-
Sitz für Surfbretter
-
Die Erfindung betrifft einen Sitz für Surfbretter.
-
Zweck der Erfindung ist es, das Surfbrett bei Flaute auch ohne Segel
nutzbar zu machen. Da Allround-Surfbretter auch bei Belastung durch eine Person
einen genügenden statischen Auftrieb haben, kann man sich nach Wegnahme des Riggs
auf das Surfbrett setzen und dieses mit einem Paddel fortbewegen. Da der Paddler
am Surfbrett aber keine Abstützung findet, ist die Handhabung unpraktisch und auch
unbequem.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung für Surfbretter zu
schaffen, die dem Benutzer in Sitzposition eine gute Abstützung verleiht und daher
ein bequemes Paddeln ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Sitzplatte, deren
Unterseite mindestens an beiden Seitenrändern eine rutschhemmende Auflage fläche
aufweist und weiterhin dadurch, daß der gesamte Sitz schwimmfähig ist. Im einfachsten
Fall besteht die Sitzplatte selbst aus einer geschlossenzelligen Schaumstoffplatte,
deren bodenseitige Poren wie eine Vielzahl von Saugnäpfchen wirken,
die
sich bei Belastung der Schaumstoffplatte am Surfbrett festsaugen. Die Sitzplatte
ist daher gegen ein Verrutschen auf dem Surfbrett gesichert.
-
Die Schaumstoffplatte hat einen hohen Auftrieb, sodaß sie sogar die
Anbringung von schwereren seitlichen Rahmenplatten zuläßt ohne daß die Schwimmfähigkeit
des Sitzes verloren geht. Da sich die Schaumstoffplatte bei Belastung verformt,
erhält der Paddler auch eine ausreichende Abstützung in Längs- und in Querrichtung,
sodaß ein ermüdungsarmes Paddeln möglich ist.
-
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß im Abstand
der Sitzplatte auf dem Surfbrett eine starre Fußstütze angeordnet ist, an deren
Unterseite eine rutschhemmende Auflage vorgesehen ist. Die Fußstütze ist gemäß einer
Ausführungsform als Block oder Platte ausgebildet und weist beidseitig je eine in
der Betriebsstellung sich rechtwinklig zu ihr und in Längsrichtung erstreckende
Auflageschiene auf, die unterhalb der Fußstütze angeordnet ist und deren Bodenfläche
die rutschhemmende Auflage trägt. Die Fußstütze ist insgesamt ebenfalls schwimmfähig
ausgebildet. Die Breite der Fußstütze ist vorzugsweise so gewählt, daß beide Füße
nebeneinander Platz haben. Die Höhe kann geringer als die Breite sein, weil der
Benutzer sich lediglich mit seinen Fersen an der Fußstütze abstützen muß. Die beim
Paddeln
erfolgende Reaktionskraft wirkt in Längsrichtung dicht über der Surfbrettoberfläche,
sodaß die Fußstütze hauptsächlich auf Verschieben, weniger aber auf Kippen belastet
wird. Ein solches Kippen wird schon durch relativ kurze Auflageschienen sicher verhindert.
Vorzugsweise haben die Auflageschienen eine Länge mindestens gleich der Breite der
Fußstütze und stehen in ihrer Betriebsstellung mit ihrem größeren Teil über die
Fußstütze nach vorn vor. Die Auflageschienen können bei Nichtgebrauchsstellung unter
die Fußstütze jeweils um 909 eingeschwenkt werden.
-
Zwischen den Auflageschienen ist ein ausreichender Freiraum vorhanden,
der am Surfbrett vorhandene Vorsprünge, wie Mastverstelleinrichtung, Schwertkasten
usw. aufnehmen kann.
-
Insbesondere für höhere sportliche Anforderungen wird erfindungsgemäß
die Fußstütze mit dem Sitz durch eine sich im wesentlichen in Längsrichtung erstreckende
Verbindungseinrichtung verbunden. Insbesondere beim sportlichen Paddeln wird die
Fußstütze stark auf Verschiebung belastet. Die Verbindungseinrichtung verhindert
dieses Verschieben sicher, da der Sitz aufgrund der Belastung durch den Paddler
unverschiebbar gehalten ist. Die Verbindungseinrichtung besteht vorzugsweise aus
zwei jeweils die Außenseiten der Fußstütze mit den Außenseitenbereichen des
Sitzes
verbindenden Verbindungsorganen und da diese hauptsächlich auf Zug beansprucht sind
können sie aus dünnen unststoffseilen bestehen. Die Fußstütze wird dann im gespannten
Zustand der Seile positioniert und aufgrund der rutschhemmenden, insbesondere saugenden
Wirkung der Bodenfläche bleibt die Position erhalten, da die Schiebekräfte von den
Seilen aufgenommen werden.
-
Eine alternative Lösung im Rahmen der Erfindung besteht darin, daß
die Verbindungseinrichtung mindestens eine Stange oder Rohr aufweist, welche bzw.
welches die Fußstütze mit dem Sitz zu einem im wesentlichen starren Gestell verbindet.
Die Stange bzw. das Rohr kann in der Längsmitte angeordnet sein, so daß ein I-förmiges
Gestell geschaffen wird. Vorzugsweise werden jedoch zwei seitliche Stangen oder
Rohre verwendet, sodaß ein umfangsgeschlossenes Ringgestell geschaffen wird, das
eine erhöhte Stabilität hat. Insbesondere die letztere Ausführung eignet sich für
Sportbewerbe, da sie auch bei ungleichmäßiger Fußbelastung eine sichere Abstützung
gewährleistet.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht dann darin, daß die wirksame
Länge der Verbindungseinrichtung einstellbar ist. Damit wird die Bequemlichkeit
weiter
erhöht und das Fußgestell kann bezüglich der Sitzplatte
so angeordnet werden, daß die Unterschenkel mit den Oberschenkeln des Paddlers einen
stumpfen Winkel bilden. Werden Seile als Verbindungsorgane verwendet, so bringt
das Einstellen der Länge keine Probleme mit sich, da die Seile mit Knoten versehen
werden können, die beispielsweise die Fußstütze hintergreifen. Bei Verwendung von
vergleichsweise starren Stangen oder Rohren sind diese vorzugsweise an mindestens
einem Ende mit einer Reihe Löchern versehen, durch die wahlweise ein Arretierungsstift
hindurchgreift, der gleichzeitig an der Fußstütze und/oder am Sitz festgelegt ist,
beispielsweise eines dieser Teile hintergreift oder eine Bohrung in diesem Teil
durchsetzt. Alternativ liegt es im Rahmen der Erfindung unterhalb der Sitzplatte
oder an Seitenrahmen der Sitzplatte und/oder an der Fußstütze Klemmuffen für die
Verbindungsorgane vorgesehen sind.
-
Der Sitz besteht vorzugsweise aus einer anatomisch geformten Schale,
die auch eine Rückenlehne aufweist und vorzugsweise hochgezogene Seitenwände hat,
wobei sich unter der Schale eine Schaumstoffplatte befindet, die eine automatische
Anpassung an die Oberflächenwölbung des Surfbrettes gewährleistet.
-
Die Schaumstoffplatte hat außerdem Federungseigenschaften.
Obwohl
die Bodenfläche der Schaumstoffplatte schon eine gute rutschhemmende Wirkung auf
dem Surfbrett hat, wird zur Erhöhung der Rutschsicherheit vorgezogen, an der Unterseite
der Schaumstoffplatte eine weitere Platte, mindestens jedoch zwei außenseitige Längsstreifen
zu befestigen, deren Bodenfläche eine Saugwirkung entwickelt. Solche Materialien
besitzen eine Vielzahl kleinster Saugnäpfchen, die insbesondere auf glatten Oberflächen
ein Verschieben auch bei Anwendung großer Kraft ausschließen.
-
Im Falle einer einfachen kompressiblen Sitzplatte aus geschlossenzelligem
Schaumstoff ist weiterhin vorgesehen, daß an der Rückseite eine Traverse anliegt,
an der die Verbindungseinrichtung angreift.
-
Die Traverse kann in Form eines Gurtes oder biegsamen Bandes ausgebildet
sein und sich längs der beiden Seitenflächen der Sitzplatte herum erstrecken.
-
Der Gurt oder das biegsame Band können auch eine Ringsumeinfassung
der Sitzplatte bilden. In jedem Fall lassen sich an der Traverse bzw. an den sich
nach vorn fortsetzenden Seitenwänden die Verbindungsorgane für die Fußstütze ausreißsicher
befestigen.
-
Dank der Erfindung, die durch eine kostengünstig
herstellbare
Zusatzeinrichtung realisierbar ist, kann das Surfbrett auch ohne Rigg sehr sinnvoll
eingesetzt werden und zwar entweder nur zur konditionsfördernden Freizeitbeschäftigung
aber auch zu sportlichen Wettbewerben, insbesondere Paddelregatten, die ggf. zusammen
mit Segelregatten eine Kombinationswertung erlauben.
-
Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt,sei die Erfindung
näher beschrieben.
-
Es zeigt FIG. 1 eine Draufsicht auf einen Surfbrettsitz, FIG. 2 eine
Schnittansicht durch das Surfbrett mit Surfbrettsitz längs der Linie 2-2 der FIG.
1, FIG. 3 eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform einer Fußstütze
und FIG. 4 eine Schnittansicht durch die Fuß stütze längs der Linie 4-4 der FIG.
3.
-
Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Surfbrettsitz 10 besteht aus einer
einstückigen Sitzschale 12, die anatomisch geformt ist und eine Sitzplatte 14, eine
Rückenlehne 16 und seitlich etwas hochgezogene Seitenwände 18 aufweist. Die Sitzschale
12 ist ein einstückiges Kunststoff-Spritzgußteil. An der Unterseite der Sitzplatte
14
ist eine im Umriß etwa gleichgroße Schaumstoffplatte 20 angeklebt, die insbesondere
aus geschlossenzelligem Schaum besteht, sodaß sie kein Wasser aufnimmt und der Sitzschale
12 einen hohen Auftrieb verleiht, sodaß der gesamte Paddelsitz 10 schwimmfähig ist.
An der Unterseite der Schaumstoffplatte 12 ist eine konturengleiche rutschhemmende
Auflageplatte 22 angeklebt, die an ihrer Unterseite eine Vielzahl Saugnäpfchen aufweist,
welche die Sitzschale 12 auf der glatten Surfbrettoberfläche gegen ein Verrutschen
sichert. An der Unterseite der Sitzplatte 14 sind rohrförmige Muffen befestigt oder
einstückig mit der Sitzplatte 14 ausgebildet, die im wesentlichen parallel zu den
Seitenflächen des Sitzes 12 verlaufende Achsen aufweisen, bezüglich einander jedoch
nach vorn leicht konvergent angeordnet sind. In diese Muffen sind dünne Aluminiumrohre
längsverschiebbar und herausnehmbar eingesetzt, die ihrerseits ausgeschäumt sind,
sodaß sie ebenfalls separat schwimmfähig sind. Beide Rohre 24 haben an ihren hinteren
Enden jeweils eine Reihe durchgehender Querlöcher und die Muffen besitzen je ein
entsprechendes Querloch, sodaß die Rohre 24 stufenweise in Längsrichtung verstellt
werden können und in der gewünschten Position mittels je eines Arretierbolzens 26
festgelegt werden können.
-
Die vorderen Enden der Rohre 24 sind durch eine querverlaufende Fußstütze
28 miteinander verbunden, sodaß ein geschlossener Aufbaurahmen für das Surfbrett
gebildet wird. Die Fuß stütze 28 hat im Ausführungsbeispiel einen keilförmigen Querschnitt
und besteht vorzugsweise aus einem ummantelten Hartschaummaterial. Die Fußstütze
28 ist ein eigenes separates schwimmfähiges Bauteil Es weist ebenfalls an seiner
Bodenfläche einen querverlaufenden Schaumstoffstreifen 30 auf, der eine Anpassung
an die Surfbrett-Querwölbung erlaubt und an der Unterseite des Schaumstoffstreifens
30 ist ein Haltestreifen angeklebt, der aus demselben Material wie die Platte 22
besteht und an seiner Bodenfläche eine Vielzahl von Saugnäpfchen aufweist. Die dem
Sitz 12 zugewandte rückseitige Fläche der Fußstütze 28 bildet die Trittfläche 3d,
die nach vorn und oben schräg verläuft. Die Höhe der Fußstütze 28 ist etwa halb
so groß wie ihre Breite und die in Surfbrettlängsrichtung gemessene Länge der Fußstütze
28 beträgt nur einen Bruchteil ihrer Breite, Im Schaumstoffstreifen 30 sind wiederum
Muffen eingebettet, die an der Unterseite des starren Fußstützenkörpers 36 angeformt
oder befestigt sind. Die Rohre 24 sind in diesen Muffen, die aus Gründen der Ubersichtlichkeit
nicht dargestellt sind, eingesteckt.
-
Die Rohre 24 tragen auch an ihren vorderen Enden Querbohrungen,
die
mit einer Querbohrung jeder Muffe ausgerichtet werden können, um die Fußstütze 28
an den beiden Rohren~24 mittels Arretierbolzen 38 zu befestigen. Aufgabe der rutschhemmenden
Auflage 32 an der Fußstütze 28 ist es in erster Linie, ein seitliches Verrutschen
der Fußstütze 28 zu verhindern.
-
Außerdem verhindert diese rutschhemmende Auflage aufgrund ihrer Saugwirkung
ein Abheben der Fußstütze vom Surfbrett. Ein Verschieben der Fußstütze nach vorn
aufgrund der von den Füßen des Paddlers ausgeübten Stützkraft braucht die Auflage
32 dank der Rohre 24 nicht zu verhindern.
-
Die Rohre 24 haben etwa eine Länge von einem Meter.
-
Um diese Rohre noch leichter verstaubar zu machen, können sie teleskopartig
in einander-schiebbar sein.
-
In diesem Fall kann die Längsverstellbarkeit den beiden Teleskopteilen
des Rohres 24 zugeordnet sein, ebenfalls vorzugsweise in Form einer Lochreihe im
einen Rohrteil, einem in Ausfluchtung bringbaren Loch im anderen Rohrteil und einem
Steckbolzen. Die beiden Rohrteile können an ihren Enden mit verbreiterten Kopfabschlußstücken
versehen sein, mittels denen sie sich am Hinterende der sitzseitigen Einsteckmuffe
bz. am Vorderende der entsprechenden Muffe der Fußstütze 28 abstützen.
-
In den Figuren 3 und 4 ist eine Fuß stütze 48 in Draufsicht und im
Schnitt dargestellt, die unabhängig vom Sitz 12 und insbesondere ohne Verbindung
mit diesen am Surfbrett lösbar angebracht werden kann. Diese Fußstütze 48 hat einen
im Querschnitt ebenfalls keilförmigen Körper ähnlich dem Körper 36 gemäß FIG. 2.
Bodenseitig sind an dem keilförmigen Körper 50 zwei im wesentlichen gleich ausgebildete
Auflageschienen 52 angeordnet die je eine Länge gleich der Breite des keilförmigen
Körpers 50 aufweisen. Jede Auflageschiene 52 besteht aus einer Trägerplatte 54,
einem bodenseitig angeklebten Schaumstoffstreifen 56 , einem an dessen Unterseite
befestigten rutschverhindernden Streifen 58 mit einer Vielzahl an der Unterfläche
vorgesehener kleiner Saugnäpfchen, sowie einer an der Oberseite der Trägerplatte
54 aufgeschraubten Befestigungsplatte 60 aus nicht rostendem Stahl, die einen vertikal
angeschweißten Schwenkbolzen 62 trägt. Der Bolzen 62 ist in einer Vertikalbohrung
64 des keilförmigen Körpers 50 relativ drehbar eingesetzt. Die Bolzen 62 sind an
den Auflageschienen 52 in deren hinterer Hälfte befestigt, sodaß die Auflageschienen
52 in ihrer Arbeitsstellung mit ihrer größten Längserstreckung nach vorn über den
keilförmigen Stützkörper 50
vorstehen. Diese Anordnung verhindert
ein Kippen des Stützkörpers 50 um eine Querachse. Ein solches Kippen könnte nur
um die Vorderkanten der Auflageschienen 52 erfolgen, wozu der Stützkörper 50 sich
anheben müßte, was aber durch die Füße des Paddlers verhindert wird, deren Stützkraft
eine abwärts gerichtete Komponente auf den Stützkörper 50 ausüben.
-
In der Nichtgebrauchsstellung kann die in FIG. 3 links dargestellte
Auflageschiene 52 im Uhrzeigersinn um 900 verschwenkt werden, sodaß sie voll innerhalb
der Kontur der Bodenfläche des keilförmigen Körpers 50 liegt. Die rechts dargestellte
Schiene 52 wird dann mit ihren Bolzen 62 aus der Bohrung 64 herausgezogen und in
eine in Längsrichtung ausgefluchtete Hilfsbohrung 64' eingesetzt, wobei auch diese
Auflage schiene innerhalb der Bodenkontur und parallel zur anderen Schiene raumsparend
zu liegen kommt.
-
Wesentlich ist für die beschriebenen Ausführungsformen, daß der Sitz
mit seinen Bauteilen an jedem beliebigen Surfbrett rutschfest anbringbar ist, ohne
daß zusätzliche Befestigungslöcher gebohrt oder sonstige Anpassungsmaßnahmen getroffen
werden müssen.
-
Bei einer nicht dargestellten Abwandlung ist an einer vorzugsweise
ebenfalls anatomisch geformten Sitzplatte 14 anstelle der saugfähigen Haftplatte
22 eine Anzahl separater Saugnäpfe in Form herkömmlicher Gummisauger befestigt.
Es genügen beispielsweise vier Sauger, mit denen die Sitzplatte absolut rutschsicher
am Surfbrett gehaltert werden kann. Entsprechende separate Sauger können auch zur
Fixierung der Fußstütze 28 bzw. 48 am Surfbrett verwendet werden.
-
- Leerseite -