixe Kombinationen möglich, d.h.
wenn zum Beispiel die Präparate A und B einer Kombination in jeweils drei Dosierungen verabreicht werden, ergeben sich neun mögliche fixe Kombinationen. Bei bestimmten Präparatkombinationen sind jedoch nur wenige mögliche fixe Kombinationen erwünscht, so dass Probleme bei der Dosierung entstehen können. Um auch mehrere Präparate miteinander kombiniert dosieren zu können, wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung vorgeschlagen, an der Dosiervorrichtung zumindest eine weitere Kammer zur Aufnahme eines weiteren- kleinpartikulären pharmazeutischen Präparates vorzusehen, aus der durch die Abgabeöffnung eine Teilmenge des weiteren Präparates abzugeben ist. Hierdurch ist es möglich, entsprechend der Anzahl der zusätzlichen Kammern verschiedene Präparate in einem Arbeitsvorgang einzeln zu dosieren und im richtigen Verhältnis miteinander zu vermischen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung wird ferner vorgeschlagen, eine weitere Dosiereinheit für das weitere Präparat mit einer weiteren Dosierkammer vorzusehen, die in der Füllstellung zum Befüllen mit dem weiteren Präparat mit einer Kammeröffnung der weiteren Kammer verbunden ist und die in der Abgabestellung oder einer Zwischenstellung des Dosierelementes mit einer Abgabenöffnung zur Abgabe des weiteren Präparates oder der
Abgabeöffnung für das erste Präparat verbunden ist. In diesem Fall sind beide Dosiereinheiten vorzugsweise hinsichtlich der Verdrehwinkel der Dosierkammern identisch aufgebaut und die Drehschieber sind auf einer gemeinsamen Drehachse gelagert und drehfest miteinander verbunden. Beide Drehschieber können auch ein gemeinsames Grundelement nutzen, dem dann die jeweiligen Verstellelemente, Verstell- und Verdreheinrichtungen der einzelnen Dosiereinheiten an den Endbereichen zugeordnet sind. Auf diese Weise können durch eine einzige Bewegung der miteinander über die Drehschieber gekoppelten Dosiereinheiten die Präparate dosiert und miteinander gemischt werden. Alternativ ist auch denkbar, für jede Kammer eine eigene auch hinsichtlich der Verdrehbewegung autarke Dosiereinheit vorzusehen.
Des weiteren ist es denkbar, aus Sicherheitsgründen eine Kindersicherung an der Dosiervorrichtung vorzusehen, die eine ungewollte Betätigung insbesondere des Dosierschiebers oder Drehschiebers durch Kinder verhindert.
Als Werkstoffe für die Herstellung der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung wird vorzugsweise ein Kunststoffmaterial eingesetzt, das zur Herstellung dünnwandiger Spritzgussteile verwendet werden kann. Bevorzugt sind hierbei insbesondere Kunststoffe, aus denen sich keine Weichmacher oder andere flüchtige Bestandteile herauslösen, um somit eine Verunreinigung des Arzneimittels zu vermeiden. In besonderen Fällen kann es nützlich sein, ein Kunststoffmaterial einzusetzen, das autoklavierbar ist.
Auf diese Weise wird unter anderem verhindert, dass das in der Kammer der Dosiereinrichtung enthaltene Präparat von außen her verunreinigt wird, da die Dosiereinrichtung bei sich in der Füllstellung befindlichem Dosierelement nach außen hin abgeschlossen ist.
Die erfindungsgemäße Verwendung einer Dosiervorrichtung zur Dosierung kleinpartikulärer pharmazeutischer Präparate nach einem der Ansprüche 1 bis 29 ist durch die Verwendung zur Eigendosierung durch einen Benutzer unmittelbar vor Einnahme des Präparates charakterisiert.
Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
Figur 1a verdeutlicht in einer Perspektivansicht eine besonders vorteilhafte Ausführung einer erfindungsgemäß gestalteten Dosiervorrichtung;
Figur 1 b verdeutlicht eine Schnittdarstellung gemäß Figur 1 a in der X-Y-Ebene;
Figur 1c verdeutlicht eine Ansicht auf die Unterseite der Dosiervorrichtung;
Figur 2a verdeutlicht eine Dosiervorrichtung gemäß Figur 1 im Axialschnitt;
Figur 2b verdeutlicht anhand eines Ausschnittes aus Figur 2a die detaillierte
Ausführung der Verstell- und Verdreheinrichtung;
Figur 3a verdeutlicht in einer Schnittdarstellung ein Verstellrad;
Figur 3b verdeutlicht eine Ansicht des Verstellrades in Längsrichtung;
Figur 4a und 4b verdeutlichen anhand zweier Ansichten den Drehschieber;
Figur 5 verdeutlicht das Portionierrad in einem Axialschnitt;
Figuren 6a und 6b verdeutlichen in schematisiert vereinfachte Darstellung mögliche Anordnungen der Drehachse;
Figur 7 verdeutlicht eine Ausführung mit parallel geschalteten Dosiereinheiten.
In den Figuren 1 und 2 ist eine besonders kompakte Ausführung einer erfindungsgemäß gestalteten Dosiervorrichtung 1 zur Abgabe einer definierten Teilmenge eines kleinpartikulären pharmazeutischen Präparates dargestellt. Figur 1a verdeutlicht anhand einer Perspektivansicht, die Figur 1 b anhand einer Schnittdarstellung, die Figur 1c anhand einer Ansicht und die Figuren 2a und 2b anhand eines Axialschnittes den Grundaufbau und die Funktion dieser Dosiervorrichtung 1. Dargestellt ist die Standlage, welche der bevorzugten
Funktionslage bei Handhabung der Dosiervorrichtung 1 entspricht. Diese ist durch eine Erstreckung in Höhenrichtung und eine Erstreckung in Längsrichtung charakterisiert. Die Dosiervorrichtung 1 umfasst einen Qrundkörper 2, welcher mit einem Vorratsbehälter 3 im dargestellten Fall direkt oder hier nicht dargestellt unter Zwischenschaltung eines Adapters lösbar verbindbar ist und eine wenigstens eine Dosierkammer 4 aufweisende Dosiereinheit 5, welche einen Drehschieber 6 umfasst. Der Drehschieber 6 ist um eine die Drehachse A
bildende Achse drehbar gelagert. Die Drehachse A verläuft in dieser Lage der Dosiervorrichtung 1 in einem Winkel, vorzugsweise senkrecht zu einer Vertikalebene, welche senkrecht zur Axialschnittebene in Figur 2 ausgerichtet ist. Die Ausführung gemäß der Figuren 1 und 2 beinhaltet zwei, symmetrisch bezogen auf die Drehachse A angeordnete Dosierkammern. Diese sind mit 4 und 4' bezeichnet. Die einzelne Dosierkammer 4 und 4' ist im Grundkörper 2 drehbar zwischen einer ersten Funktionsstellung, welche einer Befüllstellung entspricht, in der. sie mit Präparat aus einer im Grundkörper 2 oder im Vorratsbehälter 3 angeordneten Kammer 7 zu befüllen ist, und einer zweiten Funktionsstellung, welche der Abgabestellung entspricht, in der das Präparat aus der Dosierkammer 4, 4'aus der Dosiervorrichtung 1 auszugeben ist, gelagert. Dazu weist der Grundkörper 2 einen Führungskanal 8, vorzugsweise in Form einer Durchgangsöffnung 9 auf, in welchem der Drehschieber 6 drehbar angeordnet ist. Dieser erstreckt sich in Längsrichtung der Dosiervorrichtung 1. Der Drehschieber 6 ist dabei in Einbaulage hinsichtlich seiner Lage in Längsrichtung vorzugsweise gesichert. Die Sicherung erfolgt im einfachsten Fall über formschlüssige Elemente, welche gleichzeitig eine Verdrehung in Umfangsrichtung nur unter Aufbringung einer vordefinierten Kraft erlauben; vorzugsweise kann die Sicherung aber auch durch eine Nut in Grundkörper 2 und eine entsprechende Noppe im Drehschieber 5 gesichert werden.
Der Grundkörper 2 kann hinsichtlich der den Außenumfang beschreibenden Geometrie unterschiedlich ausgeführt sein. Vorzugsweise ist dieser in einer Ansicht von oben durch eine für die manuelle Dosierung gut in der Hand liegende zylindrische Form charakterisiert. Die in vertikaler Richtung bezogen auf die
Standlage ausgerichtete Mittenachse ist mit M2 bezeichnet. Von der Oberseite des Grundkörpers 2 steht ein umlaufender Bund 12 ab. Dieser kann sich je nach geforderter Verbindungsart zwischen Vorratsbehälter 3 und Grundkörper 2 parallel oder hier nicht dargestellt in einem Winkel zur Mittenachse M2 des Grundkörpers 2 erstrecken. Auf den umlaufenden Bund 12 kann ein Vorratsbehälter 3 für das pharmazeutische Präparat mit seiner Behälteröffnung 17 lösbar aufgesteckt werden.
Im Grundkörper 2 ist ausgehend von dessen Oberseite, d.h. der zum anzuschließenden Vorratsbehälter 3 ausgerichteten Stirnseite 13 eine sich symmetrisch bezüglich der Mittenachse M2 des Grundkörpers 2 zur Unterseite 19 des Grundkörpers 2 hin trichterförmig verjüngende Kammer, welche der Kammer 7 entspricht, ausgebildet. Die sich vorzugsweise symmetrisch verjüngende Kammer 7 geht in eine erste Übergabeöffnung 15 über, welche in den quer zur Mittenachse M2 des Grundkörpers 2 bzw. der Dosiervoorichtung 1 verlaufenden Führungskanäl 8 für den Drehschieber 6 mündet. Durch den symmetrischen Aufbau der Kammer 7 wird erreicht, dass die Übergabeöffnung 15 mit geringem radialen Abstand zur Wand des Grundkörpers 2 verläuft und trotzdem eine gleichmäßige Zufuhr von Präparat aus der Kammer 7 zur Dosierkammer 4, 4' in der Befüllstellung gewährleistet wird. Die Übergabeöffnung 15 ist im dargestellten Fall als Langloch 16 ausgeführt, wobei dieses in seiner Längsrichtung parallel zur Längsrichtung des Führungskanals 8 verläuft und in der Befüllstellung mit einer Aufnahmeöffnung 24, 24' der Dosierkammer 4, 4' fluchtet. An der die Unterseite 19 bildenden Stirnseite 18 des Grundkörpers 2 ist eine Abgabeöffnung 20 ausgespart, welche in Längsrichtung des Führungskanals 8 ausgerichtet ist, dass heißt, parallel zur Drehachse A verläuft und mit einer zweiten Übergabeöffnung 21, die mit der Dosierkammer 4, 4' in der Entleerstellung, insbesondere der
Abgabeöffnung 25, 25' der Dosierkammer 4, 4' fluchtet, verbunden ist oder diese bildet. Die zweite Übergabeöffnung 21 ist mit der Ausgabeöffnung 20 der Dosiervorrichtung 1 verbunden oder bildet diese. Diese mündet in den Führungskanal 8. Erste Übergabeöffnung 15, zweite Übergabeöffnung 21 und Drehachse A sind parallel zueinander und in vertikaler Richtung übereinander angeordnet. Beide Übergabeöffnungen 15, 21 sind dabei vorzugsweise frei von einem Versatz in Längsrichtung zueinander angeordnet. In den Führungskanal 8 ist der Drehschieber 6 eingesetzt, welcher in Längsrichtung des Kanals 8 vorzugsweise hinsichtlich seiner Lage fixiert, in Umfangsrichtung jedoch drehbar ist. Die Aufnahmeöffnungen 24, 24' und die Abgabeöffnungen 25, 25' der
Dosierkammern 4, 4' werden dabei von der gleichen, d.h. einer gemeinsamen Öffnung gebildet. Die Innenkontur des Führungskanals 8 ist der Form des
Drehschiebers 6 zumindest im Bereich der Erstreckung der Dosierkammern 4, 4' in Längsrichtung und den erforderlichen Lagerstellen angepasst. Der Drehschieber 6 trägt die um 180° zueinander versetzt angeordneten Dosierkammem 4, 4' und wirkt gleichzeitig als Absperrelement zwischen der Übergabeöffnung 15 und der Übergabeöffnung 21 zur Vermeidung des ungehinderten und undosierten Durchtritts von Präparaten aus der Kammer 7 zur Ausgabeöffnung 20. Der Übergang erfolgt immer unter Zwischenschaltung der Dosierkammer 4 bzw. 4'. Der Drehschieber 6 umfasst ein, die Wände 11 der Dosierkammer 5 zumindest teilweise bildendes Grundelement 10, welches im Grundkörper 2 drehbar gelagert ist.
Das Grundelement 10 ist im dargestellten Fall bezüglich zweier Ebenen, die jeweils durch die Drehachse A und einer Senkrechten zu dieser beschreibbar sind, wobei eine der Ebenen mit der Axialschnittebene zusammenfällt, symmetrisch aufgebaut und bildet jeweils die in Längsrichtung verlaufenden Wandbereiche 11.1 , 11.2, einen in Umfangsrichtung verlaufenden Wandbereich 11.3, der die Dosierkammer 4 in axialer Richtung, d.h. Längsrichtung begrenzt und einen, die Dosierkammer 4 in der Befüllstellung in vertikaler Richtung gegenüber der zweiten Übergabeöffnung 21 begrenzenden Wandbereich 11.4 der Dosierkammer 4 bzw. in Analogie die Wandbereiche 11.1 ', 11.2', 11.3' und 11.4' der Dosierkammer 4.' Die jeweils in der Befüllstellung zur Übergabeöffnung 15, d.h. zur Kammer 7 gerichteten Flächenbereiche 11.4 und 11.4' übernehmen auch die Sperrfunktion zur Verhinderung des direkten Durchtritts von Präparaten aus der Übergabeöffnung 15 zur Ausgabeöffnung 20. Diese Wandbereiche werden im einfachsten Fall durch Einarbeitung von entsprechenden Ausnehmungen in das Grundelement 10, insbesondere in Form von in Längsrichtung verlaufenden Schlitzen 22, 22' in das Grundelement 10 des Drehschiebers 6 in dessen Längsrichtung ausgebildet, die sich annähernd über die gesamte Länge des Drehschiebers 6 erstrecken, jedoch an zumindest einem Ende in Längsrichtung geschlossen ist. Bezüglich der Ausführung des Drehschiebers 6 wird auf die Figuren 3a und 3b verwiesen. Der Drehschieber 6 ist dabei derart in den Führungskanal 8 eingesetzt, dass jeweils in der Füllstellung der einzelnen
Dosierkammern 4, 4' der jeweilige Schlitz 22, 22' an seiner offenen Oberseite, welche die Aufnahmeöffnung 24, 24' der Dosierkammer 4, 4' bildet, mit der Übergabeöffnung 15 verbunden ist bzw. fluchtet. Die Dosierkammern 4, 4' in axialer Richtung begrenzenden Wandbereiche 11.5 und 11.5' sind verstellbar und werden vorzugsweise von Stempeln 23, 23' gebildet, die jeweils in den Schlitzen 22, 22 'verschieblich aufgenommen werden. Die Änderung des Volumens der einzelnen Dosierkammer 4, 4' erfolgt dabei durch die axiale Verschiebung der Stempel 23, 23' parallel zur Drehachse A, d.h. in Längsrichtung des •> Drehschiebers 6. Die Stempel 23, 23' sind in den Schlitzen 22, 22' geführt. Die das Volumen der Dosierkammer 4,4' bestimmende Position der Wandbereiche 11.5, 1 1.5' wird über eine Verstelleinrichtung 26 zur Volumeneinstellung eingestellt. Die Verdrehung der Dosierkammern 4, 4' erfolgt über eine Verdreheinrichtung 27. Die Verstelleinrichtung 26 und Verdreheinrichtung 27 sind unter Ausnutzung gemeinsam nutzbarer Elemente in besonders vorteilhafter Ausführung koaxial zueinander und koaxial zur Drehachse A angeordnet. Die Verstelleinrichtung 26 umfasst in besonders vorteilhafter Weise ein Positioniersystem, im einfachsten Fall in Form eines Spindelantriebes 28, mittels welchem eine rotatorische Bewegung in eine translatorische Bewegung umgewandelt werden kann. Dieser umfasst einen Antrieb 29 in Form eines Verstellrades 30, welches mit einem axial verschiebbaren Verstellelement 31 , das im dargestellten Fall in Form des Stempels 23, 23' ausgeführt ist und den Wandbereich 11.5, 11.5' bildet, über ein Kugel- oder im dargestellten Fall Trapezgewinde gekoppelt ist. Das Verstellrad 30 ist gemäß einer Schnittdarstellung dgrch dieses in Figur 4b hülsenartig ausgeführt und umschließt den Drehschieber 6 in Umfangsrichtung über einen Teil von dessen Erstreckung in Längsrichtung. Über dessen Stellung in Umfangsrichtung des Drehschiebers 6 wird das Volumen der Dosierkammer 4, 4' durch die Kopplung mit den Verstellelementen 31 , 31 ' in Form der Stempel 23, 23' eingestellt. Das Verstellrad 30 übernimmt die Funktion der Spindel eines Spindelantriebes, die in ihrer Position in axialer Richtung unverändert bleibt, jedoch in Umfangsrichtung des Drehschiebers 6 gegenüber diesem verdrehbar ist, frei von einer drehfesten Kopplung mit dem Grundelement 10 des Drehschiebers 6 und damit des
Drehschiebers 6 selbst. Es weist an einem einen Innenumfang 32 bildenden Teilbereich, vorzugsweise über den gesamte Innenumfang 32 ein Gewinde 33 auf. Dieses ist hinsichtlich der Ausführung und Dimensionierung komplementär zu an den Verstellelementen 31 , 31 ' angeordneten Mitnahmeelementen 34, 34' ausgeführt. Die Steigung des Gewindes 33 bestimmt dabei die Feinfühligkeit der Einstellung. Wird eine kleine Steigung gewählt und damit eine Vielzahl von Gewindegängen, bewirkt eine Verdrehung des Verstellrades 30 gegenüber einer Ausführung mit großer Steigung bei gleichem Verdrehwinkel nur eine geringe „ translatorische Bewegung. Im einfachsten Fall wird ein Trapezgewinde verwendet, welches selbsthemmend ist. Die Mitnahmeelemente 34, 34' an den
Verstellelementen 31 , 31 ' in Form der Stempel 23, 23' sind als komplementär zum Gewinde 33 ausgeführte Gewindegangsegmente ausgebildet, die sich über einen Teilbereich des in Einbaulage in Umfangsrichtung sich erstreckenden und in radialer Richtung von der Drehachse A ausgehend ausgerichteten Flächenbereichs erstreckt. Vorzugsweise sind zur sicheren Führung jeweils wenigstens zwei derartige Mitnahmeelemente 34, 34' an einem Verstellelement 31 , 31 ' vorgesehen.
Dies wird beispielsweise anhand einer Perspektivansicht auf den Drehschieber 6 gemäß Figur 3a für das Verstellelement 34 der Dosierkammer 4 ersichtlich. Hier erstreckt sich das einzelne Gewindegangsegment über die gesamte Erstreckung des Verstellelementes in Umfangsrichtung.
Figur 3b verdeutlicht den Drehschieber 6 ohne Umgebung in Längsrichtung. Daraus sind das Grundelement 10 sowie beide Verstellelemente 31 , 31 ' und die Mitnahmeelemente 34, 34' ersichtlich. Um bei Ausführung mit zwei symmetrisch bezogen auf die Drehachse A des Drehschiebers 6 angeordnete, d.h. im dargestellten Fall um 180° zueinander versetzt angeordnete Dosierkammem 4, 4' für beide Dosierkammern mit einem Einstellvorgang gleiche Volumina einstellen zu können, ist zu beachten, dass die Gewindegangsegmente 34, 34' an den beiden Stempelelementen 23, 23' in diesem Fall um einen halben Gewindegang versetzt sein müssen, d.h. quasi die halbe Steigung. Zu erkennen ist die in
Längsrichtung unterschiedliche Anordnung der Mitnahmeelemente 34, 34' bei gleicher Position der Verstellelemente 31 , 31 '. Bei Anordnung einer Vielzahl von in Umfangshchtung um die Drehachse gruppierten Dosierkammern gilt dies in Analogie, wobei hier jedoch entsprechend der Anordnung zwischen den einzelnen in Umfangsrichtung einander benachbart angeordneten Verstellelementen 31 die Teilgangsbereiche in Abhängigkeit des Winkels zueinander entsprechend positioniert werden müssen, d.h. das Mitnahmeelement 34 muss trotz versetzter _ Anordnung in Umfangsrichtung mit dem Gewinde 33 am Verstellrad 30 in Eingriff stehen. Das Grundelement 10, insbesondere der Drehschieber 6 wird mittels entsprechender form- oder kraftschlüssiger Elemente, vorzugsweise über
Rastmittel beim alleinigen Einstellvorgang des Dosiervolumens in seiner Position in Umfangsrichtung gehalten. Die Rastmittel 35 sind im dargestellten Fall in Form von am Außenumfang 36 des Grundelementes 10 bzw. des Drehschiebers 6 im vom Verstellelement 34, 34' freien Bereich angeordneten Vorsprüngen 37 ausgeführt, welche mit entsprechend komplementären Ausnehmungen 38 am
Innenumfang 39 des Führungskanals 8 zusammenwirken. Diese sind im Bereich der Dosierkammerebene angeordnet.
Das Verstellrad 30 stützt sich in Längsrichtung am Grundkörper 2 der Dosiervorrichtung 1 , beispielsweise einem Anschlag 67 und dem Drehschieber 6 ab oder ist durch diese Umgebung in axialer Richtung fixiert. Der Drehschieber 6 ist dazu aus Montage- und Bearbeitungsgründen wenigstens zweiteilig in Längsrichtung ausgeführt. Dieser umfasst das Grundelement 10, welches drehfest mit einem Deckel 40 verbunden ist, im dargestellten Fall in Form von Befestigungselementen 41 , 42 in Form von Schrauben. Der Deckel 40 bildet dabei mit der zur Dosiervorrichtung weisenden Stirnseite 43 einen Anschlag 44 für das Verstellrad 30 in Längs- d.h. axialer Richtung.
Die Verdreheinrichtung 27 umfasst ein Verdrehrad 45. Dieses ist drehfest mit dem Drehschieber 6 verbindbar. Die Verbindung erfolgt kraft- oder formschlüssig, im dargestellten Fall über eine in Längsrichtung ausgerichtete und in Umfangsrichtung verlaufende Keilverzahnung 50. Diese besteht aus
komplementär an den miteinander zu verbindenden Elementen - Verdrehrad 45 und Drehschieber 6 - ausgebildeten Verzahnungselementen. Das Verdrehrad 45 ist hülsenartig ausgeführt und umschließt in Einbaulage das Verstellrad 30 und den Drehschieber 6 wenigstens teilweise in Längsrichtung und in Umfangsrichtung. Die Verzahnungselemente sind dabei am Außenumfang des Drehschiebers 6, hier dem Außenumfang 46 des Deckels 40 und dem Innenumfang 47 des Verdrehrades 45 angeordnet. Der Verzahnungsbereich am Innenumfang 47 des Verdrehrades 45 erstreckt sieb dabei über einen Teilbereich in Längsrichtung. Um zum einen das Verstellrad 30 und die Verdreheinrichtung 27 vernünftig manuell bedienen zu können, ohne in axialer Richtung sehr weiträumig zu bauen und ferner auch eine eindeutige Zuordnung zu gewährleisten, fungiert das Verdrehrad 45 als Portionierrad 49 und übernimmt neben der Funktion als Betätigungselement zum Verdrehen auch die Funktion des Betätigungselementes 48 für den Antrieb 29 der Verstelleinrichtung 26, insbesondere das Verstellrad 30. Dazu ist das als Portionierrad 49 ausgeführte Verdrehrad 45 zumindest in zwei Funktionsstellungen bringbar - einer ersten, die durch die Volumenvorauswahl charakterisiert ist und in welcher das Portionierrad 49 drehfest mit dem Verstellrad 30 verbindbar ist. Die Verbindung wird durch entsprechende komplementär an beiden angeordnete und miteinander in Eingriff bringbare Kraft- oder Formschlusselemente erzeugt. Verdrehrad 45 bzw. Portionierrad 49 und Verstellrad 30 sind dazu in axialer Richtung gegeneinander verschiebbar ausgeführt, wobei die Verbindung 51 durch miteinander in Wirkverbindung bringbare Verbindungselemente erzeugt wird. Diese erste Funktionsstellung I, welche in den Figuren 2a und in der in der Figur 2b wiedergegebenen Detaildarstellung aus der Figur 2a dargestellt ist, ist jedoch frei von einer drehfesten Verbindung des Verdrehrades 45 bzw. des Portionierrades 49 mit dem Drehschieber 6. In der zweiten, hier nicht dargestellten Funktionsstellung erfolgt dann das Verdrehen der Dosierkammer 4, 4' in Umfangsrichtung. Dazu wird das Portionierrad 49 zusätzlich drehfest mit dem Drehschieber 6 verbunden. Die Verbindung erfolgt über die bereits angesprochene Keilverzahnung 50. Gemäß der in den Figuren 1 und 2 besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird diese gleichzeitig zur drehfesten Kopplung zwischen Verstellrad 30 und Verdrehrad 45
bzw. Portionierrad 49 genutzt. Die Verzahnung 50 am Innenumfang des Verdrehrades 45 bzw. Des Portionierrades 49 ist derart ausgeführt und angeordnet, dass diese eine Erstreckung in Längsrichtung aufweist, welche größer als die Erstreckung der dazu komplementären Verzahnung 53 am Außenumfang 52 des Verstellrades ist und ferner trotzdem eine Verschiebung gegenüber dem Verstellrad 30 derart erlaubt, dass die Verbindung über diese Verzahnung 50 mit dem Drehschieber 6 aufgehoben wird. Dazu wird zum Portionieren,^. h. Einstellen des Dosiervolumens das Verdreh- bzw. Portionierrad in Richtung der Dosiereinrichtung 5 axial gegenüber dem Verstellrad 30 verschoben, so dass die Verzahnung 50 am Innenumfang 47 lediglich mit der dazu komplementären Verzahnung 53 am Außenumfang 52 des Verstellrades 30 zusammenwirkt. Dies entspricht der dargestellten ersten Funktionsstellung I. Ist das Volumen eingestellt und die Dosierkammer 4 befindet sich in der Befüllstellung wird nach Befüllung der Kammer 7 die Dosierkammer 4 befüllt. Um das dosierte Präparat ausgeben zu können, wird nunmehr der Drehschieber 6 gedreht. Dazu wird zur Vermeidung einer Volumenveränderung das Verstellrad 30 mit dem Portionierrad 45 und dem Drehschieber 6, insbesondere dem Deckel 40, drehfest verbunden und der gesamte Drehschieber 6 über das Portionierrad 48 durch Verdrehen verdreht. Dies erfolgt in der zweiten Funktionsstellung II. Dazu wird im dargestellten Fall das Portionierrad gegenüber dem Verstellrad 30 in axialer Richtung verschoben und zwar in Richtung von der Dosiervorrichtung 1 weg. In dieser Funktionsstellung ist die Verzahnung 50 am Innenumfang 47 des Portionierrades 49 sowohl mit der Verzahnung 53 am Außenumfang 52 des Verstellrades 30 als auch dem Drehschieber 6, insbesondere der Verzahnung 54 am Aüßenümfang 46 des Deckels 40 im Eingriff. Die beiden Funktionsstellungen I und Il sind in axialer Richtung durch form- oder kraftschlüssige Elemente, im dargestellten Fall über entsprechende Rastmittel 55 und 56 in axialer Richtung fixier- und einstellbar. Diese sind durch miteinander in Wirkverbindung bringbare Vorsprünge und Ausnehmungen am Außenumfang 52 des Verstellrades 30 und dem Innenumfang 47 des Portionierrades 49. Für die Funktionsstellung I sind diese mit 55 bezeichnet und umfassen im dargestellten Fall sich über wenigstens einen Teilbereich des Außenumfanges 52 des Verstellrades 30 in
Umfangsrichtung erstreckende Vorsprünge 57, die mit in Umfangsrichtung verlaufenden Ausnehmungen 58, im dargestellten Fall einer Ausnehmung 58 am Innenumfang 47 des Portionierrades 49 zusammenwirken. Das gleiche gilt für die Funktionsstellung II, welche durch Verschiebung des Portionierrades 49 in axialer Richtung, d.h. Längsrichtung von der Dosiervorrichtung 1 weg charakterisiert ist, d.h. in Richtung des Deckels 40. Die zweite Funktionsstellung ist durch den Eingriff der Rastmittel 56 charakterisiert. Der Verstellweg s entspricht dabei dem Abstand a zwischen den Rastmitteln 55 der ersten Funktionsstellung I und den Rastmitteln 56 der zweiten Funktionsstellung II. Die Rastmittel 56 umfassen dazu am Außenumfang 52 in axialer Richtung zu den Vorsprüngen 57 versetzt angeordnete Vorsprünge 59. Diese sind vorzugsweise parallel zu den Rastmitteln 55 angeordnet und wirken mit der Ausnehmung 58 am Portionierrad 49 zusammen. Der Verstellweg a ist dabei derart gewählt, dass die Keilverzahnung 50 am Innenumfang 47 des Portionierrades 49 sowohl in die Verzahnung 53 als auch die Verzahnung 54 eingreift und unter Kraftwirkung, d.h. bei manuellem
Angriff die Rastverbindung 35 des Drehschiebers 6 im Grundkörper aufhebt und die gesamte Dosiereinheit 5 in Umfangsrichtung verdreht, so dass die Entleerstellung der Dosierkammer 4 erreicht wird. Vorzugsweise ist am Portionierrad 49 oder am Deckel 40 eine Skalierung 61 für das Volumen vorgesehen. Das Portionierrad 49, insbesondere die Skalierung 61 befindet sich dabei in der Neutralstellung, d.h. bei maximalem oder minimalem Volumen der Dosierkammer ebenfalls in der Neutralstellung für das bestimmte Volumen. Bei Zusammenwirken mit der Verstelleinrichtung 26 durch Verschiebung gegenüber dieser in Längsrichtung und Verdrehung wird die Skalierung 61 entsprechend der Verdrehung des Portionierrades 49 mit dem Verstellrad 30 mit verdreht und bleibt beim Zurückziehen des Portionierrades 49 in die Funktionsstellung Il in dieser Position stehen, wobei diese im Zusammenwirken mit der Angabe am Deckel 40, welche in der Neutralstellung verblieben ist, immer das Portioniervolumen angibt. Bei nunmehr erfolgender Verdrehung zwischen der Befüll- und Entleerstellung wird die Skalierung mit verdreht, bleibt jedoch aufgrund des Bezuges zumindest zur Kennung der Neutralstellung am Deckel 40, welche beispielsweise durch eine Markierung 60 erfolgt, immer erkennbar, unabhängig davon, ob die
Verdrehbewegung des Drehschiebers 6 in der gleichen Richtung fortgesetzt wird oder aber zurück erfolgt.
Die Figuren 1 b verdeutlicht eine Schnittansicht A-A gemäß Figur 1 a, Figur 1 b eine Ansicht auf die Unterseite 19 der Dosiervorrichtung 1.
Auf die Figuren 3 bis 5 wurde bereits Bezug genommen. Nachfolgend wird noch einmal auf einige Details hingewiesen. Die in den Figuren 1 und 2 verwendeten Bezugszeichen wurden für die gleichen Bauelemente übernommen.
Die Figur 3a verdeutlicht - wie bereits ausgeführt - einen Drehschieber 6 in Perspektivansicht. Zu erkennen sind die vom Grundelement 10 und dem im Schlitz 22 geführten Stempel 23 in Form des Verstellelementes 31 gebildete Dosierkammer 4, insbesondere deren Wandbereiche 11.1 , 11.2, 11.3 und 11.5. Das Verstellelement 31 trägt die Mitnahmeelemente 34. Der Drehschieber 6 ist zumindest zweiteilig ausgeführt und umfasst neben dem Grundelement 10 den mit diesem drehfest verbundenen Deckel 40.
Figur 3b verdeutlicht eine Ansicht in Längsrichtung auf den Drehschieber 6, wobei hier besonders auf die unterschiedliche Ausgestaltung der Mitnahmeelemente 34, 34' an den in Umfangsrichtung versetzt angeordneten Verstellelementen 31 , 31 ' hinzuweisen ist, die immer an die Ausgestaltung des Gewindes 33 am Verstellrad 30, insbesondere die Steigung bzw. den Verlauf bei Versatz um den entsprechenden Gangbereich anzupassen ist.
Figur 4a und 4b verdeutlichen das Verstellrad 30 in einer Ansicht in Längsrichtung und einem Axialschnitt. Das Verstellrad 30 weist über seine Erstreckung in Längsrichtung einen konstanten Innendurchmesser auf, an welchem vorzugsweise über die gesamte Erstreckung in Längsrichtung das Gewinde 33 angeordnet ist. Am Außenumfang 52 ist das Verstellrad 30 durch zumindest zwei unterschiedliche Funktionsbereiche 62 und 63 charakterisiert, wobei der Funktionsbereich 62 der Realisierung einer drehfesten Verbindung 51 mit dem
Portionierrad 49 dient. Dazu ist in diesem Bereich am Außenumfang 52 eine zur Verzahnung 50 am Portionierrad 49 komplementäre Verzahnung 53 vorgesehen. Diese verläuft über den gesamten Außenumfang 52 in diesem Bereich 62 in Umfangsrichtung.
Der Funktionsbereich 63 ist durch die Ausbildung der Rastmittel 55, insbesondere der Vorsprünge 57 und 50 charakterisiert, welche die Funktionsstellungen des Portionierrades 49 in axialer Richtung fixieren. Das Einrasteades Portionierrades 49 wird dabei vorzugsweise durch dessen elastische Gestaltung im Fixierbereich unterstützt. Dazu weist das Portionierrad 49, welches in der Figur 5 im Axialschnitt dargestellt ist, unterschiedliche Innendurchmesserbereiche auf. Ein erster Durchmesserbereich 64.1 ist durch einen Innendurchmesser d64.1 i charakterisiert, welcher gleich, vorzugsweise größer als der Zahnkopfdurchmesser der Außenverzahnung am Drehschieber 6, insbesondere am Deckel 40 ist. Die axiale Erstreckung a64.1 ist gleich oder größer als die Breite des Deckels 40 in
Längsrichtung. Der Innendurchmesser d64.2i im zweiten anschließenden Bereich
64.2 ist durch die Verzahnung 50 bestimmt. Dieser korrespondiert mit den Abmessungen der die komplementären Verzahnungen an Verstellrad 30 und Deckel 40 tragenden Bereiche. Die axiale Erstreckung a64.2 entspricht zumindest dem Verschiebeweg s zwischen den Funktionsstellungen I und II, vorzugsweise der Summe aus der Überdeckung bzw. der Eingriffslänge der Verzahnung in der ersten Funktionsstellung I und dem Verschiebeweg s. Der dritte Funktionsbereich
64.3 bildet einen Anschlag 65 in axialer, der am Verstellrad 30 zum Anliegen kommt und vorzugsweise in der zweiten Funktionsstellung Il des Portionierrades 49 wirksam wird und ein Heraus- bzw. Herunterziehen des Portionierrades 49 vom Drehschieber 6 vermeidet. Der Innendurchmesser d64.3i ist hier größer als der der Bereiche 64.1 und 64.2. Der vierte Funktionsbereich 64.4 ist durch eine geringe Wandstärke charakterisiert, so dass der Innendurchmesser d64.4i vorzugsweise entsprechend einer Spiel- aber auch Press- oder Übergangspassung zum Außenumfang 52 des Verstellrades gewählt werden kann. Ferner trägt dieser Bereiche die zur Rastverbindung vorgesehene am Innenumfang 47 nutförmig in Umfangsrichtung verlaufende Ausnehmung 58,
welche durch zwei in Umfangsrichtung verlaufende, parallel zueinander angeordnete und sich zur Symmetrieachse erstreckende Sicken 66 gebildet wird. Aufgrund der geringen Wandstärke im Bereich 64.4 und der dadurch bedingten Elastizität sind diese über die Vorsprünge 57 und 59 je nach gewünschter Funktionsstellung I oder Il bewegbar und bilden bei Aufnahme der Vorsprünge in die Ausnehmung 58 trotzdem mit dem Außenumfang des Verstellrades 30 eine Presspassung. Die Verzahnungen am Außenumfang 52 im Bereich 62 des Verstellrades 30 und am Außenumfang 46 des- Deckels 40 sind gleich dimensioniert
Die Figuren 1 bis 5 verdeutlichen dabei eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer Dosiervorrichtung, 1. Abwandlungen sind denkbar.
Die Figuren 6a und 6b verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung mögliche Anordnungen der der Drehachse A allgemein bezogen zu den
Übergabeöffnungen 15 und 21 sowie der Höhenrichtung der Dosiervorrichtung 1 anhand von Axialschnitten durch den Grundkörper 2.
Figur 6a verdeutlicht dabei eine Ausführung mit paralleler Anordnung der Drehachse A zu den die Erstreckung in Längsrichtung beschreibenden Achse der Übergabeöffnungen 15 und 21. Allerdings verlaufen diese in Längsrichtung betrachtet geneigt. Die Drehachse A und damit auch der Führungskanal 8 sind somit ebenfalls in Längsrichtung geneigt ausgeführt und ebenfalls geneigt gegenüber der Höhenrichtung. Dabei weist die hier nicht dargestellte Dosierkammer einen konstanten Querschnittsverlauf in Längsrichtung auf.
Die Figur 6b verdeutlicht eine Ausführung mit horizontaler Anordnung der Drehachse A, d.h. senkrecht zur Höhen- bzw. Vertikalrichtung, allerdings geneigt zu den Übergabeöffnungen 15 und 21. Die Dosierkammern sind dann durch einen stetig sich verändernden Querschnittsverlauf in Längsrichtung charakterisiert. Dies ist bei Ausgestaltung des Drehschiebers 6 zu berücksichtigen.
Gehen die Figuren 1 bis 6 von einzelnen Dosiereinheiten aus, verdeutlicht Figur 7 beispielhaft eine Parallelschaltung zweier Dosiereinheiten 6, 6' in einer Dosiervorrichtung 1 , umfassend zwei mit zu dosierendem Präparat befüllbare Kammern 7, 7'. Die Dosiervorrichtung umfasst zwei Funktionseinheiten 68 und 69, welche parallel geschaltet sind und jeweils mit der Abgabeöffnung 20 korrespondieren. Der Grundaufbau einer Funktionseinheit 68, 69 aus Kammer 7 und Dosiereinheit 6 entspricht dem in den Figuren 1 bis 6 beschriebenen oder den genannten Abwandlungen, weshalb insbesondere auf den Aufbau und die ■ Realisierung der Dosiervolumeneinstellung nicht mehr eingegangen werden soll. Beide Funktionseinheiten sind jedoch zumindest hinsichtlich Verdrehwinkel zwischen den Übergabeöffnungen und Lage der Drehachse A, A' identisch ausgeführt. Beide Funktionseinheiten 68, 69 arbeiten bezüglich der Volumeneinstellung autark. Lediglich die Verdrehbewegung erfolgt gleichzeitig durch die drehfeste Kopplung der beiden Drehschieber 6, 6'. Dadurch wird es möglich in einem Dosiervorgang ein Mischpräparat mit bestimmtem
Mischungsverhältnis aus unterschiedlichen Komponenten bereitstellen zu können. Bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung 1 sind zwei Kammern 7, 7' für zwei unterschiedliche Präparate ausgebildet, so dass ein - Kombinationspräparat mit individueller Dosierung der einzelnen Komponenten vorgenommen werden kann.
Der Vorratsbehälter 3 ist vorzugsweise aus einem einfach zu verarbeitenden Kunststoffmaterial gefertigt, aus dem sich aber keine Weichmacher oder andere flüchtige Bestandteile herauslösen dürfen, um somit eine Verunreinigung der Arzneimittels zu vermeiden, wobei das Kunststoffmaterial beispielsweise durch Spritzgießen zu verarbeiten ist. Des weiteren sollte das Material autoklavierbar sein, damit es gegebenenfalls entkeimt werden kann.
Da der erfindungsgemäße Spender nach Applikation der gesamten Dosis mit Nachfüllpackungen wiederbefüllt werden kann, werden bei Langzeittherapie auch Kosten eingespart, da die Kosten für Einzelkapseln entfallen. Durch Wahl dichter
Packungsmittel, gegebenenfalls mit Trocknungsmitteln, kann eine erhebliche Verbesserung der Stabilität erreicht werden.
Bezuαszeichenliste
1 Dosiervorrichtung
2 Grundkörper
3 Vorratsbehälter
4 _ Dosierkammer
5 Dosiereinheit
6 Drehschieber
7 Kammer
8 Führungskanal
9 Durchgangsöffnung
10 Grundelement
11 Wände der Dosierkammer
12 umlaufender Bund
13 Stirnseite
14 Kammer
15 Übergabeöffnung
16 Langloch
17 Behälteröffnung
18 Stirnseite
19 Unterseite
20 Ausgabeöffnung
21 zweite Übergabeöffnung
22, 22' Schlitze
23, 23' Stempelelemente
24, 24' Aufnahmeöffnung
25, 25' Abgabeöffnung
26 Verstelleinrichtung
26 Verstelleinrichtung
27 Verdreheinrichtung
28 Spindelantrieb
29 Antrieb
30 Verstell rad
31 , 31 ' Verstellelement
32 Innenumfang
33' Gewinde
34, 34' Mitnahmeelemente
35 Rastmittel
36 Außenumfang
37 Vorsprung
38 Ausnehmung
39 Innenumfang
40 Deckel
41 , 42 Befestigungselemente
43 Stirnseite
44 Anschlag
45 Verdrehrad
46 Außenumfang Deckel
47 Innenumfang Verdrehrad
48 Betätigungselement
49 Portionierrad
50 Keilverzahnung
51 Verbindung
52 Außenumfang des Verstellrades
53 Verzahnung
54 Verzahnung
55 Rastmittel
56 Rastmittel
57 Vorsprung
58 Ausnehmung
59 Vorsprung
60 Kennung
61 Skalierung
62 Funktionsbereich
63 Funktionsbereich
64.1-64.4 Funktionsbereiche
65 Anschlag
66 Sicke
67 Anschlag
68 Funktionseinheit
69 Funktionseinheit