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Spritzpistole mit sich unter bestimmtem Flüssigkeitsdruck selbsttätig
öffnendem Spritzventil. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine neuartige Spritzpistole
zum Verspritzen farbstoffhaltiger oder stark riechender Flüssigkeiten, mit welcher
in bereits bekannter Weise die Kenntlichmachung von Verbrechern u.,dgl. zwecks späterer
Überführung bezweckt wird. Bei der neuen Pistole wird die zu verwendende Flüssigkeit
aus dem in seinem vorderen Teile zu einer- Spritze ausgebildeten Lauf vermöge eines
von dem Drücker der Pistole mittels eines beim Rückgang sich in der Art eines Schaltwerks
selbsttätig aushebenden
Zahngesperres absatzweise vorzuschiebenden
Kolbens ausgespritzt. In der Nähe des vorderen Endes des Laufes ist in ihm ein fester
Boden eingebaut, in ,welchem ein Kranz von Bohrungen zum Auslassen der Flüssigkeit
vorgesehen ist. Im Ruhezustand werden .diese Auslaßöffnungen durch einen in achsialer
Richtung verschiebbaren Ventilkolben, welcher mittels einer Feder gegen die Vorderseite
des Bodens gepreßt wird, geschlossen gehalten, in dessen Mitte die nach vorn zu
konisch verjüngte, röhrenförmige Spritzdüse angebracht ist. Die Kraft der diesen
Ventilkolben l); tätigenden Feder isa so zu l:emes@en, daß beim Vorschub des Kolbens
durch Anziehen des Drückers die Fdiüssigkeit erst einen gewissen Druck annehmen
muß, bevor durch sie der Ventilkolben so weit nach vorn getrieben wird, daß die
durch die Öffnungen des Bodens nach vorn getriebene "Flüssigkeit durch die Spritzdüse
des Ventilkolbens auszutreten vermag. Je mehr idie den Ventilkolben mit der Spritzdüse
gegen den inneren Boden des Laufes pressende Feder angespannt wind, um so größer
,ist die Kraft, mit welcher die Flüssigkeit aus der Düse ausgespritzt wird, und
ist deshalb die Leistung der neuen Pistole durch Einstellung dieser Feder genau
nach Bedarf zu regeln.
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Der Drücker selbst wird durch eine entsprechende Feder bei seiner
Freigabe in bekannter Weise selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückgeschwungen,
so daß die Pistole stets gebrauchsfertig ist.
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Während des Nichtgebrauchs werden die Auslaßöffnungen des inneren
Bodens im Lauf durch den Ventilkolben geschlossen gehalten, so daß von der eingefüllten
Flüssigkeit nichts auszutreten vermag und nie Pistole unbedenklich in der Tasche
getragen werden kann.
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In Ausstattung und' Größe können die neuen Apparate selbstverständlich
je nach Wunsch oder Bedürfnis verschieden hergestellt werden. .
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der neuen Spritzpistole, und zwar zeigen: Abb. i einen mittleren, vertikalen Längsschnitt
der Pistole im Ruhezustand, Abb. 2 einen ,ebensolchen Schnitt der Pistole mit angezogenem
Drücker während des Ausspritzens der Flüssigkeit, Abb.3 einen Horizontalschnitt
der Pistole nach Abb.2. Abb. 4. einen -Querschnitt in Richtung der punktierten Linie
4-B der Abb. 2, Abb. 5 einen Querschnitt in Richtung der punktierten Linie C-D der
Abb. 2 sowie Abb.6 einen ebensolchen Schnitt der gleichen Abbildung in Richtung
der punktierten Linie E-F.
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Als Lauf ist ein Metallrohr i von entsprechender Weite in .der üblichen
Weise auf einem Pistolenschaft 2 montiert. In diesem Rohr i ist ein möglichst dicht
schließender Kolben 3 verschiebbar angebracht, an welchem eine nach hinten gerichtete,
an ihrer Unterseite mit Sperrverzahnung 4. versehene Stange 5 vorgesehen ist. Der
in bekannte Weise um einen Stift 6 im Schaft :2 sches ingend gelagerte Drücker 7
ist in seinem-oberen Tei18 gegabelt und faßt mit seinen Backen beiderseitig frei
um die Kolbenstange 5. An dien oberen Enden der Gabelarrize 8 sind zwei Gelenkstangen
9 um Niete i o schwingend befestigt, welche an ihren äußeren Enden wermöge eines
Nietzapfens ii so verbunden sind, daß sie eine Art offenen Rahmen bilden, welcher
die Kolbenstange 5 von unten frei umfaßt.
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Durch eine breite Blattfeder 12, welche, in dem Schaft 2 befestigt,
durch Aden unteren Längsausschnitt 13 des Rohres z nach oben reicht, werden nie
beiden Gelenkstangen 9 so nach; oben gepreßt, daß deren Verbindungsstift 14 mit
der Sperrverzahnung 4 der Kolbenstange 5 in Eingriff kommt, wenn durch Anziehen
des Drückers 7 die oberen Gabelarme 8 mit den Gelenkstücken 9 nach vorn gezogen
werden und damit der Kolben 3 in ,dem vorderen Teil des Rohres i um ein entsprechendes
Stück vorgeschoben wird. Der Drücker 7 wird nach seiner Freigabe durch eine Blattfeder
15, welche unter einen zwischen den Gabelarmen 8 vorgesehenen Stift 16 greift, in
seine Ausgangsstellung (Abb. i) .' zurückgeschwungen, wobei die Gelenkstücke 9 mit
ihrem Verbindungsteil 1q. unter der Zahnleiste .1. zurückgleiten und bei einem wiederholten
Anzug des Drückers 7 einen neuen Vorschub des Kolbens 3 zu veranlassen.
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Teils der :besseren Führung halber und teils um den Kolben 3 zwecks
Füllung des vorderen Rohrteiles mit der betreffenden Flüssig= ]zeit unabhängig von
dem Drücker 7 bzw. den Gelenkstücken 9 bewegen zu können, ist an dem hinteren Ende
der Kolbenstange 5 ein durch einen oberen Längsschlitz 17 des hinteren Rohrteiles
nach oben ragender, in diesen Schlitz frei gleitender Ansatz 18 vorgesehen. Oben
an diesem Ansatz 18 sind zwei 'der Form des Rohres entsprechend gekrümmte Teile
vorgesehen, von -denen,der obere, 19, von außen auf dem Rohr und der andere, 2o,
von der Innenseite an der Rohrwand gleiten. Um bei einer solchen Verschiebung des
Kolbens 3 die vorbeschriebene Gesperrverbindung mit dem Drücker 7 ausschalten zu
können, ist im unteren Teil ödes Rohres i eine mittels eines Vierkantes 21 von außen
durch einen Schlüssel drehbare Spindel 2:2 angebracht, auf welcher zwei Daumen 23
befestigt sind, die, wenn sie nach unten gedreht werden, die Gelenkstücke
9
niederpressen und @dämit den Sperrstift 1d. außer Eingriff mit der Zahnleiste il
der Kolbenstange 5 bringen.
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In entsprechendem Abstand von der Münclung ist in den vorderen Rohrteil
i ein Boden 2.1. eingesetzt, in welchem im Kreise eine Anzahl Bohrungen 25 vorgesehen
ist. In dem hierdurch abgetrennten vordersten Teile des Rohres i ist frei verschiebbar
ein Ventilkolben 26 angeordnet, welcher nach der Seite des Bodens 24 zu flach gehalten
ist, während er -in seiner anderen Seite in der Mitte ein Austrittsrohr 27 trägt,
welches vorteilhaft nach vorn zu etwas verengt ist. Auf die vordere _\-Zündung :des
Rohres i ist eine Kappe 28 aufgeschraubt, in welcher ein zentrales, nach innen gerichtetes
Rohr 29 angebracht ist, iri dem das Spritzrohr 27 des Ventilkolbens 26 eine freie
Führung hat. In dem Raum zwischen der Innenseite .der Kappe 28 und dem Ventilkolben
26 ist eine Schraubenfeder 30 vorgesehen, welche den Ventilkolben 26 mit seiner
flachen Seite auf den Boden 2,4 preßt und die Auslaßöffnungen 25 schließt, zu welchem
Zweck der Ventilkolben erforderlichenfalles mit einer Dichtungsauflage aus Gummi
o. dgl. versehen sein kann.
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Zur Füllung des Spritzenraumes mit der Flüssigkeit kann an irgendeiner
geeigneten Stelle ;des Rohres i eine durch einen Schraubdeckel 31 verschließbare
Öffnung 32 vorge-,%ehen wenden, auf welcher zu diesem Behufe ein kleiner Trichter
aufzuschrauben ist, durch ,den nach Ausschaltung der Drückervorrichtungdurch die
Exzenterwelle 2i, 22, 23 unter Zurückschieben des Kolbens 3 mittels des Griffes
i9 der Spritzenraum im Vorderteil des Rohres i mit Flüssigkeit zu füllen ist.
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Nach Verschluß der Einfüllöffnung 32 und Wiedereinschaltung des Drückermechanismus
ist die Pistole gebrauchsfertig. Der Austritt der Flüssigkeit aus dem Spritzenraum
wird im Nichtgebrauchsfalle- durch den unter Federdruck stehenden Vertilkolben z6
verhindert. Sobald nun der Drücker 7 angezogen wird, erfolgt durch Vermittlung der
Gabelarme 8, der Gelenkstangen 9 unter Eingriff des Sperrstiftes 1q. in die Zahnleiste
q. ein Vorschub :des Kolbens 3, durch den unter Zurückdrängung des federbetätigten
Ventilkolbens 26 eine entsprechende Flüssigkeitsmenge durch dessen Rohr 27 ausgespritzt
wird. Die Kraft, mit welcher der Flüssigkeitsstrahl herausgeschleudert wird, ist
durch die Spannung der Schraubenfeder 30 zu' regeln, zu welchem Zweck die Kappe
28 mehr oder weniger weit auf die Mündung des Rohres aufzuschrauben ist.
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Sobald er Drücker 7 wieder freigegeben. wird, gelangt er durch die
Feder 15 in seine .-#£usgangsstellung zurück, wobei die Gelenkstangen 9 rnit
dem Sperrstift 1d. ebenfalls unter der Zahnleiste .l. entsprechend zurückgleiten.
Mit dem Aufhören des Druckes schließen sich durch den Ventilkolben 26 selbsttätig
die Durchlaßöffnungen 25. Die Pistole ist dadurch sofort wieder gebrauchsfertig
und kann hintereinander so oft benutzt werden, als noch Flüssigkeit darin vorhanden
ist.
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Wenn es sich darum handelt, eine möglichst feine Verteilung der auszuspritzenden
Flüssigkeit zu erreichen, so kann das Austrittsrohr 27 statt mit nur einer öffnung
auch mit einer Anzahl feiner Sieböffnungen versehen werden.